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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754.

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Von dem Frieden u. dem Friedensvertrag.
§. 1233.

Von der Rebellion ist der bürgerlicheVom
bürger-
lichen
Kriege.

Krieg, in welchem die Unterthanen die
Waffen rechtmäßig wider den Regenten des
Staats ergreifen, unterschieden. Dieser
nun ist in einem ieglichen Falle, da
man dem Regenten des Staats wi-
derstehen darf, erlaubt
(§. 1097.).

§. 1234.

Von der Rebellion und dem bürgerlichenVom
Tumult.

Kriege muß ein Tumult unterschieden
werden, worinn die zusammengelauffene
Menge den Obrigkeiten, oder andern kleinen
Gewaltigen, oder ihren Sachen, so dann
auch Privatpersonen und ihren Sachen, Ge-
walt anthut, oder wenigstens anzuthun dro-
het. Weil die öffentliche Ruhe durch einen
Tumult beleidiget wird; so ist dieser ein
öffentliches Verbrechen,
oder eine Mis-
sethat
(§. 1030.). Derowegen können
diejenigen, welche einen Tumult er-
regen, oder unterhalten, und sich in
denselben mischen,
weil sie Verbrechens
schuldige sind, nach Beschaffenheit der
Umstände gestrafet werden
(§. 1030.
1048.).

§. 1235.

Weil die höchste Gewalt, die denDaß
man das
den Re-
bellen

Rebellen und Tumultuanten, um die
Rebellion, oder den Tumult zu stillen,

etwas
Von dem Frieden u. dem Friedensvertrag.
§. 1233.

Von der Rebellion iſt der buͤrgerlicheVom
buͤrger-
lichen
Kriege.

Krieg, in welchem die Unterthanen die
Waffen rechtmaͤßig wider den Regenten des
Staats ergreifen, unterſchieden. Dieſer
nun iſt in einem ieglichen Falle, da
man dem Regenten des Staats wi-
derſtehen darf, erlaubt
(§. 1097.).

§. 1234.

Von der Rebellion und dem buͤrgerlichenVom
Tumult.

Kriege muß ein Tumult unterſchieden
werden, worinn die zuſammengelauffene
Menge den Obrigkeiten, oder andern kleinen
Gewaltigen, oder ihren Sachen, ſo dann
auch Privatperſonen und ihren Sachen, Ge-
walt anthut, oder wenigſtens anzuthun dro-
het. Weil die oͤffentliche Ruhe durch einen
Tumult beleidiget wird; ſo iſt dieſer ein
oͤffentliches Verbrechen,
oder eine Miſ-
ſethat
(§. 1030.). Derowegen koͤnnen
diejenigen, welche einen Tumult er-
regen, oder unterhalten, und ſich in
denſelben miſchen,
weil ſie Verbrechens
ſchuldige ſind, nach Beſchaffenheit der
Umſtaͤnde geſtrafet werden
(§. 1030.
1048.).

§. 1235.

Weil die hoͤchſte Gewalt, die denDaß
man das
den Re-
bellen

Rebellen und Tumultuanten, um die
Rebellion, oder den Tumult zu ſtillen,

etwas
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[909/0945] Von dem Frieden u. dem Friedensvertrag. §. 1233. Von der Rebellion iſt der buͤrgerliche Krieg, in welchem die Unterthanen die Waffen rechtmaͤßig wider den Regenten des Staats ergreifen, unterſchieden. Dieſer nun iſt in einem ieglichen Falle, da man dem Regenten des Staats wi- derſtehen darf, erlaubt (§. 1097.). Vom buͤrger- lichen Kriege. §. 1234. Von der Rebellion und dem buͤrgerlichen Kriege muß ein Tumult unterſchieden werden, worinn die zuſammengelauffene Menge den Obrigkeiten, oder andern kleinen Gewaltigen, oder ihren Sachen, ſo dann auch Privatperſonen und ihren Sachen, Ge- walt anthut, oder wenigſtens anzuthun dro- het. Weil die oͤffentliche Ruhe durch einen Tumult beleidiget wird; ſo iſt dieſer ein oͤffentliches Verbrechen, oder eine Miſ- ſethat (§. 1030.). Derowegen koͤnnen diejenigen, welche einen Tumult er- regen, oder unterhalten, und ſich in denſelben miſchen, weil ſie Verbrechens ſchuldige ſind, nach Beſchaffenheit der Umſtaͤnde geſtrafet werden (§. 1030. 1048.). Vom Tumult. §. 1235. Weil die hoͤchſte Gewalt, die den Rebellen und Tumultuanten, um die Rebellion, oder den Tumult zu ſtillen, etwas Daß man das den Re- bellen

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 909. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/945>, abgerufen am 23.04.2024.