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Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898.

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Praktische Winke.

Sobald aber die Geschirre auf schmutzigen Wegen gebraucht
worden, tritt die Notwendigkeit einer gründlicheren Reinigung
ein. Es wird dann nicht vermieden werden können, sie aus-
einander zu schnallen und die einzelnen Teile auf einen Geschirr-
bock aufzuhängen. Ein solcher Bock sollte stets der grösseren
Bequemlichkeit wegen vorne mit Rollen und hinten mit Hand-
haben versehen sein (Fig. 125).

Der Grund, weshalb schmutzige Geschirre auseinander ge-
schnallt werden müssen, liegt auf der Hand. Werden nicht alle
Schnallen gelöst, so bleibt immer mehr oder weniger Schmutz
zwischen denselben sitzen. Bei dem darauf folgenden Ab-
schwammen des Geschirres
darf nie mehr Wasser ange-
wendet werden, als unbedingt
zum Entfernen des Kotes not-
wendig ist, denn Nässe thut
keinem Leder gut.

Mit dem angefeuchteten
und sodann ausgedrückten
-- also nicht triefenden --
Schwamm fährt nun der

[Abbildung] Fig. 125.

Geschirrbock.

Kutscher sowohl auf der inneren wie äusseren Seite über sämt-
liche Geschirrteile, bis aller Schmutz verschwunden. Darauf
wird jeder einzelne Teil besonders abgetrocknet, die lackierten
mit einem weichen, reinen Rehleder, die übrigen mit einem
älteren, zum Wagenputzen nicht mehr verwendbaren Leder.
Will sich der Kutscher die kleine Extramühe machen, Seifen-
wasser zum Abwaschen der lackierten Teile zu nehmen, so
werden diese einen ganz besonders hübschen Glanz erhalten.

Nach dem Abtrocknen folgt das Schmieren aller nicht
lackierten Geschirrteile. Der Zweck dieses Schmierens ist teils
dem Leder einen schönen tiefschwarzen Glanz zu verleihen, teils
demselben jene Geschmeidigkeit zu erhalten, die eine Grund-
bedingung seiner Haltbarkeit ist. Leder, das erst durchnässt

Praktische Winke.

Sobald aber die Geschirre auf schmutzigen Wegen gebraucht
worden, tritt die Notwendigkeit einer gründlicheren Reinigung
ein. Es wird dann nicht vermieden werden können, sie aus-
einander zu schnallen und die einzelnen Teile auf einen Geschirr-
bock aufzuhängen. Ein solcher Bock sollte stets der grösseren
Bequemlichkeit wegen vorne mit Rollen und hinten mit Hand-
haben versehen sein (Fig. 125).

Der Grund, weshalb schmutzige Geschirre auseinander ge-
schnallt werden müssen, liegt auf der Hand. Werden nicht alle
Schnallen gelöst, so bleibt immer mehr oder weniger Schmutz
zwischen denselben sitzen. Bei dem darauf folgenden Ab-
schwammen des Geschirres
darf nie mehr Wasser ange-
wendet werden, als unbedingt
zum Entfernen des Kotes not-
wendig ist, denn Nässe thut
keinem Leder gut.

Mit dem angefeuchteten
und sodann ausgedrückten
— also nicht triefenden —
Schwamm fährt nun der

[Abbildung] Fig. 125.

Geschirrbock.

Kutscher sowohl auf der inneren wie äusseren Seite über sämt-
liche Geschirrteile, bis aller Schmutz verschwunden. Darauf
wird jeder einzelne Teil besonders abgetrocknet, die lackierten
mit einem weichen, reinen Rehleder, die übrigen mit einem
älteren, zum Wagenputzen nicht mehr verwendbaren Leder.
Will sich der Kutscher die kleine Extramühe machen, Seifen-
wasser zum Abwaschen der lackierten Teile zu nehmen, so
werden diese einen ganz besonders hübschen Glanz erhalten.

Nach dem Abtrocknen folgt das Schmieren aller nicht
lackierten Geschirrteile. Der Zweck dieses Schmierens ist teils
dem Leder einen schönen tiefschwarzen Glanz zu verleihen, teils
demselben jene Geschmeidigkeit zu erhalten, die eine Grund-
bedingung seiner Haltbarkeit ist. Leder, das erst durchnässt

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[173/0187] Praktische Winke. Sobald aber die Geschirre auf schmutzigen Wegen gebraucht worden, tritt die Notwendigkeit einer gründlicheren Reinigung ein. Es wird dann nicht vermieden werden können, sie aus- einander zu schnallen und die einzelnen Teile auf einen Geschirr- bock aufzuhängen. Ein solcher Bock sollte stets der grösseren Bequemlichkeit wegen vorne mit Rollen und hinten mit Hand- haben versehen sein (Fig. 125). Der Grund, weshalb schmutzige Geschirre auseinander ge- schnallt werden müssen, liegt auf der Hand. Werden nicht alle Schnallen gelöst, so bleibt immer mehr oder weniger Schmutz zwischen denselben sitzen. Bei dem darauf folgenden Ab- schwammen des Geschirres darf nie mehr Wasser ange- wendet werden, als unbedingt zum Entfernen des Kotes not- wendig ist, denn Nässe thut keinem Leder gut. Mit dem angefeuchteten und sodann ausgedrückten — also nicht triefenden — Schwamm fährt nun der [Abbildung Fig. 125. Geschirrbock.] Kutscher sowohl auf der inneren wie äusseren Seite über sämt- liche Geschirrteile, bis aller Schmutz verschwunden. Darauf wird jeder einzelne Teil besonders abgetrocknet, die lackierten mit einem weichen, reinen Rehleder, die übrigen mit einem älteren, zum Wagenputzen nicht mehr verwendbaren Leder. Will sich der Kutscher die kleine Extramühe machen, Seifen- wasser zum Abwaschen der lackierten Teile zu nehmen, so werden diese einen ganz besonders hübschen Glanz erhalten. Nach dem Abtrocknen folgt das Schmieren aller nicht lackierten Geschirrteile. Der Zweck dieses Schmierens ist teils dem Leder einen schönen tiefschwarzen Glanz zu verleihen, teils demselben jene Geschmeidigkeit zu erhalten, die eine Grund- bedingung seiner Haltbarkeit ist. Leder, das erst durchnässt

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Zitationshilfe: Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wrangel_luxusfuhrwerk_1898/187>, abgerufen am 25.04.2024.