Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

Bild:
<< vorherige Seite
Das Eilfte Capitel.
Das
Eilfte Capitel.
Bringt auch der Heyden
Einstimmen heran.

SChamroht machen hierinn die
Heyden viel unter den Christen/
die sich Gottes Vorsorg nicht so
haben zuer geben wissen und lernen wollen;
ungeacht sie tausentmal mehr Ursach ge-
habt haben als jene. So elend dem Stand/
und so krumm dem Leib nach/ der Heyd
Epictetus war/ so vergnügt war er mit
seinem Zustand/ und so wolt und wiese
er allen/ wie sie teihls in dergleichen/
teihls in grössern und kleinern Glück
und Unglück tuhn/ und Gott/ der alles also
nach seinem Gefallen austeihle/ still halten
solten. Im XXI. Cap. seines Handbüch-
leins schreibt er also: Du must gedenken/
anderst sey in diesem Leben nicht um-
zugehen/ als mans bey einer Gasterey
machet. Wann man dir darob etwas

furlegt/
Das Eilfte Capitel.
Das
Eilfte Capitel.
Bringt auch der Heyden
Einſtimmen heran.

SChamroht machen hierinn die
Heyden viel unter den Chriſten/
die ſich Gottes Vorſorg nicht ſo
haben zuer geben wiſſen und lernen wollen;
ungeacht ſie tauſentmal mehr Urſach ge-
habt haben als jene. So elend dem Stand/
und ſo krum̃ dem Leib nach/ der Heyd
Epictetus war/ ſo vergnuͤgt war er mit
ſeinem Zuſtand/ und ſo wolt und wieſe
er allen/ wie ſie teihls in dergleichen/
teihls in groͤſſern und kleinern Gluͤck
und Ungluͤck tuhn/ und Gott/ der alles alſo
nach ſeinem Gefallen austeihle/ ſtill halten
ſolten. Im XXI. Cap. ſeines Handbuͤch-
leins ſchreibt er alſo: Du muſt gedenken/
anderſt ſey in dieſem Leben nicht um-
zugehen/ als mans bey einer Gaſterey
machet. Wann man dir darob etwas

fůrlegt/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0407" n="329"/>
      <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das Eilfte Capitel.</hi> </fw><lb/>
      <div n="1">
        <head>Das<lb/><hi rendition="#fr">Eilfte Capitel.</hi><lb/><hi rendition="#b">Bringt auch der Heyden<lb/>
Ein&#x017F;timmen heran.</hi></head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">S</hi>Chamroht machen hierinn die<lb/>
Heyden viel unter den Chri&#x017F;ten/<lb/>
die &#x017F;ich Gottes Vor&#x017F;org nicht &#x017F;o<lb/>
haben zuer geben wi&#x017F;&#x017F;en und lernen wollen;<lb/>
ungeacht &#x017F;ie tau&#x017F;entmal mehr Ur&#x017F;ach ge-<lb/>
habt haben als jene. So elend dem Stand/<lb/>
und &#x017F;o krum&#x0303; dem Leib nach/ der Heyd<lb/><hi rendition="#aq">Epictetus</hi> war/ &#x017F;o vergnu&#x0364;gt war er mit<lb/>
&#x017F;einem Zu&#x017F;tand/ und &#x017F;o wolt und wie&#x017F;e<lb/>
er allen/ wie &#x017F;ie teihls in dergleichen/<lb/>
teihls in gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ern und kleinern Glu&#x0364;ck<lb/>
und Unglu&#x0364;ck tuhn/ und Gott/ der alles al&#x017F;o<lb/>
nach &#x017F;einem Gefallen austeihle/ &#x017F;till halten<lb/>
&#x017F;olten. Im <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XXI.</hi> Cap.</hi> &#x017F;eines Handbu&#x0364;ch-<lb/>
leins &#x017F;chreibt er al&#x017F;o: <hi rendition="#fr">Du mu&#x017F;t gedenken/<lb/>
ander&#x017F;t &#x017F;ey in die&#x017F;em Leben nicht um-<lb/>
zugehen/ als mans bey einer Ga&#x017F;terey<lb/>
machet. Wann man dir darob etwas</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">f&#x016F;rlegt/</hi></fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[329/0407] Das Eilfte Capitel. Das Eilfte Capitel. Bringt auch der Heyden Einſtimmen heran. SChamroht machen hierinn die Heyden viel unter den Chriſten/ die ſich Gottes Vorſorg nicht ſo haben zuer geben wiſſen und lernen wollen; ungeacht ſie tauſentmal mehr Urſach ge- habt haben als jene. So elend dem Stand/ und ſo krum̃ dem Leib nach/ der Heyd Epictetus war/ ſo vergnuͤgt war er mit ſeinem Zuſtand/ und ſo wolt und wieſe er allen/ wie ſie teihls in dergleichen/ teihls in groͤſſern und kleinern Gluͤck und Ungluͤck tuhn/ und Gott/ der alles alſo nach ſeinem Gefallen austeihle/ ſtill halten ſolten. Im XXI. Cap. ſeines Handbuͤch- leins ſchreibt er alſo: Du muſt gedenken/ anderſt ſey in dieſem Leben nicht um- zugehen/ als mans bey einer Gaſterey machet. Wann man dir darob etwas fůrlegt/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/407
Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 329. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/407>, abgerufen am 16.04.2024.