Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Vierte Capitel.
den/ und gleich wie Adam: also sie auch
aus dem Staub geschaffen/ und ver-
stehe in dem Stuck/ oder ihrer Ankunft nach
einander allerdings gleich/ und doch hat
sie der Herr/
nach seiner grossen Weiß-
heit und Wolgefallen unterschieden/ und
mancherley Weise unter ihnen ge-
ordnet.
. XI. Wie? daß etliche reich/ et-
liche arm/ etliche weiß und gelehrt: andere/
alber und unverständig seyn. Daher sihet
man/ daß er etliche hat auch zeitlich ge-
segnet/ erhöhet/ und geheiliget
v. XII.
das ist: absonderlich zu seinem Dienst
gefordert
in Geistlichen Stand/ wider
wissen und ohne wollen anderer/ die es ih-
nen nimmermehr vergönnt/ und gern ge-
hindert hätten/ wann sie es nur gekönnt/ die
er aber dagegen zeitlich verflucht/ daß sie
gar dergleichen Ehre nicht erlangt; oder/
wann sie es je etwan von seiner Gütigkeit
erlangt/ doch wider genidriget und aus
ihrem Stand
mit Spott gestürtzt
hat.
Dann sie sind in seiner Hand
wie der Tohn in deß Töpfers Hand.

Er

Das Vierte Capitel.
den/ und gleich wie Adam: alſo ſie auch
aus dem Staub geſchaffen/ und ver-
ſtehe in dem Stuck/ oder ihrer Ankunft nach
einander allerdings gleich/ und doch hat
ſie der Herꝛ/
nach ſeiner groſſen Weiß-
heit und Wolgefallen unterſchieden/ und
mancherley Weiſe unter ihnen ge-
ordnet.
ꝟ. XI. Wie? daß etliche reich/ et-
liche arm/ etliche weiß und gelehrt: andere/
alber und unverſtaͤndig ſeyn. Daher ſihet
man/ daß er etliche hat auch zeitlich ge-
ſegnet/ erhoͤhet/ und geheiliget
v. XII.
das iſt: abſonderlich zu ſeinem Dienſt
gefordert
in Geiſtlichen Stand/ wider
wiſſen und ohne wollen anderer/ die es ih-
nen nimmermehr vergoͤnnt/ und gern ge-
hindert haͤtten/ wann ſie es nur gekoͤñt/ die
er aber dagegen zeitlich verflucht/ daß ſie
gar dergleichen Ehre nicht erlangt; oder/
wann ſie es je etwan von ſeiner Guͤtigkeit
erlangt/ doch wider genidriget und aus
ihrem Stand
mit Spott geſtuͤrtzt
hat.
Dann ſie ſind in ſeiner Hand
wie der Tohn in deß Toͤpfers Hand.

Er
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0133" n="69"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Vierte Capitel.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">den/ und</hi> gleich wie <hi rendition="#fr">Adam:</hi> al&#x017F;o &#x017F;ie auch<lb/><hi rendition="#fr">aus dem Staub ge&#x017F;chaffen/</hi> und ver-<lb/>
&#x017F;tehe in dem Stuck/ oder ihrer Ankunft nach<lb/>
einander allerdings gleich/ <hi rendition="#fr">und doch hat<lb/>
&#x017F;ie der Her&#xA75B;/</hi> nach &#x017F;einer gro&#x017F;&#x017F;en Weiß-<lb/>
heit und Wolgefallen <hi rendition="#fr">unter&#x017F;chieden/ und<lb/>
mancherley Wei&#x017F;e unter ihnen ge-<lb/>
ordnet.</hi> &#xA75F;. <hi rendition="#aq">XI.</hi> Wie? daß etliche reich/ et-<lb/>
liche arm/ etliche weiß und gelehrt: andere/<lb/>
alber und unver&#x017F;ta&#x0364;ndig &#x017F;eyn. Daher &#x017F;ihet<lb/>
man/ daß <hi rendition="#fr">er etliche hat</hi> auch zeitlich <hi rendition="#fr">ge-<lb/>
&#x017F;egnet/ erho&#x0364;het/ und geheiliget</hi> <hi rendition="#aq">v. XII.</hi><lb/>
das i&#x017F;t: ab&#x017F;onderlich <hi rendition="#fr">zu &#x017F;einem Dien&#x017F;t<lb/>
gefordert</hi> in Gei&#x017F;tlichen Stand/ wider<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en und ohne wollen anderer/ die es ih-<lb/>
nen nimmermehr vergo&#x0364;nnt/ und gern ge-<lb/>
hindert ha&#x0364;tten/ wann &#x017F;ie es nur geko&#x0364;n&#x0303;t/ die<lb/>
er aber dagegen zeitlich <hi rendition="#fr">verflucht/</hi> daß &#x017F;ie<lb/>
gar dergleichen Ehre nicht erlangt; oder/<lb/>
wann &#x017F;ie es je etwan von &#x017F;einer Gu&#x0364;tigkeit<lb/>
erlangt/ doch wider <hi rendition="#fr">genidriget und aus<lb/>
ihrem Stand</hi> mit Spott <hi rendition="#fr">ge&#x017F;tu&#x0364;rtzt<lb/>
hat.</hi> Dann <hi rendition="#fr">&#x017F;ie &#x017F;ind in &#x017F;einer Hand<lb/>
wie der Tohn in deß To&#x0364;pfers Hand.</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Er</hi></fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[69/0133] Das Vierte Capitel. den/ und gleich wie Adam: alſo ſie auch aus dem Staub geſchaffen/ und ver- ſtehe in dem Stuck/ oder ihrer Ankunft nach einander allerdings gleich/ und doch hat ſie der Herꝛ/ nach ſeiner groſſen Weiß- heit und Wolgefallen unterſchieden/ und mancherley Weiſe unter ihnen ge- ordnet. ꝟ. XI. Wie? daß etliche reich/ et- liche arm/ etliche weiß und gelehrt: andere/ alber und unverſtaͤndig ſeyn. Daher ſihet man/ daß er etliche hat auch zeitlich ge- ſegnet/ erhoͤhet/ und geheiliget v. XII. das iſt: abſonderlich zu ſeinem Dienſt gefordert in Geiſtlichen Stand/ wider wiſſen und ohne wollen anderer/ die es ih- nen nimmermehr vergoͤnnt/ und gern ge- hindert haͤtten/ wann ſie es nur gekoͤñt/ die er aber dagegen zeitlich verflucht/ daß ſie gar dergleichen Ehre nicht erlangt; oder/ wann ſie es je etwan von ſeiner Guͤtigkeit erlangt/ doch wider genidriget und aus ihrem Stand mit Spott geſtuͤrtzt hat. Dann ſie ſind in ſeiner Hand wie der Tohn in deß Toͤpfers Hand. Er

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/133
Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/133>, abgerufen am 28.03.2024.