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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Vierte Capitel.
nicht plumper Ding/ daß er um sie anhält/
und eine so unversehene/ jehe/ blötzliche Lieb
auf sie wirft: sondern deine Tochter ist
ihm bescheert zum Weibe/ weil er
GOtt fürchtete; darum hat sie/
ob
schon andere sich um sie beworben/ doch kei-
nen andern werden mögen/
als eben dem
Tobiae. (*) Wol setzt Hr. D. Osiander
darzu: Interdum alter ex conjugibus mo-
ritur cito, ut alia persona succedat, quae
illo matrimonio dignior coram Deo
aestimatur,
das ist: Bißweilen stirbt ein
Ehegatt von dem andern geschwind
hinweg/ daß jemand anders zu der
Heurat komme/ den Gott für jenen
dieser
guten und längeren Ehe hat wür-
dig achten wollen/
Tob. VII. 12. Vor-
her schon/ ehe sie anschlugen/ sagte der En-
gel: Dir Tobia! sind alle Raguels Gü-
ter bescheert/ und du wirst die Tochter
nehmen!
Das ist/ abermals gedachten Leh-
rers glossa nach: Dominus tibi & illam
virginem piissimam, Saram & amplam

dotem
(*) Lucas Osiander in h. l.
D 5

Das Vierte Capitel.
nicht plumper Ding/ daß er um ſie anhaͤlt/
und eine ſo unverſehene/ jehe/ bloͤtzliche Lieb
auf ſie wirft: ſondern deine Tochter iſt
ihm beſcheert zum Weibe/ weil er
GOtt fuͤrchtete; darum hat ſie/
ob
ſchon andere ſich um ſie beworben/ doch kei-
nẽ andern werden moͤgen/
als eben dem
Tobiæ. (*) Wol ſetzt Hr. D. Oſiander
darzu: Interdum alter ex conjugibus mo-
ritur citò, ut alia perſona ſuccedat, quæ
illo matrimonio dignior coram Deo
æſtimatur,
das iſt: Bißweilen ſtirbt ein
Ehegatt von dem andern geſchwind
hinweg/ daß jemand anders zu der
Heurat komme/ den Gott fuͤr jenen
dieſer
guten und laͤngeren Ehe hat wuͤr-
dig achten wollen/
Tob. VII. 12. Vor-
her ſchon/ ehe ſie anſchlugen/ ſagte der En-
gel: Dir Tobia! ſind alle Raguels Gü-
ter beſcheert/ und du wirſt die Tochter
nehmen!
Das iſt/ abermals gedachten Leh-
rers gloſſa nach: Dominus tibi & illam
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(*) Lucas Oſiander in h. l.
D 5
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[81/0145] Das Vierte Capitel. nicht plumper Ding/ daß er um ſie anhaͤlt/ und eine ſo unverſehene/ jehe/ bloͤtzliche Lieb auf ſie wirft: ſondern deine Tochter iſt ihm beſcheert zum Weibe/ weil er GOtt fuͤrchtete; darum hat ſie/ ob ſchon andere ſich um ſie beworben/ doch kei- nẽ andern werden moͤgen/ als eben dem Tobiæ. (*) Wol ſetzt Hr. D. Oſiander darzu: Interdum alter ex conjugibus mo- ritur citò, ut alia perſona ſuccedat, quæ illo matrimonio dignior coram Deo æſtimatur, das iſt: Bißweilen ſtirbt ein Ehegatt von dem andern geſchwind hinweg/ daß jemand anders zu der Heurat komme/ den Gott fuͤr jenen dieſer guten und laͤngeren Ehe hat wuͤr- dig achten wollen/ Tob. VII. 12. Vor- her ſchon/ ehe ſie anſchlugen/ ſagte der En- gel: Dir Tobia! ſind alle Raguels Gü- ter beſcheert/ und du wirſt die Tochter nehmen! Das iſt/ abermals gedachten Leh- rers gloſſa nach: Dominus tibi & illam virginem piiſſimam, Saram & amplam dotem (*) Lucas Oſiander in h. l. D 5

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/145>, abgerufen am 28.03.2024.