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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Fünfte Capitel.

Ja/ wann ein jeder in sein eigen Zimmer
gehet/ sonderlich wo ein wenig grössers
Haußhalten ist/ findet sich ja unter seinen
Gefässen und Kuchengezeug das/ daß ihm
Gott täglich gleich sam in Mund gibt. Ei-
nes/ zum Exempel/ ist zum Tischtuch/ eines
zur Handquähle/ eines zum Kuchen- und
Fußhadern gemacht; Das/ zur Ehrndeck/
das dagegen zum Unlust abzutreugen.
Also gehet es/ wie der Apostel spricht: Jn
einem grossen Hause sind nicht allein
guldene und silberne Gefässe/
die man
hoch und herrlich hält/ in die Behälter und
Truhen setzet/ in Futtern verwahret: son-
dern auch hölzerne und jrrdinne/

die man zu geringern wenigern Diensten
von nöhten hat/ und an Schlöht hängt/
oder an Rauch hinsetzt/ oder in eine Ecken
wirft/ etliche zu Ehren/ etliche zu Un-
ehren
II. Tim. II. 20. Also nemlich sollen
wir lernen: daß Gott auch das grosse Hauß
der Welt gubernire/ und silberne und gul-
dene Gefäß darein geschafft habe/ die we-
gen ihrer Weißheit und hohen Verstands
in sonderbaren Ehren und Respect seyn

sollen;
Das Fuͤnfte Capitel.

Ja/ wann ein jeder in ſein eigen Zimmer
gehet/ ſonderlich wo ein wenig groͤſſers
Haußhalten iſt/ findet ſich ja unter ſeinen
Gefaͤſſen und Kuchengezeug das/ daß ihm
Gott taͤglich gleich ſam in Mund gibt. Ei-
nes/ zum Exempel/ iſt zum Tiſchtuch/ eines
zur Handquaͤhle/ eines zum Kuchen- und
Fußhadern gemacht; Das/ zur Ehrndeck/
das dagegen zum Unluſt abzutreugen.
Alſo gehet es/ wie der Apoſtel ſpricht: Jn
einem groſſen Hauſe ſind nicht allein
guldene und ſilberne Gefaͤſſe/
die man
hoch und herꝛlich haͤlt/ in die Behaͤlter und
Truhen ſetzet/ in Futtern verwahret: ſon-
dern auch hoͤlzerne und jrꝛdinne/

die man zu geringern wenigern Dienſten
von noͤhten hat/ und an Schloͤht haͤngt/
oder an Rauch hinſetzt/ oder in eine Ecken
wirft/ etliche zu Ehren/ etliche zu Un-
ehren
II. Tim. II. 20. Alſo nemlich ſollen
wir lernen: daß Gott auch das groſſe Hauß
der Welt gubernire/ und ſilberne und gul-
dene Gefaͤß darein geſchafft habe/ die we-
gen ihrer Weißheit und hohen Verſtands
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[113/0179] Das Fuͤnfte Capitel. Ja/ wann ein jeder in ſein eigen Zimmer gehet/ ſonderlich wo ein wenig groͤſſers Haußhalten iſt/ findet ſich ja unter ſeinen Gefaͤſſen und Kuchengezeug das/ daß ihm Gott taͤglich gleich ſam in Mund gibt. Ei- nes/ zum Exempel/ iſt zum Tiſchtuch/ eines zur Handquaͤhle/ eines zum Kuchen- und Fußhadern gemacht; Das/ zur Ehrndeck/ das dagegen zum Unluſt abzutreugen. Alſo gehet es/ wie der Apoſtel ſpricht: Jn einem groſſen Hauſe ſind nicht allein guldene und ſilberne Gefaͤſſe/ die man hoch und herꝛlich haͤlt/ in die Behaͤlter und Truhen ſetzet/ in Futtern verwahret: ſon- dern auch hoͤlzerne und jrꝛdinne/ die man zu geringern wenigern Dienſten von noͤhten hat/ und an Schloͤht haͤngt/ oder an Rauch hinſetzt/ oder in eine Ecken wirft/ etliche zu Ehren/ etliche zu Un- ehren II. Tim. II. 20. Alſo nemlich ſollen wir lernen: daß Gott auch das groſſe Hauß der Welt gubernire/ und ſilberne und gul- dene Gefaͤß darein geſchafft habe/ die we- gen ihrer Weißheit und hohen Verſtands in ſonderbaren Ehren und Reſpect ſeyn ſollen;

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/179>, abgerufen am 29.03.2024.