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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Sechste Capitel.
Urteihl GOttes wir billich mit dem
Apostel sagen: wie unbegreifflich sind
seine Gericht und unerforschlich sei-
ne Wege
Rom. XI. 33. Wer ist sein
Rahtgeber gewest?
. XXXIV.

Ja so klar ist es an Ephraim und Ma-
nasse zu sehen. Dieser war der Erstgeborne;
also gebührte selbem billich der Vorzug.
Joseph/ als ein kluger Mann/ so wol vom
Geist Gottes getrieben/ richtete es also dar-
nach/ daß ers ihrem Groß-Vatter recht zu
Handen stellen kunte; Jacob aber streckte
seine rechte Hand aus/ und legte sie
auf Ephraim/ deß Jüngsten Haupt.

Gen. XLVIII. 14. nicht aus einer Un-
achtsamkeit/ oder ohngefähr/ oder aus Un-
besonnenheit seines Alters: sondern/ wie
dabey stehet: Er taht wissend also mit
seinen Händen.
Jhr rechter Vatter Jo-
seph mag es wol so vorgenommen haben/ wie
es das Recht der Natur/ und die Gewohn-
heit deß Volks mit sich brachte/ weil der H.
Geist sagt: Es gefiel ihm übel/ daß Ja-
cob das täht/
. X VII. Fasset derowegen

auch
F v

Das Sechſte Capitel.
Urteihl GOttes wir billich mit dem
Apoſtel ſagen: wie unbegreifflich ſind
ſeine Gericht und unerforſchlich ſei-
ne Wege
Rom. XI. 33. Wer iſt ſein
Rahtgeber geweſt?
ꝟ. XXXIV.

Ja ſo klar iſt es an Ephraim und Ma-
naſſe zu ſehen. Dieſer war der Erſtgeborne;
alſo gebuͤhrte ſelbem billich der Vorzug.
Joſeph/ als ein kluger Mann/ ſo wol vom
Geiſt Gottes getrieben/ richtete es alſo dar-
nach/ daß ers ihrem Groß-Vatter recht zu
Handen ſtellen kunte; Jacob aber ſtreckte
ſeine rechte Hand aus/ und legte ſie
auf Ephraim/ deß Juͤngſten Haupt.

Gen. XLVIII. 14. nicht aus einer Un-
achtſamkeit/ oder ohngefaͤhr/ oder aus Un-
beſonnenheit ſeines Alters: ſondern/ wie
dabey ſtehet: Er taht wiſſend alſo mit
ſeinen Haͤnden.
Jhr rechter Vatter Jo-
ſeph mag es wol ſo vorgenom̃en haben/ wie
es das Recht der Natur/ und die Gewohn-
heit deß Volks mit ſich brachte/ weil der H.
Geiſt ſagt: Es gefiel ihm uͤbel/ daß Ja-
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ꝟ. X VII. Faſſet derowegen

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[129/0197] Das Sechſte Capitel. Urteihl GOttes wir billich mit dem Apoſtel ſagen: wie unbegreifflich ſind ſeine Gericht und unerforſchlich ſei- ne Wege Rom. XI. 33. Wer iſt ſein Rahtgeber geweſt? ꝟ. XXXIV. Ja ſo klar iſt es an Ephraim und Ma- naſſe zu ſehen. Dieſer war der Erſtgeborne; alſo gebuͤhrte ſelbem billich der Vorzug. Joſeph/ als ein kluger Mann/ ſo wol vom Geiſt Gottes getrieben/ richtete es alſo dar- nach/ daß ers ihrem Groß-Vatter recht zu Handen ſtellen kunte; Jacob aber ſtreckte ſeine rechte Hand aus/ und legte ſie auf Ephraim/ deß Juͤngſten Haupt. Gen. XLVIII. 14. nicht aus einer Un- achtſamkeit/ oder ohngefaͤhr/ oder aus Un- beſonnenheit ſeines Alters: ſondern/ wie dabey ſtehet: Er taht wiſſend alſo mit ſeinen Haͤnden. Jhr rechter Vatter Jo- ſeph mag es wol ſo vorgenom̃en haben/ wie es das Recht der Natur/ und die Gewohn- heit deß Volks mit ſich brachte/ weil der H. Geiſt ſagt: Es gefiel ihm uͤbel/ daß Ja- cob das taͤht/ ꝟ. X VII. Faſſet derowegen auch F v

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/197>, abgerufen am 29.03.2024.