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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Sechste Capitel.
Taht aus dem Glauben und Ver-
heissung nehmen/ und nicht aus dem
Gesetz/ noch aus den Rechten/ oder
auch nicht aus der Natur.
Jtem/ Er
führt Jacob ein/ als wann er Joseph
also antwortete. (*) Es ist jetzt deß Ge-
setzes
(der ersten Geburt) Zeit nicht/
es hat jetzt hie keine Statt: sondern
hier gilt allein der Göttliche Segen/
welcher keinem Gesetz unterworfen
ist/ auch unsern Rechten oder Weiß-
heit nit.
Licet enim Deo dona sua distri-
buere pro suo beneplacito, nec injuriam
ei facit, cui aliquid aufert: in quem autem
beneficium confert, is habet causam, cur
misericordiam Dei laudibus celebret,

glossiert hierüber Osiander: GOtt hat
Macht seine Gaben aus zuteihlen nach
seinem Wolgefallen/ und tuht dem nit
unrecht/ den er etwas versagt. Der aber
den er woltuht/ hat Ursach seine Barm-
hertzigkeit zu loben und zu preisen.

Noch dergleichen findet sich an den

Kindern
(*) Luth. Tom. XI. VVitt. Germ. p. m. 306. b.

Das Sechſte Capitel.
Taht aus dem Glauben und Ver-
heiſſung nehmen/ und nicht aus dem
Geſetz/ noch aus den Rechten/ oder
auch nicht aus der Natur.
Jtem/ Er
fuͤhrt Jacob ein/ als wann er Joſeph
alſo antwortete. (*) Es iſt jetzt deß Ge-
ſetzes
(der erſten Geburt) Zeit nicht/
es hat jetzt hie keine Statt: ſondern
hier gilt allein der Goͤttliche Segen/
welcher keinem Geſetz unterworfen
iſt/ auch unſern Rechten oder Weiß-
heit nit.
Licet enim Deo dona ſua diſtri-
buere pro ſuo beneplacito, nec injuriam
ei facit, cui aliquid aufert: in quem autem
beneficium confert, is habet cauſam, cur
miſericordiam Dei laudibus celebret,

gloſſiert hieruͤber Oſiander: GOtt hat
Macht ſeine Gaben aus zuteihlẽ nach
ſeinem Wolgefallen/ und tuht dem nit
unrecht/ dẽ er etwas verſagt. Der aber
dẽ er woltuht/ hat Urſach ſeine Barm-
hertzigkeit zu loben und zu preiſen.

Noch dergleichen findet ſich an den

Kindern
(*) Luth. Tom. XI. VVitt. Germ. p. m. 306. b.
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[132/0200] Das Sechſte Capitel. Taht aus dem Glauben und Ver- heiſſung nehmen/ und nicht aus dem Geſetz/ noch aus den Rechten/ oder auch nicht aus der Natur. Jtem/ Er fuͤhrt Jacob ein/ als wann er Joſeph alſo antwortete. (*) Es iſt jetzt deß Ge- ſetzes (der erſten Geburt) Zeit nicht/ es hat jetzt hie keine Statt: ſondern hier gilt allein der Goͤttliche Segen/ welcher keinem Geſetz unterworfen iſt/ auch unſern Rechten oder Weiß- heit nit. Licet enim Deo dona ſua diſtri- buere pro ſuo beneplacito, nec injuriam ei facit, cui aliquid aufert: in quem autem beneficium confert, is habet cauſam, cur miſericordiam Dei laudibus celebret, gloſſiert hieruͤber Oſiander: GOtt hat Macht ſeine Gaben aus zuteihlẽ nach ſeinem Wolgefallen/ und tuht dem nit unrecht/ dẽ er etwas verſagt. Der aber dẽ er woltuht/ hat Urſach ſeine Barm- hertzigkeit zu loben und zu preiſen. Noch dergleichen findet ſich an den Kindern (*) Luth. Tom. XI. VVitt. Germ. p. m. 306. b.

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/200>, abgerufen am 25.04.2024.