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Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.

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Die XXXI. Frag.
machen; wiewol es sicherer/ wann er auch Zeugen
darzu nimmet.

V.

Und dann ist den Bauren/ auß sonderba-
ren Recht/ erlaubt/ ihren letzten Willen vor fünff
Zeugen zu machen; und mag auff den Dörffern/
einer/ für einen/ so nicht schreiben kan/ sich un-
terschreiben.

Die XXXII. Frag.
Was hat es für eine Gelegenheit
mit Einsetzung der Erben/ auch de-

ren Enterbung?

ES ist bißhero von unterschiedlichen
Regeln geredet worden/ so bey Auffrichtung
der Testamenten in acht zu nehmen. Nun
folgen die Theil eines Testaments/ deren etlich ei-
gentliche/ und vornehmste deßselben seyn/ als die
stracke Einsetzung eines Erben; und dessen Enter-
bung: Andere aber/ so Gemeinschafft haben so wol
mit dem Testament/ und Codicillen/ und die zufäl-
liger weise zum Testament kommen/ als die Neben-
Vermächtniß/ oder Geschäfft; Erbschafft so ei-
nem andern vertrawt wird/ solche einem andern
zu überlassen: und die Verordnung eines Vor-
munds.

Was nun die stracke Einsetzung eines Erben
anbelangt/ wann nemlich der Testamentmacher sei-
ne Erbschafft einem also vermacht/ daß dieselbe

nicht

Die XXXI. Frag.
machen; wiewol es ſicherer/ wann er auch Zeugen
darzu nimmet.

V.

Und dann iſt den Bauren/ auß ſonderba-
ren Recht/ erlaubt/ ihren letzten Willen vor fuͤnff
Zeugen zu machen; und mag auff den Doͤrffern/
einer/ fuͤr einen/ ſo nicht ſchreiben kan/ ſich un-
terſchreiben.

Die XXXII. Frag.
Was hat es fuͤr eine Gelegenheit
mit Einſetzung der Erben/ auch de-

ren Enterbung?

ES iſt bißhero von unterſchiedlichen
Regeln geredet worden/ ſo bey Auffrichtung
der Teſtamenten in acht zu nehmen. Nun
folgen die Theil eines Teſtaments/ deren etlich ei-
gentliche/ und vornehmſte deßſelben ſeyn/ als die
ſtracke Einſetzung eines Erben; und deſſen Enter-
bung: Andere aber/ ſo Gemeinſchafft haben ſo wol
mit dem Teſtament/ und Codicillen/ und die zufaͤl-
liger weiſe zum Teſtament kommen/ als die Neben-
Vermaͤchtniß/ oder Geſchaͤfft; Erbſchafft ſo ei-
nem andern vertrawt wird/ ſolche einem andern
zu uͤberlaſſen: und die Verordnung eines Vor-
munds.

Was nun die ſtracke Einſetzung eines Erben
anbelangt/ wann nemlich der Teſtamentmacher ſei-
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[107/0123] Die XXXI. Frag. machen; wiewol es ſicherer/ wann er auch Zeugen darzu nimmet. V. Und dann iſt den Bauren/ auß ſonderba- ren Recht/ erlaubt/ ihren letzten Willen vor fuͤnff Zeugen zu machen; und mag auff den Doͤrffern/ einer/ fuͤr einen/ ſo nicht ſchreiben kan/ ſich un- terſchreiben. Die XXXII. Frag. Was hat es fuͤr eine Gelegenheit mit Einſetzung der Erben/ auch de- ren Enterbung? ES iſt bißhero von unterſchiedlichen Regeln geredet worden/ ſo bey Auffrichtung der Teſtamenten in acht zu nehmen. Nun folgen die Theil eines Teſtaments/ deren etlich ei- gentliche/ und vornehmſte deßſelben ſeyn/ als die ſtracke Einſetzung eines Erben; und deſſen Enter- bung: Andere aber/ ſo Gemeinſchafft haben ſo wol mit dem Teſtament/ und Codicillen/ und die zufaͤl- liger weiſe zum Teſtament kommen/ als die Neben- Vermaͤchtniß/ oder Geſchaͤfft; Erbſchafft ſo ei- nem andern vertrawt wird/ ſolche einem andern zu uͤberlaſſen: und die Verordnung eines Vor- munds. Was nun die ſtracke Einſetzung eines Erben anbelangt/ wann nemlich der Teſtamentmacher ſei- ne Erbſchafft einem alſo vermacht/ daß dieſelbe nicht

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/123>, abgerufen am 29.03.2024.