Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.

Bild:
<< vorherige Seite

Die XCVI. Frag.
gen Jahren/ beysammen liegen lassen/ Johann.
Bisselius, S. J. de pestiferis peccatorum morta-
lium fructibus &c. exem. trag. 3. pag. 73. seqq.

scharff schreibet.



Die XCVI. Frag/
An welchen Orthen pflegen andere

als die Bräutigamb/ erstlich bey den Bräu-
ten zu schlaffen? dabey auch andere Sachen
mit einkommen?

BEy den Schotten ist vor Jahren der
Brauch gewesen/ daß der König erstlich
die Adeliche Bräute beschlaffen hat/ welche
böse Gewonheit aber/ der König Milcolumbus III.
abgethan; wie hievon beym Georgio Buchano in
hist. Scot.
zu lesen/ lib. 4.

Hentigs Tags ist in der Landschafft Malaba-
ra; wie auch bey den Einwohnern der Städte Cot-
schin/ und Calecuth/ in Ost-Jndien der Brauch/
das keine Jungfer vertrauet wird/ es sey ihr dann
zuvor die Jungferschafft/ durch einen ihrer Pfaf-
fen genommen/ dem darvor eine Summa Gelds
gegeben wird/ und ist von diesem Gebrauch auch
deß Königs Braut nicht außgeschlossen: Daher
allhier deß Königs Sohn/ nicht seines Vatters

Stul-

Die XCVI. Frag.
gen Jahren/ beyſammen liegen laſſen/ Johann.
Biſſelius, S. J. de peſtiferis peccatorum morta-
lium fructibus &c. exem. trag. 3. pag. 73. ſeqq.

ſcharff ſchreibet.



Die XCVI. Frag/
An welchen Orthen pflegen andere

als die Braͤutigamb/ erſtlich bey den Braͤu-
ten zu ſchlaffen? dabey auch andere Sachen
mit einkommen?

BEy den Schotten iſt vor Jahren der
Brauch geweſen/ daß der Koͤnig erſtlich
die Adeliche Braͤute beſchlaffen hat/ welche
boͤſe Gewonheit aber/ der Koͤnig Milcolumbus III.
abgethan; wie hievon beym Georgio Buchano in
hiſt. Scot.
zu leſen/ lib. 4.

Hentigs Tags iſt in der Landſchafft Malaba-
ra; wie auch bey den Einwohnern der Staͤdte Cot-
ſchin/ und Calecuth/ in Oſt-Jndien der Brauch/
das keine Jungfer vertrauet wird/ es ſey ihr dann
zuvor die Jungferſchafft/ durch einen ihrer Pfaf-
fen genommen/ dem darvor eine Summa Gelds
gegeben wird/ und iſt von dieſem Gebrauch auch
deß Koͤnigs Braut nicht außgeſchloſſen: Daher
allhier deß Koͤnigs Sohn/ nicht ſeines Vatters

Stul-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0364" n="348"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XCVI</hi>.</hi> Frag.</hi></fw><lb/>
gen Jahren/ bey&#x017F;ammen liegen la&#x017F;&#x017F;en/ <hi rendition="#aq">Johann.<lb/>
Bi&#x017F;&#x017F;elius, S. J. de pe&#x017F;tiferis peccatorum morta-<lb/>
lium fructibus &amp;c. exem. trag. 3. pag. 73. &#x017F;eqq.</hi><lb/>
&#x017F;charff &#x017F;chreibet.</p>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XCVI</hi>.</hi> Frag/<lb/>
An welchen Orthen pflegen andere</hi><lb/>
als die Bra&#x0364;utigamb/ er&#x017F;tlich bey den Bra&#x0364;u-<lb/>
ten zu &#x017F;chlaffen? dabey auch andere Sachen<lb/>
mit einkommen?</head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">B</hi><hi rendition="#fr">Ey den Schotten i&#x017F;t vor Jahren der</hi><lb/>
Brauch gewe&#x017F;en/ daß der Ko&#x0364;nig er&#x017F;tlich<lb/>
die Adeliche Bra&#x0364;ute be&#x017F;chlaffen hat/ welche<lb/>
bo&#x0364;&#x017F;e Gewonheit aber/ der Ko&#x0364;nig <hi rendition="#aq">Milcolumbus <hi rendition="#g">III</hi>.</hi><lb/>
abgethan; wie hievon beym <hi rendition="#aq">Georgio Buchano in<lb/>
hi&#x017F;t. Scot.</hi> zu le&#x017F;en/ <hi rendition="#aq">lib.</hi> 4.</p><lb/>
        <p>Hentigs Tags i&#x017F;t in der Land&#x017F;chafft Malaba-<lb/>
ra; wie auch bey den Einwohnern der Sta&#x0364;dte Cot-<lb/>
&#x017F;chin/ und Calecuth/ in O&#x017F;t-Jndien der Brauch/<lb/>
das keine Jungfer vertrauet wird/ es &#x017F;ey ihr dann<lb/>
zuvor die Jungfer&#x017F;chafft/ durch einen ihrer Pfaf-<lb/>
fen genommen/ dem darvor eine Summa Gelds<lb/>
gegeben wird/ und i&#x017F;t von die&#x017F;em Gebrauch auch<lb/>
deß Ko&#x0364;nigs Braut nicht außge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en: Daher<lb/>
allhier deß Ko&#x0364;nigs Sohn/ nicht &#x017F;eines Vatters<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Stul-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[348/0364] Die XCVI. Frag. gen Jahren/ beyſammen liegen laſſen/ Johann. Biſſelius, S. J. de peſtiferis peccatorum morta- lium fructibus &c. exem. trag. 3. pag. 73. ſeqq. ſcharff ſchreibet. Die XCVI. Frag/ An welchen Orthen pflegen andere als die Braͤutigamb/ erſtlich bey den Braͤu- ten zu ſchlaffen? dabey auch andere Sachen mit einkommen? BEy den Schotten iſt vor Jahren der Brauch geweſen/ daß der Koͤnig erſtlich die Adeliche Braͤute beſchlaffen hat/ welche boͤſe Gewonheit aber/ der Koͤnig Milcolumbus III. abgethan; wie hievon beym Georgio Buchano in hiſt. Scot. zu leſen/ lib. 4. Hentigs Tags iſt in der Landſchafft Malaba- ra; wie auch bey den Einwohnern der Staͤdte Cot- ſchin/ und Calecuth/ in Oſt-Jndien der Brauch/ das keine Jungfer vertrauet wird/ es ſey ihr dann zuvor die Jungferſchafft/ durch einen ihrer Pfaf- fen genommen/ dem darvor eine Summa Gelds gegeben wird/ und iſt von dieſem Gebrauch auch deß Koͤnigs Braut nicht außgeſchloſſen: Daher allhier deß Koͤnigs Sohn/ nicht ſeines Vatters Stul-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/364
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658, S. 348. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/364>, abgerufen am 24.04.2024.