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Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.

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Die XXII. Frag.
stitutum 21. de Test. milit. l. si vero 64. §. 9. solut.
matr. Bodin. lib. 6. de Rep. c. 6. Jacob. Martini
cent. 4. disput. 1. quaest. Philos. 10. Tolos. lib.
7. de Rep. cap. 20. n. 20. Cerhard. dec. 5. quaest.
polit.
3.

Die XXII. Frag/
Ob den Gesandten erlaubt seye/ ih-
ren habenden Bevelch zu überschreiten?

und ob sie Geschenck annehmen
dörffen?

ES ist eines Gesandten Ampt/ alles/
was ihme vorgeschrieben/ und durch den/ von
deme er geschickt wird/ anbevohlen worden/
zuverhandlen; dahero man schliessen will/ daß ein
Gesandter nichts darwider thun könne/ wann es
schon das Ansehen habe/ daß es seines Herren Nutz
besser wäre/ wann er desselben Bevelch in etwas
nicht nachkommen thäte. Dann/ wann er in sei-
ner Hoffnung betrogen würde/ so müste er die schuld
deß Vngehorsams haben/ und die unabbittliche
Straff außstehen: so es aber vielleicht besser damit
ablieffe/ so wäre zwar GOTT Danck darfür zu sa-
gen; Aber/ weil hierdurch ein Exempel eingeführt/
dardurch wohlbedachte Rahtschläge verderbt wür-
den/ so wäre solches nicht zu gestatten; und habe C.
Julius Caesar
deßwegen in lib. de bell. civil. geschri-
ben/ daß der Legat Silanus recht/ und weißlich ge-

than/

Die XXII. Frag.
ſtitutum 21. de Teſt. milit. l. ſi verò 64. §. 9. ſolut.
matr. Bodin. lib. 6. de Rep. c. 6. Jacob. Martini
cent. 4. diſput. 1. quæſt. Philoſ. 10. Toloſ. lib.
7. de Rep. cap. 20. n. 20. Cerhard. dec. 5. quæſt.
polit.
3.

Die XXII. Frag/
Ob den Geſandten erlaubt ſeye/ ih-
ren habenden Bevelch zu uͤberſchreiten?

und ob ſie Geſchenck annehmen
doͤrffen?

ES iſt eines Geſandten Ampt/ alles/
was ihme vorgeſchrieben/ und durch den/ von
deme er geſchickt wird/ anbevohlen worden/
zuverhandlen; dahero man ſchlieſſen will/ daß ein
Geſandter nichts darwider thun koͤnne/ wann es
ſchon das Anſehen habe/ daß es ſeines Herren Nutz
beſſer waͤre/ wann er deſſelben Bevelch in etwas
nicht nachkommen thaͤte. Dann/ wann er in ſei-
ner Hoffnung betrogen wuͤrde/ ſo muͤſte er die ſchuld
deß Vngehorſams haben/ und die unabbittliche
Straff außſtehen: ſo es aber vielleicht beſſer damit
ablieffe/ ſo waͤre zwar GOTT Danck darfuͤr zu ſa-
gen; Aber/ weil hierdurch ein Exempel eingefuͤhrt/
dardurch wohlbedachte Rahtſchlaͤge verderbt wuͤr-
den/ ſo waͤre ſolches nicht zu geſtatten; und habe C.
Julius Cæſar
deßwegen in lib. de bell. civil. geſchri-
ben/ daß der Legat Silanus recht/ und weißlich ge-

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[66/0082] Die XXII. Frag. ſtitutum 21. de Teſt. milit. l. ſi verò 64. §. 9. ſolut. matr. Bodin. lib. 6. de Rep. c. 6. Jacob. Martini cent. 4. diſput. 1. quæſt. Philoſ. 10. Toloſ. lib. 7. de Rep. cap. 20. n. 20. Cerhard. dec. 5. quæſt. polit. 3. Die XXII. Frag/ Ob den Geſandten erlaubt ſeye/ ih- ren habenden Bevelch zu uͤberſchreiten? und ob ſie Geſchenck annehmen doͤrffen? ES iſt eines Geſandten Ampt/ alles/ was ihme vorgeſchrieben/ und durch den/ von deme er geſchickt wird/ anbevohlen worden/ zuverhandlen; dahero man ſchlieſſen will/ daß ein Geſandter nichts darwider thun koͤnne/ wann es ſchon das Anſehen habe/ daß es ſeines Herren Nutz beſſer waͤre/ wann er deſſelben Bevelch in etwas nicht nachkommen thaͤte. Dann/ wann er in ſei- ner Hoffnung betrogen wuͤrde/ ſo muͤſte er die ſchuld deß Vngehorſams haben/ und die unabbittliche Straff außſtehen: ſo es aber vielleicht beſſer damit ablieffe/ ſo waͤre zwar GOTT Danck darfuͤr zu ſa- gen; Aber/ weil hierdurch ein Exempel eingefuͤhrt/ dardurch wohlbedachte Rahtſchlaͤge verderbt wuͤr- den/ ſo waͤre ſolches nicht zu geſtatten; und habe C. Julius Cæſar deßwegen in lib. de bell. civil. geſchri- ben/ daß der Legat Silanus recht/ und weißlich ge- than/

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/82>, abgerufen am 25.04.2024.