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Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.

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Die XXXVIII. Frag.
sich genommen/ auch die Kürisser von Pferden
absteigen lassen/ und damit den Schweitzern ent-
gegen gangen/ sie auch erlegt hat. Dann die Kü-
risser/ so von den Waffen bedeckt waren/ der
Schweitzer Ordnung/ ohne Schaden/ durchge-
drungen/ und sie nidergemacht haben.

Welches aber nicht deswegen gesagt wird/ als
wann die Reuter bey den Schlachten gantz unnütz
weren. Dann auch dieselbe nohtwendig/ zum Theil
das Fußvolck zu beschützen/ und zu bedecken; zum
Theil zum außstreiffen/ und plündern; zum Theil
den geschlagenen/ und flüchtigen Feinde/ zu ver-
folgen: und dann auch die feindliche Reuterey
auffzuhalten. Sihe D. Jac. Martini, cent. 2. quaest.
phil. disp.
5. qu.
8.

Die XXXIX. Frag.
Jst es eines Landes Nutzen/ viel
befestigte Ort zu haben?

ES ist auffkommen/ daß die
Fürsten ansehenliche/ und wolbefestigte
Schlösser/ aus 2. Ursachen/ erbauet/
entweder die Feinde abzutreiben/ oder die Unter-
thanen zu bezwingen/ und im Zaum zu halten.
Welches beedes aber/ vorgedachter Doctor Jaco-
bus Martini d. disp.
5. qu.
9. nicht tauglich zu
seyn erachtet. Dann was die erste Ursach anbe-
langt/ so seyn die Befestigungen eines Schlosses/
zu Kriegs- und Friedens-Zeiten/ gar gefährlich/

dieweil

Die XXXVIII. Frag.
ſich genommen/ auch die Kuͤriſſer von Pferden
abſteigen laſſen/ und damit den Schweitzern ent-
gegen gangen/ ſie auch erlegt hat. Dann die Kuͤ-
riſſer/ ſo von den Waffen bedeckt waren/ der
Schweitzer Ordnung/ ohne Schaden/ durchge-
drungen/ und ſie nidergemacht haben.

Welches aber nicht deswegen geſagt wird/ als
wann die Reuter bey den Schlachten gantz unnuͤtz
weren. Dann auch dieſelbe nohtwendig/ zum Theil
das Fußvolck zu beſchuͤtzen/ und zu bedecken; zum
Theil zum außſtreiffen/ und pluͤndern; zum Theil
den geſchlagenen/ und fluͤchtigen Feinde/ zu ver-
folgen: und dann auch die feindliche Reuterey
auffzuhalten. Sihe D. Jac. Martini, cent. 2. quæſt.
phil. diſp.
5. qu.
8.

Die XXXIX. Frag.
Jſt es eines Landes Nutzen/ viel
befeſtigte Ort zu haben?

ES iſt auffkommen/ daß die
Fuͤrſten anſehenliche/ und wolbefeſtigte
Schloͤſſer/ aus 2. Urſachen/ erbauet/
entweder die Feinde abzutreiben/ oder die Unter-
thanen zu bezwingen/ und im Zaum zu halten.
Welches beedes aber/ vorgedachter Doctor Jaco-
bus Martini d. diſp.
5. qu.
9. nicht tauglich zu
ſeyn erachtet. Dann was die erſte Urſach anbe-
langt/ ſo ſeyn die Befeſtigungen eines Schloſſes/
zu Kriegs- und Friedens-Zeiten/ gar gefaͤhrlich/

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[138/0166] Die XXXVIII. Frag. ſich genommen/ auch die Kuͤriſſer von Pferden abſteigen laſſen/ und damit den Schweitzern ent- gegen gangen/ ſie auch erlegt hat. Dann die Kuͤ- riſſer/ ſo von den Waffen bedeckt waren/ der Schweitzer Ordnung/ ohne Schaden/ durchge- drungen/ und ſie nidergemacht haben. Welches aber nicht deswegen geſagt wird/ als wann die Reuter bey den Schlachten gantz unnuͤtz weren. Dann auch dieſelbe nohtwendig/ zum Theil das Fußvolck zu beſchuͤtzen/ und zu bedecken; zum Theil zum außſtreiffen/ und pluͤndern; zum Theil den geſchlagenen/ und fluͤchtigen Feinde/ zu ver- folgen: und dann auch die feindliche Reuterey auffzuhalten. Sihe D. Jac. Martini, cent. 2. quæſt. phil. diſp. 5. qu. 8. Die XXXIX. Frag. Jſt es eines Landes Nutzen/ viel befeſtigte Ort zu haben? ES iſt auffkommen/ daß die Fuͤrſten anſehenliche/ und wolbefeſtigte Schloͤſſer/ aus 2. Urſachen/ erbauet/ entweder die Feinde abzutreiben/ oder die Unter- thanen zu bezwingen/ und im Zaum zu halten. Welches beedes aber/ vorgedachter Doctor Jaco- bus Martini d. diſp. 5. qu. 9. nicht tauglich zu ſeyn erachtet. Dann was die erſte Urſach anbe- langt/ ſo ſeyn die Befeſtigungen eines Schloſſes/ zu Kriegs- und Friedens-Zeiten/ gar gefaͤhrlich/ dieweil

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/166>, abgerufen am 25.04.2024.