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Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.

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Die LIX. Frag.
durch den Gebrauch des Betonienwassers/ von
dem Podagra gäntzlich entledigt worden.

Warum die Weibspersonen gemeinlich vom
Podagra befreyet seyn? ist Ursach ihre Monat-
liche Reinigung. Dahero/ wann sie dasselbe be-
kommen/ so geschiehet es aus einer sonderlichen
äusserlichen Ursach/ namlich/ durch Zorn/ übri-
ges trincken/ das Venusspiel/ und wegen der Un-
fruchtbarkeit; wie Doctor Koch sagt.

Die LIX. Frag.
Was hat man sonsten/ ausser des
gedachten Zipperleins/ bey den Händen/

und Füssen/ zu betrachten?

DJe Hände machet weiß/ und
schön/ ein frischer neuer ungesaltzner
Käs/ durch ein Tuch gedruckt/ klein
gepulvert/ Kleyen darunter gemischt/ und die
Hände damit gewaschen. Von Weitzenkleyen/ mit
warmen Wasser vermengt/ und gewaschen/ wer-
den die Hände sonderlich glat/ lind/ weiß/ und zart.
Oder/ nimm Kleyen ein Handvoll/ 1. Eyerklar
mit weissem Wein gesotten/ und mit der durchge-
sigenen Brühe die Händ offtermals gewaschen.

Der Hände Geschwulst von Kälte nimt hin-
weg Rauten/ und ein wenig Saltz/ gestossen/ und
in Baumöl mit ein wenig Weins geröstet/ und
wie ein Pflaster warm über geschlagen.

Hände Seyerlein/ und Zitterschen/ heilet Wei-

tzen

Die LIX. Frag.
durch den Gebrauch des Betonienwaſſers/ von
dem Podagra gaͤntzlich entledigt worden.

Warum die Weibsperſonen gemeinlich vom
Podagra befreyet ſeyn? iſt Urſach ihre Monat-
liche Reinigung. Dahero/ wann ſie daſſelbe be-
kommen/ ſo geſchiehet es aus einer ſonderlichen
aͤuſſerlichen Urſach/ namlich/ durch Zorn/ uͤbri-
ges trincken/ das Venusſpiel/ und wegen der Un-
fruchtbarkeit; wie Doctor Koch ſagt.

Die LIX. Frag.
Was hat man ſonſten/ auſſer des
gedachten Zipperleins/ bey den Haͤnden/

und Fuͤſſen/ zu betrachten?

DJe Haͤnde machet weiß/ und
ſchoͤn/ ein friſcher neuer ungeſaltzner
Kaͤs/ durch ein Tuch gedruckt/ klein
gepulvert/ Kleyen darunter gemiſcht/ und die
Haͤnde damit gewaſchen. Von Weitzenkleyen/ mit
warmen Waſſer vermengt/ und gewaſchen/ wer-
den die Haͤnde ſonderlich glat/ lind/ weiß/ und zart.
Oder/ nimm Kleyen ein Handvoll/ 1. Eyerklar
mit weiſſem Wein geſotten/ und mit der durchge-
ſigenen Bruͤhe die Haͤnd offtermals gewaſchen.

Der Haͤnde Geſchwulſt von Kaͤlte nimt hin-
weg Rauten/ und ein wenig Saltz/ geſtoſſen/ und
in Baumoͤl mit ein wenig Weins geroͤſtet/ und
wie ein Pflaſter warm uͤber geſchlagen.

Haͤnde Seyerlein/ und Zitterſchen/ heilet Wei-

tzen
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[248/0276] Die LIX. Frag. durch den Gebrauch des Betonienwaſſers/ von dem Podagra gaͤntzlich entledigt worden. Warum die Weibsperſonen gemeinlich vom Podagra befreyet ſeyn? iſt Urſach ihre Monat- liche Reinigung. Dahero/ wann ſie daſſelbe be- kommen/ ſo geſchiehet es aus einer ſonderlichen aͤuſſerlichen Urſach/ namlich/ durch Zorn/ uͤbri- ges trincken/ das Venusſpiel/ und wegen der Un- fruchtbarkeit; wie Doctor Koch ſagt. Die LIX. Frag. Was hat man ſonſten/ auſſer des gedachten Zipperleins/ bey den Haͤnden/ und Fuͤſſen/ zu betrachten? DJe Haͤnde machet weiß/ und ſchoͤn/ ein friſcher neuer ungeſaltzner Kaͤs/ durch ein Tuch gedruckt/ klein gepulvert/ Kleyen darunter gemiſcht/ und die Haͤnde damit gewaſchen. Von Weitzenkleyen/ mit warmen Waſſer vermengt/ und gewaſchen/ wer- den die Haͤnde ſonderlich glat/ lind/ weiß/ und zart. Oder/ nimm Kleyen ein Handvoll/ 1. Eyerklar mit weiſſem Wein geſotten/ und mit der durchge- ſigenen Bruͤhe die Haͤnd offtermals gewaſchen. Der Haͤnde Geſchwulſt von Kaͤlte nimt hin- weg Rauten/ und ein wenig Saltz/ geſtoſſen/ und in Baumoͤl mit ein wenig Weins geroͤſtet/ und wie ein Pflaſter warm uͤber geſchlagen. Haͤnde Seyerlein/ und Zitterſchen/ heilet Wei- tzen

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/276>, abgerufen am 28.03.2024.