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Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.

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Die XXX. Frag.
mehr des Käisers Augusti Gütigkeit/ beym Sene-
ca, lib.
1. de Clement. c.
9. als die Räuhe/ und
Grausamkeit des Claudii, loben/ davon Suctonius
in Claudio, cap.
34. 37. 38. und Bodinus lib. 3. de
Rep. c.
5. n.
311. zu lesen. Sihe Ioan. Crügerum, in
Horto Virtutum, qu.
78. da er auch 2. Exempel
strengen Rechts hat/ eines vom Vectio, einem
Burger zu Rom/ welcher/ als er einem vorüber-
gehenden Zunfftmeister nicht ist auffgestanden/
umgebracht worden; und das Ander/ wann ei-
ner im Raht der Areopagitarum gelachet/ ihme
die Leibs-Straff darauff stunde; aus Plut. in
Grach.
und AEschin. contr. Timarch.

Die XXX. Frag.
Jst es den Unterthanen erlaubt/
einen Tyrannen umzubringen?

DJeses ist ein schwere Frag/
und die Erörterung gefährlich/ und
gleichwol (wegen der begebenden Fälle/)
nöhtig/ saget Io. Gerhard. dec. 10. quaest. polit. 6.

Vor allem ist zu wissen/ wer ein Tyrann zu nen-
nen seye? Iacobus Martini, cent. 2. disp. 4. quaest.
illustr. philos.
10. sagt/ daß die Politici einen Unter-
schied zwischen einem Tyrannen ins gemein/ und
eigentlich also genanten/ machen. Ein eigentlich
also genanter Tyrann seye der/ so unrechtmässiger
Weise ein Reich/ oder Fürstentum/ ihme zugeeig-
net/ das ist/ welcher/ wider den Willen der Gesel-

len/
G v

Die XXX. Frag.
mehr des Kaͤiſers Auguſti Guͤtigkeit/ beym Sene-
ca, lib.
1. de Clement. c.
9. als die Raͤuhe/ und
Grauſamkeit des Claudii, loben/ davon Suctonius
in Claudio, cap.
34. 37. 38. und Bodinus lib. 3. de
Rep. c.
5. n.
311. zu leſen. Sihe Ioan. Crügerum, in
Horto Virtutum, qu.
78. da er auch 2. Exempel
ſtrengen Rechts hat/ eines vom Vectio, einem
Burger zu Rom/ welcher/ als er einem voruͤber-
gehenden Zunfftmeiſter nicht iſt auffgeſtanden/
umgebracht worden; und das Ander/ wann ei-
ner im Raht der Areopagitarum gelachet/ ihme
die Leibs-Straff darauff ſtunde; aus Plut. in
Grach.
und Æſchin. contr. Timarch.

Die XXX. Frag.
Jſt es den Unterthanen erlaubt/
einen Tyrannen umzubringen?

DJeſes iſt ein ſchwere Frag/
und die Eroͤrterung gefaͤhrlich/ und
gleichwol (wegen der begebenden Faͤlle/)
noͤhtig/ ſaget Io. Gerhard. dec. 10. quæſt. polit. 6.

Vor allem iſt zu wiſſen/ wer ein Tyrann zu nen-
nen ſeye? Iacobus Martini, cent. 2. diſp. 4. quæſt.
illuſtr. philoſ.
10. ſagt/ daß die Politici einen Unter-
ſchied zwiſchen einem Tyrannen ins gemein/ und
eigentlich alſo genanten/ machen. Ein eigentlich
alſo genanter Tyrann ſeye der/ ſo unrechtmaͤſſiger
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[105/0133] Die XXX. Frag. mehr des Kaͤiſers Auguſti Guͤtigkeit/ beym Sene- ca, lib. 1. de Clement. c. 9. als die Raͤuhe/ und Grauſamkeit des Claudii, loben/ davon Suctonius in Claudio, cap. 34. 37. 38. und Bodinus lib. 3. de Rep. c. 5. n. 311. zu leſen. Sihe Ioan. Crügerum, in Horto Virtutum, qu. 78. da er auch 2. Exempel ſtrengen Rechts hat/ eines vom Vectio, einem Burger zu Rom/ welcher/ als er einem voruͤber- gehenden Zunfftmeiſter nicht iſt auffgeſtanden/ umgebracht worden; und das Ander/ wann ei- ner im Raht der Areopagitarum gelachet/ ihme die Leibs-Straff darauff ſtunde; aus Plut. in Grach. und Æſchin. contr. Timarch. Die XXX. Frag. Jſt es den Unterthanen erlaubt/ einen Tyrannen umzubringen? DJeſes iſt ein ſchwere Frag/ und die Eroͤrterung gefaͤhrlich/ und gleichwol (wegen der begebenden Faͤlle/) noͤhtig/ ſaget Io. Gerhard. dec. 10. quæſt. polit. 6. Vor allem iſt zu wiſſen/ wer ein Tyrann zu nen- nen ſeye? Iacobus Martini, cent. 2. diſp. 4. quæſt. illuſtr. philoſ. 10. ſagt/ daß die Politici einen Unter- ſchied zwiſchen einem Tyrannen ins gemein/ und eigentlich alſo genanten/ machen. Ein eigentlich alſo genanter Tyrann ſeye der/ ſo unrechtmaͤſſiger Weiſe ein Reich/ oder Fuͤrſtentum/ ihme zugeeig- net/ das iſt/ welcher/ wider den Willen der Geſel- len/ G v

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/133>, abgerufen am 20.04.2024.