Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.

Bild:
<< vorherige Seite

Die XCV. Frag.
Sprach die erste seye/ deren sich der Mensch am
allerersten gebraucht hätte.

Philippus Cluverius lib. 1. Antiq. German. fol.
74. hat ein andere Meinung/ und will/ daß die
Hebraeische nicht die allererste seye/ und daß unse-
rer ersten Eltern Sprach nirgends mehr zu fin-
den/ auch solche/ vor dem Jüngsten Tag/ sich nicht
werde hören lassen/ da alsdann mit derselben alle
Außerwehlten reden werden. Und ziehet Joan.
Limnaeus,
in denen Annotam. zu des Käisers Ca-
roli V. Capitulation,
auch Andere an/ welche ver-
neinen/ daß die Hebraeische Sprach/ so gar schwer/
und zweiffelhafft/ die erste Sprach gewest seye:
Und setzet er darzu: ich halte die Hebraeische
Sprach für eine unter den Alten; aber/ warum
ich glauben solte/ daß sie die allererste gewesen/ bin
ich/ mit gnugsamen Ursachen/ nicht gelehrt wor-
den.

Iosephus I. Scaliger. lib. 3. epist. 242. p. 520. und
lib. 4. epist. 362. p. 701. schreibet/ daß die Sprach/
in welcher die heilige Schrifft verfast/ die alleräl-
tiste/ und von dem ersten Menschen an/ anfangs
vollkommen/ und unverfälscht in Assyria gewe-
sen; hernach aber/ durch der Fremden Handtie-
rungen/ verderbt/ und darauff die Syrische/ oder
Phönicische/ genant/ und albereit/ zur Zeit der
Patriarchen/ gebraucht worden: Als Abraham
ins Land Cana an/ oder Phoeniciam, kommen/ hab
er solche lernen müssen/ weil er die Assyrische gere-

det:

Die XCV. Frag.
Sprach die erſte ſeye/ deren ſich der Menſch am
allererſten gebraucht haͤtte.

Philippus Cluverius lib. 1. Antiq. German. fol.
74. hat ein andere Meinung/ und will/ daß die
Hebræiſche nicht die allererſte ſeye/ und daß unſe-
rer erſten Eltern Sprach nirgends mehr zu fin-
den/ auch ſolche/ vor dem Juͤngſten Tag/ ſich nicht
werde hoͤren laſſen/ da alsdann mit derſelben alle
Außerwehlten reden werden. Und ziehet Joan.
Limnæus,
in denen Annotam. zu des Kaͤiſers Ca-
roli V. Capitulation,
auch Andere an/ welche ver-
neinen/ daß die Hebræiſche Sprach/ ſo gar ſchwer/
und zweiffelhafft/ die erſte Sprach geweſt ſeye:
Und ſetzet er darzu: ich halte die Hebræiſche
Sprach fuͤr eine unter den Alten; aber/ warum
ich glauben ſolte/ daß ſie die allererſte geweſen/ bin
ich/ mit gnugſamen Urſachen/ nicht gelehrt wor-
den.

Ioſephus I. Scaliger. lib. 3. epiſt. 242. p. 520. und
lib. 4. epiſt. 362. p. 701. ſchreibet/ daß die Sprach/
in welcher die heilige Schrifft verfaſt/ die alleraͤl-
tiſte/ und von dem erſten Menſchen an/ anfangs
vollkommen/ und unverfaͤlſcht in Aſſyria gewe-
ſen; hernach aber/ durch der Fremden Handtie-
rungen/ verderbt/ und darauff die Syriſche/ oder
Phoͤniciſche/ genant/ und albereit/ zur Zeit der
Patriarchen/ gebraucht worden: Als Abraham
ins Land Cana an/ oder Phœniciam, kommen/ hab
er ſolche lernen muͤſſen/ weil er die Aſſyriſche gere-

det:
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0458" n="430"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die</hi><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XCV.</hi></hi><hi rendition="#b">Frag.</hi></fw><lb/>
Sprach die er&#x017F;te &#x017F;eye/ deren &#x017F;ich der Men&#x017F;ch am<lb/>
allerer&#x017F;ten gebraucht ha&#x0364;tte.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Philippus Cluverius lib. 1. Antiq. German. fol.</hi></hi><lb/>
74. hat ein andere Meinung/ und will/ daß die<lb/>
Hebr<hi rendition="#aq">æ</hi>i&#x017F;che nicht die allerer&#x017F;te &#x017F;eye/ und daß un&#x017F;e-<lb/>
rer er&#x017F;ten Eltern Sprach nirgends mehr zu fin-<lb/>
den/ auch &#x017F;olche/ vor dem Ju&#x0364;ng&#x017F;ten Tag/ &#x017F;ich nicht<lb/>
werde ho&#x0364;ren la&#x017F;&#x017F;en/ da alsdann mit der&#x017F;elben alle<lb/>
Außerwehlten reden werden. Und ziehet <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Joan.<lb/>
Limnæus,</hi></hi> in denen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Annotam.</hi></hi> zu des Ka&#x0364;i&#x017F;ers <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ca-<lb/>
roli V. Capitulation,</hi></hi> auch Andere an/ welche ver-<lb/>
neinen/ daß die Hebr<hi rendition="#aq">æ</hi>i&#x017F;che Sprach/ &#x017F;o gar &#x017F;chwer/<lb/>
und zweiffelhafft/ die er&#x017F;te Sprach gewe&#x017F;t &#x017F;eye:<lb/>
Und &#x017F;etzet er darzu: ich halte die Hebr<hi rendition="#aq">æ</hi>i&#x017F;che<lb/>
Sprach fu&#x0364;r eine unter den Alten; aber/ warum<lb/>
ich glauben &#x017F;olte/ daß &#x017F;ie die allerer&#x017F;te gewe&#x017F;en/ bin<lb/>
ich/ mit gnug&#x017F;amen Ur&#x017F;achen/ nicht gelehrt wor-<lb/>
den.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Io&#x017F;ephus I. Scaliger. lib. 3. epi&#x017F;t. 242. p.</hi></hi> 520. und<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">lib. 4. epi&#x017F;t. 362. p.</hi></hi> 701. &#x017F;chreibet/ daß die Sprach/<lb/>
in welcher die heilige Schrifft verfa&#x017F;t/ die allera&#x0364;l-<lb/>
ti&#x017F;te/ und von dem er&#x017F;ten Men&#x017F;chen an/ anfangs<lb/>
vollkommen/ und unverfa&#x0364;l&#x017F;cht in A&#x017F;&#x017F;yria gewe-<lb/>
&#x017F;en; hernach aber/ durch der Fremden Handtie-<lb/>
rungen/ verderbt/ und darauff die Syri&#x017F;che/ oder<lb/>
Pho&#x0364;nici&#x017F;che/ genant/ und albereit/ zur Zeit der<lb/>
Patriarchen/ gebraucht worden: Als Abraham<lb/>
ins Land Cana an/ oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ph&#x0153;niciam,</hi></hi> kommen/ hab<lb/>
er &#x017F;olche lernen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ weil er die A&#x017F;&#x017F;yri&#x017F;che gere-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">det:</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[430/0458] Die XCV. Frag. Sprach die erſte ſeye/ deren ſich der Menſch am allererſten gebraucht haͤtte. Philippus Cluverius lib. 1. Antiq. German. fol. 74. hat ein andere Meinung/ und will/ daß die Hebræiſche nicht die allererſte ſeye/ und daß unſe- rer erſten Eltern Sprach nirgends mehr zu fin- den/ auch ſolche/ vor dem Juͤngſten Tag/ ſich nicht werde hoͤren laſſen/ da alsdann mit derſelben alle Außerwehlten reden werden. Und ziehet Joan. Limnæus, in denen Annotam. zu des Kaͤiſers Ca- roli V. Capitulation, auch Andere an/ welche ver- neinen/ daß die Hebræiſche Sprach/ ſo gar ſchwer/ und zweiffelhafft/ die erſte Sprach geweſt ſeye: Und ſetzet er darzu: ich halte die Hebræiſche Sprach fuͤr eine unter den Alten; aber/ warum ich glauben ſolte/ daß ſie die allererſte geweſen/ bin ich/ mit gnugſamen Urſachen/ nicht gelehrt wor- den. Ioſephus I. Scaliger. lib. 3. epiſt. 242. p. 520. und lib. 4. epiſt. 362. p. 701. ſchreibet/ daß die Sprach/ in welcher die heilige Schrifft verfaſt/ die alleraͤl- tiſte/ und von dem erſten Menſchen an/ anfangs vollkommen/ und unverfaͤlſcht in Aſſyria gewe- ſen; hernach aber/ durch der Fremden Handtie- rungen/ verderbt/ und darauff die Syriſche/ oder Phoͤniciſche/ genant/ und albereit/ zur Zeit der Patriarchen/ gebraucht worden: Als Abraham ins Land Cana an/ oder Phœniciam, kommen/ hab er ſolche lernen muͤſſen/ weil er die Aſſyriſche gere- det:

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/458
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659, S. 430. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/458>, abgerufen am 25.04.2024.