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Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

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Die 86. Frag/ des 4. Hundert.
Notariat-Spiegels/ part. 1. tit. 1. & seqq. lesen;
und darzue des Orts/ da du wohnest/ Gerichts-
Ordnung/ oder Proceß/ thun.

Die 86. Frag.
Wann seyn die Patricii, so man ins gemein
Geschlechter nennet/ aufkommen?

MAn rechnet ihren Ursprung/
nach 3. unterschidlichen Zeiten/ und
zwar die Ersten von dem Römischen
König Romulo, die Andern vom Keyser Con-
stantin dem Großen; und die Dritten/ oder die
Jetzige/ vom Keyser Heinrichen dem Vogler/
oder dem Ersten dises nahmens/ her.

Was die Erste anbelangt/ so hat gemelter Ro-
mulus
,
so für den Erbauer der Statt Rom ins
gemein gehalten wird/ aus dem Volck/ die für-
nemste/ edelste/ und reichiste genommen/ und Sie/
von den Unbekantern/ geringern/ und Aermern/
abgesondert; und diese die Gemeinde/ oder das
gemeine Volck/ jene aber Patres, oder die Vätter/
(entweder weil Sie den Andern am Alter vor-
giengen/ oder Kinder hatten/ oder wegen des A-
delichen Geschlechts/ oder wegen solcher Ursa-
chen allen zugleich) genant; deren Nachkömling
folgender Zeit die Patricii geheißen worden seyn.
Nachdem nun der besagte König/ das Volck/
damit Er seine neue Statt besezt/ also abgetheilt/
hat Er/ aus den erwenten vornemsten/ hundert
Personen erwöhlet/ und Sie Senatores, oder

Rahts-
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Die 86. Frag/ des 4. Hundert.
Notariat-Spiegels/ part. 1. tit. 1. & ſeqq. leſen;
und darzue des Orts/ da du wohneſt/ Gerichts-
Ordnung/ oder Proceß/ thun.

Die 86. Frag.
Wann ſeyn die Patricii, ſo man ins gemein
Geſchlechter nennet/ aufkommen?

MAn rechnet ihren Urſprung/
nach 3. unterſchidlichen Zeiten/ und
zwar die Erſten von dem Roͤmiſchen
Koͤnig Romulo, die Andern vom Keyſer Con-
ſtantin dem Großen; und die Dritten/ oder die
Jetzige/ vom Keyſer Heinrichen dem Vogler/
oder dem Erſten diſes nahmens/ her.

Was die Erſte anbelangt/ ſo hat gemelter Ro-
mulus
,
ſo fuͤr den Erbauer der Statt Rom ins
gemein gehalten wird/ aus dem Volck/ die fuͤr-
nemſte/ edelſte/ und reichiſte genommen/ und Sie/
von den Unbekantern/ geringern/ und Aermern/
abgeſondert; und dieſe die Gemeinde/ oder das
gemeine Volck/ jene aber Patres, oder die Vaͤtter/
(entweder weil Sie den Andern am Alter vor-
giengen/ oder Kinder hatten/ oder wegen des A-
delichen Geſchlechts/ oder wegen ſolcher Urſa-
chen allen zugleich) genant; deren Nachkoͤmling
folgender Zeit die Patricii geheißen worden ſeyn.
Nachdem nun der beſagte Koͤnig/ das Volck/
damit Er ſeine neue Statt beſezt/ alſo abgetheilt/
hat Er/ aus den erwenten vornemſten/ hundert
Perſonen erwoͤhlet/ und Sie Senatores, oder

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[437/0461] Die 86. Frag/ des 4. Hundert. Notariat-Spiegels/ part. 1. tit. 1. & ſeqq. leſen; und darzue des Orts/ da du wohneſt/ Gerichts- Ordnung/ oder Proceß/ thun. Die 86. Frag. Wann ſeyn die Patricii, ſo man ins gemein Geſchlechter nennet/ aufkommen? MAn rechnet ihren Urſprung/ nach 3. unterſchidlichen Zeiten/ und zwar die Erſten von dem Roͤmiſchen Koͤnig Romulo, die Andern vom Keyſer Con- ſtantin dem Großen; und die Dritten/ oder die Jetzige/ vom Keyſer Heinrichen dem Vogler/ oder dem Erſten diſes nahmens/ her. Was die Erſte anbelangt/ ſo hat gemelter Ro- mulus, ſo fuͤr den Erbauer der Statt Rom ins gemein gehalten wird/ aus dem Volck/ die fuͤr- nemſte/ edelſte/ und reichiſte genommen/ und Sie/ von den Unbekantern/ geringern/ und Aermern/ abgeſondert; und dieſe die Gemeinde/ oder das gemeine Volck/ jene aber Patres, oder die Vaͤtter/ (entweder weil Sie den Andern am Alter vor- giengen/ oder Kinder hatten/ oder wegen des A- delichen Geſchlechts/ oder wegen ſolcher Urſa- chen allen zugleich) genant; deren Nachkoͤmling folgender Zeit die Patricii geheißen worden ſeyn. Nachdem nun der beſagte Koͤnig/ das Volck/ damit Er ſeine neue Statt beſezt/ alſo abgetheilt/ hat Er/ aus den erwenten vornemſten/ hundert Perſonen erwoͤhlet/ und Sie Senatores, oder Rahts- E e iij

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 437. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/461>, abgerufen am 19.04.2024.