Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.

Bild:
<< vorherige Seite
Kurtzbündige
Zur letzten zeile des 16 blats.

DEr wunderstein Bet wird auf dem Berge
Alard/ der zwischen Nubien und Zinchanke
lieget/ gefunden. Von diesem schreiben die Araber/
daß er dieselben/ welche ihn was lange ansehen/ stum
machet. Auch erzehlen sie/ daß Alexander der
Große
/ den sie Askander nennen/ von diesen steinen
das Schlos der verwunderung bauen laßen: und
daß ihm sein Lehrmeister Aristoteles/ den sie Arka-
to Talis
nennen/ den raht gegeben; er solte eben so viel
leibeigne/ als andere leute/ solche steine zu hohlen/ senden.
Die leibeignen solten die steine/ mit offenen augen be-
sichtigen und auslesen; seine leute aber mit bedekten
augen/ darbei stehen/ und wan sie vernommen/ daß
die leibeignen stum worden/ die ausgelesenen steine
kauffen.

Zur 27 und 28 zeile des 17 blats.

DEs Potifars gemahlin/ welche den Josef zur
unkeuschheit angereitzet/ hat weder in der heiligen
Schrift/ noch in der Assenat Begäbnüs/ noch auch
in Josefs letztem Willen/ keinen eignen Nahmen.
Samuel Greiffensohn aber nennet sie/ in seiner
Lebensbeschreibung des Josefs/ woher zeigt er nicht
an/ Saliche: und andere/ denen der berühmte Ritter
Jakob Kats/ in seinem Selbstreite/ und wir eben-
mäßig/ gefolget/ Sefira.

Zur 9 und 10 zeile 18 blats.

DAß die Ismaeler den Josef dem Könige/ seine
gnade zu erlangen/ zum geschenke überreichet/ er
aber ihn nicht behalten wollen/ zeiget S. Greiffen-

sohn
Kurtzbuͤndige
Zur letzten zeile des 16 blats.

DEr wunderſtein Bet wird auf dem Berge
Alard/ der zwiſchen Nubien und Zinchanke
lieget/ gefunden. Von dieſem ſchreiben die Araber/
daß er dieſelben/ welche ihn was lange anſehen/ ſtum
machet. Auch erzehlen ſie/ daß Alexander der
Große
/ den ſie Askander nennen/ von dieſen ſteinen
das Schlos der verwunderung bauen laßen: und
daß ihm ſein Lehrmeiſter Ariſtoteles/ den ſie Arka-
to Talis
nennen/ den raht gegeben; er ſolte eben ſo viel
leibeigne/ als andere leute/ ſolche ſteine zu hohlen/ ſenden.
Die leibeignen ſolten die ſteine/ mit offenen augen be-
ſichtigen und ausleſen; ſeine leute aber mit bedekten
augen/ darbei ſtehen/ und wan ſie vernommen/ daß
die leibeignen ſtum worden/ die ausgeleſenen ſteine
kauffen.

Zur 27 und 28 zeile des 17 blats.

DEs Potifars gemahlin/ welche den Joſef zur
unkeuſchheit angereitzet/ hat weder in der heiligen
Schrift/ noch in der Aſſenat Begaͤbnuͤs/ noch auch
in Joſefs letztem Willen/ keinen eignen Nahmen.
Samuel Greiffenſohn aber nennet ſie/ in ſeiner
Lebensbeſchreibung des Joſefs/ woher zeigt er nicht
an/ Saliche: und andere/ denen der beruͤhmte Ritter
Jakob Kats/ in ſeinem Selbſtreite/ und wir eben-
maͤßig/ gefolget/ Sefira.

Zur 9 und 10 zeile 18 blats.

DAß die Iſmaeler den Joſef dem Koͤnige/ ſeine
gnade zu erlangen/ zum geſchenke uͤberreichet/ er
aber ihn nicht behalten wollen/ zeiget S. Greiffen-

ſohn
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0428" n="404"/>
          <fw place="top" type="header">Kurtzbu&#x0364;ndige</fw><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#fr">Zur letzten zeile des 16 blats</hi>.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">D</hi>Er wunder&#x017F;tein <hi rendition="#fr">Bet</hi> wird auf dem Berge<lb/><hi rendition="#fr">Alard</hi>/ der zwi&#x017F;chen <hi rendition="#fr">Nubien</hi> und <hi rendition="#fr">Zinchanke</hi><lb/>
lieget/ gefunden. Von die&#x017F;em &#x017F;chreiben die Araber/<lb/>
daß er die&#x017F;elben/ welche ihn was lange an&#x017F;ehen/ &#x017F;tum<lb/>
machet. Auch erzehlen &#x017F;ie/ daß <hi rendition="#fr">Alexander der<lb/>
Große</hi>/ den &#x017F;ie <hi rendition="#fr">Askander</hi> nennen/ von die&#x017F;en &#x017F;teinen<lb/>
das <hi rendition="#fr">Schlos der verwunderung</hi> bauen laßen: und<lb/>
daß ihm &#x017F;ein Lehrmei&#x017F;ter <hi rendition="#fr">Ari&#x017F;toteles</hi>/ den &#x017F;ie <hi rendition="#fr">Arka-<lb/>
to Talis</hi> nennen/ den raht gegeben; er &#x017F;olte eben &#x017F;o viel<lb/>
leibeigne/ als andere leute/ &#x017F;olche &#x017F;teine zu hohlen/ &#x017F;enden.<lb/>
Die leibeignen &#x017F;olten die &#x017F;teine/ mit offenen augen be-<lb/>
&#x017F;ichtigen und ausle&#x017F;en; &#x017F;eine leute aber mit bedekten<lb/>
augen/ darbei &#x017F;tehen/ und wan &#x017F;ie vernommen/ daß<lb/>
die leibeignen &#x017F;tum worden/ die ausgele&#x017F;enen &#x017F;teine<lb/>
kauffen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#fr">Zur 27 und 28 zeile des 17 blats</hi>.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">D</hi>Es <hi rendition="#fr">Potifars</hi> gemahlin/ welche den <hi rendition="#fr">Jo&#x017F;ef</hi> zur<lb/>
unkeu&#x017F;chheit angereitzet/ hat weder in der heiligen<lb/>
Schrift/ noch in der <hi rendition="#fr">A&#x017F;&#x017F;enat</hi> Bega&#x0364;bnu&#x0364;s/ noch auch<lb/>
in <hi rendition="#fr">Jo&#x017F;efs</hi> letztem Willen/ keinen eignen Nahmen.<lb/><hi rendition="#fr">Samuel Greiffen&#x017F;ohn</hi> aber nennet &#x017F;ie/ in &#x017F;einer<lb/>
Lebensbe&#x017F;chreibung des <hi rendition="#fr">Jo&#x017F;efs</hi>/ woher zeigt er nicht<lb/>
an/ <hi rendition="#fr">Saliche</hi>: und andere/ denen der beru&#x0364;hmte Ritter<lb/><hi rendition="#fr">Jakob Kats</hi>/ in &#x017F;einem Selb&#x017F;treite/ und wir eben-<lb/>
ma&#x0364;ßig/ gefolget/ <hi rendition="#fr">Sefira</hi>.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#fr">Zur 9 und 10 zeile 18 blats</hi>.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">D</hi>Aß die I&#x017F;maeler den <hi rendition="#fr">Jo&#x017F;ef</hi> dem Ko&#x0364;nige/ &#x017F;eine<lb/>
gnade zu erlangen/ zum ge&#x017F;chenke u&#x0364;berreichet/ er<lb/>
aber ihn nicht behalten wollen/ zeiget <hi rendition="#fr">S. Greiffen-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">&#x017F;ohn</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[404/0428] Kurtzbuͤndige Zur letzten zeile des 16 blats. DEr wunderſtein Bet wird auf dem Berge Alard/ der zwiſchen Nubien und Zinchanke lieget/ gefunden. Von dieſem ſchreiben die Araber/ daß er dieſelben/ welche ihn was lange anſehen/ ſtum machet. Auch erzehlen ſie/ daß Alexander der Große/ den ſie Askander nennen/ von dieſen ſteinen das Schlos der verwunderung bauen laßen: und daß ihm ſein Lehrmeiſter Ariſtoteles/ den ſie Arka- to Talis nennen/ den raht gegeben; er ſolte eben ſo viel leibeigne/ als andere leute/ ſolche ſteine zu hohlen/ ſenden. Die leibeignen ſolten die ſteine/ mit offenen augen be- ſichtigen und ausleſen; ſeine leute aber mit bedekten augen/ darbei ſtehen/ und wan ſie vernommen/ daß die leibeignen ſtum worden/ die ausgeleſenen ſteine kauffen. Zur 27 und 28 zeile des 17 blats. DEs Potifars gemahlin/ welche den Joſef zur unkeuſchheit angereitzet/ hat weder in der heiligen Schrift/ noch in der Aſſenat Begaͤbnuͤs/ noch auch in Joſefs letztem Willen/ keinen eignen Nahmen. Samuel Greiffenſohn aber nennet ſie/ in ſeiner Lebensbeſchreibung des Joſefs/ woher zeigt er nicht an/ Saliche: und andere/ denen der beruͤhmte Ritter Jakob Kats/ in ſeinem Selbſtreite/ und wir eben- maͤßig/ gefolget/ Sefira. Zur 9 und 10 zeile 18 blats. DAß die Iſmaeler den Joſef dem Koͤnige/ ſeine gnade zu erlangen/ zum geſchenke uͤberreichet/ er aber ihn nicht behalten wollen/ zeiget S. Greiffen- ſohn

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/428
Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670, S. 404. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/428>, abgerufen am 19.04.2024.