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Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.

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Kurtzbündige
selbsten. Auch gebahr sie mich auf der Rahel hüfte; da-
her ich den nahmen
Neptalim bekahm. Und Rahel
hatte mich lieb/ weil ich auf ihrer hüfte gebohren. Auch
küste sie mich/ da ich noch jung war/ und sagte viel-
mahls: Gott laße mich auch deinen bruder/ aus eben
demselben leibe/ daraus du gekommen bist/ sehen; und
gebe/ daß er dir gleich sei: daher ward mir auch
Josef
in allem nach der Rahel begehren/ ähnlich. Bella aber/
meine mutter/ war des
Rohteus/ Delboreus bruders/
tochter/ der
Rebekke Kindermuhme; welche mit der Ra-
hel auf einen tag gebohren. Und
Rohteus war ein Kaldeer/
aus Abrahams geschlechte/ ein gottesfürchtiger/ freier
und edeler man. Diesen kaufte
Laban/ als er gefangen
war; und gab ihm seine bluhtsfreundin
Eva zur fraue:
welche eine tochter gebahr/ die der vater nach dem
schlosse/ darauf er gefangen gelegen/ Selfa
(Silpa)
benahmte. Darnach kahm sie auch mit der Bella nieder/
und sagte: mit einer seltsamen begierde eilete meine
tochter. Dan so bald sie gebohren war/ fiel sie an die
brust zu saugen.

Zur 22 und folgenden zeilen des 55 blats.

DIe begäbnüs der Dina und des Sichems be-
schreibet das 34 h. gemelten Buchs.

Zur 2 und folgenden zeilen des 56 blats.

SO lange war Sara/Josefs mutter/ unfrucht-
bar/ bis alle der Lea ihrer schwester/ als auch
der zwo Magde Kinder gebohren waren: und da ge-
bahr sie erst den Josef; wie aus dem 29 und 30 h. mehr
gemeldeten Buchs der schöpfung zu sehen.

Zur 15 und vorher- als auch nach-gehenden
zeilen des 57 blats.

FLav. Josef. schreibet hiervon im 2 h. des 2 b.
seiner Jüdischen geschichte folgender gestalt: der

Vater

Kurtzbuͤndige
ſelbſten. Auch gebahr ſie mich auf der Rahel huͤfte; da-
her ich den nahmen
Neptalim bekahm. Und Rahel
hatte mich lieb/ weil ich auf ihrer huͤfte gebohren. Auch
kuͤſte ſie mich/ da ich noch jung war/ und ſagte viel-
mahls: Gott laße mich auch deinen bruder/ aus eben
demſelben leibe/ daraus du gekommen biſt/ ſehen; und
gebe/ daß er dir gleich ſei: daher ward mir auch
Joſef
in allem nach der Rahel begehren/ aͤhnlich. Bella aber/
meine mutter/ war des
Rohteus/ Delboreus bruders/
tochter/ der
Rebekke Kindermuhme; welche mit der Ra-
hel auf einen tag gebohren. Und
Rohteus war ein Kaldeer/
aus Abrahams geſchlechte/ ein gottesfuͤrchtiger/ freier
und edeler man. Dieſen kaufte
Laban/ als er gefangen
war; und gab ihm ſeine bluhtsfreundin
Eva zur fraue:
welche eine tochter gebahr/ die der vater nach dem
ſchloſſe/ darauf er gefangen gelegen/ Selfa
(Silpa)
benahmte. Darnach kahm ſie auch mit der Bella nieder/
und ſagte: mit einer ſeltſamen begierde eilete meine
tochter. Dan ſo bald ſie gebohren war/ fiel ſie an die
bruſt zu ſaugen.

Zur 22 und folgenden zeilen des 55 blats.

DIe begaͤbnuͤs der Dina und des Sichems be-
ſchreibet das 34 h. gemelten Buchs.

Zur 2 und folgenden zeilen des 56 blats.

SO lange war Sara/Joſefs mutter/ unfrucht-
bar/ bis alle der Lea ihrer ſchweſter/ als auch
der zwo Mågde Kinder gebohren waren: und da ge-
bahr ſie erſt den Joſef; wie aus dem 29 und 30 h. mehr
gemeldeten Buchs der ſchoͤpfung zu ſehen.

Zur 15 und vorher- als auch nach-gehenden
zeilen des 57 blats.

FLav. Joſef. ſchreibet hiervon im 2 h. des 2 b.
ſeiner Juͤdiſchen geſchichte folgender geſtalt: der

Vater
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[424/0448] Kurtzbuͤndige ſelbſten. Auch gebahr ſie mich auf der Rahel huͤfte; da- her ich den nahmen Neptalim bekahm. Und Rahel hatte mich lieb/ weil ich auf ihrer huͤfte gebohren. Auch kuͤſte ſie mich/ da ich noch jung war/ und ſagte viel- mahls: Gott laße mich auch deinen bruder/ aus eben demſelben leibe/ daraus du gekommen biſt/ ſehen; und gebe/ daß er dir gleich ſei: daher ward mir auch Joſef in allem nach der Rahel begehren/ aͤhnlich. Bella aber/ meine mutter/ war des Rohteus/ Delboreus bruders/ tochter/ der Rebekke Kindermuhme; welche mit der Ra- hel auf einen tag gebohren. Und Rohteus war ein Kaldeer/ aus Abrahams geſchlechte/ ein gottesfuͤrchtiger/ freier und edeler man. Dieſen kaufte Laban/ als er gefangen war; und gab ihm ſeine bluhtsfreundin Eva zur fraue: welche eine tochter gebahr/ die der vater nach dem ſchloſſe/ darauf er gefangen gelegen/ Selfa (Silpa) benahmte. Darnach kahm ſie auch mit der Bella nieder/ und ſagte: mit einer ſeltſamen begierde eilete meine tochter. Dan ſo bald ſie gebohren war/ fiel ſie an die bruſt zu ſaugen. Zur 22 und folgenden zeilen des 55 blats. DIe begaͤbnuͤs der Dina und des Sichems be- ſchreibet das 34 h. gemelten Buchs. Zur 2 und folgenden zeilen des 56 blats. SO lange war Sara/Joſefs mutter/ unfrucht- bar/ bis alle der Lea ihrer ſchweſter/ als auch der zwo Mågde Kinder gebohren waren: und da ge- bahr ſie erſt den Joſef; wie aus dem 29 und 30 h. mehr gemeldeten Buchs der ſchoͤpfung zu ſehen. Zur 15 und vorher- als auch nach-gehenden zeilen des 57 blats. FLav. Joſef. ſchreibet hiervon im 2 h. des 2 b. ſeiner Juͤdiſchen geſchichte folgender geſtalt: der Vater

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Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670, S. 424. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/448>, abgerufen am 23.04.2024.