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Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.

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Anmärkungen
Zur 26 zeile des 301 blats.

DIeses bezeuget Plutarch/ in seinem buche vom
Osiris/ und der Isis.

Zur andern helfte des 306 blats.

VOm balsemen der Egiptischen Leichen hat Hero-
dotus
in seinem zweiten buche/ nähmlich in der
Euterpe/ gantz weitleuftig und ausführlich geschrie-
ben: dem wir auch alhier/ was die Fürstlichen Leichen
betrift/ meistenteils gefolget. Besiehe gleichfals unsere
Anmärkung bei dem 238 blatte. Der Arabische Artzt
Hali hält darvor/ daß die Egipter ihre Leichen mit
Asfalt/ welches wir Jüdenpech nennen/ und mit
Hahrtze vom Balsembaume/ das der Artznei-
händler Opobalsamum ist/ als auch mit Mirren/
und dergleichen gewürtzen gebalsemt. Hingegen mei-
net Johan Nardius/ daß sie nichts anders als ge-
meltes Jüdenpech darzu genommen; weil alle ge-
balsemte Leichen keinen andern geruch hetten/ als nach
diesem Peche. Asfalt/ asphaltos, welches Suidas
vom beraubenden wortteilichen a, und sphallesthai, das
ist/ mit den füßen bewegt werden/ zappeln/ auf-
springen/
herleitet/ heisset eigendlich das hahrtz
oder pech/ welches auf dem Todten meere/ das aus
den versunkenen städten Sodoma und Gomorra/
auf 8 meilen lang/ entstanden/ und daher asphaltites,
das ist/ das Hahrtzmeer/ oder das unbewegliche
oder todte meer/ weil alles darinnen todt ist/ genen-
net wird/ zu schwimmen pfleget. Honterus Cosmo-
graph. l.
3:

Jordanusque sacer geminis e fontibus ortus,
tandem Aphaltitae dir is immergitur undis.

Von diesem Jüdenpeche schreibet Dioskorides im

100 h.
Anmaͤrkungen
Zur 26 zeile des 301 blats.

DIeſes bezeuget Plutarch/ in ſeinem buche vom
Oſiris/ und der Iſis.

Zur andern helfte des 306 blats.

VOm balſemen der Egiptiſchen Leichen hat Hero-
dotus
in ſeinem zweiten buche/ naͤhmlich in der
Euterpe/ gantz weitleuftig und ausfuͤhrlich geſchrie-
ben: dem wir auch alhier/ was die Fuͤrſtlichen Leichen
betrift/ meiſtenteils gefolget. Beſiehe gleichfals unſere
Anmaͤrkung bei dem 238 blatte. Der Arabiſche Artzt
Hali haͤlt darvor/ daß die Egipter ihre Leichen mit
Asfalt/ welches wir Juͤdenpech nennen/ und mit
Hahrtze vom Balſembaume/ das der Artznei-
haͤndler Opobalſamum iſt/ als auch mit Mirren/
und dergleichen gewuͤrtzen gebalſemt. Hingegen mei-
net Johan Nardius/ daß ſie nichts anders als ge-
meltes Juͤdenpech darzu genommen; weil alle ge-
balſemte Leichen keinen andern geruch hetten/ als nach
dieſem Peche. Asfalt/ ἄσφαλτος, welches Suidas
vom beraubenden wortteilichen α, und σφαλλεσϑαι, das
iſt/ mit den fuͤßen bewegt werden/ zappeln/ auf-
ſpringen/
herleitet/ heiſſet eigendlich das hahrtz
oder pech/ welches auf dem Todten meere/ das aus
den verſunkenen ſtaͤdten Sodoma und Gomorra/
auf 8 meilen lang/ entſtanden/ und daher ἀσφαλτίτης,
das iſt/ das Hahrtzmeer/ oder das unbewegliche
oder todte meer/ weil alles darinnen todt iſt/ genen-
net wird/ zu ſchwimmen pfleget. Honterus Coſmo-
graph. l.
3:

Jordanusque ſacer geminis è fontibus ortus,
tandem Aphaltitæ dir is immergitur undis.

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[523/0547] Anmaͤrkungen Zur 26 zeile des 301 blats. DIeſes bezeuget Plutarch/ in ſeinem buche vom Oſiris/ und der Iſis. Zur andern helfte des 306 blats. VOm balſemen der Egiptiſchen Leichen hat Hero- dotus in ſeinem zweiten buche/ naͤhmlich in der Euterpe/ gantz weitleuftig und ausfuͤhrlich geſchrie- ben: dem wir auch alhier/ was die Fuͤrſtlichen Leichen betrift/ meiſtenteils gefolget. Beſiehe gleichfals unſere Anmaͤrkung bei dem 238 blatte. Der Arabiſche Artzt Hali haͤlt darvor/ daß die Egipter ihre Leichen mit Asfalt/ welches wir Juͤdenpech nennen/ und mit Hahrtze vom Balſembaume/ das der Artznei- haͤndler Opobalſamum iſt/ als auch mit Mirren/ und dergleichen gewuͤrtzen gebalſemt. Hingegen mei- net Johan Nardius/ daß ſie nichts anders als ge- meltes Juͤdenpech darzu genommen; weil alle ge- balſemte Leichen keinen andern geruch hetten/ als nach dieſem Peche. Asfalt/ ἄσφαλτος, welches Suidas vom beraubenden wortteilichen α, und σφαλλεσϑαι, das iſt/ mit den fuͤßen bewegt werden/ zappeln/ auf- ſpringen/ herleitet/ heiſſet eigendlich das hahrtz oder pech/ welches auf dem Todten meere/ das aus den verſunkenen ſtaͤdten Sodoma und Gomorra/ auf 8 meilen lang/ entſtanden/ und daher ἀσφαλτίτης, das iſt/ das Hahrtzmeer/ oder das unbewegliche oder todte meer/ weil alles darinnen todt iſt/ genen- net wird/ zu ſchwimmen pfleget. Honterus Coſmo- graph. l. 3: Jordanusque ſacer geminis è fontibus ortus, tandem Aphaltitæ dir is immergitur undis. Von dieſem Juͤdenpeche ſchreibet Dioſkorides im 100 h.

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Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670, S. 523. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/547>, abgerufen am 23.04.2024.