Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.

Bild:
<< vorherige Seite

Anmärkungen.
nung/ daß diese des Jakobs übereinander geschränkten
hände oder ärme das Kreutz unsers Heilandes vorge-
bildet. Und Rupertus saget: Efraim seind die
Heiden/ welche durch die kreutzweise übergeschlagenen
hände/ das ist durch das Kreutz unsers Heilandes/ dem
sie gegleubet/ dem Manasse/ das ist den Jüden/ seind
vorgezogen worden.

Zur 16 zeile des 218 blats.

HIervon spricht Ruben in seinem Letzen willen/ zu
seinen Kindern also: Sehet! Ich nehme heu-
te Gott vom himmel zum zeugen/ damit ihr
nicht wandelt in der unwissenheit der Jugend/
und in Huhrerei: darinnen ich mich alzusehr
verbrochen/ indem ich meines Vaters Ehbette
besudelt. Ich sage euch in der wahrheit/ daß
mich der HERR sehrschlug; daß er mich sieben
mohnden lang in meinem eingeweide plagte.
Und hette
Jakob/ mein Vater/ den HERrn vor
mich nicht gebähten/ dan Ersuchte mich zu töd-
ten; so were ich vergangen. Ich war dreissig
jahr alt/ als ich dieses übel vor dem HERren be-
ging: und war sieben mohnden lang siech; da
man anders nicht meinte/ als daß ich sterben
würde. Aber sieben jahre lang trug ich reue vor
dem HERren/ mit guhtem hertzen. Ich trunk
keinen Wein/ noch einigen andern starken trank.
Ich aß auch kein Fleisch/ noch kostete einige lek-
kerspeise: sondern weinete und kärmete über
meine sünde; weil sie sehr groß war.
u.a.m.

Zur 21 zeile des 320 blats.

ALso werden von etlichen die letzten worte des 21 spr.
im 49 h. des buchs der Schöpfung erklähret. Li-
pomanus. Cajetanus. Cornel. a Lapide
in hunc locum.

Zum

Anmaͤrkungen.
nung/ daß dieſe des Jakobs uͤbereinander geſchraͤnkten
haͤnde oder aͤrme das Kreutz unſers Heilandes vorge-
bildet. Und Rupertus ſaget: Efraim ſeind die
Heiden/ welche durch die kreutzweiſe uͤbergeſchlagenen
haͤnde/ das iſt durch das Kreutz unſers Heilandes/ dem
ſie gegleubet/ dem Manaſſe/ das iſt den Juͤden/ ſeind
vorgezogen worden.

Zur 16 zeile des 218 blats.

HIervon ſpricht Ruben in ſeinem Letzen willen/ zu
ſeinen Kindern alſo: Sehet! Ich nehme heu-
te Gott vom himmel zum zeugen/ damit ihr
nicht wandelt in der unwiſſenheit der Jugend/
und in Huhrerei: darinnen ich mich alzuſehr
verbrochen/ indem ich meines Vaters Ehbette
beſudelt. Ich ſage euch in der wahrheit/ daß
mich der HERR ſehrſchlug; daß er mich ſieben
mohnden lang in meinem eingeweide plagte.
Und hette
Jakob/ mein Vater/ den HERꝛn vor
mich nicht gebaͤhten/ dan Erſuchte mich zu toͤd-
ten; ſo were ich vergangen. Ich war dreiſſig
jahr alt/ als ich dieſes uͤbel vor dem HERren be-
ging: und war ſieben mohnden lang ſiech; da
man anders nicht meinte/ als daß ich ſterben
wuͤrde. Aber ſieben jahre lang trug ich reue vor
dem HERren/ mit guhtem hertzen. Ich trunk
keinen Wein/ noch einigen andern ſtarken trank.
Ich aß auch kein Fleiſch/ noch koſtete einige lek-
kerſpeiſe: ſondern weinete und kaͤrmete uͤber
meine ſuͤnde; weil ſie ſehr groß war.
u.a.m.

Zur 21 zeile des 320 blats.

ALſo werden von etlichen die letzten worte des 21 ſpr.
im 49 h. des buchs der Schoͤpfung erklaͤhret. Li-
pomanus. Cajetanus. Cornel. à Lapide
in hunc locum.

Zum
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0551" n="527"/><fw place="top" type="header">Anma&#x0364;rkungen.</fw><lb/>
nung/ daß die&#x017F;e des <hi rendition="#fr">Jakobs</hi> u&#x0364;bereinander ge&#x017F;chra&#x0364;nkten<lb/>
ha&#x0364;nde oder a&#x0364;rme das Kreutz un&#x017F;ers Heilandes vorge-<lb/>
bildet. Und <hi rendition="#fr">Rupertus</hi> &#x017F;aget: <hi rendition="#fr">Efraim</hi> &#x017F;eind die<lb/>
Heiden/ welche durch die kreutzwei&#x017F;e u&#x0364;berge&#x017F;chlagenen<lb/>
ha&#x0364;nde/ das i&#x017F;t durch das Kreutz un&#x017F;ers Heilandes/ dem<lb/>
&#x017F;ie gegleubet/ dem <hi rendition="#fr">Mana&#x017F;&#x017F;e/</hi> das i&#x017F;t den <hi rendition="#fr">Ju&#x0364;den/</hi> &#x017F;eind<lb/>
vorgezogen worden.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr">Zur 16 zeile des 218 blats.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">H</hi>Iervon &#x017F;pricht <hi rendition="#fr">Ruben</hi> in &#x017F;einem Letzen willen/ zu<lb/>
&#x017F;einen Kindern al&#x017F;o: <hi rendition="#fr">Sehet! Ich nehme heu-<lb/>
te Gott vom himmel zum zeugen/ damit ihr<lb/>
nicht wandelt in der unwi&#x017F;&#x017F;enheit der Jugend/<lb/>
und in Huhrerei: darinnen ich mich alzu&#x017F;ehr<lb/>
verbrochen/ indem ich meines Vaters Ehbette<lb/>
be&#x017F;udelt. Ich &#x017F;age euch in der wahrheit/ daß<lb/>
mich der HERR &#x017F;ehr&#x017F;chlug; daß er mich &#x017F;ieben<lb/>
mohnden lang in meinem eingeweide plagte.<lb/>
Und hette</hi> Jakob/ <hi rendition="#fr">mein Vater/ den HER&#xA75B;n vor<lb/>
mich nicht geba&#x0364;hten/ dan Er&#x017F;uchte mich zu to&#x0364;d-<lb/>
ten; &#x017F;o were ich vergangen. Ich war drei&#x017F;&#x017F;ig<lb/>
jahr alt/ als ich die&#x017F;es u&#x0364;bel vor dem HERren be-<lb/>
ging: und war &#x017F;ieben mohnden lang &#x017F;iech; da<lb/>
man anders nicht meinte/ als daß ich &#x017F;terben<lb/>
wu&#x0364;rde. Aber &#x017F;ieben jahre lang trug ich reue vor<lb/>
dem HERren/ mit guhtem hertzen. Ich trunk<lb/>
keinen Wein/ noch einigen andern &#x017F;tarken trank.<lb/>
Ich aß auch kein Flei&#x017F;ch/ noch ko&#x017F;tete einige lek-<lb/>
ker&#x017F;pei&#x017F;e: &#x017F;ondern weinete und ka&#x0364;rmete u&#x0364;ber<lb/>
meine &#x017F;u&#x0364;nde; weil &#x017F;ie &#x017F;ehr groß war.</hi> u.a.m.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr">Zur 21 zeile des 320 blats.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">A</hi>L&#x017F;o werden von etlichen die letzten worte des 21 &#x017F;pr.<lb/>
im 49 h. des buchs der Scho&#x0364;pfung erkla&#x0364;hret. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Li-<lb/>
pomanus. Cajetanus. Cornel. à Lapide</hi> in hunc locum.</hi></p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Zum</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[527/0551] Anmaͤrkungen. nung/ daß dieſe des Jakobs uͤbereinander geſchraͤnkten haͤnde oder aͤrme das Kreutz unſers Heilandes vorge- bildet. Und Rupertus ſaget: Efraim ſeind die Heiden/ welche durch die kreutzweiſe uͤbergeſchlagenen haͤnde/ das iſt durch das Kreutz unſers Heilandes/ dem ſie gegleubet/ dem Manaſſe/ das iſt den Juͤden/ ſeind vorgezogen worden. Zur 16 zeile des 218 blats. HIervon ſpricht Ruben in ſeinem Letzen willen/ zu ſeinen Kindern alſo: Sehet! Ich nehme heu- te Gott vom himmel zum zeugen/ damit ihr nicht wandelt in der unwiſſenheit der Jugend/ und in Huhrerei: darinnen ich mich alzuſehr verbrochen/ indem ich meines Vaters Ehbette beſudelt. Ich ſage euch in der wahrheit/ daß mich der HERR ſehrſchlug; daß er mich ſieben mohnden lang in meinem eingeweide plagte. Und hette Jakob/ mein Vater/ den HERꝛn vor mich nicht gebaͤhten/ dan Erſuchte mich zu toͤd- ten; ſo were ich vergangen. Ich war dreiſſig jahr alt/ als ich dieſes uͤbel vor dem HERren be- ging: und war ſieben mohnden lang ſiech; da man anders nicht meinte/ als daß ich ſterben wuͤrde. Aber ſieben jahre lang trug ich reue vor dem HERren/ mit guhtem hertzen. Ich trunk keinen Wein/ noch einigen andern ſtarken trank. Ich aß auch kein Fleiſch/ noch koſtete einige lek- kerſpeiſe: ſondern weinete und kaͤrmete uͤber meine ſuͤnde; weil ſie ſehr groß war. u.a.m. Zur 21 zeile des 320 blats. ALſo werden von etlichen die letzten worte des 21 ſpr. im 49 h. des buchs der Schoͤpfung erklaͤhret. Li- pomanus. Cajetanus. Cornel. à Lapide in hunc locum. Zum

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/551
Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670, S. 527. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/551>, abgerufen am 20.04.2024.