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Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641.

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(o Fürstenau ich meine Dich/
da schöne blumen häuffiglich
und stetig früchte seyn zu schauen/)
Jch wolte laßen blumen hauen
und zieren aus das Braut-gemach;
Doch will ein Hochzeitlied dich singen/
das soll erschallen und erklingen
biß an das blaue wolcken dach.

Nachklang.
Nun gute Nacht und braucht der Liebe/
des glückes neid Euch nicht versehr/
kein unfall niemahls Euch betrübe/
daß übers Jahr Euch Gott verehr/
was Euch anlacht
zu tag und nacht/
was nach dem tod' Euch lebend macht.
XXIX.
ODE.
Fast nach eines Andern erfindung.
1.
WEß ist der rothe Mund/ das güldne Licht
das durch die späten nächte bricht?
Weß seyn die rosen-wangen?
Weß ist das lachen doch/
das mich nun führt gefangen
aus süße Liebes-joch?
2. Hastu

(ô Fuͤrſtenau ich meine Dich/
da ſchoͤne blumen haͤuffiglich
und ſtetig fruͤchte ſeyn zu ſchauen/)
Jch wolte laßen blumen hauen
und zieren aus das Braut-gemach;
Doch will ein Hochzeitlied dich ſingen/
das ſoll erſchallen und erklingen
biß an das blaue wolcken dach.

Nachklang.
Nun gute Nacht und braucht der Liebe/
des gluͤckes neid Euch nicht verſehr/
kein unfall niemahls Euch betruͤbe/
daß uͤbers Jahr Euch Gott verehr/
was Euch anlacht
zu tag und nacht/
was nach dem tod’ Euch lebend macht.
XXIX.
ODE.
Faſt nach eines Andern erfindung.
1.
WEß iſt der rothe Mund/ das guͤldne Licht
das durch die ſpaͤten naͤchte bricht?
Weß ſeyn die roſen-wangen?
Weß iſt das lachen doch/
das mich nun fuͤhrt gefangen
aus ſuͤße Liebes-joch?
2. Haſtu
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[26./0042] (ô Fuͤrſtenau ich meine Dich/ da ſchoͤne blumen haͤuffiglich und ſtetig fruͤchte ſeyn zu ſchauen/) Jch wolte laßen blumen hauen und zieren aus das Braut-gemach; Doch will ein Hochzeitlied dich ſingen/ das ſoll erſchallen und erklingen biß an das blaue wolcken dach. Nachklang. Nun gute Nacht und braucht der Liebe/ des gluͤckes neid Euch nicht verſehr/ kein unfall niemahls Euch betruͤbe/ daß uͤbers Jahr Euch Gott verehr/ was Euch anlacht zu tag und nacht/ was nach dem tod’ Euch lebend macht. XXIX. ODE. Faſt nach eines Andern erfindung. 1. WEß iſt der rothe Mund/ das guͤldne Licht das durch die ſpaͤten naͤchte bricht? Weß ſeyn die roſen-wangen? Weß iſt das lachen doch/ das mich nun fuͤhrt gefangen aus ſuͤße Liebes-joch? 2. Haſtu

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Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641, S. 26.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon02_1641/42>, abgerufen am 25.04.2024.