Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.

Bild:
<< vorherige Seite

Inn- und Ausländern in der grösten Hochachtung gestanden/ ist eine/ fast noch in jedermans frischen Andencken lebende Sache/ wie denn der Groß-Britannische Salomon, König Wilhelm der III. diesen weisen Fürsten/ seinen Vater zu nennen pflegte. Der hohe und Heldenmüthige Verstand/ des unvergl. Ernst Augusti, ersten Churfürstens zu Braunschweig/ wird leben/ so lange die Welt in ihren Wesen verbleibet: und die Ewigkeit selbst/ ist bemühet/ dem grossen Georg Ludvvig, jetzigen Churfürsten zu Braunschweig und Könige in Groß-Britannien/ ein unvergängliches Denckmahl zu stiften/ sintemahl dessen tapffere Faust die Feinde am Rheinstrom so weit geschrecket/ daß selbige in Teutschland weiter einzudringen sich nicht erkühnen dürffen. Die ungemeine Weisheit/ mit welcher Ihro Maj. den Groß-Britannischen Scepter bisher geführet/ machet dero Feinde selbst erstaunend. Und es ist kein Zweifel/ es werde solche alle derselben gefährliche Anschläge vollkommen überwinden und unter die Füsse treten/ mithin Groß-Britannien diejenige Ehre wieder geben/ welche die vorigen Ministri, so schädlich an Versailles und Rom verkauft gehabt.

Von denen alten Fürstlichen Häusern.

Erste Abtheilung

Von dem Hertzogl. Hause Sachsen.

Thes. I.

Das Hochfürstliche Haus Sachsen/ hat mit dem Chur-Fürstlichen einerley Uhrsprung.

Moher das gesamte Hochfürstliche Haus Sachsen stamme/ ist oben bereits nach der Länge angeführet und erwiesen worden. Die Nation selber betreffend/ so ist es gewiß/ daß sie eine der ältesten und tapffersten teutschen Völcker sey. In denen uhralten Zeiten/ wohneten die Sachsen um die Elbe herum/ vornemlich aber in demjenigen Striche Landes/ das jetzo Holstein heisset/ nachher/ haben sie sich in Ostphalen/ Westphalen und Engren eingetheilet. Nach diesen/ zogen sie sich weiter hinauf / gewannen den Fränckischen Könige Clotario eine blutige Schlacht ab/ nahmen auch denen Thüringern ihr meistes Land hinweg/ alwo sie die Schlösser

Vid. Wittickind. Annal. T. 1.

Inn- und Ausländern in der grösten Hochachtung gestanden/ ist eine/ fast noch in jedermans frischen Andencken lebende Sache/ wie denn der Groß-Britannische Salomon, König Wilhelm der III. diesen weisen Fürsten/ seinen Vater zu nennen pflegte. Der hohe und Heldenmüthige Verstand/ des unvergl. Ernst Augusti, ersten Churfürstens zu Braunschweig/ wird leben/ so lange die Welt in ihren Wesen verbleibet: und die Ewigkeit selbst/ ist bemühet/ dem grossen Georg Ludvvig, jetzigen Churfürsten zu Braunschweig und Könige in Groß-Britannien/ ein unvergängliches Denckmahl zu stiften/ sintemahl dessen tapffere Faust die Feinde am Rheinstrom so weit geschrecket/ daß selbige in Teutschland weiter einzudringen sich nicht erkühnen dürffen. Die ungemeine Weisheit/ mit welcher Ihro Maj. den Groß-Britannischen Scepter bisher geführet/ machet dero Feinde selbst erstaunend. Und es ist kein Zweifel/ es werde solche alle derselben gefährliche Anschläge vollkommen überwinden und unter die Füsse treten/ mithin Groß-Britannien diejenige Ehre wieder geben/ welche die vorigen Ministri, so schädlich an Versailles und Rom verkauft gehabt.

Von denen alten Fürstlichen Häusern.

Erste Abtheilung

Von dem Hertzogl. Hause Sachsen.

Thes. I.

Das Hochfürstliche Haus Sachsen/ hat mit dem Chur-Fürstlichen einerley Uhrsprung.

Moher das gesamte Hochfürstliche Haus Sachsen stamme/ ist oben bereits nach der Länge angeführet und erwiesen worden. Die Nation selber betreffend/ so ist es gewiß/ daß sie eine der ältesten und tapffersten teutschen Völcker sey. In denen uhralten Zeiten/ wohneten die Sachsen um die Elbe herum/ vornemlich aber in demjenigen Striche Landes/ das jetzo Holstein heisset/ nachher/ haben sie sich in Ostphalen/ Westphalen und Engren eingetheilet. Nach diesen/ zogen sie sich weiter hinauf / gewannen den Fränckischen Könige Clotario eine blutige Schlacht ab/ nahmen auch denen Thüringern ihr meistes Land hinweg/ alwo sie die Schlösser

Vid. Wittickind. Annal. T. 1.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0383" n="335"/>
Inn- und Ausländern in der grösten                      Hochachtung gestanden/ ist eine/ fast noch in jedermans frischen Andencken                      lebende Sache/ wie denn der Groß-Britannische Salomon, König Wilhelm der III.                      diesen weisen Fürsten/ seinen Vater zu nennen pflegte. Der hohe und                      Heldenmüthige Verstand/ des unvergl. Ernst Augusti, ersten Churfürstens zu                      Braunschweig/ wird leben/ so lange die Welt in ihren Wesen verbleibet: und die                      Ewigkeit selbst/ ist bemühet/ dem grossen Georg Ludvvig, jetzigen Churfürsten                      zu Braunschweig und Könige in Groß-Britannien/ ein unvergängliches Denckmahl zu                      stiften/ sintemahl dessen tapffere Faust die Feinde am Rheinstrom so weit                      geschrecket/ daß selbige in Teutschland weiter einzudringen sich nicht erkühnen                      dürffen. Die ungemeine Weisheit/ mit welcher Ihro Maj. den Groß-Britannischen                      Scepter bisher geführet/ machet dero Feinde selbst erstaunend. Und es ist kein                      Zweifel/ es werde solche alle derselben gefährliche Anschläge vollkommen                      überwinden und unter die Füsse treten/ mithin Groß-Britannien diejenige Ehre                      wieder geben/ welche die vorigen Ministri, so schädlich an Versailles und Rom                      verkauft gehabt.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Von denen alten Fürstlichen Häusern.</head>
        <p>Erste Abtheilung</p>
        <p>Von dem Hertzogl. Hause Sachsen.</p>
        <p>Thes. I.</p>
        <p>Das Hochfürstliche Haus Sachsen/ hat mit dem Chur-Fürstlichen einerley                      Uhrsprung.</p>
        <p>Moher das gesamte Hochfürstliche Haus Sachsen stamme/ ist oben bereits nach der                      Länge angeführet und erwiesen worden. Die Nation selber betreffend/ so ist es                      gewiß/ daß sie eine der ältesten und tapffersten teutschen Völcker sey. In                      denen uhralten Zeiten/ wohneten die Sachsen um die Elbe herum/ vornemlich aber                      in demjenigen Striche Landes/ das jetzo Holstein heisset/ nachher/ haben sie                      sich in Ostphalen/ Westphalen und Engren eingetheilet. <note place="foot">Vid.                          Wittickind. Annal. T. 1.</note> Nach diesen/ zogen sie sich weiter hinauf /                      gewannen den Fränckischen Könige Clotario eine blutige Schlacht ab/ nahmen auch                      denen Thüringern ihr meistes Land hinweg/ alwo sie die Schlösser
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[335/0383] Inn- und Ausländern in der grösten Hochachtung gestanden/ ist eine/ fast noch in jedermans frischen Andencken lebende Sache/ wie denn der Groß-Britannische Salomon, König Wilhelm der III. diesen weisen Fürsten/ seinen Vater zu nennen pflegte. Der hohe und Heldenmüthige Verstand/ des unvergl. Ernst Augusti, ersten Churfürstens zu Braunschweig/ wird leben/ so lange die Welt in ihren Wesen verbleibet: und die Ewigkeit selbst/ ist bemühet/ dem grossen Georg Ludvvig, jetzigen Churfürsten zu Braunschweig und Könige in Groß-Britannien/ ein unvergängliches Denckmahl zu stiften/ sintemahl dessen tapffere Faust die Feinde am Rheinstrom so weit geschrecket/ daß selbige in Teutschland weiter einzudringen sich nicht erkühnen dürffen. Die ungemeine Weisheit/ mit welcher Ihro Maj. den Groß-Britannischen Scepter bisher geführet/ machet dero Feinde selbst erstaunend. Und es ist kein Zweifel/ es werde solche alle derselben gefährliche Anschläge vollkommen überwinden und unter die Füsse treten/ mithin Groß-Britannien diejenige Ehre wieder geben/ welche die vorigen Ministri, so schädlich an Versailles und Rom verkauft gehabt. Von denen alten Fürstlichen Häusern. Erste Abtheilung Von dem Hertzogl. Hause Sachsen. Thes. I. Das Hochfürstliche Haus Sachsen/ hat mit dem Chur-Fürstlichen einerley Uhrsprung. Moher das gesamte Hochfürstliche Haus Sachsen stamme/ ist oben bereits nach der Länge angeführet und erwiesen worden. Die Nation selber betreffend/ so ist es gewiß/ daß sie eine der ältesten und tapffersten teutschen Völcker sey. In denen uhralten Zeiten/ wohneten die Sachsen um die Elbe herum/ vornemlich aber in demjenigen Striche Landes/ das jetzo Holstein heisset/ nachher/ haben sie sich in Ostphalen/ Westphalen und Engren eingetheilet. Nach diesen/ zogen sie sich weiter hinauf / gewannen den Fränckischen Könige Clotario eine blutige Schlacht ab/ nahmen auch denen Thüringern ihr meistes Land hinweg/ alwo sie die Schlösser Vid. Wittickind. Annal. T. 1.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/383
Zitationshilfe: Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724, S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/383>, abgerufen am 29.03.2024.