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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Das Erste Buch/
[Spaltenumbruch] reücht wohl. Blühet im Mertzen und April-
len/ die Beere zeitigen zu End des Augst-
monats/ fallen selbsten nicht vom Baum.

Der wilde Lorbeerbaum wird offt zimlich
hoch/ hat etwas lindere und rauchere Blät-
ter/ als der rechte Lorbeerbaum. Tragt die
Blumen oben beyeinander/ die sind weiß-
licht/ mit ein wenig Purpurfarb vermischt.
Die Beer/ wenn sie zeitig/ werden blaulicht.
Wachst viel umb Ancona/ und bey Spole-
to in Jtalien/ und noch viel mehr umb Nar-
bona in Franckreich/ in dem Wald Valena/
und auff dem Berg Ceto/ wird auch in Por-
tugal gefunden.

Der Lorbeerbaum/ so er in Teutschland
gepflantzt wird/ wachst gern in allerley
Grund/ doch aber ist der gute Grund und
die warme Lufft ihm gar angenehm. Wird
gepflantzet von seinem Samen oder Beeren/
und von seinen Zweigen oder Rüthlein/ im
Mertz oder Aprill/ wenn der Safft in den
Baum-rinden auffwallet. Das Hepmes-
ser ist diesem Baum zuwider. Mancher
meynet/ mit Abschneidung der untüchtigen
Acste wolle er ihm eine schöne Gestalt anma-
chen/ aber er muß erfahren/ daß der Baum
verdirbet/ weil ihm der Schnitt schadet.
Will aber einer je etwas davon abschneiden/
so soll er den Schnitt mit Baumwachs bald
verstreichen/ damit Lufft und Regen nicht
zum Marck dringe/ denn wo solches geschicht/
muß der Baum abstehen. Jn den Gärten
wird er umb seiner schönen und stäts-grü-
nenden Blättern willen gezihlet und erhal-
ten/ kan die Winter-kälte nicht erdulden/
darumb wird er in Kübeln oder Kästen ge-
pflantzet/ daß er den Winter über in einem
warmen Ort versorget werde. Wenn man
die Rüthlein oder Beyschösse verpflantzen
will/ müß man nachsehen/ ob dieselbe Wur-
tzeln haben/ denn welche derselben manglen/
von denen kan man keine Hoffnung schöpf-
fen/ daß sie anschlagen und wachsen werden/
wo es etwann nicht ungefehr geschihet. Mit
Pflantzung der Beer gehet es zwar langsam
zu/ aber doch ist es ein gewisse Sach/ da hin-
gegen die verpflantzten Beyschoß leichtlich
abstehen: doch aber wenn sie bekommen/ so
wachsen bald feine Bäumlein darauß/ dessen
Acste nur in die Höhe zu steigen begehren/
wie solches Herr Wolffgang Jacob Düm-
ler in seinem ernewerten Baum-und Obst-
garten/ in dem 10. Cap. berichtet.

Der Fürst Tiberius hat das Wetter übel
geförchtet/ daher wenn es anfieng zu don-
neren/ satzte man ihm ein Lorbeer-krantz auff/
denn der Lorbeerbaum ist in diesem Ruff/
daß kein Wetter in den Ort/ da Lorbeer-
stauden sind/ schlägt: welches ein Heidni-
scher Aberglaub ist/ denn Andreas Lacuna
berichtet/ daß Anno 1539. zu Rom in dem
Pallast des Hertzogen von Castro der Strahl
in einen schönen Lorbeerbaum gefahren seye.

Bey den Römeren ward der Lorbeerbaum
zum Sieg und Triumph in grosser Würde
gehalten. Denn die Hauptleuth/ so im Krieg
den Sieg erhielten/ wurden mit Lorbeer-
kräntzen gekrönet. Deßgleichen gab das ge-
meine Volck ihren Fürsten auff den ersten
Tag Jenner Lorbeer-laub und Feygen für
ein Wunsch eines new-glückseligen Jahrs/
[Spaltenumbruch] denn es vermeynte/ wo Lorbeer-stauden und
Feygen wären/ daselbst könnte kein Unglück
hinkommen.

Von dem Ursprung eines Lorbeerbaum-
walds zu Rom/ erzehlen Svetonius und Li-
vius
diese seltzame Geschicht. So bald Li-
via Drusilla
mit dem Römischen Keyser Au-
gusto
vertrauet ware/ ist sie nach seinem
Meyerhoff Vejentanum gereiset/ underwegs
hat ihren ein fürbey-fliegender Adler eine
weisse Henne/ welche einen Lorbeer-zweig
voller Beerlein zwischen dem Schnabel
hielt/ in den Schoos geworffen Diese hat
kurtz hernach ein so grosse Mänge Küchlein
außgebrütet/ daß der Hof ein Hennen-Hof
daher genennt ware/ und auß dem Lorbeer-
zweig ist ein solcher Wald voll Lorbeer-bäu-
me herfürgewachsen/ daß die Römische Key-
ser/ wenn sie über ihre Feinde getriumphiert/
von dannen sich mit Lorbeer-zweigen verse-
hen haben.

Eigenschafft.

Der Lorbeerbaum hat in seiner Rinden/
Blätteren und Beeren neben den irrdischen
Theilen auch zimblich balsamischen/ flüch-
tigen/ milten Saltzes bey sich/ also under-
einander temperiert/ daß er dadurch die Ei-
genschafft hat/ gelind alle schleimichten/ zä-
hen Feüchtigkeiten zu durchschneiden und zu
erdünneren/ alles saure und scharffe zu lin-
deren und zu versüssen/ die Nerven und
Spann-aderen zu stärcken/ innerliche Ver-
stopffungen der Lebern/ Miltze und Mutter
zu öffnen/ den Harn/ Sand und Schleim
durch die Nieren zu treiben; endlich auch die
Wind in den Gedärmen zu vertheilen.

Gebrauch.

Etliche geschelte Lorbeer in Wein geweicht/
denselbigen getruncken/ bekombt wohl denNachwehe
und ver-
steckter
Nachfluß
der Kind-
betterinnen.

Kindbetterinnen/ welche nach der Geburt ein
Bauchweh oder Grimmen haben. Linderet
die Schmertzen/ und treibt zugleich den ver-
steckten Fluß.

So jemand den Harn nicht kan ablassen;
Nimm Lorbeer 2. Loth/ Weckholder-beer einVersteck-
ter Harn.

Loth/ drey Knoblauch Häupter/ zerstoß al-
les/ geüß darüber rothen Wein/ sieds biß es
dick werde/ wie ein Pflaster/ streichs auff
ein Tuch/ und legs warmlicht über den un-
deren Leib.

Wider die verstandene Monatliche Wei-Versteckte
monatli-
che Reini-
gung.

ber-zeit. Nimm Majoran/ Poley/ rothe
Bucken/ jed. ein Hand-voll/ Muscaten-
blüht 1. Quintlein/ Lorbeer ein halb Loth/
nach dem alles groblicht zerschnitten/ thue es
in ein Säcklein/ schütte darüber ein halb
Maß weissen Wein/ siede es/ biß der dritte
Theil eingesotten/ wenn es ein wenig erkal-
tet/ trucke das Säcklein auß/ und laß die
Fraw solches drey Morgen nach einander
trincken.

Wider die Würm der Pferden im Leib.Würm der
Pferden.

Nimm Lorbeer/ Eberwurtz/ Entzian/ jed. 1.
Loth/ Zitwan/ Jngwer und Bibergeil/ jed.
ein halb Loth/ stosse alles zu einem reinen
Pulver/ und schütte es dem Pferd in zwey
mahl in Bier oder Wein ein.

Eine nutzliche Salbe/ für die offene Schä-offene schä-
den der
Pferden.

den der Pferden. Nimm Lorbeeren 7. Loth/
Honig 12. Loth/ alt Schmär 8. Loth/ Rö-

mischer

Das Erſte Buch/
[Spaltenumbruch] reuͤcht wohl. Bluͤhet im Mertzen und April-
len/ die Beere zeitigen zu End des Augſt-
monats/ fallen ſelbſten nicht vom Baum.

Der wilde Lorbeerbaum wird offt zimlich
hoch/ hat etwas lindere und rauchere Blaͤt-
ter/ als der rechte Lorbeerbaum. Tragt die
Blumen oben beyeinander/ die ſind weiß-
licht/ mit ein wenig Purpurfarb vermiſcht.
Die Beer/ wenn ſie zeitig/ werden blaulicht.
Wachſt viel umb Ancona/ und bey Spole-
to in Jtalien/ und noch viel mehr umb Nar-
bona in Franckreich/ in dem Wald Valena/
und auff dem Berg Ceto/ wird auch in Por-
tugal gefunden.

Der Lorbeerbaum/ ſo er in Teutſchland
gepflantzt wird/ wachſt gern in allerley
Grund/ doch aber iſt der gute Grund und
die warme Lufft ihm gar angenehm. Wird
gepflantzet von ſeinem Samen oder Beeren/
und von ſeinen Zweigen oder Ruͤthlein/ im
Mertz oder Aprill/ wenn der Safft in den
Baum-rinden auffwallet. Das Hepmeſ-
ſer iſt dieſem Baum zuwider. Mancher
meynet/ mit Abſchneidung der untuͤchtigen
Acſte wolle er ihm eine ſchoͤne Geſtalt anma-
chen/ aber er muß erfahren/ daß der Baum
verdirbet/ weil ihm der Schnitt ſchadet.
Will aber einer je etwas davon abſchneiden/
ſo ſoll er den Schnitt mit Baumwachs bald
verſtreichen/ damit Lufft und Regen nicht
zum Marck dringe/ denn wo ſolches geſchicht/
muß der Baum abſtehen. Jn den Gaͤrten
wird er umb ſeiner ſchoͤnen und ſtaͤts-gruͤ-
nenden Blaͤttern willen gezihlet und erhal-
ten/ kan die Winter-kaͤlte nicht erdulden/
darumb wird er in Kuͤbeln oder Kaͤſten ge-
pflantzet/ daß er den Winter uͤber in einem
warmen Ort verſorget werde. Wenn man
die Ruͤthlein oder Beyſchoͤſſe verpflantzen
will/ muͤß man nachſehen/ ob dieſelbe Wur-
tzeln haben/ denn welche derſelben manglen/
von denen kan man keine Hoffnung ſchoͤpf-
fen/ daß ſie anſchlagen und wachſen werden/
wo es etwann nicht ungefehr geſchihet. Mit
Pflantzung der Beer gehet es zwar langſam
zu/ aber doch iſt es ein gewiſſe Sach/ da hin-
gegen die verpflantzten Beyſchoß leichtlich
abſtehen: doch aber wenn ſie bekommen/ ſo
wachſen bald feine Baͤumlein darauß/ deſſen
Acſte nur in die Hoͤhe zu ſteigen begehren/
wie ſolches Herꝛ Wolffgang Jacob Duͤm-
ler in ſeinem ernewerten Baum-und Obſt-
garten/ in dem 10. Cap. berichtet.

Der Fuͤrſt Tiberius hat das Wetter uͤbel
gefoͤrchtet/ daher wenn es anfieng zu don-
neren/ ſatzte man ihm ein Lorbeer-krantz auff/
denn der Lorbeerbaum iſt in dieſem Ruff/
daß kein Wetter in den Ort/ da Lorbeer-
ſtauden ſind/ ſchlaͤgt: welches ein Heidni-
ſcher Aberglaub iſt/ denn Andreas Lacuna
berichtet/ daß Anno 1539. zu Rom in dem
Pallaſt des Hertzogen von Caſtro der Strahl
in einen ſchoͤnen Lorbeerbaum gefahren ſeye.

Bey den Roͤmeren ward der Lorbeerbaum
zum Sieg und Triumph in groſſer Wuͤrde
gehalten. Denn die Hauptleuth/ ſo im Krieg
den Sieg erhielten/ wurden mit Lorbeer-
kraͤntzen gekroͤnet. Deßgleichen gab das ge-
meine Volck ihren Fuͤrſten auff den erſten
Tag Jenner Lorbeer-laub und Feygen fuͤr
ein Wunſch eines new-gluͤckſeligen Jahrs/
[Spaltenumbruch] denn es vermeynte/ wo Lorbeer-ſtauden und
Feygen waͤren/ daſelbſt koͤnnte kein Ungluͤck
hinkommen.

Von dem Urſprung eines Lorbeerbaum-
walds zu Rom/ erzehlen Svetonius und Li-
vius
dieſe ſeltzame Geſchicht. So bald Li-
via Druſilla
mit dem Roͤmiſchen Keyſer Au-
guſto
vertrauet ware/ iſt ſie nach ſeinem
Meyerhoff Vejentanum gereiſet/ underwegs
hat ihren ein fuͤrbey-fliegender Adler eine
weiſſe Henne/ welche einen Lorbeer-zweig
voller Beerlein zwiſchen dem Schnabel
hielt/ in den Schoos geworffen Dieſe hat
kurtz hernach ein ſo groſſe Maͤnge Kuͤchlein
außgebruͤtet/ daß der Hof ein Hennen-Hof
daher genennt ware/ und auß dem Lorbeer-
zweig iſt ein ſolcher Wald voll Lorbeer-baͤu-
me herfuͤrgewachſen/ daß die Roͤmiſche Key-
ſer/ wenn ſie uͤber ihre Feinde getriumphiert/
von dannen ſich mit Lorbeer-zweigen verſe-
hen haben.

Eigenſchafft.

Der Lorbeerbaum hat in ſeiner Rinden/
Blaͤtteren und Beeren neben den irꝛdiſchen
Theilen auch zimblich balſamiſchen/ fluͤch-
tigen/ milten Saltzes bey ſich/ alſo under-
einander temperiert/ daß er dadurch die Ei-
genſchafft hat/ gelind alle ſchleimichten/ zaͤ-
hen Feuͤchtigkeiten zu durchſchneiden und zu
erduͤnneren/ alles ſaure und ſcharffe zu lin-
deren und zu verſuͤſſen/ die Nerven und
Spann-aderen zu ſtaͤrcken/ innerliche Ver-
ſtopffungen der Lebern/ Miltze und Mutter
zu oͤffnen/ den Harn/ Sand und Schleim
durch die Nieren zu treiben; endlich auch die
Wind in den Gedaͤrmen zu vertheilen.

Gebrauch.

Etliche geſchelte Lorbeer in Wein geweicht/
denſelbigen getruncken/ bekombt wohl denNachwehe
und ver-
ſteckter
Nachfluß
der Kind-
betterinnẽ.

Kindbetteriñen/ welche nach der Geburt ein
Bauchweh oder Grimmen haben. Linderet
die Schmertzen/ und treibt zugleich den ver-
ſteckten Fluß.

So jemand den Harn nicht kan ablaſſen;
Nim̃ Lorbeer 2. Loth/ Weckholder-beer einVerſteck-
ter Harn.

Loth/ drey Knoblauch Haͤupter/ zerſtoß al-
les/ geuͤß daruͤber rothen Wein/ ſieds biß es
dick werde/ wie ein Pflaſter/ ſtreichs auff
ein Tuch/ und legs warmlicht uͤber den un-
deren Leib.

Wider die verſtandene Monatliche Wei-Verſteckte
monatli-
che Reini-
gung.

ber-zeit. Nim̃ Majoran/ Poley/ rothe
Bucken/ jed. ein Hand-voll/ Muſcaten-
bluͤht 1. Quintlein/ Lorbeer ein halb Loth/
nach dem alles groblicht zerſchnitten/ thue es
in ein Saͤcklein/ ſchuͤtte daruͤber ein halb
Maß weiſſen Wein/ ſiede es/ biß der dritte
Theil eingeſotten/ wenn es ein wenig erkal-
tet/ trucke das Saͤcklein auß/ und laß die
Fraw ſolches drey Morgen nach einander
trincken.

Wider die Wuͤrm der Pferden im Leib.Wuͤrm der
Pferden.

Nim̃ Lorbeer/ Eberwurtz/ Entzian/ jed. 1.
Loth/ Zitwan/ Jngwer und Bibergeil/ jed.
ein halb Loth/ ſtoſſe alles zu einem reinen
Pulver/ und ſchuͤtte es dem Pferd in zwey
mahl in Bier oder Wein ein.

Eine nutzliche Salbe/ fuͤr die offene Schaͤ-offene ſchaͤ-
den der
Pferden.

den der Pferden. Nim̃ Lorbeeren 7. Loth/
Honig 12. Loth/ alt Schmaͤr 8. Loth/ Roͤ-

miſcher
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[100/0116] Das Erſte Buch/ reuͤcht wohl. Bluͤhet im Mertzen und April- len/ die Beere zeitigen zu End des Augſt- monats/ fallen ſelbſten nicht vom Baum. Der wilde Lorbeerbaum wird offt zimlich hoch/ hat etwas lindere und rauchere Blaͤt- ter/ als der rechte Lorbeerbaum. Tragt die Blumen oben beyeinander/ die ſind weiß- licht/ mit ein wenig Purpurfarb vermiſcht. Die Beer/ wenn ſie zeitig/ werden blaulicht. Wachſt viel umb Ancona/ und bey Spole- to in Jtalien/ und noch viel mehr umb Nar- bona in Franckreich/ in dem Wald Valena/ und auff dem Berg Ceto/ wird auch in Por- tugal gefunden. Der Lorbeerbaum/ ſo er in Teutſchland gepflantzt wird/ wachſt gern in allerley Grund/ doch aber iſt der gute Grund und die warme Lufft ihm gar angenehm. Wird gepflantzet von ſeinem Samen oder Beeren/ und von ſeinen Zweigen oder Ruͤthlein/ im Mertz oder Aprill/ wenn der Safft in den Baum-rinden auffwallet. Das Hepmeſ- ſer iſt dieſem Baum zuwider. Mancher meynet/ mit Abſchneidung der untuͤchtigen Acſte wolle er ihm eine ſchoͤne Geſtalt anma- chen/ aber er muß erfahren/ daß der Baum verdirbet/ weil ihm der Schnitt ſchadet. Will aber einer je etwas davon abſchneiden/ ſo ſoll er den Schnitt mit Baumwachs bald verſtreichen/ damit Lufft und Regen nicht zum Marck dringe/ denn wo ſolches geſchicht/ muß der Baum abſtehen. Jn den Gaͤrten wird er umb ſeiner ſchoͤnen und ſtaͤts-gruͤ- nenden Blaͤttern willen gezihlet und erhal- ten/ kan die Winter-kaͤlte nicht erdulden/ darumb wird er in Kuͤbeln oder Kaͤſten ge- pflantzet/ daß er den Winter uͤber in einem warmen Ort verſorget werde. Wenn man die Ruͤthlein oder Beyſchoͤſſe verpflantzen will/ muͤß man nachſehen/ ob dieſelbe Wur- tzeln haben/ denn welche derſelben manglen/ von denen kan man keine Hoffnung ſchoͤpf- fen/ daß ſie anſchlagen und wachſen werden/ wo es etwann nicht ungefehr geſchihet. Mit Pflantzung der Beer gehet es zwar langſam zu/ aber doch iſt es ein gewiſſe Sach/ da hin- gegen die verpflantzten Beyſchoß leichtlich abſtehen: doch aber wenn ſie bekommen/ ſo wachſen bald feine Baͤumlein darauß/ deſſen Acſte nur in die Hoͤhe zu ſteigen begehren/ wie ſolches Herꝛ Wolffgang Jacob Duͤm- ler in ſeinem ernewerten Baum-und Obſt- garten/ in dem 10. Cap. berichtet. Der Fuͤrſt Tiberius hat das Wetter uͤbel gefoͤrchtet/ daher wenn es anfieng zu don- neren/ ſatzte man ihm ein Lorbeer-krantz auff/ denn der Lorbeerbaum iſt in dieſem Ruff/ daß kein Wetter in den Ort/ da Lorbeer- ſtauden ſind/ ſchlaͤgt: welches ein Heidni- ſcher Aberglaub iſt/ denn Andreas Lacuna berichtet/ daß Anno 1539. zu Rom in dem Pallaſt des Hertzogen von Caſtro der Strahl in einen ſchoͤnen Lorbeerbaum gefahren ſeye. Bey den Roͤmeren ward der Lorbeerbaum zum Sieg und Triumph in groſſer Wuͤrde gehalten. Denn die Hauptleuth/ ſo im Krieg den Sieg erhielten/ wurden mit Lorbeer- kraͤntzen gekroͤnet. Deßgleichen gab das ge- meine Volck ihren Fuͤrſten auff den erſten Tag Jenner Lorbeer-laub und Feygen fuͤr ein Wunſch eines new-gluͤckſeligen Jahrs/ denn es vermeynte/ wo Lorbeer-ſtauden und Feygen waͤren/ daſelbſt koͤnnte kein Ungluͤck hinkommen. Von dem Urſprung eines Lorbeerbaum- walds zu Rom/ erzehlen Svetonius und Li- vius dieſe ſeltzame Geſchicht. So bald Li- via Druſilla mit dem Roͤmiſchen Keyſer Au- guſto vertrauet ware/ iſt ſie nach ſeinem Meyerhoff Vejentanum gereiſet/ underwegs hat ihren ein fuͤrbey-fliegender Adler eine weiſſe Henne/ welche einen Lorbeer-zweig voller Beerlein zwiſchen dem Schnabel hielt/ in den Schoos geworffen Dieſe hat kurtz hernach ein ſo groſſe Maͤnge Kuͤchlein außgebruͤtet/ daß der Hof ein Hennen-Hof daher genennt ware/ und auß dem Lorbeer- zweig iſt ein ſolcher Wald voll Lorbeer-baͤu- me herfuͤrgewachſen/ daß die Roͤmiſche Key- ſer/ wenn ſie uͤber ihre Feinde getriumphiert/ von dannen ſich mit Lorbeer-zweigen verſe- hen haben. Eigenſchafft. Der Lorbeerbaum hat in ſeiner Rinden/ Blaͤtteren und Beeren neben den irꝛdiſchen Theilen auch zimblich balſamiſchen/ fluͤch- tigen/ milten Saltzes bey ſich/ alſo under- einander temperiert/ daß er dadurch die Ei- genſchafft hat/ gelind alle ſchleimichten/ zaͤ- hen Feuͤchtigkeiten zu durchſchneiden und zu erduͤnneren/ alles ſaure und ſcharffe zu lin- deren und zu verſuͤſſen/ die Nerven und Spann-aderen zu ſtaͤrcken/ innerliche Ver- ſtopffungen der Lebern/ Miltze und Mutter zu oͤffnen/ den Harn/ Sand und Schleim durch die Nieren zu treiben; endlich auch die Wind in den Gedaͤrmen zu vertheilen. Gebrauch. Etliche geſchelte Lorbeer in Wein geweicht/ denſelbigen getruncken/ bekombt wohl den Kindbetteriñen/ welche nach der Geburt ein Bauchweh oder Grimmen haben. Linderet die Schmertzen/ und treibt zugleich den ver- ſteckten Fluß. Nachwehe und ver- ſteckter Nachfluß der Kind- betterinnẽ. So jemand den Harn nicht kan ablaſſen; Nim̃ Lorbeer 2. Loth/ Weckholder-beer ein Loth/ drey Knoblauch Haͤupter/ zerſtoß al- les/ geuͤß daruͤber rothen Wein/ ſieds biß es dick werde/ wie ein Pflaſter/ ſtreichs auff ein Tuch/ und legs warmlicht uͤber den un- deren Leib. Verſteck- ter Harn. Wider die verſtandene Monatliche Wei- ber-zeit. Nim̃ Majoran/ Poley/ rothe Bucken/ jed. ein Hand-voll/ Muſcaten- bluͤht 1. Quintlein/ Lorbeer ein halb Loth/ nach dem alles groblicht zerſchnitten/ thue es in ein Saͤcklein/ ſchuͤtte daruͤber ein halb Maß weiſſen Wein/ ſiede es/ biß der dritte Theil eingeſotten/ wenn es ein wenig erkal- tet/ trucke das Saͤcklein auß/ und laß die Fraw ſolches drey Morgen nach einander trincken. Verſteckte monatli- che Reini- gung. Wider die Wuͤrm der Pferden im Leib. Nim̃ Lorbeer/ Eberwurtz/ Entzian/ jed. 1. Loth/ Zitwan/ Jngwer und Bibergeil/ jed. ein halb Loth/ ſtoſſe alles zu einem reinen Pulver/ und ſchuͤtte es dem Pferd in zwey mahl in Bier oder Wein ein. Wuͤrm der Pferden. Eine nutzliche Salbe/ fuͤr die offene Schaͤ- den der Pferden. Nim̃ Lorbeeren 7. Loth/ Honig 12. Loth/ alt Schmaͤr 8. Loth/ Roͤ- miſcher offene ſchaͤ- den der Pferden.

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/116>, abgerufen am 18.04.2024.