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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Das Erste Buch/
[Spaltenumbruch] sie äuglein gewinnen und grünen/ gebro-
chen und von der mitte oder Gipffel des
Baums genommen werden. Jn kalten or-
ten/ wo man sich befahret/ daß die blühte
durch die reiffen verderbet/ und die Früchte
gehindert werden möchte/ da grabet man
umb den Baum zu den wurtzeln/ leget dahin
kleine kiselsteine/ schüttet sand darzu und be-
gießt sie mit warmem wasser. So bald man
aber sihet/ daß die blühte herfür wil/ müssen
beydes sand und steine hinweg gethan/ und
die Grube mit dem außwurff wider zuge-
macht werden/ weil sie blühen und Frucht
tragen/ soll man von dem Stamm nichts ar-
beiten. Jm Herbst mag zwar das schlechte
Erdreich mit wolgefaultem mist getünget
werden/ aber im Sommer unberührt bleiben.

Jn Teutschland werden die Mandlen in
dem Speyrischen Bistumb/ fürnemlich bey
Landaw/ in zimlicher menge gefunden: nach
Hieronymi Tragi bericht wachßen zwey-oder
dreyerley art der Mandeln an dem Rhein-
strom/ insonderheit an der Hart umb Wi-
desheim/ Newstatt/ und fürter hinab biß
gen Wachenheim.

Die fürnemste West-Jndische Mandel-
bäum sind nachfolgende.

Der Americanische Mandelbaum hat lan-
ge und schmale blätter/ wie auch ein lange
und zimlich grosse Frucht/ darinnen etliche
bittere steinlein ligen/ so nach Bisem riechen.
Die Kernen geben ein geschmack wie die bit-
tere Mandeln/ doch ist er etwas unlieblich:
sie sind der Brust sehr gesund: man zeucht
davon ein ölichten Safft/ welcher erwei-
chet/ und die würckung der bitteren Man-
deln zu haben scheinet.

Der Mexicanische Mandelbaum hat ein
gelben stamm/ wie auch gelbe wurtzeln und
blätter/ die oben grün/ aber unden weißlicht
sind. Er tragt fünfffaltige bleich-leibfarbe
Blühte. Seine frucht ist hart/ rund/ dun-
ckelgelb und fleckicht/ man kan sie für Man-
deln gebrauchen/ und dienet gebraten sehr
wol zur Confect-taffel.

Die der Peruanischen Mandeln ähnliche
Frucht ist schön anzusehen/ r und/ gewunden
oder gedrehet/ und Castanien-braun/ inwen-
dig mit einem mandel-ölichten Kern außge-
füllt/ der eine schwartzbraune schalen hat/ in-
wendig weiß und zweyfach ist/ oben wie die
Mandeln/ darzu wolschmackend wie Hasel-
nuß-kernen: soll sonsten nirgend durch gantz
America/ wie Nicolaus Monardes in Histor.
simplic. medicamentor. cap. LX.
berichtet/ ge-
funden werden/ ohne neben dem fluß Maran-
non.
Man isset sie beydes frisch und gedör-
ret/ gebraten oder geröstet aber ist sie besser:
wird zum confeckt auffgesetzt/ weil sie den
Magen sehr wol außtrucknet und stärcket/ so
man aber zuviel davon isset/ verursachet sie
schnuppen und tummigkeit des Haupts. Jst
bey den Americaneren und Spanieren in
grossem preiß/ auch nicht unbillich/ sinte-
mahl sie eines anmütigen geschmacks und
guter natur zu seyn scheinet.

Die Mandeln von Cachapoyas beschrei-
bet Continuator Acostae lib. IV. Histor. Indiae oc-
cident. cap. XXVI.
also. Alle andere Mandeln
sind diesen nicht zu vergleichen. Es ist un-
sers wissens keine liebreichere/ anmüthigere
[Spaltenumbruch] und gesundere Frucht in West-Jndien/ als
diese. So bezeuget ein gelehrter Medicus, daß
weder in Spanien/ noch in Jndien/ einige
Mandel-frucht mit dieser zuvergleichen seye/
wegen deren trefflichen Tugenden. Sie sind
kleiner als die zu Andes/ und etwas grösser
als die in Spanien/ mürb zu essen/ haben
viel safft/ sind etwas bitterlicht und süsses ge-
schmacks/ und wachsen an sehr hohen Bäu-
men/ die voller zweige stehen. Gleich wie
nun diese Frucht werth ist/ als hat sie auch
die natur in häußlein gesetzt/ wenn nun die-
se dürr sind/ kan man sie leichtlich auffma-
chen/ und die Frucht herausser bringen.

Die Mandlen von Andes sind nach der
beschreibung gemelten Cotinuatoris, eine art
wie Cocos, welche das inwendige obst nicht
aneinander/ sondern an statt desselbigen eine
anzahl kernen haben wie Mandeln/ und li-
gen darinnen wie kernen in einem Granat-
apffel. Diese Mandeln sind dreymahl grös-
ser als die Spanische/ und am geschmack et-
was harter/ feuchter und ölhafftiger. Man
braucht sie in essen zu schleckereyen/ Mar-
cipan/ so sonst von Mandeln gemacht werden/
und andern dergleichen dingen. Man nen-
net sie Mandeln von Andes/ weil sie da-
selbst überflüssig wachsen. Sie sind so hart/
daß man sie schwerlich mit einem grossen
stein auffschlägt/ wenn man die Frucht ha-
ben wil. Man glaübt nicht/ daß ein solcher
Baum seiner grösse nach/ so viel Mandeln
tragen soll.

Jn dem Alten Testament hat Gott der
Herr die Mandeln als eine liebliche Frucht
zu einem herrlichen wunderwerck gebraucht/
denn in dem 4. Buch Mosis am 17. gelesen
wird/ als Moses auß Göttlichem befelch
von den zwölff geschlechten Jsraels/ zwölff
ruthen nemmen/ und sie in die Hütten des
Stiffts für die Bundslade legen müssen/
habe darauff morgens die ruthe Aarons ge-
grünet/ und nach auffgehung des blats zei-
tige Mandeln getragen. Ein rechtes wun-
derwerck Gottes! Daß diese dürre ruthen
auff einmahl/ und in so kurtzer zeit/ grüne
blätter/ blüth und früchte herfür brachte/
damit angedeutet wurde/ wie das Priester-
thumb bey Aaron und seinen nachkömlin-
gen verbleiben und fortgepflantzt werden
solte.

Eigenschafft.

Die süssen Mandlen haben neben ihren irrdi-
schen theilen viel ölichten/ mit wasseriger heim-
lich gesaltzener feuchtigkeit temperirten safft
in sich: dadurch sie die eigenschafft haben
zu erweichen/ die scharffen feuchtigkeiten zu
linderen und zu versüssen/ die schmertzen zu
stillen. Jn ihrer hülsen oder schalen aber ha-
ben sie ein rauches saltzichtes öl/ welches ei-
nen rauchen halß/ und häisere Stimme ma-
chet/ wenn man viel davon isset. Sonder-
lich aber geschihet solche würckung von den
alten Mandlen/ auß denen die wasserige
temperierende feuchtigkeit bereits außge-
trucknet. Diese süssen geschälten Mandlen/
wenn sie gantz frisch/ ohne runtzlen sind/ ge-
ben viel nahrung dem Leib und Geblüt: und
da man sie also gantz geniesset/ pflegen sie
wegen ihrer irdischen substantz zu stopffen;

da

Das Erſte Buch/
[Spaltenumbruch] ſie aͤuglein gewinnen und gruͤnen/ gebro-
chen und von der mitte oder Gipffel des
Baums genommen werden. Jn kalten or-
ten/ wo man ſich befahret/ daß die bluͤhte
durch die reiffen verderbet/ und die Fruͤchte
gehindert werden moͤchte/ da grabet man
umb den Baum zu den wurtzeln/ leget dahin
kleine kiſelſteine/ ſchuͤttet ſand darzu und be-
gießt ſie mit warmem waſſer. So bald man
aber ſihet/ daß die bluͤhte herfuͤr wil/ muͤſſen
beydes ſand und ſteine hinweg gethan/ und
die Grube mit dem außwurff wider zuge-
macht werden/ weil ſie bluͤhen und Frucht
tragen/ ſoll man von dem Stam̃ nichts ar-
beiten. Jm Herbſt mag zwar das ſchlechte
Erdreich mit wolgefaultem miſt getuͤnget
werden/ aber im Sommer unberuͤhrt bleiben.

Jn Teutſchland werden die Mandlen in
dem Speyriſchen Biſtumb/ fuͤrnemlich bey
Landaw/ in zimlicher menge gefunden: nach
Hieronymi Tragi bericht wachßen zwey-oder
dreyerley art der Mandeln an dem Rhein-
ſtrom/ inſonderheit an der Hart umb Wi-
desheim/ Newſtatt/ und fuͤrter hinab biß
gen Wachenheim.

Die fuͤrnemſte Weſt-Jndiſche Mandel-
baͤum ſind nachfolgende.

Der Americaniſche Mandelbaum hat lan-
ge und ſchmale blaͤtter/ wie auch ein lange
und zimlich groſſe Frucht/ darinnen etliche
bittere ſteinlein ligen/ ſo nach Biſem riechen.
Die Kernen geben ein geſchmack wie die bit-
tere Mandeln/ doch iſt er etwas unlieblich:
ſie ſind der Bruſt ſehr geſund: man zeucht
davon ein oͤlichten Safft/ welcher erwei-
chet/ und die wuͤrckung der bitteren Man-
deln zu haben ſcheinet.

Der Mexicaniſche Mandelbaum hat ein
gelben ſtamm/ wie auch gelbe wurtzeln und
blaͤtter/ die oben gruͤn/ aber unden weißlicht
ſind. Er tragt fuͤnfffaltige bleich-leibfarbe
Bluͤhte. Seine frucht iſt hart/ rund/ dun-
ckelgelb und fleckicht/ man kan ſie fuͤr Man-
deln gebrauchen/ und dienet gebraten ſehr
wol zur Confect-taffel.

Die der Peruaniſchen Mandeln aͤhnliche
Frucht iſt ſchoͤn anzuſehen/ r und/ gewunden
oder gedrehet/ und Caſtanien-braun/ inwen-
dig mit einem mandel-oͤlichten Kern außge-
fuͤllt/ der eine ſchwartzbraune ſchalen hat/ in-
wendig weiß und zweyfach iſt/ oben wie die
Mandeln/ darzu wolſchmackend wie Haſel-
nuß-kernen: ſoll ſonſten nirgend durch gantz
America/ wie Nicolaus Monardes in Hiſtor.
ſimplic. medicamentor. cap. LX.
berichtet/ ge-
funden werden/ ohne neben dem fluß Maran-
non.
Man iſſet ſie beydes friſch und gedoͤr-
ret/ gebraten oder geroͤſtet aber iſt ſie beſſer:
wird zum confeckt auffgeſetzt/ weil ſie den
Magen ſehr wol außtrucknet und ſtaͤrcket/ ſo
man aber zuviel davon iſſet/ verurſachet ſie
ſchnuppen und tummigkeit des Haupts. Jſt
bey den Americaneren und Spanieren in
groſſem preiß/ auch nicht unbillich/ ſinte-
mahl ſie eines anmuͤtigen geſchmacks und
guter natur zu ſeyn ſcheinet.

Die Mandeln von Cachapoyas beſchrei-
bet Continuator Acoſtæ lib. IV. Hiſtor. Indiæ oc-
cident. cap. XXVI.
alſo. Alle andere Mandeln
ſind dieſen nicht zu vergleichen. Es iſt un-
ſers wiſſens keine liebreichere/ anmuͤthigere
[Spaltenumbruch] und geſundere Frucht in Weſt-Jndien/ als
dieſe. So bezeuget ein gelehrter Medicus, daß
weder in Spanien/ noch in Jndien/ einige
Mandel-frucht mit dieſer zuvergleichen ſeye/
wegen deren trefflichen Tugenden. Sie ſind
kleiner als die zu Andes/ und etwas groͤſſer
als die in Spanien/ muͤrb zu eſſen/ haben
viel ſafft/ ſind etwas bitterlicht und ſuͤſſes ge-
ſchmacks/ und wachſen an ſehr hohen Baͤu-
men/ die voller zweige ſtehen. Gleich wie
nun dieſe Frucht werth iſt/ als hat ſie auch
die natur in haͤußlein geſetzt/ wenn nun die-
ſe duͤrꝛ ſind/ kan man ſie leichtlich auffma-
chen/ und die Frucht herauſſer bringen.

Die Mandlen von Andes ſind nach der
beſchreibung gemelten Cotinuatoris, eine art
wie Cocos, welche das inwendige obſt nicht
aneinander/ ſondern an ſtatt deſſelbigen eine
anzahl kernen haben wie Mandeln/ und li-
gen darinnen wie kernen in einem Granat-
apffel. Dieſe Mandeln ſind dreymahl groͤſ-
ſer als die Spaniſche/ und am geſchmack et-
was harter/ feuchter und oͤlhafftiger. Man
braucht ſie in eſſen zu ſchleckereyen/ Mar-
cipan/ ſo ſonſt von Mandeln gemacht werdẽ/
und andern dergleichen dingen. Man nen-
net ſie Mandeln von Andes/ weil ſie da-
ſelbſt uͤberfluͤſſig wachſen. Sie ſind ſo hart/
daß man ſie ſchwerlich mit einem groſſen
ſtein auffſchlaͤgt/ wenn man die Frucht ha-
ben wil. Man glauͤbt nicht/ daß ein ſolcher
Baum ſeiner groͤſſe nach/ ſo viel Mandeln
tragen ſoll.

Jn dem Alten Teſtament hat Gott der
Herꝛ die Mandeln als eine liebliche Frucht
zu einem herꝛlichen wunderwerck gebraucht/
denn in dem 4. Buch Moſis am 17. geleſen
wird/ als Moſes auß Goͤttlichem befelch
von den zwoͤlff geſchlechten Jſraels/ zwoͤlff
ruthen nemmen/ und ſie in die Huͤtten des
Stiffts fuͤr die Bundslade legen muͤſſen/
habe darauff morgens die ruthe Aarons ge-
gruͤnet/ und nach auffgehung des blats zei-
tige Mandeln getragen. Ein rechtes wun-
derwerck Gottes! Daß dieſe duͤrꝛe ruthen
auff einmahl/ und in ſo kurtzer zeit/ gruͤne
blaͤtter/ bluͤth und fruͤchte herfuͤr brachte/
damit angedeutet wurde/ wie das Prieſter-
thumb bey Aaron und ſeinen nachkoͤmlin-
gen verbleiben und fortgepflantzt werden
ſolte.

Eigenſchafft.

Die ſuͤſſen Mandlen haben nebẽ ihren irꝛdi-
ſchen theilẽ viel oͤlichten/ mit waſſeriger heim-
lich geſaltzener feuchtigkeit temperirten ſafft
in ſich: dadurch ſie die eigenſchafft haben
zu erweichen/ die ſcharffen feuchtigkeiten zu
linderen und zu verſuͤſſen/ die ſchmertzen zu
ſtillen. Jn ihrer huͤlſen oder ſchalen aber ha-
ben ſie ein rauches ſaltzichtes oͤl/ welches ei-
nen rauchen halß/ und haͤiſere Stim̃e ma-
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lich aber geſchihet ſolche wuͤrckung von den
alten Mandlen/ auß denen die waſſerige
temperierende feuchtigkeit bereits außge-
trucknet. Dieſe ſuͤſſen geſchaͤlten Mandlen/
wenn ſie gantz friſch/ ohne runtzlen ſind/ ge-
ben viel nahrung dem Leib und Gebluͤt: und
da man ſie alſo gantz genieſſet/ pflegen ſie
wegen ihrer irdiſchen ſubſtantz zu ſtopffen;

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[118/0134] Das Erſte Buch/ ſie aͤuglein gewinnen und gruͤnen/ gebro- chen und von der mitte oder Gipffel des Baums genommen werden. Jn kalten or- ten/ wo man ſich befahret/ daß die bluͤhte durch die reiffen verderbet/ und die Fruͤchte gehindert werden moͤchte/ da grabet man umb den Baum zu den wurtzeln/ leget dahin kleine kiſelſteine/ ſchuͤttet ſand darzu und be- gießt ſie mit warmem waſſer. So bald man aber ſihet/ daß die bluͤhte herfuͤr wil/ muͤſſen beydes ſand und ſteine hinweg gethan/ und die Grube mit dem außwurff wider zuge- macht werden/ weil ſie bluͤhen und Frucht tragen/ ſoll man von dem Stam̃ nichts ar- beiten. Jm Herbſt mag zwar das ſchlechte Erdreich mit wolgefaultem miſt getuͤnget werden/ aber im Sommer unberuͤhrt bleiben. Jn Teutſchland werden die Mandlen in dem Speyriſchen Biſtumb/ fuͤrnemlich bey Landaw/ in zimlicher menge gefunden: nach Hieronymi Tragi bericht wachßen zwey-oder dreyerley art der Mandeln an dem Rhein- ſtrom/ inſonderheit an der Hart umb Wi- desheim/ Newſtatt/ und fuͤrter hinab biß gen Wachenheim. Die fuͤrnemſte Weſt-Jndiſche Mandel- baͤum ſind nachfolgende. Der Americaniſche Mandelbaum hat lan- ge und ſchmale blaͤtter/ wie auch ein lange und zimlich groſſe Frucht/ darinnen etliche bittere ſteinlein ligen/ ſo nach Biſem riechen. Die Kernen geben ein geſchmack wie die bit- tere Mandeln/ doch iſt er etwas unlieblich: ſie ſind der Bruſt ſehr geſund: man zeucht davon ein oͤlichten Safft/ welcher erwei- chet/ und die wuͤrckung der bitteren Man- deln zu haben ſcheinet. Der Mexicaniſche Mandelbaum hat ein gelben ſtamm/ wie auch gelbe wurtzeln und blaͤtter/ die oben gruͤn/ aber unden weißlicht ſind. Er tragt fuͤnfffaltige bleich-leibfarbe Bluͤhte. Seine frucht iſt hart/ rund/ dun- ckelgelb und fleckicht/ man kan ſie fuͤr Man- deln gebrauchen/ und dienet gebraten ſehr wol zur Confect-taffel. Die der Peruaniſchen Mandeln aͤhnliche Frucht iſt ſchoͤn anzuſehen/ r und/ gewunden oder gedrehet/ und Caſtanien-braun/ inwen- dig mit einem mandel-oͤlichten Kern außge- fuͤllt/ der eine ſchwartzbraune ſchalen hat/ in- wendig weiß und zweyfach iſt/ oben wie die Mandeln/ darzu wolſchmackend wie Haſel- nuß-kernen: ſoll ſonſten nirgend durch gantz America/ wie Nicolaus Monardes in Hiſtor. ſimplic. medicamentor. cap. LX. berichtet/ ge- funden werden/ ohne neben dem fluß Maran- non. Man iſſet ſie beydes friſch und gedoͤr- ret/ gebraten oder geroͤſtet aber iſt ſie beſſer: wird zum confeckt auffgeſetzt/ weil ſie den Magen ſehr wol außtrucknet und ſtaͤrcket/ ſo man aber zuviel davon iſſet/ verurſachet ſie ſchnuppen und tummigkeit des Haupts. Jſt bey den Americaneren und Spanieren in groſſem preiß/ auch nicht unbillich/ ſinte- mahl ſie eines anmuͤtigen geſchmacks und guter natur zu ſeyn ſcheinet. Die Mandeln von Cachapoyas beſchrei- bet Continuator Acoſtæ lib. IV. Hiſtor. Indiæ oc- cident. cap. XXVI. alſo. Alle andere Mandeln ſind dieſen nicht zu vergleichen. Es iſt un- ſers wiſſens keine liebreichere/ anmuͤthigere und geſundere Frucht in Weſt-Jndien/ als dieſe. So bezeuget ein gelehrter Medicus, daß weder in Spanien/ noch in Jndien/ einige Mandel-frucht mit dieſer zuvergleichen ſeye/ wegen deren trefflichen Tugenden. Sie ſind kleiner als die zu Andes/ und etwas groͤſſer als die in Spanien/ muͤrb zu eſſen/ haben viel ſafft/ ſind etwas bitterlicht und ſuͤſſes ge- ſchmacks/ und wachſen an ſehr hohen Baͤu- men/ die voller zweige ſtehen. Gleich wie nun dieſe Frucht werth iſt/ als hat ſie auch die natur in haͤußlein geſetzt/ wenn nun die- ſe duͤrꝛ ſind/ kan man ſie leichtlich auffma- chen/ und die Frucht herauſſer bringen. Die Mandlen von Andes ſind nach der beſchreibung gemelten Cotinuatoris, eine art wie Cocos, welche das inwendige obſt nicht aneinander/ ſondern an ſtatt deſſelbigen eine anzahl kernen haben wie Mandeln/ und li- gen darinnen wie kernen in einem Granat- apffel. Dieſe Mandeln ſind dreymahl groͤſ- ſer als die Spaniſche/ und am geſchmack et- was harter/ feuchter und oͤlhafftiger. Man braucht ſie in eſſen zu ſchleckereyen/ Mar- cipan/ ſo ſonſt von Mandeln gemacht werdẽ/ und andern dergleichen dingen. Man nen- net ſie Mandeln von Andes/ weil ſie da- ſelbſt uͤberfluͤſſig wachſen. Sie ſind ſo hart/ daß man ſie ſchwerlich mit einem groſſen ſtein auffſchlaͤgt/ wenn man die Frucht ha- ben wil. Man glauͤbt nicht/ daß ein ſolcher Baum ſeiner groͤſſe nach/ ſo viel Mandeln tragen ſoll. Jn dem Alten Teſtament hat Gott der Herꝛ die Mandeln als eine liebliche Frucht zu einem herꝛlichen wunderwerck gebraucht/ denn in dem 4. Buch Moſis am 17. geleſen wird/ als Moſes auß Goͤttlichem befelch von den zwoͤlff geſchlechten Jſraels/ zwoͤlff ruthen nemmen/ und ſie in die Huͤtten des Stiffts fuͤr die Bundslade legen muͤſſen/ habe darauff morgens die ruthe Aarons ge- gruͤnet/ und nach auffgehung des blats zei- tige Mandeln getragen. Ein rechtes wun- derwerck Gottes! Daß dieſe duͤrꝛe ruthen auff einmahl/ und in ſo kurtzer zeit/ gruͤne blaͤtter/ bluͤth und fruͤchte herfuͤr brachte/ damit angedeutet wurde/ wie das Prieſter- thumb bey Aaron und ſeinen nachkoͤmlin- gen verbleiben und fortgepflantzt werden ſolte. Eigenſchafft. Die ſuͤſſen Mandlen haben nebẽ ihren irꝛdi- ſchen theilẽ viel oͤlichten/ mit waſſeriger heim- lich geſaltzener feuchtigkeit temperirten ſafft in ſich: dadurch ſie die eigenſchafft haben zu erweichen/ die ſcharffen feuchtigkeiten zu linderen und zu verſuͤſſen/ die ſchmertzen zu ſtillen. Jn ihrer huͤlſen oder ſchalen aber ha- ben ſie ein rauches ſaltzichtes oͤl/ welches ei- nen rauchen halß/ und haͤiſere Stim̃e ma- chet/ wenn man viel davon iſſet. Sonder- lich aber geſchihet ſolche wuͤrckung von den alten Mandlen/ auß denen die waſſerige temperierende feuchtigkeit bereits außge- trucknet. Dieſe ſuͤſſen geſchaͤlten Mandlen/ wenn ſie gantz friſch/ ohne runtzlen ſind/ ge- ben viel nahrung dem Leib und Gebluͤt: und da man ſie alſo gantz genieſſet/ pflegen ſie wegen ihrer irdiſchen ſubſtantz zu ſtopffen; da

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/134>, abgerufen am 24.04.2024.