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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Das Erste Buch/
[Spaltenumbruch] Nehmt deß auß den besten und frischen Pi-
stacien frisch außgepreßten Oels ein löffel-
voll; das gelbe von einem Ey/ Ambra ein
Messerspitz-voll/ weissen Candel-zucker/ so
viel man zwischen fünff Finger fassen kan/
rühret alles auff warmer aschen wohl under-
einander/ daß es ein Latwerg abgibet/ da-
von kan man offt ein paar messerspitz-oder
kleine löffelein-voll nehmen; ist ein von Für-
sten bewehrtes mittel die Natur zu stärcken/
und die Liebe zu reitzen.



CAPUT LIX.
[Abbildung] Wild Pimpernüßlein. Staphy-
lodendron.

Namen.

WIld Pimpernüßlein heisset Grie-
chisch/ [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt]. Lateinisch/
Nux vesicaria, Pistacium sylvestre,
Staphylodendron.
Jtaliänisch/ Pistacchio
salvatico.
Frantzösisch/ Pistache sauvage.
Spanisch/ Alfocigo salvage. Englisch/
Bladdernut. Dänisch/ Pimpernoedder.
Niderländisch/ Pimpernoten.

Gestalt.

Dieser Baum ist mit dem stamm/ ästen/
grünlichter Rinden/ vielem weissem weichen
Marck/ und spitzig zerkerfften Blättern dem
Hollunder gar nahe ähnlich. Er hat weiß-
lichte/ drauschlichte/ fünffblättige/ nach
Holder riechende Blühte. Die Früchte
stecken in grünen Hülsen oder Blasen/ sind
roth und kleiner als die Haselnüß/ in zwey
säcklein getheilet/ darinnen stecken die grün-
lichten und süssen kernen/ welche dem Ma-
gen unwillen bringen/ und noch keinen Ge-
brauch in der Artzney haben. Es wachst
dieser Baum in Jtalien/ Franckreich/ Böh-
men und Teutschland/ allhier aber hin und
wider umb die Statt. Man findet ihne
[Spaltenumbruch] auch viel bey Araw/ und zwischen Solo-
thurn und dem Schloß Waldenburg. Er
blühet im May/ seine Frucht aber zeitiget
erst im Herbstmonat.



CAPUT LX.
[Abbildung] Nußbaum. Nux juglans.
Namen.

NUßbaum heißt Griechisch/ [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt], [fremdsprachliches Material - 2 Zeichen fehlen]-
[fremdsprachliches Material - 3 Zeichen fehlen]. Lateinisch/ Juglans, Nux juglans,
Nux regia vulgaris.
Jtaliänisch/
Noce. Frantzösisch/ Noyer. Spanisch/
Nogal. Englisch/ Nuttree. Dänisch/
Noeddetroe. Niderländisch/ Nootboom/
Nootelaer.

Die Frucht oder Nuß heißt Griechisch/
[fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt]. Lateinisch/ Nux. Jtaliänisch/
Noce. Frantzösisch/ Noix. Spanisch/ Nuez.
Englisch/ Nut. Dänisch/ Noedde. Ni-
derländisch/ Noot.

Gestalt.

Der Nußbaum ist/ wie mäniglich bekannt/
ein hoher/ grosser und dicker baum/ welcher
mit seinen starcken/ langen Wurtzeln weit
umb sich grabet/ und einen zimlichen raum
erforderet. Der Stamm wird starck/ offt
zwey oder drey Elen dick/ die rinde ist aschen-
farb/ und reißt an etlichen orten sehr auff/
zumahl wenn die bäume alt sind. Die äste
sind starck/ und breiten sich weit auß/ die
blätter sind grün/ breit und lang/ auch ei-
nes starcken geruchs/ und unlieblichen zu-
sammenziehenden geschmacks. Jm anfang
des Frühlings ereignen sich an diesem baum
grüne zasichte zapffen/ welche hernach gelb
werden und abfallen. Diesen folget alßbald
die Blühte/ so grün und wie ein äuglein ge-
staltet ist: so viel derselben auff einem stiel
sind/ so viel Nüsse wachsen auff demselben:
die blühte ist klein/ und wenn sie sich auff-
thut/ wie ein kelchlein formieret/ auß wel-
chem die Nuß herfürkombt. Joh. Rajus

haltet

Das Erſte Buch/
[Spaltenumbruch] Nehmt deß auß den beſten und friſchen Pi-
ſtacien friſch außgepreßten Oels ein loͤffel-
voll; das gelbe von einem Ey/ Ambra ein
Meſſerſpitz-voll/ weiſſen Candel-zucker/ ſo
viel man zwiſchen fuͤnff Finger faſſen kan/
ruͤhret alles auff warmer aſchen wohl under-
einander/ daß es ein Latwerg abgibet/ da-
von kan man offt ein paar meſſerſpitz-oder
kleine loͤffelein-voll nehmen; iſt ein von Fuͤr-
ſten bewehrtes mittel die Natur zu ſtaͤrcken/
und die Liebe zu reitzen.



CAPUT LIX.
[Abbildung] Wild Pimpernuͤßlein. Staphy-
lodendron.

Namen.

WIld Pimpernuͤßlein heiſſet Grie-
chiſch/ [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt]. Lateiniſch/
Nux veſicaria, Piſtacium ſylveſtre,
Staphylodendron.
Jtaliaͤniſch/ Piſtacchio
ſalvatico.
Frantzoͤſiſch/ Piſtache ſauvage.
Spaniſch/ Alfocigo ſalvage. Engliſch/
Bladdernut. Daͤniſch/ Pimpernoedder.
Niderlaͤndiſch/ Pimpernoten.

Geſtalt.

Dieſer Baum iſt mit dem ſtamm/ aͤſten/
gruͤnlichter Rinden/ vielem weiſſem weichen
Marck/ und ſpitzig zerkerfften Blaͤttern dem
Hollunder gar nahe aͤhnlich. Er hat weiß-
lichte/ drauſchlichte/ fuͤnffblaͤttige/ nach
Holder riechende Bluͤhte. Die Fruͤchte
ſtecken in gruͤnen Huͤlſen oder Blaſen/ ſind
roth und kleiner als die Haſelnuͤß/ in zwey
ſaͤcklein getheilet/ darinnen ſtecken die gruͤn-
lichten und ſuͤſſen kernen/ welche dem Ma-
gen unwillen bringen/ und noch keinen Ge-
brauch in der Artzney haben. Es wachſt
dieſer Baum in Jtalien/ Franckreich/ Boͤh-
men und Teutſchland/ allhier aber hin und
wider umb die Statt. Man findet ihne
[Spaltenumbruch] auch viel bey Araw/ und zwiſchen Solo-
thurn und dem Schloß Waldenburg. Er
bluͤhet im May/ ſeine Frucht aber zeitiget
erſt im Herbſtmonat.



CAPUT LX.
[Abbildung] Nußbaum. Nux juglans.
Namen.

NUßbaum heißt Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt], [fremdsprachliches Material – 2 Zeichen fehlen]-
[fremdsprachliches Material – 3 Zeichen fehlen]. Lateiniſch/ Juglans, Nux juglans,
Nux regia vulgaris.
Jtaliaͤniſch/
Noce. Frantzoͤſiſch/ Noyer. Spaniſch/
Nogal. Engliſch/ Nuttree. Daͤniſch/
Noeddetroe. Niderlaͤndiſch/ Nootboom/
Nootelaer.

Die Frucht oder Nuß heißt Griechiſch/
[fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt]. Lateiniſch/ Nux. Jtaliaͤniſch/
Noce. Frantzoͤſiſch/ Noix. Spaniſch/ Nuez.
Engliſch/ Nut. Daͤniſch/ Noedde. Ni-
derlaͤndiſch/ Noot.

Geſtalt.

Der Nußbaum iſt/ wie maͤniglich bekañt/
ein hoher/ groſſer und dicker baum/ welcher
mit ſeinen ſtarcken/ langen Wurtzeln weit
umb ſich grabet/ und einen zimlichen raum
erforderet. Der Stamm wird ſtarck/ offt
zwey oder drey Elen dick/ die rinde iſt aſchen-
farb/ und reißt an etlichen orten ſehr auff/
zumahl wenn die baͤume alt ſind. Die aͤſte
ſind ſtarck/ und breiten ſich weit auß/ die
blaͤtter ſind gruͤn/ breit und lang/ auch ei-
nes ſtarcken geruchs/ und unlieblichen zu-
ſammenziehenden geſchmacks. Jm anfang
des Fruͤhlings ereignen ſich an dieſem baum
gruͤne zaſichte zapffen/ welche hernach gelb
werden und abfallen. Dieſen folget alßbald
die Bluͤhte/ ſo gruͤn und wie ein aͤuglein ge-
ſtaltet iſt: ſo viel derſelben auff einem ſtiel
ſind/ ſo viel Nuͤſſe wachſen auff demſelben:
die bluͤhte iſt klein/ und wenn ſie ſich auff-
thut/ wie ein kelchlein formieret/ auß wel-
chem die Nuß herfuͤrkombt. Joh. Rajus

haltet
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[122/0138] Das Erſte Buch/ Nehmt deß auß den beſten und friſchen Pi- ſtacien friſch außgepreßten Oels ein loͤffel- voll; das gelbe von einem Ey/ Ambra ein Meſſerſpitz-voll/ weiſſen Candel-zucker/ ſo viel man zwiſchen fuͤnff Finger faſſen kan/ ruͤhret alles auff warmer aſchen wohl under- einander/ daß es ein Latwerg abgibet/ da- von kan man offt ein paar meſſerſpitz-oder kleine loͤffelein-voll nehmen; iſt ein von Fuͤr- ſten bewehrtes mittel die Natur zu ſtaͤrcken/ und die Liebe zu reitzen. CAPUT LIX. [Abbildung Wild Pimpernuͤßlein. Staphy- lodendron. ] Namen. WIld Pimpernuͤßlein heiſſet Grie- chiſch/ _. Lateiniſch/ Nux veſicaria, Piſtacium ſylveſtre, Staphylodendron. Jtaliaͤniſch/ Piſtacchio ſalvatico. Frantzoͤſiſch/ Piſtache ſauvage. Spaniſch/ Alfocigo ſalvage. Engliſch/ Bladdernut. Daͤniſch/ Pimpernoedder. Niderlaͤndiſch/ Pimpernoten. Geſtalt. Dieſer Baum iſt mit dem ſtamm/ aͤſten/ gruͤnlichter Rinden/ vielem weiſſem weichen Marck/ und ſpitzig zerkerfften Blaͤttern dem Hollunder gar nahe aͤhnlich. Er hat weiß- lichte/ drauſchlichte/ fuͤnffblaͤttige/ nach Holder riechende Bluͤhte. Die Fruͤchte ſtecken in gruͤnen Huͤlſen oder Blaſen/ ſind roth und kleiner als die Haſelnuͤß/ in zwey ſaͤcklein getheilet/ darinnen ſtecken die gruͤn- lichten und ſuͤſſen kernen/ welche dem Ma- gen unwillen bringen/ und noch keinen Ge- brauch in der Artzney haben. Es wachſt dieſer Baum in Jtalien/ Franckreich/ Boͤh- men und Teutſchland/ allhier aber hin und wider umb die Statt. Man findet ihne auch viel bey Araw/ und zwiſchen Solo- thurn und dem Schloß Waldenburg. Er bluͤhet im May/ ſeine Frucht aber zeitiget erſt im Herbſtmonat. CAPUT LX. [Abbildung Nußbaum. Nux juglans. ] Namen. NUßbaum heißt Griechiſch/ _, __- ___. Lateiniſch/ Juglans, Nux juglans, Nux regia vulgaris. Jtaliaͤniſch/ Noce. Frantzoͤſiſch/ Noyer. Spaniſch/ Nogal. Engliſch/ Nuttree. Daͤniſch/ Noeddetroe. Niderlaͤndiſch/ Nootboom/ Nootelaer. Die Frucht oder Nuß heißt Griechiſch/ _. Lateiniſch/ Nux. Jtaliaͤniſch/ Noce. Frantzoͤſiſch/ Noix. Spaniſch/ Nuez. Engliſch/ Nut. Daͤniſch/ Noedde. Ni- derlaͤndiſch/ Noot. Geſtalt. Der Nußbaum iſt/ wie maͤniglich bekañt/ ein hoher/ groſſer und dicker baum/ welcher mit ſeinen ſtarcken/ langen Wurtzeln weit umb ſich grabet/ und einen zimlichen raum erforderet. Der Stamm wird ſtarck/ offt zwey oder drey Elen dick/ die rinde iſt aſchen- farb/ und reißt an etlichen orten ſehr auff/ zumahl wenn die baͤume alt ſind. Die aͤſte ſind ſtarck/ und breiten ſich weit auß/ die blaͤtter ſind gruͤn/ breit und lang/ auch ei- nes ſtarcken geruchs/ und unlieblichen zu- ſammenziehenden geſchmacks. Jm anfang des Fruͤhlings ereignen ſich an dieſem baum gruͤne zaſichte zapffen/ welche hernach gelb werden und abfallen. Dieſen folget alßbald die Bluͤhte/ ſo gruͤn und wie ein aͤuglein ge- ſtaltet iſt: ſo viel derſelben auff einem ſtiel ſind/ ſo viel Nuͤſſe wachſen auff demſelben: die bluͤhte iſt klein/ und wenn ſie ſich auff- thut/ wie ein kelchlein formieret/ auß wel- chem die Nuß herfuͤrkombt. Joh. Rajus haltet

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/138>, abgerufen am 28.03.2024.