[Spaltenumbruch]
uennet. Obwohlen auch diß Hartz darauß entstehet/ wenn man das Tannen-hartz ko- chet und reiniget/ da denn solch Hartz zu- ruck bleibet/ und gleiche kräfften mit ande- ren Hartzen und Pech hat/ auch etwann zu Pflasteren gebraucht wird.
Pech.
Das Pech aber wird auff folgende weise nicht nur auß Fichten/ sondern auch auß rothen Thannen/ und anderen Hartz-treüf- fenden Bäumen gemachet. Man bereitet erstlich ein sonderbaren boden von Kalck/ oder Ziegel-blatten also zu/ daß er in der mitte etwas tieff seye/ und gleichsam eine Höle habe/ in welche von allen seiten des bodens alles dahin/ wie in das Centrum zu- sammen fliesse. Wenn ein solcher boden zugerüstet/ so zerstucket man das Fichten- oder Thannen-holtz in kleine brettlein/ und beuget solche auff dem boden auff/ als wie man holtz auffeinander zu beugen und zu le- gen pflegt/ oder wie es die Kohlen-brenner zu thun pflegen; demnach bedecket man sol- che Scheiter-beuge mit Buchbäum- oder Thannen-schossen/ vermacht alles mit staub oder lett/ doch daß oben auff ein loch gelassen werde/ auff diesem loch aber zündet man ein Fewr an/ so wird alles ölichte Pech nach und nach auß den scheitern außfliessen/ und auff den boden in das centrum zusammen rinnen/ darauß es auch durch einen Canal in Gesthirr fliessen mag. Auff solche weise Pix liqui- da.bekomt man das flüssige Pech/ Picem li- quidam, welches hernach durch die kochung/ und abtreibung der wasserichten feuchtigkeit/ Pix arida.trucken und hart gemacht/ und Pix arida, & rasilis, auff Griechisch [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt], geheis- sen wird. Kochet man aber solch Pech nicht gantz trucken auß/ sondern nur etwas dick/ daß es wie weicher Leim seye/ so gibt es das Pix nava- lis. Schiffpech.Schiff-pech/ oder Picem navalem ab/ damit die Schiffe angeschmieret und verpichet wer- den. Und da dieses in Wasser geweicht/ und gezogen wird/ so wird es von den Schustern zu anschmierung ihres Leders/ oder auch ih- Zopissa.rer schnieren gebraucht. Zopissa, ist das Schiffpech/ auß Wachs und Hartz ge- macht/ welches von denen lang in dem Meer gebrauchten Schiffen abgeschaben wird. Pisselaeum.[fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt], Pisselaeum aber ist nichts anders/ als das Wasser/ welches in der destillation des Pechs oder des Hartzes zu erst her- auß fließt.
Eigenschafft.
Die Fichtenbäume haben so wol in ihrer Rinden/ alß in den Blättern/ und Schos- sen viel Balsamische/ ölichte/ mit flüchti- gem/ temperirt-saurlichtem saltz vermisch- te theile in sich; dadurch sie krafft haben alle scharffen gesaltzenen feuchtigkeiten zu ver- süssen/ oder zu milteren/ das versaltzene scharbockische Geblüt zu verbesseren/ alles versehrte zu heilen/ schleim und sand durch den Harn gelind zu treiben; die Ruhren und rote Ruhren zu stillen. Die Piengen oder Nuclei pinearum aber haben eine gantz gelinde/ fette/ milchichte substantz bey sich/ dadurch sie die eigenschafft haben/ die scharf- fen gesaltzenen flüsse zu temperiren/ der Häisere/ und dem Husten zu steuren/ den Männlichen Samen zu vermehren/ die [Spaltenumbruch]
Harnwinde/ und schärffe deß Harns zu lin- deren.
Gebrauch.
Die ersten/ oder die jungen äussersten schößlein dieses Baums in Wasser wol ge- sotten/ und von diesem Tranck Morgens und Abends ein Glaß voll getruncken/ heiletScharbok. allen Scharbock über die massen wol.
Fürnemlich aber werden die Piengen/ o- der Pigneolen, das ist/ die Kernen/ so in den Zirbelnussen des zahmen Fichtenbaums wachsen/ zur speise/ bey dem Nachtisch inMännli- chen samen- verlurst. Jtalien auffgesetzt/ bey uns aber zur Artzney sonderlich gebraucht. Wenn sie frisch sind/ geben sie eine treffliche Nahrung.
Das auß disem Kernen frisch außgepreß- te öl/ auff underschiedliche tropffen mit Chocolate, oder Wein/ oder Zimmetwasser offt eingenommen/ ware ein secretum einesVerlorene Mannheit. Fürstens/ zu erweckung der geilen Mann- heit.
Die Piengen mit Zuckercandel und was wenigs süßholtz-pulver/ zu einem pulver ge- rieben/ und offt davon trocken nach beliebenHäisere/ Husten/ Bruslflüß. geessen/ vertreibet die Häisere/ stillet den Husten/ und versüsset die scharffen auff die Brust fallenden Flüsse.
Auß den verstossenen Piengen mit Schle- henblust/ Wegerich/ Pappeln- und Scabio- sen-wasser/ eine Milch gemacht/ auch Brustbeerlein-Syrup damit vermischet/ und offt etliche löffelvoll davon getruncken/ ist nicht nur gut wider oberzehlte Kranck- heiten/ sondern stellet und lindert auch die Harnwind/ den Samenfluß und den schmer-Harnwin- de. Samen- fluß. rote Ruhr. tzen der roten Ruhren/ heilet demnach die versehrung der Nieren/ Gedärmen/ und Männlichen Glieds.
Zu einem Hertzstärckenden Marcipan/Stärcken- der Mar- cipan. nembt Piengen-kern/ so nicht reheln 6. loth/ süsse frisch geschälte Mandlen 4. Loth/ rote Rosen ein halb loth/ Pistacien frisch 2. loth/ gelben Santel-pulver/ Zimmet-pulver jedes 1. quintl. Zucker in Rosenwasser verlassen/ so viel man nöthig/ stoßt alles in einem Mörsel zu einem Teig wol under einander/ macht Marcipan darauß/ welche auff gelin- der Gluth ein wenig gehärtet/ oder getruck- net werden müssen. Diese Marcipan offt von denen Patienten geessen/ welche durch schwere oder langwirige Kranckheiten von kräfften kommen/ stärcket und nehret sie für- trefflich wol. Wenn man sie lieblich und kräfftiger haben will/ soll man die Piengen/ und geschelte Mandlen eine weile zuvor in Roßwasser einweichen.
Folgende Täfelein sind auch sehr lieblichTäfelein zu stär- ckung des Hertzens und Ma- gens. und kräfftig/ das Hertz und den Magen zu stärcken/ die Mannheit zu erwecken: nemt frische Pistacien/ und Piengen jedes 1. loth/ Candierte Jndianische Nuß 3. quintl. süsse Mandeln frisch geschälet ein halb loth. Can-Verlorene Mannheit/ dierte Knaben-wurtz/ Candierte Mannstreu- wurtz jedes ein und ein halb quintl. Alkermes Confection mit Bisem und Ambra 1. quintl. Specier. diambr. und diatrion piper. jedes ein und ein halb quintl. Zucker mit Zimmetwasser verlassen/ so viel man nöthig hat/ stoßt und rührt alles wol auff gelinder gluth under einander/ biß es eine rechte dicke habe/ gießts
hernach
Von den Baum-und Staud-Gewaͤchſen.
[Spaltenumbruch]
uennet. Obwohlen auch diß Hartz darauß entſtehet/ wenn man das Tannen-hartz ko- chet und reiniget/ da denn ſolch Hartz zu- ruck bleibet/ und gleiche kraͤfften mit ande- ren Hartzen und Pech hat/ auch etwann zu Pflaſteren gebraucht wird.
Pech.
Das Pech aber wird auff folgende weiſe nicht nur auß Fichten/ ſondern auch auß rothen Thannen/ und anderen Hartz-treuͤf- fenden Baͤumen gemachet. Man bereitet erſtlich ein ſonderbaren boden von Kalck/ oder Ziegel-blatten alſo zu/ daß er in der mitte etwas tieff ſeye/ und gleichſam eine Hoͤle habe/ in welche von allen ſeiten des bodens alles dahin/ wie in das Centrum zu- ſammen flieſſe. Wenn ein ſolcher boden zugeruͤſtet/ ſo zerſtucket man das Fichten- oder Thannen-holtz in kleine brettlein/ und beuget ſolche auff dem boden auff/ als wie man holtz auffeinander zu beugen und zu le- gen pflegt/ oder wie es die Kohlen-brenner zu thun pflegen; demnach bedecket man ſol- che Scheiter-beuge mit Buchbaͤum- oder Thannen-ſchoſſen/ vermacht alles mit ſtaub oder lett/ doch daß oben auff ein loch gelaſſen werde/ auff dieſem loch aber zuͤndet man ein Fewr an/ ſo wird alles oͤlichte Pech nach und nach auß den ſcheitern außflieſſen/ und auff den boden in das centrum zuſammen rinnen/ darauß es auch durch einen Canal in Geſthirꝛ flieſſen mag. Auff ſolche weiſe Pix liqui- da.bekomt man das fluͤſſige Pech/ Picem li- quidam, welches hernach durch die kochung/ und abtreibung der waſſerichten feuchtigkeit/ Pix arida.trucken und hart gemacht/ und Pix arida, & raſilis, auff Griechiſch [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt], geheiſ- ſen wird. Kochet man aber ſolch Pech nicht gantz trucken auß/ ſondern nur etwas dick/ daß es wie weicher Leim ſeye/ ſo gibt es das Pix nava- lis. Schiffpech.Schiff-pech/ oder Picem navalem ab/ damit die Schiffe angeſchmieret und verpichet wer- den. Und da dieſes in Waſſer geweicht/ und gezogen wird/ ſo wird es von den Schuſtern zu anſchmierung ihres Leders/ oder auch ih- Zopiſſa.rer ſchnieren gebraucht. Zopiſſa, iſt das Schiffpech/ auß Wachs und Hartz ge- macht/ welches von denen lang in dem Meer gebrauchten Schiffen abgeſchaben wird. Piſſelæum.[fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt], Piſſelæum aber iſt nichts anders/ als das Waſſer/ welches in der deſtillation des Pechs oder des Hartzes zu erſt her- auß fließt.
Eigenſchafft.
Die Fichtenbaͤume haben ſo wol in ihrer Rinden/ alß in den Blaͤttern/ und Schoſ- ſen viel Balſamiſche/ oͤlichte/ mit fluͤchti- gem/ temperirt-ſaurlichtem ſaltz vermiſch- te theile in ſich; dadurch ſie krafft haben alle ſcharffen geſaltzenen feuchtigkeiten zu ver- ſuͤſſen/ oder zu milteren/ das verſaltzene ſcharbockiſche Gebluͤt zu verbeſſeren/ alles verſehrte zu heilen/ ſchleim und ſand durch den Harn gelind zu treiben; die Ruhren und rote Ruhren zu ſtillen. Die Piengen oder Nuclei pinearum aber haben eine gantz gelinde/ fette/ milchichte ſubſtantz bey ſich/ dadurch ſie die eigenſchafft haben/ die ſcharf- fen geſaltzenen fluͤſſe zu temperiren/ der Haͤiſere/ und dem Huſten zu ſteuren/ den Maͤnnlichen Samen zu vermehren/ die [Spaltenumbruch]
Harnwinde/ und ſchaͤrffe deß Harns zu lin- deren.
Gebrauch.
Die erſten/ oder die jungen aͤuſſerſten ſchoͤßlein dieſes Baums in Waſſer wol ge- ſotten/ und von dieſem Tranck Morgens und Abends ein Glaß voll getruncken/ heiletScharbok. allen Scharbock uͤber die maſſen wol.
Fuͤrnemlich aber werden die Piengen/ o- der Pigneolen, das iſt/ die Kernen/ ſo in den Zirbelnuſſen des zahmen Fichtenbaums wachſen/ zur ſpeiſe/ bey dem Nachtiſch inMaͤnnli- chẽ ſamen- verlurſt. Jtalien auffgeſetzt/ bey uns aber zur Artzney ſonderlich gebraucht. Wenn ſie friſch ſind/ geben ſie eine treffliche Nahrung.
Das auß diſem Kernen friſch außgepreß- te oͤl/ auff underſchiedliche tropffen mit Chocolate, oder Wein/ oder Zimmetwaſſer offt eingenommen/ ware ein ſecretum einesVerlorene Mañheit. Fuͤrſtens/ zu erweckung der geilen Mann- heit.
Die Piengen mit Zuckercandel und was wenigs ſuͤßholtz-pulver/ zu einem pulver ge- rieben/ und offt davon trocken nach beliebenHaͤiſere/ Huſten/ Bruſlfluͤß. geeſſen/ vertreibet die Haͤiſere/ ſtillet den Huſten/ und verſuͤſſet die ſcharffen auff die Bruſt fallenden Fluͤſſe.
Auß den verſtoſſenen Piengen mit Schle- henbluſt/ Wegerich/ Pappeln- und Scabio- ſen-waſſer/ eine Milch gemacht/ auch Bruſtbeerlein-Syrup damit vermiſchet/ und offt etliche loͤffelvoll davon getruncken/ iſt nicht nur gut wider oberzehlte Kranck- heiten/ ſondern ſtellet und lindert auch die Harnwind/ den Samenfluß und den ſchmer-Harnwin- de. Samen- fluß. rote Ruhꝛ. tzen der roten Ruhren/ heilet demnach die verſehrung der Nieren/ Gedaͤrmen/ und Maͤnnlichen Glieds.
Zu einem Hertzſtaͤrckenden Marcipan/Staͤrcken- der Mar- cipan. nembt Piengen-kern/ ſo nicht reheln 6. loth/ ſuͤſſe friſch geſchaͤlte Mandlen 4. Loth/ rote Roſen ein halb loth/ Piſtacien friſch 2. loth/ gelben Santel-pulver/ Zim̃et-pulver jedes 1. quintl. Zucker in Roſenwaſſer verlaſſen/ ſo viel man noͤthig/ ſtoßt alles in einem Moͤrſel zu einem Teig wol under einander/ macht Marcipan darauß/ welche auff gelin- der Gluth ein wenig gehaͤrtet/ oder getruck- net werden muͤſſen. Dieſe Marcipan offt von denen Patienten geeſſen/ welche durch ſchwere oder langwirige Kranckheiten von kraͤfften kom̃en/ ſtaͤrcket und nehret ſie fuͤr- trefflich wol. Wenn man ſie lieblich und kraͤfftiger haben will/ ſoll man die Piengen/ und geſchelte Mandlen eine weile zuvor in Roßwaſſer einweichen.
Folgende Taͤfelein ſind auch ſehr lieblichTaͤfelein zu ſtaͤr- ckung des Hertzens und Ma- gens. und kraͤfftig/ das Hertz und den Magen zu ſtaͤrcken/ die Mannheit zu erwecken: nemt friſche Piſtacien/ und Piengen jedes 1. loth/ Candierte Jndianiſche Nuß 3. quintl. ſuͤſſe Mandeln friſch geſchaͤlet ein halb loth. Can-Verlorene Mañheit/ dierte Knaben-wurtz/ Candierte Mañstreu- wurtz jedes ein und ein halb quintl. Alkermes Confection mit Biſem und Ambra 1. quintl. Specier. diambr. und diatrion piper. jedes ein und ein halb quintl. Zucker mit Zim̃etwaſſer verlaſſen/ ſo viel man noͤthig hat/ ſtoßt und ruͤhrt alles wol auff gelinder gluth under einander/ biß es eine rechte dicke habe/ gießts
hernach
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[159/0175]
Von den Baum-und Staud-Gewaͤchſen.
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Das Pech aber wird auff folgende weiſe
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erſtlich ein ſonderbaren boden von Kalck/
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zugeruͤſtet/ ſo zerſtucket man das Fichten-
oder Thannen-holtz in kleine brettlein/ und
beuget ſolche auff dem boden auff/ als wie
man holtz auffeinander zu beugen und zu le-
gen pflegt/ oder wie es die Kohlen-brenner
zu thun pflegen; demnach bedecket man ſol-
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Die erſten/ oder die jungen aͤuſſerſten
ſchoͤßlein dieſes Baums in Waſſer wol ge-
ſotten/ und von dieſem Tranck Morgens
und Abends ein Glaß voll getruncken/ heilet
allen Scharbock uͤber die maſſen wol.
Scharbok.
Fuͤrnemlich aber werden die Piengen/ o-
der Pigneolen, das iſt/ die Kernen/ ſo in den
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geben ſie eine treffliche Nahrung.
Maͤnnli-
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verlurſt.
Das auß diſem Kernen friſch außgepreß-
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heit.
Verlorene
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Die Piengen mit Zuckercandel und was
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Bruſt fallenden Fluͤſſe.
Haͤiſere/
Huſten/
Bruſlfluͤß.
Auß den verſtoſſenen Piengen mit Schle-
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verſehrung der Nieren/ Gedaͤrmen/ und
Maͤnnlichen Glieds.
Harnwin-
de.
Samen-
fluß.
rote Ruhꝛ.
Zu einem Hertzſtaͤrckenden Marcipan/
nembt Piengen-kern/ ſo nicht reheln 6. loth/
ſuͤſſe friſch geſchaͤlte Mandlen 4. Loth/ rote
Roſen ein halb loth/ Piſtacien friſch 2. loth/
gelben Santel-pulver/ Zim̃et-pulver jedes
1. quintl. Zucker in Roſenwaſſer verlaſſen/
ſo viel man noͤthig/ ſtoßt alles in einem
Moͤrſel zu einem Teig wol under einander/
macht Marcipan darauß/ welche auff gelin-
der Gluth ein wenig gehaͤrtet/ oder getruck-
net werden muͤſſen. Dieſe Marcipan offt
von denen Patienten geeſſen/ welche durch
ſchwere oder langwirige Kranckheiten von
kraͤfften kom̃en/ ſtaͤrcket und nehret ſie fuͤr-
trefflich wol. Wenn man ſie lieblich und
kraͤfftiger haben will/ ſoll man die Piengen/
und geſchelte Mandlen eine weile zuvor in
Roßwaſſer einweichen.
Staͤrcken-
der Mar-
cipan.
Folgende Taͤfelein ſind auch ſehr lieblich
und kraͤfftig/ das Hertz und den Magen zu
ſtaͤrcken/ die Mannheit zu erwecken: nemt
friſche Piſtacien/ und Piengen jedes 1. loth/
Candierte Jndianiſche Nuß 3. quintl. ſuͤſſe
Mandeln friſch geſchaͤlet ein halb loth. Can-
dierte Knaben-wurtz/ Candierte Mañstreu-
wurtz jedes ein und ein halb quintl. Alkermes
Confection mit Biſem und Ambra 1. quintl.
Specier. diambr. und diatrion piper. jedes ein
und ein halb quintl. Zucker mit Zim̃etwaſſer
verlaſſen/ ſo viel man noͤthig hat/ ſtoßt und
ruͤhrt alles wol auff gelinder gluth under
einander/ biß es eine rechte dicke habe/ gießts
hernach
Taͤfelein
zu ſtaͤr-
ckung des
Hertzens
und Ma-
gens.
Verlorene
Mañheit/
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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/175>, abgerufen am 18.04.2024.
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