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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Von den Baum- und Staud-Gewächsen.
[Spaltenumbruch] der bißweilen erbrechen/ und also den zähen
Schleim außwerffen.

Ein nutzlicher Syrup von der Manna
wird auch in den Apotecken bereitet/ welcher
von 1. loth biß 4. oder 5. loth zum Laxieren
kan eingegeben werden.



CAPUT LXXXIV.
[Abbildung] Nimbo.

CHristophorus a Costa in libro aromatum
ex editione Clusij p. m.
287. Beschreibet
einen sonderlichen Baum/ welcher in
Jndia wachset/ und von den Einwohneren
Nimbo genennet wird: Dieweil nun Caspa-
rus Bauhinus in pinace Theatr. Botan lib. 11. sect.

4. jhne dem Eschbaum zugesellet/ wollen wir
seine Beschreibung auch alhier beysetzen.

Der Nimbo von den Malabaren Bepole
genennt/ ist an der grösse dem Eschbaum
gleich: der Stamm ist dick/ mit einer stin-
ckenden/ schwartzlichten bitteren Rinden
umbgeben. Die Blätter bleiben immer grün/
glatt/ an dem umbkreiß zerkerfft und spitzig/
eines schwefelichten unlieblichen geruchs/
und saurlicht-bitteren geschmacks. Die äste
tragen viel blätter/ und kleine weisse auß
fünff blättlein bestehende Blumen/ die in
der mitte gälbe fädemlein haben/ und ein
geruch wie der riechende Garten-klee/ Me-
lilotus hortensis odoratus,
von sich geben.
Sein Frucht ist den kleinen Oliven ähnlich/
bleichgelb/ mit einer zarten haut bedeckt/
Unsa ubere
hole wun-
den/ bey
Menschen
und vieh.
wächst auff den gipfeln der ästlein. Dieses
Baums blätter sind etwas bitter/ dienen
sehr wol in den unsauberen und holen Wun-
den/ so man sie zerstosset/ und mit Limonien-
safft überlegt; denn sie zeitigen/ reinigen
Würm im
Leib.
und schliessen die Wunden. Der safft von
den blättern/ ist nutzlich die Würm im Leib
[Spaltenumbruch] zu töden und außzutreiben/ in Wein/ Was-
ser/ oder Hüner-brühen eingenommen/ auch
äusserlich allein/ oder mit ein wenig Rinder-
gall/ Essig und Aloe vermischt/ in den Na-
bel gestrichen; ist ein gemeine Artzney in Jn-
dia bey den Christen und Ungläubigen/ in-
sonderheit auff der Küsten Malabar/
deren Einwohner von den Würmen hefftig
geplaget werden. Das auß der Frucht ge-
preßte öl/ lindert die schmertzen der Nieren/
die Malabarer brauchen es zur heilung derWunden/
Krampf.

Wunden und wider den Krampff.

Jn dem vierten theil des Horti Malabarici,
wird dieser Baum under die Oelbäum ge-
rechnet/ und Karibepou, Lateinisch aber/ O-
lea Malabarica Nimbo dicta, fructu racemoso
rotundo,
geheissen.



CAPUT LXXXV.
Pappelbaum. Populus.
Namen.

DEr weisse Pappelbaum heisset Grie-
chisch/ [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt]. Lateinisch/ Populus
alba.
Jtaliänisch/ Pioppo bianco.
Frantzösisch/ Peuplier blanc. Spanisch/
Alamo blanco. Englisch/ Poplartree. Ni-
derländisch/ Abeelboom/ Aldboom. Jn
Teutscher Sprache wird er auch genennt/
weiß Pappelweiden/ Sarbaum und weisser
Albeerbaum.

Schwartz Pappel- oder Albeer-baum
heisset Griechisch/ [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt]. Lateinisch/ Po-
pulus nigra.
Jtaliänisch/ Pioppo negro.
Frantzösisch/ Peuplier noir. Spanisch/ Ala-
mo negro.
Englisch/ Asp. Niderländisch/
Popelierboom/ Popenboom/ Popelier.

Libyscher Pappelbaum heisset Griechisch/
[fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt]. Lateinisch/ Populus Libyca vel tre-
mula.
Jtaliänisch/ Pioppo montano. Fran-
tzösisch/ Tremole. Niderländisch/ Rate-
leer/ Espenboom.

Americanischer Pappelbaum heisset La-
teinisch/ Populus rotundifolia Americana, C.
B.
Populus novi orbis, J. B.

Geschlecht und Gestalt.

Es sind allhier vier Geschlecht deß Pap-
pel-baums abgemahlet.

Der weisse Pappelbaum tringet mit sei-
nen Wurtzeln nicht tieff in die Erden. Der
Stamm wächst geschwind und bald in die
höhe/ tragt oben viel Aeste/ und ist mit ei-
ner weissen glatten Rinde bedeckt. Die Blät-
ter sind ecket/ breit und zerkerft/ dem Win-
ter-grün oder Weinreben-laub ähnlich/ al-
lein scheinen sie kleiner; sind oben glatt und
grün/ unden aber mit einem weiß-grawen
wollichten Häutlein/ wie die Roßhuben-
blätter bedeckt zu seyn. An den Zweigen
kommen bißweilen länglichte und wollichte
Zapffen herfür. Er wird leichtlich von dem
Wind umbgeworffen/ und lasset sein weis-
ses holtz sich bald spalten. Zu zeiten ist die-
ser baum unfruchtbar/ also daß er auch gar
nicht blühet. Wächst insonderheit allhier
bey Michelfelden/ und sonsten hin und wi-
der gern an wasserigen Orten/ und den Ge-
staden der Flüssen.

Der
Y 2

Von den Baum- und Staud-Gewaͤchſen.
[Spaltenumbruch] der bißweilen erbrechen/ und alſo den zaͤhen
Schleim außwerffen.

Ein nutzlicher Syrup von der Manna
wird auch in den Apotecken bereitet/ welcher
von 1. loth biß 4. oder 5. loth zum Laxieren
kan eingegeben werden.



CAPUT LXXXIV.
[Abbildung] Nimbo.

CHriſtophorus à Coſta in libro aromatum
ex editione Cluſij p. m.
287. Beſchreibet
einen ſonderlichen Baum/ welcher in
Jndia wachſet/ und von den Einwohneren
Nimbo genennet wird: Dieweil nun Caſpa-
rus Bauhinus in pinace Theatr. Botan lib. 11. ſect.

4. jhne dem Eſchbaum zugeſellet/ wollen wir
ſeine Beſchreibung auch alhier beyſetzen.

Der Nimbo von den Malabaren Bepole
genennt/ iſt an der groͤſſe dem Eſchbaum
gleich: der Stamm iſt dick/ mit einer ſtin-
ckenden/ ſchwartzlichten bitteren Rinden
umbgeben. Die Blaͤtter bleiben im̃er gruͤn/
glatt/ an dem umbkreiß zerkerfft und ſpitzig/
eines ſchwefelichten unlieblichen geruchs/
und ſaurlicht-bitteren geſchmacks. Die aͤſte
tragen viel blaͤtter/ und kleine weiſſe auß
fuͤnff blaͤttlein beſtehende Blumen/ die in
der mitte gaͤlbe faͤdemlein haben/ und ein
geruch wie der riechende Garten-klee/ Me-
lilotus hortenſis odoratus,
von ſich geben.
Sein Frucht iſt den kleinen Oliven aͤhnlich/
bleichgelb/ mit einer zarten haut bedeckt/
Unſa ubere
hole wun-
den/ bey
Menſchen
und vieh.
waͤchſt auff den gipfeln der aͤſtlein. Dieſes
Baums blaͤtter ſind etwas bitter/ dienen
ſehr wol in den unſauberen und holen Wun-
den/ ſo man ſie zerſtoſſet/ und mit Limonien-
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Wuͤrm im
Leib.
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den blaͤttern/ iſt nutzlich die Wuͤrm im Leib
[Spaltenumbruch] zu toͤden und außzutreiben/ in Wein/ Waſ-
ſer/ oder Huͤner-bruͤhen eingenommen/ auch
aͤuſſerlich allein/ oder mit ein wenig Rinder-
gall/ Eſſig und Aloe vermiſcht/ in den Na-
bel geſtrichen; iſt ein gemeine Artzney in Jn-
dia bey den Chriſten und Unglaͤubigen/ in-
ſonderheit auff der Kuͤſten Malabar/
deren Einwohner von den Wuͤrmen hefftig
geplaget werden. Das auß der Frucht ge-
preßte oͤl/ lindert die ſchmertzen der Nieren/
die Malabarer brauchen es zur heilung derWunden/
Krampf.

Wunden und wider den Krampff.

Jn dem vierten theil des Horti Malabarici,
wird dieſer Baum under die Oelbaͤum ge-
rechnet/ und Karibepou, Lateiniſch aber/ O-
lea Malabarica Nimbo dicta, fructu racemoſo
rotundo,
geheiſſen.



CAPUT LXXXV.
Pappelbaum. Populus.
Namen.

DEr weiſſe Pappelbaum heiſſet Grie-
chiſch/ [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt]. Lateiniſch/ Populus
alba.
Jtaliaͤniſch/ Pioppo bianco.
Frantzoͤſiſch/ Peuplier blanc. Spaniſch/
Alamo blanco. Engliſch/ Poplartree. Ni-
derlaͤndiſch/ Abeelboom/ Aldboom. Jn
Teutſcher Sprache wird er auch genennt/
weiß Pappelweiden/ Sarbaum und weiſſer
Albeerbaum.

Schwartz Pappel- oder Albeer-baum
heiſſet Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt]. Lateiniſch/ Po-
pulus nigra.
Jtaliaͤniſch/ Pioppo negro.
Frantzoͤſiſch/ Peuplier noir. Spaniſch/ Ala-
mo negro.
Engliſch/ Aſp. Niderlaͤndiſch/
Popelierboom/ Popenboom/ Popelier.

Libyſcher Pappelbaum heiſſet Griechiſch/
[fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt]. Lateiniſch/ Populus Libyca vel tre-
mula.
Jtaliaͤniſch/ Pioppo montano. Fran-
tzoͤſiſch/ Tremole. Niderlaͤndiſch/ Rate-
leer/ Eſpenboom.

Americaniſcher Pappelbaum heiſſet La-
teiniſch/ Populus rotundifolia Americana, C.
B.
Populus novi orbis, J. B.

Geſchlecht und Geſtalt.

Es ſind allhier vier Geſchlecht deß Pap-
pel-baums abgemahlet.

Der weiſſe Pappelbaum tringet mit ſei-
nen Wurtzeln nicht tieff in die Erden. Der
Stamm waͤchſt geſchwind und bald in die
hoͤhe/ tragt oben viel Aeſte/ und iſt mit ei-
ner weiſſen glatten Rinde bedeckt. Die Blaͤt-
ter ſind ecket/ breit und zerkerft/ dem Win-
ter-gruͤn oder Weinreben-laub aͤhnlich/ al-
lein ſcheinen ſie kleiner; ſind oben glatt und
gruͤn/ unden aber mit einem weiß-grawen
wollichten Haͤutlein/ wie die Roßhuben-
blaͤtter bedeckt zu ſeyn. An den Zweigen
kommen bißweilen laͤnglichte und wollichte
Zapffen herfuͤr. Er wird leichtlich von dem
Wind umbgeworffen/ und laſſet ſein weiſ-
ſes holtz ſich bald ſpalten. Zu zeiten iſt die-
ſer baum unfruchtbar/ alſo daß er auch gar
nicht bluͤhet. Waͤchſt inſonderheit allhier
bey Michelfelden/ und ſonſten hin und wi-
der gern an waſſerigen Orten/ und den Ge-
ſtaden der Fluͤſſen.

Der
Y 2
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[171/0187] Von den Baum- und Staud-Gewaͤchſen. der bißweilen erbrechen/ und alſo den zaͤhen Schleim außwerffen. Ein nutzlicher Syrup von der Manna wird auch in den Apotecken bereitet/ welcher von 1. loth biß 4. oder 5. loth zum Laxieren kan eingegeben werden. CAPUT LXXXIV. [Abbildung Nimbo. ] CHriſtophorus à Coſta in libro aromatum ex editione Cluſij p. m. 287. Beſchreibet einen ſonderlichen Baum/ welcher in Jndia wachſet/ und von den Einwohneren Nimbo genennet wird: Dieweil nun Caſpa- rus Bauhinus in pinace Theatr. Botan lib. 11. ſect. 4. jhne dem Eſchbaum zugeſellet/ wollen wir ſeine Beſchreibung auch alhier beyſetzen. Der Nimbo von den Malabaren Bepole genennt/ iſt an der groͤſſe dem Eſchbaum gleich: der Stamm iſt dick/ mit einer ſtin- ckenden/ ſchwartzlichten bitteren Rinden umbgeben. Die Blaͤtter bleiben im̃er gruͤn/ glatt/ an dem umbkreiß zerkerfft und ſpitzig/ eines ſchwefelichten unlieblichen geruchs/ und ſaurlicht-bitteren geſchmacks. Die aͤſte tragen viel blaͤtter/ und kleine weiſſe auß fuͤnff blaͤttlein beſtehende Blumen/ die in der mitte gaͤlbe faͤdemlein haben/ und ein geruch wie der riechende Garten-klee/ Me- lilotus hortenſis odoratus, von ſich geben. Sein Frucht iſt den kleinen Oliven aͤhnlich/ bleichgelb/ mit einer zarten haut bedeckt/ waͤchſt auff den gipfeln der aͤſtlein. Dieſes Baums blaͤtter ſind etwas bitter/ dienen ſehr wol in den unſauberen und holen Wun- den/ ſo man ſie zerſtoſſet/ und mit Limonien- ſafft uͤberlegt; denn ſie zeitigen/ reinigen und ſchlieſſen die Wunden. Der ſafft von den blaͤttern/ iſt nutzlich die Wuͤrm im Leib zu toͤden und außzutreiben/ in Wein/ Waſ- ſer/ oder Huͤner-bruͤhen eingenommen/ auch aͤuſſerlich allein/ oder mit ein wenig Rinder- gall/ Eſſig und Aloe vermiſcht/ in den Na- bel geſtrichen; iſt ein gemeine Artzney in Jn- dia bey den Chriſten und Unglaͤubigen/ in- ſonderheit auff der Kuͤſten Malabar/ deren Einwohner von den Wuͤrmen hefftig geplaget werden. Das auß der Frucht ge- preßte oͤl/ lindert die ſchmertzen der Nieren/ die Malabarer brauchen es zur heilung der Wunden und wider den Krampff. Unſa ubere hole wun- den/ bey Menſchen und vieh. Wuͤrm im Leib. Wunden/ Krampf. Jn dem vierten theil des Horti Malabarici, wird dieſer Baum under die Oelbaͤum ge- rechnet/ und Karibepou, Lateiniſch aber/ O- lea Malabarica Nimbo dicta, fructu racemoſo rotundo, geheiſſen. CAPUT LXXXV. Pappelbaum. Populus. Namen. DEr weiſſe Pappelbaum heiſſet Grie- chiſch/ _. Lateiniſch/ Populus alba. Jtaliaͤniſch/ Pioppo bianco. Frantzoͤſiſch/ Peuplier blanc. Spaniſch/ Alamo blanco. Engliſch/ Poplartree. Ni- derlaͤndiſch/ Abeelboom/ Aldboom. Jn Teutſcher Sprache wird er auch genennt/ weiß Pappelweiden/ Sarbaum und weiſſer Albeerbaum. Schwartz Pappel- oder Albeer-baum heiſſet Griechiſch/ _. Lateiniſch/ Po- pulus nigra. Jtaliaͤniſch/ Pioppo negro. Frantzoͤſiſch/ Peuplier noir. Spaniſch/ Ala- mo negro. Engliſch/ Aſp. Niderlaͤndiſch/ Popelierboom/ Popenboom/ Popelier. Libyſcher Pappelbaum heiſſet Griechiſch/ _. Lateiniſch/ Populus Libyca vel tre- mula. Jtaliaͤniſch/ Pioppo montano. Fran- tzoͤſiſch/ Tremole. Niderlaͤndiſch/ Rate- leer/ Eſpenboom. Americaniſcher Pappelbaum heiſſet La- teiniſch/ Populus rotundifolia Americana, C. B. Populus novi orbis, J. B. Geſchlecht und Geſtalt. Es ſind allhier vier Geſchlecht deß Pap- pel-baums abgemahlet. Der weiſſe Pappelbaum tringet mit ſei- nen Wurtzeln nicht tieff in die Erden. Der Stamm waͤchſt geſchwind und bald in die hoͤhe/ tragt oben viel Aeſte/ und iſt mit ei- ner weiſſen glatten Rinde bedeckt. Die Blaͤt- ter ſind ecket/ breit und zerkerft/ dem Win- ter-gruͤn oder Weinreben-laub aͤhnlich/ al- lein ſcheinen ſie kleiner; ſind oben glatt und gruͤn/ unden aber mit einem weiß-grawen wollichten Haͤutlein/ wie die Roßhuben- blaͤtter bedeckt zu ſeyn. An den Zweigen kommen bißweilen laͤnglichte und wollichte Zapffen herfuͤr. Er wird leichtlich von dem Wind umbgeworffen/ und laſſet ſein weiſ- ſes holtz ſich bald ſpalten. Zu zeiten iſt die- ſer baum unfruchtbar/ alſo daß er auch gar nicht bluͤhet. Waͤchſt inſonderheit allhier bey Michelfelden/ und ſonſten hin und wi- der gern an waſſerigen Orten/ und den Ge- ſtaden der Fluͤſſen. Der Y 2

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/187>, abgerufen am 19.04.2024.