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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Das Erste Buch/
[Spaltenumbruch]

Die Caßia von Mompelier beschreibet
Herr Casparus Bauhinus in suo Matthiolo ema-
culato
also. Sie ist eine kleine Staud/ wel-
che auß ihrer harten und holtzichten/ mit
einer dicken sehr zusammenziehenden Rin-
den bedeckten/ Wurtzel Elen hohe/ auch zu-
weilen höhere ruthen oder gerten herfürbrin-
get: diese sind dünn/ zäh/ holkälicht und
schwartz-grün/ an welchen schmale und dem
Flachs ähnliche/ aber safftige und bittere
Blätter hangen. Jhre dick-zusammenste-
hende/ grünlicht-gelbe/ und des Cornel-
baums ähnliche blüthe kommet bey dem ur-
[Spaltenumbruch] sprung der blätter herfür/ welchen die auff
ihrem eigenen stiel sitzende Frucht nachfol-
get/ so erstlich grünlicht/ hernach wenn sie
zeitig worden/ den Sparglen-beeren ähnlich
ist. Diese Frucht haltet einen steinichten
Kern und ein weisses Marck in sich/ so von
anfang süßlicht/ darauff etwas scharff ist.
Dieses Gewächs haben wir offt zu Mom-
pelier wargenommen/ wiewolen es auch in
Jtalien bey Rom/ und in Hispanien ge-
mein ist. Leonhardus Rauvvolffius hat es
auff dem Berg Libanon bey Jerusalem an-
getroffen.



CAPUT XCIII.
[Spaltenumbruch] [Abbildung] Zimmetbaum. Arbor Cinnamomi.
[Spaltenumbruch] [Abbildung] Zimmetrinde. Cinnamomum.
[Spaltenumbruch]
Namen.

ZImmetrinde heisset Griechisch/ [fremdsprachliches Material - 5 Zeichen fehlen]-
[fremdsprachliches Material - 5 Zeichen fehlen]. Lateinisch/ Cinnamomum, Cas-
sia lignea, Canella orientalis.
Jtaliänisch/
Canella, Cinnamomo. Frantzösisch/ Canelle.
Spanisch/ Canela. Englisch/ Cinnamon.
Niderländisch/ Caneel.

Geschlecht und Gestalt.

Es werden der Zimmetr inden underschied-
liche Gattungen von den Botanicis beschrie-
ben/ deren

I. Erste ist die gemeine Malabarische Zim-
metrinden/ Cinnamomum sive Canella Mala-
barica & Javanensis, C. B. Canella sive Cinna-
momum vulgare, J. B. Carva, Hort. Malab.

Jst ein biß vier oder fünff Mann hoch auff-
steigender Baum/ dessen Wurtzel dick ist/
gerad in die Erden nidsich stehet/ und mit
einer starck nach Camffer riehenden Rinden
begabet/ sonderlich wenn man sie ein wenig
reibet. Er hat ein hartes/ festes/ weißlich-
[Spaltenumbruch] tes holtz/ ohne geruch. Der Stamm des
baums läßt sich mit einem Arm umbfassen/
und sendet viel Aeste und Zweige von sich
auß/ hat durchgehends ein grüne Rinde/
welche hernach mit dem alter röthlicht wird/
und vermittelst einer dünnen haut das holtz
umbgibet/ äusserlich aber mit einer äschfar-
bigen Rüfen überzogen ist. Diese rothe Rin-
de nun seiner zeits abgeglaubet/ und an der
Sonnen oder warmem Lufft getrucknet/
gibt die Zimmetrinde ab: und wenn die Rin-
de von dem gantzen Baum abgeschunden/ so
stirbet derselbe ab. Diese Malabarische Zim-
metrinde soll der gemeine so genannte Zimmet
seyn/ aber doch nicht so scharff/ als die Zei-
lonische Canella oder Zimmetrinden/ welche
in den Apothecken Cassia lignea vera genen-
net wird. Das inwendige holtz des Baums
ist ohne geruch/ weiß und hart. Die Blät-
ter kommen bald einfach bald doppelt von
kurtzen stielen herfürzuhangen/ sind noch
einmahl so lang als breit/ obenauß zugespitzt/

ins
Das Erſte Buch/
[Spaltenumbruch]

Die Caßia von Mompelier beſchreibet
Herꝛ Caſparus Bauhinus in ſuo Matthiolo ema-
culato
alſo. Sie iſt eine kleine Staud/ wel-
che auß ihrer harten und holtzichten/ mit
einer dicken ſehr zuſammenziehenden Rin-
den bedeckten/ Wurtzel Elen hohe/ auch zu-
weilen hoͤhere ruthen oder gerten herfuͤrbrin-
get: dieſe ſind duͤnn/ zaͤh/ holkaͤlicht und
ſchwartz-gruͤn/ an welchen ſchmale und dem
Flachs aͤhnliche/ aber ſafftige und bittere
Blaͤtter hangen. Jhre dick-zuſammenſte-
hende/ gruͤnlicht-gelbe/ und des Cornel-
baums aͤhnliche bluͤthe kommet bey dem ur-
[Spaltenumbruch] ſprung der blaͤtter herfuͤr/ welchen die auff
ihrem eigenen ſtiel ſitzende Frucht nachfol-
get/ ſo erſtlich gruͤnlicht/ hernach wenn ſie
zeitig worden/ den Sparglen-beeren aͤhnlich
iſt. Dieſe Frucht haltet einen ſteinichten
Kern und ein weiſſes Marck in ſich/ ſo von
anfang ſuͤßlicht/ darauff etwas ſcharff iſt.
Dieſes Gewaͤchs haben wir offt zu Mom-
pelier wargenommen/ wiewolen es auch in
Jtalien bey Rom/ und in Hiſpanien ge-
mein iſt. Leonhardus Rauvvolffius hat es
auff dem Berg Libanon bey Jeruſalem an-
getroffen.



CAPUT XCIII.
[Spaltenumbruch] [Abbildung] Zimmetbaum. Arbor Cinnamomi.
[Spaltenumbruch] [Abbildung] Zimmetrinde. Cinnamomum.
[Spaltenumbruch]
Namen.

ZImmetrinde heiſſet Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 5 Zeichen fehlen]-
[fremdsprachliches Material – 5 Zeichen fehlen]. Lateiniſch/ Cinnamomum, Caſ-
ſia lignea, Canella orientalis.
Jtaliaͤniſch/
Canella, Cinnamomo. Frantzoͤſiſch/ Canelle.
Spaniſch/ Canela. Engliſch/ Cinnamon.
Niderlaͤndiſch/ Caneel.

Geſchlecht und Geſtalt.

Es werden der Zimmetr inden underſchied-
liche Gattungen von den Botanicis beſchrie-
ben/ deren

I. Erſte iſt die gemeine Malabariſche Zim-
metrinden/ Cinnamomum ſive Canella Mala-
barica & Javanenſis, C. B. Canella ſive Cinna-
momum vulgare, J. B. Carva, Hort. Malab.

Jſt ein biß vier oder fuͤnff Mann hoch auff-
ſteigender Baum/ deſſen Wurtzel dick iſt/
gerad in die Erden nidſich ſtehet/ und mit
einer ſtarck nach Camffer riehenden Rinden
begabet/ ſonderlich wenn man ſie ein wenig
reibet. Er hat ein hartes/ feſtes/ weißlich-
[Spaltenumbruch] tes holtz/ ohne geruch. Der Stamm des
baums laͤßt ſich mit einem Arm umbfaſſen/
und ſendet viel Aeſte und Zweige von ſich
auß/ hat durchgehends ein gruͤne Rinde/
welche hernach mit dem alter roͤthlicht wird/
und vermittelſt einer duͤnnen haut das holtz
umbgibet/ aͤuſſerlich aber mit einer aͤſchfar-
bigen Ruͤfen uͤberzogen iſt. Dieſe rothe Rin-
de nun ſeiner zeits abgeglaubet/ und an der
Sonnen oder warmem Lufft getrucknet/
gibt die Zimmetrinde ab: und wenn die Rin-
de von dem gantzen Baum abgeſchunden/ ſo
ſtirbet derſelbe ab. Dieſe Malabariſche Zim-
metrinde ſoll der gemeine ſo genañte Zimmet
ſeyn/ aber doch nicht ſo ſcharff/ als die Zei-
loniſche Canella oder Zimmetrinden/ welche
in den Apothecken Caſſia lignea vera genen-
net wird. Das inwendige holtz des Baums
iſt ohne geruch/ weiß und hart. Die Blaͤt-
ter kommen bald einfach bald doppelt von
kurtzen ſtielen herfuͤrzuhangen/ ſind noch
einmahl ſo lang als breit/ obenauß zugeſpitzt/

ins
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[186/0202] Das Erſte Buch/ Die Caßia von Mompelier beſchreibet Herꝛ Caſparus Bauhinus in ſuo Matthiolo ema- culato alſo. Sie iſt eine kleine Staud/ wel- che auß ihrer harten und holtzichten/ mit einer dicken ſehr zuſammenziehenden Rin- den bedeckten/ Wurtzel Elen hohe/ auch zu- weilen hoͤhere ruthen oder gerten herfuͤrbrin- get: dieſe ſind duͤnn/ zaͤh/ holkaͤlicht und ſchwartz-gruͤn/ an welchen ſchmale und dem Flachs aͤhnliche/ aber ſafftige und bittere Blaͤtter hangen. Jhre dick-zuſammenſte- hende/ gruͤnlicht-gelbe/ und des Cornel- baums aͤhnliche bluͤthe kommet bey dem ur- ſprung der blaͤtter herfuͤr/ welchen die auff ihrem eigenen ſtiel ſitzende Frucht nachfol- get/ ſo erſtlich gruͤnlicht/ hernach wenn ſie zeitig worden/ den Sparglen-beeren aͤhnlich iſt. Dieſe Frucht haltet einen ſteinichten Kern und ein weiſſes Marck in ſich/ ſo von anfang ſuͤßlicht/ darauff etwas ſcharff iſt. Dieſes Gewaͤchs haben wir offt zu Mom- pelier wargenommen/ wiewolen es auch in Jtalien bey Rom/ und in Hiſpanien ge- mein iſt. Leonhardus Rauvvolffius hat es auff dem Berg Libanon bey Jeruſalem an- getroffen. CAPUT XCIII. [Abbildung Zimmetbaum. Arbor Cinnamomi. ] [Abbildung Zimmetrinde. Cinnamomum. ] Namen. ZImmetrinde heiſſet Griechiſch/ _____- _____. Lateiniſch/ Cinnamomum, Caſ- ſia lignea, Canella orientalis. Jtaliaͤniſch/ Canella, Cinnamomo. Frantzoͤſiſch/ Canelle. Spaniſch/ Canela. Engliſch/ Cinnamon. Niderlaͤndiſch/ Caneel. Geſchlecht und Geſtalt. Es werden der Zimmetr inden underſchied- liche Gattungen von den Botanicis beſchrie- ben/ deren I. Erſte iſt die gemeine Malabariſche Zim- metrinden/ Cinnamomum ſive Canella Mala- barica & Javanenſis, C. B. Canella ſive Cinna- momum vulgare, J. B. Carva, Hort. Malab. Jſt ein biß vier oder fuͤnff Mann hoch auff- ſteigender Baum/ deſſen Wurtzel dick iſt/ gerad in die Erden nidſich ſtehet/ und mit einer ſtarck nach Camffer riehenden Rinden begabet/ ſonderlich wenn man ſie ein wenig reibet. Er hat ein hartes/ feſtes/ weißlich- tes holtz/ ohne geruch. Der Stamm des baums laͤßt ſich mit einem Arm umbfaſſen/ und ſendet viel Aeſte und Zweige von ſich auß/ hat durchgehends ein gruͤne Rinde/ welche hernach mit dem alter roͤthlicht wird/ und vermittelſt einer duͤnnen haut das holtz umbgibet/ aͤuſſerlich aber mit einer aͤſchfar- bigen Ruͤfen uͤberzogen iſt. Dieſe rothe Rin- de nun ſeiner zeits abgeglaubet/ und an der Sonnen oder warmem Lufft getrucknet/ gibt die Zimmetrinde ab: und wenn die Rin- de von dem gantzen Baum abgeſchunden/ ſo ſtirbet derſelbe ab. Dieſe Malabariſche Zim- metrinde ſoll der gemeine ſo genañte Zimmet ſeyn/ aber doch nicht ſo ſcharff/ als die Zei- loniſche Canella oder Zimmetrinden/ welche in den Apothecken Caſſia lignea vera genen- net wird. Das inwendige holtz des Baums iſt ohne geruch/ weiß und hart. Die Blaͤt- ter kommen bald einfach bald doppelt von kurtzen ſtielen herfuͤrzuhangen/ ſind noch einmahl ſo lang als breit/ obenauß zugeſpitzt/ ins

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/202>, abgerufen am 25.04.2024.