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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Das Erste Buch/
[Spaltenumbruch] wirfft es auch flammen auß. Das frische
grüne Holtz soll/ nach etwelcher fürgeben/
solchen geruch nicht haben/ sondern allein/
wenn es dörr und trucken ist. Dieser liebli-
che geruch/ wie auch/ wenn es auff dem
Wasser empor schwimmet/ ist ein zeichen der
güte dieses Holtzes. Das beste aber wachset
in Malacca und Sumatra/ wie auch in
Cambaja und Siana.

Der weltberümte Casparus Bauhinus mel-
det von dreyerley gattungen deß Paradieß-
holtzes/ deren erste ist das fürtrefflichste/ so
Calampart genennet wird/ und wird allein
den Jndianischen Königen außgetheilet:
wenn ein stuck davon nur in den warmen
Händen gehalten wird/ so gibt es einen ü-
ber alle massen lieblichen geruch von sich.
Daher es auch/ wie Linschotanus vorgibt/
mit gleichem gewicht Goldes bezahlet wird.
Die andere gattung ist das gemeine Para-
dießholtz/ Palo de Aquilla, Linschot. welches
bereits oben beschrieben worden. Die dritte
gattung ist endlich das Wilde Paradieß-
holtz/ Aquilai brava, welches auch wolrie-
chend und theur ist/ und daher Pater noster-
Kügelein darauß gedrechßlet werden.

Eigenschafft.

Das Paradießholtz hat gleich den bißher
beschriebenen Höltzeren einen saurlichten
geist/ neben hartzichtem zimlichem öl/
und etwas flüchtigem bitteren saltz bey
sich. Daher jhme die Eigenschafft zuge-
wachsen/ zu erwärmen/ zu tröcknen/ die in-
nerliche Glieder/ sonderlich das Gehirn/
Hertz/ Magen und Mutter zu stärcken/
den Ohnmachten zu steuren/ verstopffung
deß Kröses zu eröffnen/ die Würm zu tö-
den/ und fortzutreiben/ auch dem Gifft zu
widerstehen. Je hartzichter und fetter dieß
Holtz ist/ je besser es seyn soll.

Gebrauch.

Auß diesem Holtz kan man eben wie auß
Sassafras-holtz einen Spiritum, Oel und
Saltz ziehen/ auch auff gleiche weiß ein Es-
sentz und Extract davon machen/ welche
denn einerley kräfften mit selbigen Artzneyen
haben. Sonderlich aber hat das hartzichte
Gummi/ und das Extract dieses Holtz auff
10. biß 15. gran schwer/ offt in form Pillu-
lein eingenommen/ treffliche Tugenden den
Schwa-
cher Ma-
gen und
Mutter.
Schlag-
flüß/
schwach ge-
dächtniß.
schwachen erkalteten Magen und Mutter
zu erwärmen und zu stärcken/ das Hertz
zu erquicken/ die ermatteten Lebens-geister
zu erfrischen/ vor kalten Schlagflüssen den
Menschen zu bewahren/ die Gedächtniß zu
stärcken.

Ausserlich das grobe Pulver dieses Hol-
tzes auff die Gluth gestrewet/ und den rauch
Ohn-
macht.
Mutter-
gicht.
davon in die Nasen gelassen/ vertreibt die
Ohnmachten/ und Muttergichter gar ge-
waltig.

Dieses Pulver wird auch nutzlich zu den
Hauptstärckenden Kräuter-käpplein ge-
Kräuter-
käpplein:
brauchet/ als nemt Paradieß-holtz ein und
ein halb quintl. gelben Santal/ gelben Ag-
stein/ Storax/ Zimmet/ rothe Rosen/ jedes
ein quintlein/ Weyrauch/ Myrrhen/ Beto-
nienblümlein/ Salbeyenblümlein/ Laven-
delblümlein/ Meyenblümlein/ jedes 1. halb
quintlin/ zerhackt und zerstoßt alles zu einem
[Spaltenumbruch] groblichten pulver zusammen/ und nähets
in ein Haupt-käpplein wol ein: solch Käp-Kaltes
Hirn.
Schlag-
flüß.
Schwin-
del/ haupt-
schmertzen.

plein auff dem Haupt fleissig getragen/ er-
wärmet das Gehirn/ bewahret vor Schlag-
flüssen/ stärcket die Gedächtniß/ vertreibet
den Schwindel und schmertzen des Haupts.

Quercetanus hat das Extractum dieses hol-
tzes mit dem destillierten St. Johannes-
kraut/ oder Tausendgulden-kraut-wasser/
nach außgezogener Essentz/ bereitet/ und es
sehr zu tödung und außtreibung der Wür-Würm.
men/ auch reinigung und bewahrung deß
Geblüts vor aller fäulung gerühmet.

Jn den Apotecken hat man die Species dia-
xylaloes Mesue,
welche vor diesem zu obigen
Kranckheiten gebraucht worden.

Das Holtz in Wasser gekocht/ und damitMund-
fäule.

den Mund außgewaschen/ bewahret vor
fäulung/ und erweckt einen guten Geruch.

Das Pulver deß Holtzes mit Storax/
Zimmet/ Benzoin/ Gewürtz-Nägelein und
Rosenholtz vermischet/ in taffete Säcklein
eingenähet/ und solche Säcklein bey die
Kleider gelegt/ oder in dem Sack getragen/
erweckt einen guten Geruch.



CAPUT CXIII.
Rosenholtz. Lignum Rhodium.
Namen.

ROsenholtz trägt den Namen/ weilen
es den lieblichen Rosen-geruch bey
nahem vollkommen hat. Sonsten a-
ber heißt es Rodiser-holtz/ von der Jnsul
Rodis/ darinnen es wächst: Auff Latei-
nisch/ Lignum Rhodium, Aspalathus colore
Buxi, item Aspalathus albicans torulo citreo,
C. B. Lignum Rosae odore, aliis Lignum Thu-
ris, aliis Aspalathus, I. B.
Englisch/ Rosenwod.
Niderländisch/ Rosenhout/ of Rhodium.
Frantzösisch/ Bois des Roses.

Under den Kräuter-beschreiberen ist ein
streit/ was eigentlich Aspalathus seye/ in dem
einer dieses/ der ander was anders davon
glaubet/ jedoch gibt keiner desselben rechte
Beschreibung an den tag: daher wir es
auch mit denen halten/ welche den Aspala-
thum
und Lignum Rhodium für eines halten.

Geschlecht und Gestalt.

Es gibt dieser wohlriechenden Rodiser-
höltzeren underschiedliche Gattungen und
Geschlecht.

I. Das erste Geschlecht/ welches in unse-
ren Apotecken gemein und bekant ist/ Aspa-
lathus albicans communis,
ist ein hartes/ fe-
stes/ schweres und nach Rosen riechendes
Holtz; zweyfärbig/ wie das Frantzosenholtz/
in der mitte dunckelroth/ an dem umbkreiß
weiß/ bißweilen annoch mit der Rinde ver-
sehen/ welche dann dick/ rauch/ und graw-
äschfarbig/ eines scharfflichten etwas bitteren
Geschmacks: wenn es auff die Gluth ge-
worffen wird/ kommet es gleich in flammen/
und läßt kein hartzichtes Gummi von sich
fliessen: worinnen es demnach von dem obi-
gen Aloesholtz underscheiden ist.

II. Das andere Geschlecht/ Aspalathus ru-
beus, C. B. Aspalathus Rhodius rubens, odora-
tissimus, I. B.
ist ein rothes/ dem Eibenbaum

gleich-

Das Erſte Buch/
[Spaltenumbruch] wirfft es auch flammen auß. Das friſche
gruͤne Holtz ſoll/ nach etwelcher fuͤrgeben/
ſolchen geruch nicht haben/ ſondern allein/
wenn es doͤrꝛ und trucken iſt. Dieſer liebli-
che geruch/ wie auch/ wenn es auff dem
Waſſer empor ſchwim̃et/ iſt ein zeichen der
guͤte dieſes Holtzes. Das beſte aber wachſet
in Malacca und Sumatra/ wie auch in
Cambaja und Siana.

Der weltberuͤmte Caſparus Bauhinus mel-
det von dreyerley gattungen deß Paradieß-
holtzes/ deren erſte iſt das fuͤrtrefflichſte/ ſo
Calampart genennet wird/ und wird allein
den Jndianiſchen Koͤnigen außgetheilet:
wenn ein ſtuck davon nur in den warmen
Haͤnden gehalten wird/ ſo gibt es einen uͤ-
ber alle maſſen lieblichen geruch von ſich.
Daher es auch/ wie Linſchotanus vorgibt/
mit gleichem gewicht Goldes bezahlet wird.
Die andere gattung iſt das gemeine Para-
dießholtz/ Palo de Aquilla, Linſchot. welches
bereits oben beſchrieben worden. Die dritte
gattung iſt endlich das Wilde Paradieß-
holtz/ Aquilai brava, welches auch wolrie-
chend und theur iſt/ und daher Pater noſter-
Kuͤgelein darauß gedrechßlet werden.

Eigenſchafft.

Das Paradießholtz hat gleich den bißher
beſchriebenen Hoͤltzeren einen ſaurlichten
geiſt/ neben hartzichtem zimlichem oͤl/
und etwas fluͤchtigem bitteren ſaltz bey
ſich. Daher jhme die Eigenſchafft zuge-
wachſen/ zu erwaͤrmen/ zu troͤcknen/ die in-
nerliche Glieder/ ſonderlich das Gehirn/
Hertz/ Magen und Mutter zu ſtaͤrcken/
den Ohnmachten zu ſteuren/ verſtopffung
deß Kroͤſes zu eroͤffnen/ die Wuͤrm zu toͤ-
den/ und fortzutreiben/ auch dem Gifft zu
widerſtehen. Je hartzichter und fetter dieß
Holtz iſt/ je beſſer es ſeyn ſoll.

Gebrauch.

Auß dieſem Holtz kan man eben wie auß
Saſſafras-holtz einen Spiritum, Oel und
Saltz ziehen/ auch auff gleiche weiß ein Eſ-
ſentz und Extract davon machen/ welche
deñ einerley kraͤfften mit ſelbigen Artzneyen
haben. Sonderlich aber hat das hartzichte
Gummi/ und das Extract dieſes Holtz auff
10. biß 15. gran ſchwer/ offt in form Pillu-
lein eingenommen/ treffliche Tugenden den
Schwa-
cher Ma-
gen und
Mutter.
Schlag-
fluͤß/
ſchwach ge-
daͤchtniß.
ſchwachen erkalteten Magen und Mutter
zu erwaͤrmen und zu ſtaͤrcken/ das Hertz
zu erquicken/ die ermatteten Lebens-geiſter
zu erfriſchen/ vor kalten Schlagfluͤſſen den
Menſchen zu bewahren/ die Gedaͤchtniß zu
ſtaͤrcken.

Auſſerlich das grobe Pulver dieſes Hol-
tzes auff die Gluth geſtrewet/ und den rauch
Ohn-
macht.
Mutter-
gicht.
davon in die Naſen gelaſſen/ vertreibt die
Ohnmachten/ und Muttergichter gar ge-
waltig.

Dieſes Pulver wird auch nutzlich zu den
Hauptſtaͤrckenden Kraͤuter-kaͤpplein ge-
Kraͤuter-
kaͤpplein:
brauchet/ als nemt Paradieß-holtz ein und
ein halb quintl. gelben Santal/ gelben Ag-
ſtein/ Storax/ Zimmet/ rothe Roſen/ jedes
ein quintlein/ Weyrauch/ Myrꝛhen/ Beto-
nienbluͤmlein/ Salbeyenbluͤmlein/ Laven-
delbluͤmlein/ Meyenbluͤmlein/ jedes 1. halb
quintlin/ zerhackt und zerſtoßt alles zu einem
[Spaltenumbruch] groblichten pulver zuſammen/ und naͤhets
in ein Haupt-kaͤpplein wol ein: ſolch Kaͤp-Kaltes
Hirn.
Schlag-
fluͤß.
Schwin-
del/ haupt-
ſchmertzen.

plein auff dem Haupt fleiſſig getragen/ er-
waͤrmet das Gehirn/ bewahret vor Schlag-
fluͤſſen/ ſtaͤrcket die Gedaͤchtniß/ vertreibet
den Schwindel und ſchmertzen des Haupts.

Quercetanus hat das Extractum dieſes hol-
tzes mit dem deſtillierten St. Johannes-
kraut/ oder Tauſendgulden-kraut-waſſer/
nach außgezogener Eſſentz/ bereitet/ und es
ſehr zu toͤdung und außtreibung der Wuͤr-Wuͤrm.
men/ auch reinigung und bewahrung deß
Gebluͤts vor aller faͤulung geruͤhmet.

Jn den Apotecken hat man die Species dia-
xylaloës Meſue,
welche vor dieſem zu obigen
Kranckheiten gebraucht worden.

Das Holtz in Waſſer gekocht/ und damitMund-
faͤule.

den Mund außgewaſchen/ bewahret vor
faͤulung/ und erweckt einen guten Geruch.

Das Pulver deß Holtzes mit Storax/
Zimmet/ Benzoin/ Gewuͤrtz-Naͤgelein und
Roſenholtz vermiſchet/ in taffete Saͤcklein
eingenaͤhet/ und ſolche Saͤcklein bey die
Kleider gelegt/ oder in dem Sack getragen/
erweckt einen guten Geruch.



CAPUT CXIII.
Roſenholtz. Lignum Rhodium.
Namen.

ROſenholtz traͤgt den Namen/ weilen
es den lieblichen Roſen-geruch bey
nahem vollkommen hat. Sonſten a-
ber heißt es Rodiſer-holtz/ von der Jnſul
Rodis/ darinnen es waͤchſt: Auff Latei-
niſch/ Lignum Rhodium, Aſpalathus colore
Buxi, item Aſpalathus albicans torulo citreo,
C. B. Lignum Roſæ odore, aliis Lignum Thu-
ris, aliis Aſpalathus, I. B.
Engliſch/ Roſenwod.
Niderlaͤndiſch/ Roſenhout/ of Rhodium.
Frantzoͤſiſch/ Bois des Roſes.

Under den Kraͤuter-beſchreiberen iſt ein
ſtreit/ was eigentlich Aſpalathus ſeye/ in dem
einer dieſes/ der ander was anders davon
glaubet/ jedoch gibt keiner deſſelben rechte
Beſchreibung an den tag: daher wir es
auch mit denen halten/ welche den Aſpala-
thum
und Lignum Rhodium fuͤr eines halten.

Geſchlecht und Geſtalt.

Es gibt dieſer wohlriechenden Rodiſer-
hoͤltzeren underſchiedliche Gattungen und
Geſchlecht.

I. Das erſte Geſchlecht/ welches in unſe-
ren Apotecken gemein und bekant iſt/ Aſpa-
lathus albicans communis,
iſt ein hartes/ fe-
ſtes/ ſchweres und nach Roſen riechendes
Holtz; zweyfaͤrbig/ wie das Frantzoſenholtz/
in der mitte dunckelroth/ an dem umbkreiß
weiß/ bißweilen annoch mit der Rinde ver-
ſehen/ welche dann dick/ rauch/ und graw-
aͤſchfarbig/ eines ſcharfflichten etwas bitterẽ
Geſchmacks: wenn es auff die Gluth ge-
worffen wird/ kommet es gleich in flam̃en/
und laͤßt kein hartzichtes Gummi von ſich
flieſſen: worinnen es demnach von dem obi-
gen Aloesholtz underſcheiden iſt.

II. Das andere Geſchlecht/ Aſpalathus ru-
beus, C. B. Aſpalathus Rhodius rubens, odora-
tiſsimus, I. B.
iſt ein rothes/ dem Eibenbaum

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[218/0234] Das Erſte Buch/ wirfft es auch flammen auß. Das friſche gruͤne Holtz ſoll/ nach etwelcher fuͤrgeben/ ſolchen geruch nicht haben/ ſondern allein/ wenn es doͤrꝛ und trucken iſt. Dieſer liebli- che geruch/ wie auch/ wenn es auff dem Waſſer empor ſchwim̃et/ iſt ein zeichen der guͤte dieſes Holtzes. Das beſte aber wachſet in Malacca und Sumatra/ wie auch in Cambaja und Siana. Der weltberuͤmte Caſparus Bauhinus mel- det von dreyerley gattungen deß Paradieß- holtzes/ deren erſte iſt das fuͤrtrefflichſte/ ſo Calampart genennet wird/ und wird allein den Jndianiſchen Koͤnigen außgetheilet: wenn ein ſtuck davon nur in den warmen Haͤnden gehalten wird/ ſo gibt es einen uͤ- ber alle maſſen lieblichen geruch von ſich. Daher es auch/ wie Linſchotanus vorgibt/ mit gleichem gewicht Goldes bezahlet wird. Die andere gattung iſt das gemeine Para- dießholtz/ Palo de Aquilla, Linſchot. welches bereits oben beſchrieben worden. Die dritte gattung iſt endlich das Wilde Paradieß- holtz/ Aquilai brava, welches auch wolrie- chend und theur iſt/ und daher Pater noſter- Kuͤgelein darauß gedrechßlet werden. Eigenſchafft. Das Paradießholtz hat gleich den bißher beſchriebenen Hoͤltzeren einen ſaurlichten geiſt/ neben hartzichtem zimlichem oͤl/ und etwas fluͤchtigem bitteren ſaltz bey ſich. Daher jhme die Eigenſchafft zuge- wachſen/ zu erwaͤrmen/ zu troͤcknen/ die in- nerliche Glieder/ ſonderlich das Gehirn/ Hertz/ Magen und Mutter zu ſtaͤrcken/ den Ohnmachten zu ſteuren/ verſtopffung deß Kroͤſes zu eroͤffnen/ die Wuͤrm zu toͤ- den/ und fortzutreiben/ auch dem Gifft zu widerſtehen. Je hartzichter und fetter dieß Holtz iſt/ je beſſer es ſeyn ſoll. Gebrauch. Auß dieſem Holtz kan man eben wie auß Saſſafras-holtz einen Spiritum, Oel und Saltz ziehen/ auch auff gleiche weiß ein Eſ- ſentz und Extract davon machen/ welche deñ einerley kraͤfften mit ſelbigen Artzneyen haben. Sonderlich aber hat das hartzichte Gummi/ und das Extract dieſes Holtz auff 10. biß 15. gran ſchwer/ offt in form Pillu- lein eingenommen/ treffliche Tugenden den ſchwachen erkalteten Magen und Mutter zu erwaͤrmen und zu ſtaͤrcken/ das Hertz zu erquicken/ die ermatteten Lebens-geiſter zu erfriſchen/ vor kalten Schlagfluͤſſen den Menſchen zu bewahren/ die Gedaͤchtniß zu ſtaͤrcken. Schwa- cher Ma- gen und Mutter. Schlag- fluͤß/ ſchwach ge- daͤchtniß. Auſſerlich das grobe Pulver dieſes Hol- tzes auff die Gluth geſtrewet/ und den rauch davon in die Naſen gelaſſen/ vertreibt die Ohnmachten/ und Muttergichter gar ge- waltig. Ohn- macht. Mutter- gicht. Dieſes Pulver wird auch nutzlich zu den Hauptſtaͤrckenden Kraͤuter-kaͤpplein ge- brauchet/ als nemt Paradieß-holtz ein und ein halb quintl. gelben Santal/ gelben Ag- ſtein/ Storax/ Zimmet/ rothe Roſen/ jedes ein quintlein/ Weyrauch/ Myrꝛhen/ Beto- nienbluͤmlein/ Salbeyenbluͤmlein/ Laven- delbluͤmlein/ Meyenbluͤmlein/ jedes 1. halb quintlin/ zerhackt und zerſtoßt alles zu einem groblichten pulver zuſammen/ und naͤhets in ein Haupt-kaͤpplein wol ein: ſolch Kaͤp- plein auff dem Haupt fleiſſig getragen/ er- waͤrmet das Gehirn/ bewahret vor Schlag- fluͤſſen/ ſtaͤrcket die Gedaͤchtniß/ vertreibet den Schwindel und ſchmertzen des Haupts. Kraͤuter- kaͤpplein: Kaltes Hirn. Schlag- fluͤß. Schwin- del/ haupt- ſchmertzen. Quercetanus hat das Extractum dieſes hol- tzes mit dem deſtillierten St. Johannes- kraut/ oder Tauſendgulden-kraut-waſſer/ nach außgezogener Eſſentz/ bereitet/ und es ſehr zu toͤdung und außtreibung der Wuͤr- men/ auch reinigung und bewahrung deß Gebluͤts vor aller faͤulung geruͤhmet. Wuͤrm. Jn den Apotecken hat man die Species dia- xylaloës Meſue, welche vor dieſem zu obigen Kranckheiten gebraucht worden. Das Holtz in Waſſer gekocht/ und damit den Mund außgewaſchen/ bewahret vor faͤulung/ und erweckt einen guten Geruch. Mund- faͤule. Das Pulver deß Holtzes mit Storax/ Zimmet/ Benzoin/ Gewuͤrtz-Naͤgelein und Roſenholtz vermiſchet/ in taffete Saͤcklein eingenaͤhet/ und ſolche Saͤcklein bey die Kleider gelegt/ oder in dem Sack getragen/ erweckt einen guten Geruch. CAPUT CXIII. Roſenholtz. Lignum Rhodium. Namen. ROſenholtz traͤgt den Namen/ weilen es den lieblichen Roſen-geruch bey nahem vollkommen hat. Sonſten a- ber heißt es Rodiſer-holtz/ von der Jnſul Rodis/ darinnen es waͤchſt: Auff Latei- niſch/ Lignum Rhodium, Aſpalathus colore Buxi, item Aſpalathus albicans torulo citreo, C. B. Lignum Roſæ odore, aliis Lignum Thu- ris, aliis Aſpalathus, I. B. Engliſch/ Roſenwod. Niderlaͤndiſch/ Roſenhout/ of Rhodium. Frantzoͤſiſch/ Bois des Roſes. Under den Kraͤuter-beſchreiberen iſt ein ſtreit/ was eigentlich Aſpalathus ſeye/ in dem einer dieſes/ der ander was anders davon glaubet/ jedoch gibt keiner deſſelben rechte Beſchreibung an den tag: daher wir es auch mit denen halten/ welche den Aſpala- thum und Lignum Rhodium fuͤr eines halten. Geſchlecht und Geſtalt. Es gibt dieſer wohlriechenden Rodiſer- hoͤltzeren underſchiedliche Gattungen und Geſchlecht. I. Das erſte Geſchlecht/ welches in unſe- ren Apotecken gemein und bekant iſt/ Aſpa- lathus albicans communis, iſt ein hartes/ fe- ſtes/ ſchweres und nach Roſen riechendes Holtz; zweyfaͤrbig/ wie das Frantzoſenholtz/ in der mitte dunckelroth/ an dem umbkreiß weiß/ bißweilen annoch mit der Rinde ver- ſehen/ welche dann dick/ rauch/ und graw- aͤſchfarbig/ eines ſcharfflichten etwas bitterẽ Geſchmacks: wenn es auff die Gluth ge- worffen wird/ kommet es gleich in flam̃en/ und laͤßt kein hartzichtes Gummi von ſich flieſſen: worinnen es demnach von dem obi- gen Aloesholtz underſcheiden iſt. II. Das andere Geſchlecht/ Aſpalathus ru- beus, C. B. Aſpalathus Rhodius rubens, odora- tiſsimus, I. B. iſt ein rothes/ dem Eibenbaum gleich-

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/234>, abgerufen am 16.04.2024.