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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Das Andere Buch/
[Spaltenumbruch] sie im Mertzen widerumb ins Erdreich/
nachdem sie zuvor ein paar Tag in Brunn-
wasser eingeweicht worden/ denn also wach-
sen sie leichtlich. Jn Africa kommen sie
von ihnen selbsten herfür. Auß Ethiopien
und den nächsten Jnsuln/ insonderheit auß
der Jnsul St. Thomae/ führet man sie in
Portugall. Von Egypten schicket man sie
häuffig nach Tripoli/ allda sie die Einwoh-
ner in dem Brachmonat zur Speiß gebrau-
chen. Jn Sicilien wachsen sie von sich selb-
sten/ und werden von darauß nach Neapo-
lis geschickt/ allwo man sie glücklich pflan-
tzet. Zu Verona und Venedig tragen die
Knaben diese süsse Wurtzen in den Körblein
herumb/ und schreyen mit lauter Stimm/
dolce Trasi, süsser Trasi. Die Veroneser
essen diese Frucht rohe/ saugen das Safft
darauß/ das Häutlein speitzen sie davon/
denn man es wegenseiner rauche nicht schlin-
gen kan.



CAPUT VII.
[Abbildung] Groß Ried. Sparganium.
Namen.

GRoß Ried heißt Griechisch/ [fremdsprachliches Material - 4 Zeichen fehlen]-
[fremdsprachliches Material - 6 Zeichen fehlen] [fremdsprachliches Material - 3 Wörter fehlen].
Lateinisch/ Sparganium, Butomus
Theophrasti, Carex, Gladiolus palustris, Pla-
tanaria.
Jtaliänisch/ Sparganio. Frantzö-
sisch/ Glajeul d'eau. Englisch/ Bur-reed/
Segde/ Swordgrasse. Niderländisch/
Waeterlisch/ Kandelaers. Jn Teutscher
Sprach wird es auch genennt Schwertel-
ried/ Jgelsknospen/ Degenkraut/ Leusch-
ried und Leuschen.

Gestalt.

Das Großried fladert mit seiner Wur-
tzel hin und her im Erdreich/ die gewinnet
viel Zaseln und haarichte kleine Neben-wür-
[Spaltenumbruch] tzelein/ darauß wachsen scharpffe/ lange/
spitzige vnd schneidende Liecht-grüne Blät-
ter/ zwischen welchen runde/ glatte Stengel
herfürstossen/ die werden anderthalb elen hoch
und höher/ theilen sich oben in etliche Neben-
zweiglein/ und wächst unter einem jeden
Aestlein ein kleines Schwerdt-blatt herauß.
Die gemeldten Aestlein bringen bleich-gru-
ne Knöpff/ in der grösse einer kleinen Baum-
nuß/ blühen mit sehr kleinen weissen Fäser-
lein/ und werden im Hewmonat zu stach-
lichten Kölblein/ anzusehen/ wie die kleinen
Jgel/ darinn ist der Samen. Es wächst
an den Wasser-gestaden/ auch in den Was-
seren und Sümpffen/ deßgleichen auff den
nassen Wiesen/ und den alten Wasseren vom
außlauffenden Rhein/ hin und wider an
dem Rheinstrom. Allhier findet mans bey
Michelfelden/ dem Newenhauß und der
Wiesen in sumpffichten orten. Casparus
Bauhinus
thut dreyerley Gattungen dieses
Krauts meldung/ deß ästichten/ Sparganii
ramosi;
dessen ohne Aestlein/ non ramosi;
und deß kleinesten/ Sparganii minimi.

Eigenschafft.

Groß Ried hat etwas scharfflichten Sal-
tzes/ neben seinen vielen irrdischen Theilen
bey sich/ daher ihme ein warme und trocke-
ne Natur zugeschrieben wird: Man ge-
braucht es in den Artzneyen selten/ oder gar
nicht.



CAPUT VIII.
[Abbildung] Schaffthew. Equisetum.
A. Groß
Wasser-
schaffthew.

B. Klein
Schaff-
thew.

C. Die er-
sten Schoß
darinnen
die Blüth
verborgen
ligt.

D. Der
Samen.

E. Die
Blüth.

Namen.

SChaffthew heißt Griechisch/ [fremdsprachliches Material - 4 Zeichen fehlen]-
[fremdsprachliches Material - 3 Zeichen fehlen] [fremdsprachliches Material - 2 Wörter fehlen]. Latei-
nisch/ Hippuris, Cauda equina, Equi-

setum,

Das Andere Buch/
[Spaltenumbruch] ſie im Mertzen widerumb ins Erdreich/
nachdem ſie zuvor ein paar Tag in Brunn-
waſſer eingeweicht worden/ denn alſo wach-
ſen ſie leichtlich. Jn Africa kommen ſie
von ihnen ſelbſten herfuͤr. Auß Ethiopien
und den naͤchſten Jnſuln/ inſonderheit auß
der Jnſul St. Thomæ/ fuͤhret man ſie in
Portugall. Von Egypten ſchicket man ſie
haͤuffig nach Tripoli/ allda ſie die Einwoh-
ner in dem Brachmonat zur Speiß gebrau-
chen. Jn Sicilien wachſen ſie von ſich ſelb-
ſten/ und werden von darauß nach Neapo-
lis geſchickt/ allwo man ſie gluͤcklich pflan-
tzet. Zu Verona und Venedig tragen die
Knaben dieſe ſuͤſſe Wurtzen in den Koͤrblein
herumb/ und ſchreyen mit lauter Stimm/
dolce Traſi, ſuͤſſer Traſi. Die Veroneſer
eſſen dieſe Frucht rohe/ ſaugen das Safft
darauß/ das Haͤutlein ſpeitzen ſie davon/
denn man es wegenſeiner rauche nicht ſchlin-
gen kan.



CAPUT VII.
[Abbildung] Groß Ried. Sparganium.
Namen.

GRoß Ried heißt Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 4 Zeichen fehlen]-
[fremdsprachliches Material – 6 Zeichen fehlen] [fremdsprachliches Material – 3 Wörter fehlen].
Lateiniſch/ Sparganium, Butomus
Theophraſti, Carex, Gladiolus paluſtris, Pla-
tanaria.
Jtaliaͤniſch/ Sparganio. Frantzoͤ-
ſiſch/ Glajeul d’eau. Engliſch/ Bur-reed/
Segde/ Swordgraſſe. Niderlaͤndiſch/
Waeterliſch/ Kandelaers. Jn Teutſcher
Sprach wird es auch genennt Schwertel-
ried/ Jgelsknoſpen/ Degenkraut/ Leuſch-
ried und Leuſchen.

Geſtalt.

Das Großried fladert mit ſeiner Wur-
tzel hin und her im Erdreich/ die gewinnet
viel Zaſeln und haarichte kleine Neben-wuͤr-
[Spaltenumbruch] tzelein/ darauß wachſen ſcharpffe/ lange/
ſpitzige vnd ſchneidende Liecht-gruͤne Blaͤt-
ter/ zwiſchen welchen runde/ glatte Stengel
herfuͤrſtoſſen/ die werden anderthalb elen hoch
und hoͤher/ theilen ſich oben in etliche Neben-
zweiglein/ und waͤchſt unter einem jeden
Aeſtlein ein kleines Schwerdt-blatt herauß.
Die gemeldten Aeſtlein bringen bleich-grů-
ne Knoͤpff/ in der groͤſſe einer kleinen Baum-
nuß/ bluͤhen mit ſehr kleinen weiſſen Faͤſer-
lein/ und werden im Hewmonat zu ſtach-
lichten Koͤlblein/ anzuſehen/ wie die kleinen
Jgel/ darinn iſt der Samen. Es waͤchſt
an den Waſſer-geſtaden/ auch in den Waſ-
ſeren und Suͤmpffen/ deßgleichen auff den
naſſen Wieſen/ und den alten Waſſeren vom
außlauffenden Rhein/ hin und wider an
dem Rheinſtrom. Allhier findet mans bey
Michelfelden/ dem Newenhauß und der
Wieſen in ſumpffichten orten. Caſparus
Bauhinus
thut dreyerley Gattungen dieſes
Krauts meldung/ deß aͤſtichten/ Sparganii
ramoſi;
deſſen ohne Aeſtlein/ non ramoſi;
und deß kleineſten/ Sparganii minimi.

Eigenſchafft.

Groß Ried hat etwas ſcharfflichten Sal-
tzes/ neben ſeinen vielen irꝛdiſchen Theilen
bey ſich/ daher ihme ein warme und trocke-
ne Natur zugeſchrieben wird: Man ge-
braucht es in den Artzneyen ſelten/ oder gar
nicht.



CAPUT VIII.
[Abbildung] Schaffthew. Equiſetum.
A. Groß
Waſſer-
ſchaffthew.

B. Klein
Schaff-
thew.

C. Die er-
ſten Schoß
darinnen
die Bluͤth
verborgen
ligt.

D. Der
Samen.

E. Die
Bluͤth.

Namen.

SChaffthew heißt Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 4 Zeichen fehlen]-
[fremdsprachliches Material – 3 Zeichen fehlen] [fremdsprachliches Material – 2 Wörter fehlen]. Latei-
niſch/ Hippuris, Cauda equina, Equi-

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[306/0322] Das Andere Buch/ ſie im Mertzen widerumb ins Erdreich/ nachdem ſie zuvor ein paar Tag in Brunn- waſſer eingeweicht worden/ denn alſo wach- ſen ſie leichtlich. Jn Africa kommen ſie von ihnen ſelbſten herfuͤr. Auß Ethiopien und den naͤchſten Jnſuln/ inſonderheit auß der Jnſul St. Thomæ/ fuͤhret man ſie in Portugall. Von Egypten ſchicket man ſie haͤuffig nach Tripoli/ allda ſie die Einwoh- ner in dem Brachmonat zur Speiß gebrau- chen. Jn Sicilien wachſen ſie von ſich ſelb- ſten/ und werden von darauß nach Neapo- lis geſchickt/ allwo man ſie gluͤcklich pflan- tzet. Zu Verona und Venedig tragen die Knaben dieſe ſuͤſſe Wurtzen in den Koͤrblein herumb/ und ſchreyen mit lauter Stimm/ dolce Traſi, ſuͤſſer Traſi. Die Veroneſer eſſen dieſe Frucht rohe/ ſaugen das Safft darauß/ das Haͤutlein ſpeitzen ſie davon/ denn man es wegenſeiner rauche nicht ſchlin- gen kan. CAPUT VII. [Abbildung Groß Ried. Sparganium. ] Namen. GRoß Ried heißt Griechiſch/ ____- ______ ___. Lateiniſch/ Sparganium, Butomus Theophraſti, Carex, Gladiolus paluſtris, Pla- tanaria. Jtaliaͤniſch/ Sparganio. Frantzoͤ- ſiſch/ Glajeul d’eau. Engliſch/ Bur-reed/ Segde/ Swordgraſſe. Niderlaͤndiſch/ Waeterliſch/ Kandelaers. Jn Teutſcher Sprach wird es auch genennt Schwertel- ried/ Jgelsknoſpen/ Degenkraut/ Leuſch- ried und Leuſchen. Geſtalt. Das Großried fladert mit ſeiner Wur- tzel hin und her im Erdreich/ die gewinnet viel Zaſeln und haarichte kleine Neben-wuͤr- tzelein/ darauß wachſen ſcharpffe/ lange/ ſpitzige vnd ſchneidende Liecht-gruͤne Blaͤt- ter/ zwiſchen welchen runde/ glatte Stengel herfuͤrſtoſſen/ die werden anderthalb elen hoch und hoͤher/ theilen ſich oben in etliche Neben- zweiglein/ und waͤchſt unter einem jeden Aeſtlein ein kleines Schwerdt-blatt herauß. Die gemeldten Aeſtlein bringen bleich-grů- ne Knoͤpff/ in der groͤſſe einer kleinen Baum- nuß/ bluͤhen mit ſehr kleinen weiſſen Faͤſer- lein/ und werden im Hewmonat zu ſtach- lichten Koͤlblein/ anzuſehen/ wie die kleinen Jgel/ darinn iſt der Samen. Es waͤchſt an den Waſſer-geſtaden/ auch in den Waſ- ſeren und Suͤmpffen/ deßgleichen auff den naſſen Wieſen/ und den alten Waſſeren vom außlauffenden Rhein/ hin und wider an dem Rheinſtrom. Allhier findet mans bey Michelfelden/ dem Newenhauß und der Wieſen in ſumpffichten orten. Caſparus Bauhinus thut dreyerley Gattungen dieſes Krauts meldung/ deß aͤſtichten/ Sparganii ramoſi; deſſen ohne Aeſtlein/ non ramoſi; und deß kleineſten/ Sparganii minimi. Eigenſchafft. Groß Ried hat etwas ſcharfflichten Sal- tzes/ neben ſeinen vielen irꝛdiſchen Theilen bey ſich/ daher ihme ein warme und trocke- ne Natur zugeſchrieben wird: Man ge- braucht es in den Artzneyen ſelten/ oder gar nicht. CAPUT VIII. [Abbildung Schaffthew. Equiſetum. ] Namen. SChaffthew heißt Griechiſch/ ____- ___ __. Latei- niſch/ Hippuris, Cauda equina, Equi- ſetum,

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/322>, abgerufen am 29.03.2024.