Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

Bild:
<< vorherige Seite

Von den Kräuteren.
[Spaltenumbruch] man sehr viel kurtze spitzige und nicht tieff
zerkerbte blätter mit langen stielen/ an dem
stengel sind wenig blätter und engere blüm-
lein/ so oben weißlicht scheinen/ und denen
sehr viel dünne/ rundlichte hülßlein auff lan-
gen stielen sitzend nachfolgen/ die mit einem
zarten wändlein underscheiden/ und ein gel-
bes scharffes sämlein in sich halten. Es
wächßt auff dem Solothurnischen Berg
Wasserfall/ und anderen Schweitzerischen
und Bündnerischen Gebürgen.

Ein grössere Art dieses Geschlechts wird
auch allda gefunden/ dessen Figur allhier
beygesetzt ist/ Thlaspi alpinum majus capitu-
lis rotundis, C. B. prodr. Park. Draba Alpina
major, Joh. Raji.

9. Das nidrige Berg-besemkraut mit
vielen purpurfarben blumen/ Thlaspi Alpi-
num repens, C. B. Park.

10. Das kleine gelbe Felsen-besemkraut/
Thlaspi saxatile incanum, luteum, Serpilli
folio minus, C. B. Leucojum siliculosum flore
luteo umbellatum monospermon, Joh. Raji.

Die Schild-besemkräuter.
1. Das erste Geschlecht des Schild-be-
semkrauts mit Quendel-blätteren/ Thlaspi
clypeatum minus Serpilli folio, Park. clypea-
tum Serpilli folio, C. B. Leucojum siliculosum
monospermum fructu compresso, Joh. Raji.
2. Das rauche Schild-besemkraut/ mit
gelben blümlein/ Thlaspi biscutatum aspe-
rum Hieracifolium & majus, C. B. Thlaspi mi-
nus clypeatum I. Tab. Lunaria biscutata, J. B.
3. Das kleine rauche Schild-besemkraut
mit kleinen gelben blümlein/ Tlaspi biscuta-
tum asperum minus, C. B.
4. Das haarige Schild-besemkraut/
Thlaspi biscutatum villosum flore calcari do-
nato, C. B.
5. Das Schild-besemkraut mit gelben
Violen-blätteren/ Thlaspi fruticosum Leu-
coji folio, C. B.
6. Das schwefelgelbe Schild-besemkraut/
Thlaspi biscutatum flore sulphureo, Hort. Oxon.
An Thlaspi biscutatum annuum asperum,
Hort. Paris.
7. Das Schild-besemkraut/ mit Ret[t]ich-
blätteren/ Thlaspi biscutatum Raphani aut
Irionis folio, Bocconi.
8. Das stets-grünende Schild-besem-
kraut/ Thlaspi Halimi folio semper virens,
Hermann. Catal.
Die staudichten und fremden
Besemkräuter.

Vber diß gibt es annoch staudichte/ Fru-
ticosa,
fremde/ Exotica, vel Peregrina, und
gifft-tödende Besemkräuter/ Alyssa Thlaspi-
dia,
deren wir annoch kürtzlich meldung
thun wollen. Und zwar setzen wir für das

1. Das gifft-tödende Meer-besemkraut/
Thlaspi Alysson dictum maritimum, C. B. Na-
sturtium vel Thlaspi maritimum J. B. Thlaspi
Narbonense Lobelii, Ger.
2. Das rechte Besemkraut Dioscoridis,
Thlaspi verum primum Dioscor. Zanoni.
bringt
auß seiner wurtzel viel der Gestaltnach sehr
veränderliche blätter/ die ersten blättlein/
sind offt klein zerkerbt/ oder eingeschnitten/
an langen nerven angehefftet. Die an dem
oberen stengel aber sitzende blätter umfassen
[Spaltenumbruch] den stengel/ so daß man vermeint/ der stengel
gehe hindurch/ wie in dem Durchwachs-
kraut/ auff den stengelen erscheinen kleine
weisse blümlein/ denen kleine runde samen-
täschlein/ in zwey hölein zertheilt/ nachfol-
gen. Wächßt in Persien und Syrien.
3. Das frembde Besemkraut mit hertz-
gestalteten schötlein/ und kleinen purpur-
farben blümlein. Thlaspi siliqua cordata pe-
regrinum, J. B.
4. Das Spanische staudichte Besem-
kraut/ Thlaspi fruticosum folio Thymbrae
hirsuto, C. B. fruticosum alterum Lob. J. B.
5. Das staudichte Besemkraut mit schma-
len Leucojen-blätteren/ Thlaspi fruticosum
Leucoji folio angustifolium, C. B. Park. fruti-
cosum folio Leucoji marini minoris, J. B.
6. Das Knoblauch-Besemkraut/ Scoro-
dothlaspi Ulyssis Aldrovandi, J. B.
7. Der Alexandrinische Baurensenff
mit weißlichten blumen/ Thlaspi Alexan-
drinum, Park. C. B. Alexandrinum Cortusi,
Joh. Bauh.
8. Der Americanische Baurensenff mit
gelblichten blumen/ Thlaspi spanospermon
Americanum, Park.
Eigenschafft.

Der Samen dieser Kräutern ist warm
und trucken im vierdten grad: Das Kraut
aber besitzt einen geringeren grad solcher
krafft. Jn beyden findet sich ein flüchti-
ges/ durchdringendes/ scharffes saltz/ da-
von die Tugend und Eigenschafft entstehet/
zu eröffnen/ alles schleimichte zu erdünne-
ren; das unreine saur-gesaltzene Geblüt zu
verbesseren; die monatliche Reinigung zu
beförderen/ Grieß und Schleim der Nieren
und Blasen außzutreiben/ den verstandenen
Harn zu befördern/ und den schweren A-
them zu erleichteren.

Gebrauch.

Weilen dieß Kraut samt seinem Samen
durchauß gleiche Kräfften mit der Raucken/
und dem Senff/ oder dem Meerrettich hat/
als kan man es in allen denen Zufällen und
Kranckheiten eben so wohl/ und auff solche
weiß gebrauchen/ wie dieselbigen Kräuter;
jedoch müssen die schwangeren Weiber dessen
nicht viel geniessen/ weilen es die Frucht des
Leibs gern abtreibet. Man kan ein Wasser
davon destillieren/ und solches wider denSchar-
bock.
Wasser-
sucht.
Gelbfucht.
weisse
Sucht.
Miltzsucht.
Würm.
Engbrü-
stigkeit.
Hertz-
klopffen.

Scharbock/ Gelbsucht/ Wassersucht/ weis-
se Sucht der Jungfrawen/ und Miltzesucht/
gebrauchen. So ist auch der Samen gut
wider solche Kranckheiten/ und wider die
Würm/ Engbrüstigkeit und Hertzklopffen/
auff 20. biß 30. gran schwer auff einmahl
eingenommen. Jns gemein braucht man
den wilden Bauren-senff mit grauen grossen
blättern; Thlaspi arvense Vaccariae incano fo-
lio majus, C. B.



CAPUT LXXVI.
Täschelkraut. Bursa Pastoris.
Namen.

ES haben gelehrte Männer das Tä-
schelkraut für ein Geschlecht Thlaspios,
oder des Bauren-kreß gehalten/ da-

her

Von den Kraͤuteren.
[Spaltenumbruch] man ſehr viel kurtze ſpitzige und nicht tieff
zerkerbte blaͤtter mit langen ſtielen/ an dem
ſtengel ſind wenig blaͤtter und engere bluͤm-
lein/ ſo oben weißlicht ſcheinen/ und denen
ſehr viel duͤnne/ rundlichte huͤlßlein auff lan-
gen ſtielen ſitzend nachfolgen/ die mit einem
zarten waͤndlein underſcheiden/ und ein gel-
bes ſcharffes ſaͤmlein in ſich halten. Es
waͤchßt auff dem Solothurniſchen Berg
Waſſerfall/ und anderen Schweitzeriſchen
und Buͤndneriſchen Gebuͤrgen.

Ein groͤſſere Art dieſes Geſchlechts wird
auch allda gefunden/ deſſen Figur allhier
beygeſetzt iſt/ Thlaſpi alpinum majus capitu-
lis rotundis, C. B. prodr. Park. Draba Alpina
major, Joh. Raji.

9. Das nidrige Berg-beſemkraut mit
vielen purpurfarben blumen/ Thlaſpi Alpi-
num repens, C. B. Park.

10. Das kleine gelbe Felſen-beſemkraut/
Thlaſpi ſaxatile incanum, luteum, Serpilli
folio minus, C. B. Leucojum ſiliculoſum flore
luteo umbellatum monoſpermon, Joh. Raji.

Die Schild-beſemkraͤuter.
1. Das erſte Geſchlecht des Schild-be-
ſemkrauts mit Quendel-blaͤtteren/ Thlaſpi
clypeatum minus Serpilli folio, Park. clypea-
tum Serpilli folio, C. B. Leucojum ſiliculoſum
monoſpermum fructu compreſſo, Joh. Raji.
2. Das rauche Schild-beſemkraut/ mit
gelben bluͤmlein/ Thlaſpi biſcutatum aſpe-
rum Hieracifolium & majus, C. B. Thlaſpi mi-
nus clypeatum I. Tab. Lunaria biſcutata, J. B.
3. Das kleine rauche Schild-beſemkraut
mit kleinen gelben bluͤmlein/ Tlaſpi biſcuta-
tum aſperum minus, C. B.
4. Das haarige Schild-beſemkraut/
Thlaſpi biſcutatum villoſum flore calcari do-
nato, C. B.
5. Das Schild-beſemkraut mit gelben
Violen-blaͤtteren/ Thlaſpi fruticoſum Leu-
coji folio, C. B.
6. Das ſchwefelgelbe Schild-beſemkraut/
Thlaſpi biſcutatum flore ſulphureo, Hort. Oxon.
An Thlaſpi biſcutatum annuum aſperum,
Hort. Pariſ.
7. Das Schild-beſemkraut/ mit Ret[t]ich-
blaͤtteren/ Thlaſpi biſcutatum Raphani aut
Irionis folio, Bocconi.
8. Das ſtets-gruͤnende Schild-beſem-
kraut/ Thlaſpi Halimi folio ſemper virens,
Hermann. Catal.
Die ſtaudichten und fremden
Beſemkraͤuter.

Vber diß gibt es annoch ſtaudichte/ Fru-
ticoſa,
fremde/ Exotica, vel Peregrina, und
gifft-toͤdende Beſemkraͤuter/ Alyſſa Thlaſpi-
dia,
deren wir annoch kuͤrtzlich meldung
thun wollen. Und zwar ſetzen wir fuͤr das

1. Das gifft-toͤdende Meer-beſemkraut/
Thlaſpi Alyſſon dictum maritimum, C. B. Na-
ſturtium vel Thlaſpi maritimum J. B. Thlaſpi
Narbonenſe Lobelii, Ger.
2. Das rechte Beſemkraut Dioſcoridis,
Thlaſpi verum primum Dioſcor. Zanoni.
bringt
auß ſeiner wurtzel viel der Geſtaltnach ſehr
veraͤnderliche blaͤtter/ die erſten blaͤttlein/
ſind offt klein zerkerbt/ oder eingeſchnitten/
an langen nerven angehefftet. Die an dem
oberen ſtengel aber ſitzende blaͤtter umfaſſen
[Spaltenumbruch] den ſtengel/ ſo daß man vermeint/ der ſtengel
gehe hindurch/ wie in dem Durchwachs-
kraut/ auff den ſtengelen erſcheinen kleine
weiſſe bluͤmlein/ denen kleine runde ſamen-
taͤſchlein/ in zwey hoͤlein zertheilt/ nachfol-
gen. Waͤchßt in Perſien und Syrien.
3. Das frembde Beſemkraut mit hertz-
geſtalteten ſchoͤtlein/ und kleinen purpur-
farben bluͤmlein. Thlaſpi ſiliquâ cordatâ pe-
regrinum, J. B.
4. Das Spaniſche ſtaudichte Beſem-
kraut/ Thlaſpi fruticoſum folio Thymbræ
hirſuto, C. B. fruticoſum alterum Lob. J. B.
5. Das ſtaudichte Beſemkraut mit ſchma-
len Leucojen-blaͤtteren/ Thlaſpi fruticoſum
Leucoji folio anguſtifolium, C. B. Park. fruti-
coſum folio Leucoji marini minoris, J. B.
6. Das Knoblauch-Beſemkraut/ Scoro-
dothlaſpi Ulyſſis Aldrovandi, J. B.
7. Der Alexandriniſche Baurenſenff
mit weißlichten blumen/ Thlaſpi Alexan-
drinum, Park. C. B. Alexandrinum Cortuſi,
Joh. Bauh.
8. Der Americaniſche Baurenſenff mit
gelblichten blumen/ Thlaſpi ſpanoſpermon
Americanum, Park.
Eigenſchafft.

Der Samen dieſer Kraͤutern iſt warm
und trucken im vierdten grad: Das Kraut
aber beſitzt einen geringeren grad ſolcher
krafft. Jn beyden findet ſich ein fluͤchti-
ges/ durchdringendes/ ſcharffes ſaltz/ da-
von die Tugend und Eigenſchafft entſtehet/
zu eroͤffnen/ alles ſchleimichte zu erduͤnne-
ren; das unreine ſaur-geſaltzene Gebluͤt zu
verbeſſeren; die monatliche Reinigung zu
befoͤrderen/ Grieß und Schleim der Nieren
und Blaſen außzutreiben/ den verſtandenen
Harn zu befoͤrdern/ und den ſchweren A-
them zu erleichteren.

Gebrauch.

Weilen dieß Kraut ſamt ſeinem Samen
durchauß gleiche Kraͤfften mit der Raucken/
und dem Senff/ oder dem Meerꝛettich hat/
als kan man es in allen denen Zufaͤllen und
Kranckheiten eben ſo wohl/ und auff ſolche
weiß gebrauchen/ wie dieſelbigen Kraͤuter;
jedoch muͤſſen die ſchwangeren Weiber deſſen
nicht viel genieſſen/ weilen es die Frucht des
Leibs gern abtreibet. Man kan ein Waſſer
davon deſtillieren/ und ſolches wider denSchar-
bock.
Waſſer-
ſucht.
Gelbfucht.
weiſſe
Sucht.
Miltzſucht.
Wuͤrm.
Engbruͤ-
ſtigkeit.
Hertz-
klopffen.

Scharbock/ Gelbſucht/ Waſſerſucht/ weiſ-
ſe Sucht der Jungfrawen/ und Miltzeſucht/
gebrauchen. So iſt auch der Samen gut
wider ſolche Kranckheiten/ und wider die
Wuͤrm/ Engbruͤſtigkeit und Hertzklopffen/
auff 20. biß 30. gran ſchwer auff einmahl
eingenommen. Jns gemein braucht man
den wilden Bauren-ſenff mit grauen groſſen
blaͤttern; Thlaſpi arvenſe Vaccariæ incano fo-
lio majus, C. B.



CAPUT LXXVI.
Taͤſchelkraut. Burſa Paſtoris.
Namen.

ES haben gelehrte Maͤnner das Taͤ-
ſchelkraut fuͤr ein Geſchlecht Thlaſpios,
oder des Bauren-kreß gehalten/ da-

her
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0447" n="431"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von den Kra&#x0364;uteren.</hi></fw><lb/><cb/>
man &#x017F;ehr viel kurtze &#x017F;pitzige und nicht tieff<lb/>
zerkerbte bla&#x0364;tter mit langen &#x017F;tielen/ an dem<lb/>
&#x017F;tengel &#x017F;ind wenig bla&#x0364;tter und engere blu&#x0364;m-<lb/>
lein/ &#x017F;o oben weißlicht &#x017F;cheinen/ und denen<lb/>
&#x017F;ehr viel du&#x0364;nne/ rundlichte hu&#x0364;lßlein auff lan-<lb/>
gen &#x017F;tielen &#x017F;itzend nachfolgen/ die mit einem<lb/>
zarten wa&#x0364;ndlein under&#x017F;cheiden/ und ein gel-<lb/>
bes &#x017F;charffes &#x017F;a&#x0364;mlein in &#x017F;ich halten. Es<lb/>
wa&#x0364;chßt auff dem Solothurni&#x017F;chen Berg<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;erfall/ und anderen Schweitzeri&#x017F;chen<lb/>
und Bu&#x0364;ndneri&#x017F;chen Gebu&#x0364;rgen.</p><lb/>
              <p>Ein gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ere Art die&#x017F;es Ge&#x017F;chlechts wird<lb/>
auch allda gefunden/ de&#x017F;&#x017F;en Figur allhier<lb/>
beyge&#x017F;etzt i&#x017F;t/ <hi rendition="#aq">Thla&#x017F;pi alpinum majus capitu-<lb/>
lis rotundis, <hi rendition="#i">C. B. prodr. Park.</hi> Draba Alpina<lb/>
major, <hi rendition="#i">Joh. Raji.</hi></hi></p><lb/>
              <p>9. Das nidrige Berg-be&#x017F;emkraut mit<lb/>
vielen purpurfarben blumen/ <hi rendition="#aq">Thla&#x017F;pi Alpi-<lb/>
num repens, <hi rendition="#i">C. B. Park.</hi></hi></p><lb/>
              <p>10. Das kleine gelbe Fel&#x017F;en-be&#x017F;emkraut/<lb/><hi rendition="#aq">Thla&#x017F;pi &#x017F;axatile incanum, luteum, Serpilli<lb/>
folio minus, <hi rendition="#i">C. B.</hi> Leucojum &#x017F;iliculo&#x017F;um flore<lb/>
luteo umbellatum mono&#x017F;permon, <hi rendition="#i">Joh. Raji.</hi></hi></p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Die Schild-be&#x017F;emkra&#x0364;uter.</hi> </head><lb/>
              <list>
                <item>1. Das er&#x017F;te Ge&#x017F;chlecht des Schild-be-<lb/>
&#x017F;emkrauts mit Quendel-bla&#x0364;tteren/ <hi rendition="#aq">Thla&#x017F;pi<lb/>
clypeatum minus Serpilli folio, <hi rendition="#i">Park.</hi> clypea-<lb/>
tum Serpilli folio, <hi rendition="#i">C. B.</hi> Leucojum &#x017F;iliculo&#x017F;um<lb/>
mono&#x017F;permum fructu compre&#x017F;&#x017F;o, <hi rendition="#i">Joh. Raji.</hi></hi></item><lb/>
                <item>2. Das rauche Schild-be&#x017F;emkraut/ mit<lb/>
gelben blu&#x0364;mlein/ <hi rendition="#aq">Thla&#x017F;pi bi&#x017F;cutatum a&#x017F;pe-<lb/>
rum Hieracifolium &amp; majus, <hi rendition="#i">C. B.</hi> Thla&#x017F;pi mi-<lb/>
nus clypeatum I. <hi rendition="#i">Tab.</hi> Lunaria bi&#x017F;cutata, <hi rendition="#i">J. B.</hi></hi></item><lb/>
                <item>3. Das kleine rauche Schild-be&#x017F;emkraut<lb/>
mit kleinen gelben blu&#x0364;mlein/ <hi rendition="#aq">Tla&#x017F;pi bi&#x017F;cuta-<lb/>
tum a&#x017F;perum minus, <hi rendition="#i">C. B.</hi></hi></item><lb/>
                <item>4. Das haarige Schild-be&#x017F;emkraut/<lb/><hi rendition="#aq">Thla&#x017F;pi bi&#x017F;cutatum villo&#x017F;um flore calcari do-<lb/>
nato, <hi rendition="#i">C. B.</hi></hi></item><lb/>
                <item>5. Das Schild-be&#x017F;emkraut mit gelben<lb/>
Violen-bla&#x0364;tteren/ <hi rendition="#aq">Thla&#x017F;pi frutico&#x017F;um Leu-<lb/>
coji folio, <hi rendition="#i">C. B.</hi></hi></item><lb/>
                <item>6. Das &#x017F;chwefelgelbe Schild-be&#x017F;emkraut/<lb/><hi rendition="#aq">Thla&#x017F;pi bi&#x017F;cutatum flore &#x017F;ulphureo, <hi rendition="#i">Hort. Oxon.</hi><lb/>
An Thla&#x017F;pi bi&#x017F;cutatum annuum a&#x017F;perum,<lb/><hi rendition="#i">Hort. Pari&#x017F;.</hi></hi></item><lb/>
                <item>7. Das Schild-be&#x017F;emkraut/ mit Ret<supplied>t</supplied>ich-<lb/>
bla&#x0364;tteren/ <hi rendition="#aq">Thla&#x017F;pi bi&#x017F;cutatum Raphani aut<lb/>
Irionis folio, <hi rendition="#i">Bocconi.</hi></hi></item><lb/>
                <item>8. Das &#x017F;tets-gru&#x0364;nende Schild-be&#x017F;em-<lb/>
kraut/ <hi rendition="#aq">Thla&#x017F;pi Halimi folio &#x017F;emper virens,<lb/><hi rendition="#i">Hermann. Catal.</hi></hi></item>
              </list>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Die &#x017F;taudichten und fremden<lb/>
Be&#x017F;emkra&#x0364;uter.</hi> </head><lb/>
              <p>Vber diß gibt es annoch &#x017F;taudichte/ <hi rendition="#aq">Fru-<lb/>
tico&#x017F;a,</hi> fremde/ <hi rendition="#aq">Exotica, vel Peregrina,</hi> und<lb/>
gifft-to&#x0364;dende Be&#x017F;emkra&#x0364;uter/ <hi rendition="#aq">Aly&#x017F;&#x017F;a Thla&#x017F;pi-<lb/>
dia,</hi> deren wir annoch ku&#x0364;rtzlich meldung<lb/>
thun wollen. Und zwar &#x017F;etzen wir fu&#x0364;r das</p><lb/>
              <list>
                <item>1. Das gifft-to&#x0364;dende Meer-be&#x017F;emkraut/<lb/><hi rendition="#aq">Thla&#x017F;pi Aly&#x017F;&#x017F;on dictum maritimum, <hi rendition="#i">C. B.</hi> Na-<lb/>
&#x017F;turtium vel Thla&#x017F;pi maritimum <hi rendition="#i">J. B.</hi> Thla&#x017F;pi<lb/>
Narbonen&#x017F;e Lobelii, <hi rendition="#i">Ger.</hi></hi></item><lb/>
                <item>2. Das rechte Be&#x017F;emkraut <hi rendition="#aq">Dio&#x017F;coridis,<lb/>
Thla&#x017F;pi verum primum Dio&#x017F;cor. <hi rendition="#i">Zanoni.</hi></hi> bringt<lb/>
auß &#x017F;einer wurtzel viel der Ge&#x017F;taltnach &#x017F;ehr<lb/>
vera&#x0364;nderliche bla&#x0364;tter/ die er&#x017F;ten bla&#x0364;ttlein/<lb/>
&#x017F;ind offt klein zerkerbt/ oder einge&#x017F;chnitten/<lb/>
an langen nerven angehefftet. Die an dem<lb/>
oberen &#x017F;tengel aber &#x017F;itzende bla&#x0364;tter umfa&#x017F;&#x017F;en<lb/><cb/>
den &#x017F;tengel/ &#x017F;o daß man vermeint/ der &#x017F;tengel<lb/>
gehe hindurch/ wie in dem Durchwachs-<lb/>
kraut/ auff den &#x017F;tengelen er&#x017F;cheinen kleine<lb/>
wei&#x017F;&#x017F;e blu&#x0364;mlein/ denen kleine runde &#x017F;amen-<lb/>
ta&#x0364;&#x017F;chlein/ in zwey ho&#x0364;lein zertheilt/ nachfol-<lb/>
gen. Wa&#x0364;chßt in Per&#x017F;ien und Syrien.</item><lb/>
                <item>3. Das frembde Be&#x017F;emkraut mit hertz-<lb/>
ge&#x017F;talteten &#x017F;cho&#x0364;tlein/ und kleinen purpur-<lb/>
farben blu&#x0364;mlein. <hi rendition="#aq">Thla&#x017F;pi &#x017F;iliquâ cordatâ pe-<lb/>
regrinum, <hi rendition="#i">J. B.</hi></hi></item><lb/>
                <item>4. Das Spani&#x017F;che &#x017F;taudichte Be&#x017F;em-<lb/>
kraut/ <hi rendition="#aq">Thla&#x017F;pi frutico&#x017F;um folio Thymbræ<lb/>
hir&#x017F;uto, <hi rendition="#i">C. B.</hi> frutico&#x017F;um alterum Lob. <hi rendition="#i">J. B.</hi></hi></item><lb/>
                <item>5. Das &#x017F;taudichte Be&#x017F;emkraut mit &#x017F;chma-<lb/>
len Leucojen-bla&#x0364;tteren/ <hi rendition="#aq">Thla&#x017F;pi frutico&#x017F;um<lb/>
Leucoji folio angu&#x017F;tifolium, <hi rendition="#i">C. B. Park.</hi> fruti-<lb/>
co&#x017F;um folio Leucoji marini minoris, <hi rendition="#i">J. B.</hi></hi></item><lb/>
                <item>6. Das Knoblauch-Be&#x017F;emkraut/ <hi rendition="#aq">Scoro-<lb/>
dothla&#x017F;pi Uly&#x017F;&#x017F;is Aldrovandi, <hi rendition="#i">J. B.</hi></hi></item><lb/>
                <item>7. Der Alexandrini&#x017F;che Bauren&#x017F;enff<lb/>
mit weißlichten blumen/ <hi rendition="#aq">Thla&#x017F;pi Alexan-<lb/>
drinum, <hi rendition="#i">Park. C. B.</hi> Alexandrinum Cortu&#x017F;i,<lb/><hi rendition="#i">Joh. Bauh.</hi></hi></item><lb/>
                <item>8. Der Americani&#x017F;che Bauren&#x017F;enff mit<lb/>
gelblichten blumen/ <hi rendition="#aq">Thla&#x017F;pi &#x017F;pano&#x017F;permon<lb/>
Americanum, <hi rendition="#i">Park.</hi></hi></item>
              </list>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Eigen&#x017F;chafft.</hi> </head><lb/>
            <p>Der Samen die&#x017F;er Kra&#x0364;utern i&#x017F;t warm<lb/>
und trucken im vierdten grad: Das Kraut<lb/>
aber be&#x017F;itzt einen geringeren grad &#x017F;olcher<lb/>
krafft. Jn beyden findet &#x017F;ich ein flu&#x0364;chti-<lb/>
ges/ durchdringendes/ &#x017F;charffes &#x017F;altz/ da-<lb/>
von die Tugend und Eigen&#x017F;chafft ent&#x017F;tehet/<lb/>
zu ero&#x0364;ffnen/ alles &#x017F;chleimichte zu erdu&#x0364;nne-<lb/>
ren; das unreine &#x017F;aur-ge&#x017F;altzene Geblu&#x0364;t zu<lb/>
verbe&#x017F;&#x017F;eren; die monatliche Reinigung zu<lb/>
befo&#x0364;rderen/ Grieß und Schleim der Nieren<lb/>
und Bla&#x017F;en außzutreiben/ den ver&#x017F;tandenen<lb/>
Harn zu befo&#x0364;rdern/ und den &#x017F;chweren A-<lb/>
them zu erleichteren.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Gebrauch.</hi> </head><lb/>
            <p>Weilen dieß Kraut &#x017F;amt &#x017F;einem Samen<lb/>
durchauß gleiche Kra&#x0364;fften mit der Raucken/<lb/>
und dem Senff/ oder dem Meer&#xA75B;ettich hat/<lb/>
als kan man es in allen denen Zufa&#x0364;llen und<lb/>
Kranckheiten eben &#x017F;o wohl/ und auff &#x017F;olche<lb/>
weiß gebrauchen/ wie die&#x017F;elbigen Kra&#x0364;uter;<lb/>
jedoch mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en die &#x017F;chwangeren Weiber de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
nicht viel genie&#x017F;&#x017F;en/ weilen es die Frucht des<lb/>
Leibs gern abtreibet. Man kan ein Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
davon de&#x017F;tillieren/ und &#x017F;olches wider den<note place="right">Schar-<lb/>
bock.<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er-<lb/>
&#x017F;ucht.<lb/>
Gelbfucht.<lb/>
wei&#x017F;&#x017F;e<lb/>
Sucht.<lb/>
Miltz&#x017F;ucht.<lb/>
Wu&#x0364;rm.<lb/>
Engbru&#x0364;-<lb/>
&#x017F;tigkeit.<lb/>
Hertz-<lb/>
klopffen.</note><lb/>
Scharbock/ Gelb&#x017F;ucht/ Wa&#x017F;&#x017F;er&#x017F;ucht/ wei&#x017F;-<lb/>
&#x017F;e Sucht der Jungfrawen/ und Miltze&#x017F;ucht/<lb/>
gebrauchen. So i&#x017F;t auch der Samen gut<lb/>
wider &#x017F;olche Kranckheiten/ und wider die<lb/>
Wu&#x0364;rm/ Engbru&#x0364;&#x017F;tigkeit und Hertzklopffen/<lb/>
auff 20. biß 30. gran &#x017F;chwer auff einmahl<lb/>
eingenommen. Jns gemein braucht man<lb/>
den wilden Bauren-&#x017F;enff mit grauen gro&#x017F;&#x017F;en<lb/>
bla&#x0364;ttern; <hi rendition="#aq">Thla&#x017F;pi arven&#x017F;e Vaccariæ incano fo-<lb/>
lio majus, <hi rendition="#i">C. B.</hi></hi></p>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CAPUT</hi> LXXVI.</hi><lb/> <hi rendition="#b">Ta&#x0364;&#x017F;chelkraut.</hi> <hi rendition="#aq">Bur&#x017F;a Pa&#x017F;toris.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Namen.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">E</hi>S haben gelehrte Ma&#x0364;nner das Ta&#x0364;-<lb/>
&#x017F;chelkraut fu&#x0364;r ein Ge&#x017F;chlecht <hi rendition="#aq">Thla&#x017F;pios,</hi><lb/>
oder des Bauren-kreß gehalten/ da-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">her</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[431/0447] Von den Kraͤuteren. man ſehr viel kurtze ſpitzige und nicht tieff zerkerbte blaͤtter mit langen ſtielen/ an dem ſtengel ſind wenig blaͤtter und engere bluͤm- lein/ ſo oben weißlicht ſcheinen/ und denen ſehr viel duͤnne/ rundlichte huͤlßlein auff lan- gen ſtielen ſitzend nachfolgen/ die mit einem zarten waͤndlein underſcheiden/ und ein gel- bes ſcharffes ſaͤmlein in ſich halten. Es waͤchßt auff dem Solothurniſchen Berg Waſſerfall/ und anderen Schweitzeriſchen und Buͤndneriſchen Gebuͤrgen. Ein groͤſſere Art dieſes Geſchlechts wird auch allda gefunden/ deſſen Figur allhier beygeſetzt iſt/ Thlaſpi alpinum majus capitu- lis rotundis, C. B. prodr. Park. Draba Alpina major, Joh. Raji. 9. Das nidrige Berg-beſemkraut mit vielen purpurfarben blumen/ Thlaſpi Alpi- num repens, C. B. Park. 10. Das kleine gelbe Felſen-beſemkraut/ Thlaſpi ſaxatile incanum, luteum, Serpilli folio minus, C. B. Leucojum ſiliculoſum flore luteo umbellatum monoſpermon, Joh. Raji. Die Schild-beſemkraͤuter. 1. Das erſte Geſchlecht des Schild-be- ſemkrauts mit Quendel-blaͤtteren/ Thlaſpi clypeatum minus Serpilli folio, Park. clypea- tum Serpilli folio, C. B. Leucojum ſiliculoſum monoſpermum fructu compreſſo, Joh. Raji. 2. Das rauche Schild-beſemkraut/ mit gelben bluͤmlein/ Thlaſpi biſcutatum aſpe- rum Hieracifolium & majus, C. B. Thlaſpi mi- nus clypeatum I. Tab. Lunaria biſcutata, J. B. 3. Das kleine rauche Schild-beſemkraut mit kleinen gelben bluͤmlein/ Tlaſpi biſcuta- tum aſperum minus, C. B. 4. Das haarige Schild-beſemkraut/ Thlaſpi biſcutatum villoſum flore calcari do- nato, C. B. 5. Das Schild-beſemkraut mit gelben Violen-blaͤtteren/ Thlaſpi fruticoſum Leu- coji folio, C. B. 6. Das ſchwefelgelbe Schild-beſemkraut/ Thlaſpi biſcutatum flore ſulphureo, Hort. Oxon. An Thlaſpi biſcutatum annuum aſperum, Hort. Pariſ. 7. Das Schild-beſemkraut/ mit Rettich- blaͤtteren/ Thlaſpi biſcutatum Raphani aut Irionis folio, Bocconi. 8. Das ſtets-gruͤnende Schild-beſem- kraut/ Thlaſpi Halimi folio ſemper virens, Hermann. Catal. Die ſtaudichten und fremden Beſemkraͤuter. Vber diß gibt es annoch ſtaudichte/ Fru- ticoſa, fremde/ Exotica, vel Peregrina, und gifft-toͤdende Beſemkraͤuter/ Alyſſa Thlaſpi- dia, deren wir annoch kuͤrtzlich meldung thun wollen. Und zwar ſetzen wir fuͤr das 1. Das gifft-toͤdende Meer-beſemkraut/ Thlaſpi Alyſſon dictum maritimum, C. B. Na- ſturtium vel Thlaſpi maritimum J. B. Thlaſpi Narbonenſe Lobelii, Ger. 2. Das rechte Beſemkraut Dioſcoridis, Thlaſpi verum primum Dioſcor. Zanoni. bringt auß ſeiner wurtzel viel der Geſtaltnach ſehr veraͤnderliche blaͤtter/ die erſten blaͤttlein/ ſind offt klein zerkerbt/ oder eingeſchnitten/ an langen nerven angehefftet. Die an dem oberen ſtengel aber ſitzende blaͤtter umfaſſen den ſtengel/ ſo daß man vermeint/ der ſtengel gehe hindurch/ wie in dem Durchwachs- kraut/ auff den ſtengelen erſcheinen kleine weiſſe bluͤmlein/ denen kleine runde ſamen- taͤſchlein/ in zwey hoͤlein zertheilt/ nachfol- gen. Waͤchßt in Perſien und Syrien. 3. Das frembde Beſemkraut mit hertz- geſtalteten ſchoͤtlein/ und kleinen purpur- farben bluͤmlein. Thlaſpi ſiliquâ cordatâ pe- regrinum, J. B. 4. Das Spaniſche ſtaudichte Beſem- kraut/ Thlaſpi fruticoſum folio Thymbræ hirſuto, C. B. fruticoſum alterum Lob. J. B. 5. Das ſtaudichte Beſemkraut mit ſchma- len Leucojen-blaͤtteren/ Thlaſpi fruticoſum Leucoji folio anguſtifolium, C. B. Park. fruti- coſum folio Leucoji marini minoris, J. B. 6. Das Knoblauch-Beſemkraut/ Scoro- dothlaſpi Ulyſſis Aldrovandi, J. B. 7. Der Alexandriniſche Baurenſenff mit weißlichten blumen/ Thlaſpi Alexan- drinum, Park. C. B. Alexandrinum Cortuſi, Joh. Bauh. 8. Der Americaniſche Baurenſenff mit gelblichten blumen/ Thlaſpi ſpanoſpermon Americanum, Park. Eigenſchafft. Der Samen dieſer Kraͤutern iſt warm und trucken im vierdten grad: Das Kraut aber beſitzt einen geringeren grad ſolcher krafft. Jn beyden findet ſich ein fluͤchti- ges/ durchdringendes/ ſcharffes ſaltz/ da- von die Tugend und Eigenſchafft entſtehet/ zu eroͤffnen/ alles ſchleimichte zu erduͤnne- ren; das unreine ſaur-geſaltzene Gebluͤt zu verbeſſeren; die monatliche Reinigung zu befoͤrderen/ Grieß und Schleim der Nieren und Blaſen außzutreiben/ den verſtandenen Harn zu befoͤrdern/ und den ſchweren A- them zu erleichteren. Gebrauch. Weilen dieß Kraut ſamt ſeinem Samen durchauß gleiche Kraͤfften mit der Raucken/ und dem Senff/ oder dem Meerꝛettich hat/ als kan man es in allen denen Zufaͤllen und Kranckheiten eben ſo wohl/ und auff ſolche weiß gebrauchen/ wie dieſelbigen Kraͤuter; jedoch muͤſſen die ſchwangeren Weiber deſſen nicht viel genieſſen/ weilen es die Frucht des Leibs gern abtreibet. Man kan ein Waſſer davon deſtillieren/ und ſolches wider den Scharbock/ Gelbſucht/ Waſſerſucht/ weiſ- ſe Sucht der Jungfrawen/ und Miltzeſucht/ gebrauchen. So iſt auch der Samen gut wider ſolche Kranckheiten/ und wider die Wuͤrm/ Engbruͤſtigkeit und Hertzklopffen/ auff 20. biß 30. gran ſchwer auff einmahl eingenommen. Jns gemein braucht man den wilden Bauren-ſenff mit grauen groſſen blaͤttern; Thlaſpi arvenſe Vaccariæ incano fo- lio majus, C. B. Schar- bock. Waſſer- ſucht. Gelbfucht. weiſſe Sucht. Miltzſucht. Wuͤrm. Engbruͤ- ſtigkeit. Hertz- klopffen. CAPUT LXXVI. Taͤſchelkraut. Burſa Paſtoris. Namen. ES haben gelehrte Maͤnner das Taͤ- ſchelkraut fuͤr ein Geſchlecht Thlaſpios, oder des Bauren-kreß gehalten/ da- her

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/447
Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 431. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/447>, abgerufen am 19.04.2024.