Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Andere Buch/
[Spaltenumbruch] satt-grünen/ dünnen und tieff zerschnitte-
nen blättlein gezieret/ der Chamillen oder
Fenchel-blättern gleich/ doch etwas breiter.
An den gemeldten langen gertlein oder
zweiglein wachsen von unden an biß oben
auß gegen dem Augstmonat/ viel kleiner
goldgelber blümlein/ wie runde knöpflein/
an kleinen besondern stielen/ den Wermuth-
blümlein ähnlich/ aber doch kleiner/ sind
beneben gleich wie auch die blätter/ eines
sehr starcken guten geruchs und bitteren ge-
schmacks. Diß Gewächs erstarcket mit der
zeit/ und werden die stengel gar holtzicht/
wie auch die wurtzel/ daß es mehr einer stau-
den gleich sihet/ als einem kraut/ wird fast
eines mannes/ oder biß in die vierthalb elen
lang/ der stengel schlägt jährlich gegen dem
Frühling wider auß/ doch fast langsam/ und
bringt wider neue zweiglein/ davon andere
gerten oder ruthen wachsen.

2. Die kleine schmal-blättige Männlein-
Stabwurtz/ Abrotonum mas angustifolium
minus, C. B. Humile, cum pulchris corymbis,
J. B.
ist der vorigen an gestalt der blättern
und wurtzeln gleich/ die zweiglein aber tragen
viel gelbe schöne blümlein. Der geruch ist
stärcker/ als in der gemeinen Stabwurtz.

3. Die schmal-blättige grawe Männlein-
Stabwurtz/ Abrotanum mas angustifolium in-
canum, C. B.

4. Die wilde oder Feld-Männlein-Stab-
wurtz/ mit daumens-dicker/ langer/ holtzich-
ter wurtzel/ etlich elen hohen dicken stengeln/
weißgraw-haarigen/ vielfach zerschnittenen/
riechenden blättern/ wächßt in Teutschland/
Jtalien und Franckreich/ Abrotanum cam-
pestre, C. B. Artemisia tenuifolia, s. Leptophyl-
los, aliis Abrotanum sylvestre, J. B.
Hieher kan
man auch zehlen die breitblättige nichts rie-
chende Stabwurtz/ Abrotanum latifolium in-
odorum, C. B. Artemisiae tenuifoliae simile, si
non idem, Abrotanum inodorum Lobelii, J. B.

5. Die gemeine Weiblein-Stabwurtz/ Ab-
rotanum foemina foliis teretibus, C. B. Chamae-
cyparissus, J. B.
ist mehr ein holtzichtes stäud-
lein/ als ein kraut/ einem kleinen drauschlich-
ten bäumlein ähnlich/ vergleicht sich mit
den äschenfarben/ grawen/ krausen/ zer-
schnittenen und klein zerkerfften blättlein/
den jungen Heyden-blättlein/ oder dem rech-
ten Meer-Wermuth Dioscoridis. Die stengel
werden selten über anderthalb elen lang/ sind
sechs oder siben/ auch weniger oder mehr/ so
von einer holtzichten wurtzel herkommen/ mit
vielen neben-gerten oder ästlein. Am gipffel
eines jeden stengeleins oder gertleins erschei-
nen schöne/ bleichgelbe/ runde/ knöpfichte
blumen/ in der grösse und gestalt der Rhein-
fahren- oder Meer-Wermuth-blumen; ein je-
de auff einem Stengelein/ auß schüppichtem
kelchlein herfürkommende blum ist wie ein
käßlein gesetzt/ sonsten eines lieblichen ge-
ruchs und bittern geschmacks; dieses Ge-
wächs kan den Winter-frost in unsern Lan-
den nicht leiden/ muß derowegen vor dem
Winter außgesetzt/ und in warmen kellern
erhalten werden/ deßgleichen kan es die grosse
hitz der Sonnen auch nicht wol dulden/ son-
dern hebt bald an zu verwelcken/ sintemahl
es nicht so kräfftig/ daß es genugsame feuch-
tigkeit auß der erden an sich ziehen mag. Es
[Spaltenumbruch] stimmet durchauß zu mit der beschreibung
der Stabwurtz-weibleins/ wie solches die Al-
ten beschrieben haben.

6. Die Weiblein-Stabwurtz mit grosser
bleichgelber blum/ härteren/ kürtzern zweig-
lein/ Abrotanum foemina flore majore, C. B.

7. Die Weiblein-Stabwurtz mit dünne-
ren weissen stengeln/ lieblicherem geruch/ und
dünnen/ kleinen Heiden-blättern/ Abrotanum
foemina foliis Ericae, C. B.

8. Die grosse Weiblein-Stabwurtz mit
Roßmarin-blättern/ Abrotanum foemina fo-
liis Rorismarini majus, C. B.

9. Die kleinere Weiblein-Stabwurtz mit
Roßmarin-blättern/ Abrotanum foemina foliis
Rorismarini minus, C. B.

10. Die grüne Weiblein-Stabwurtz/ mit
bleicher blum/ und übelriechenden blättern/
Abrotanum foemina viridis, C. B.

11. Die Weiblein-Stabwurtz mit graw-
haarigen rein-gekerbten blättern/ dünnen/
schuhe-hohen zweiglein/ Abrotanum foemina
villosis & incanis foliis, C. B.

12. Die fremde Weiblein-Stabwurtz mit
Cypressen-blättern/ Abrotanum foemina fo-
liis Cupressi, C. B.

13. Die Weiblein-Stabwurtz mit Bacil-
len-blättern/ Abrotanum foemina foliis Crith-
mi, D. Fagon. Hort. Reg. Par.

14. Die Weiblein-Stabwurtz mit gantz
grünen Roßmarin-blättern/ Abrotanum foe-
mina foliis Rorismarini totis viridibus, D. Fa-
gon. Hort. Reg. Par.

15. Die grawe Weiblein-Stabwurtz mit
Stöchas-blättern/ Abrotanum foemina ca-
nescens, foliis Stoechadis citrinae, Breyn. Prodr.

16. Die nidrige wilde Weiblein-Stab-
wurtz/ Abrotanum foemina repens, C. B.

17. Die wilde Feld-Stabwurtz/ Abrota-
num campestre incanum, Carlinae odore, C. B.

Wird in Oesterreich bey der Statt Lintz an
den strassen gefunden. Sie hat ein ablange/
zaßlichte und rothe wurtzel/ der stengel wächßt
schuhs-hoch. Die blätter sind zerschnitten
und aschen-farb; so man sie zerreibt/ geben
sie ein geruch von sich wie die Eberwurtz.

Eigenschafft.

Beyde Geschlecht der Stabwurtz sind
warm und trocken im dritten grad; haben
viel flüchtig-saltzichte/ mit ölichten vermisch-
te/ oder balsamische theile in sich/ und hie-
mit die eigenschafft trefflich zu erdünnern
und zu vertheilen/ allem gifft und fäulung
zu widerstehen/ vergiffte stich der Scorpio-
nen und Spinnen zu heilen/ die würm zu tö-
dten/ den harn zu treiben/ die verstopffung
der Leber/ Miltz und Mutter zu eröffnen.
Man gebraucht in der Artzney/ sonderlich
das Männlein der Stabwurtz mit grossen
schmalen blättern/ wie auch das gemeine
Weiblein/ und werden im Heumonat bey
vollem Mond gesamlet.

Gebrauch.

Die obersten schößlein der Stabwurtz/
samt ihren runden/ gelb-farben knöpflein
und blumen in wasser/ wein oder gutem bier
gesotten/ und davon morgens und abends/
jedes mahl 6. oder 8. loth warmlicht getrun-Schwerer
Athem.
Gelbsucht.

cken/ ist ein nutzliche artzney denen so schwer-
lich athmen/ dienet trefflich wider die Gelb-

sucht/

Das Andere Buch/
[Spaltenumbruch] ſatt-gruͤnen/ duͤnnen und tieff zerſchnitte-
nen blaͤttlein gezieret/ der Chamillen oder
Fenchel-blaͤttern gleich/ doch etwas breiter.
An den gemeldten langen gertlein oder
zweiglein wachſen von unden an biß oben
auß gegen dem Augſtmonat/ viel kleiner
goldgelber bluͤmlein/ wie runde knoͤpflein/
an kleinen beſondern ſtielen/ den Wermuth-
bluͤmlein aͤhnlich/ aber doch kleiner/ ſind
beneben gleich wie auch die blaͤtter/ eines
ſehr ſtarcken guten geruchs und bitteren ge-
ſchmacks. Diß Gewaͤchs erſtarcket mit der
zeit/ und werden die ſtengel gar holtzicht/
wie auch die wurtzel/ daß es mehr einer ſtau-
den gleich ſihet/ als einem kraut/ wird faſt
eines mannes/ oder biß in die vierthalb elen
lang/ der ſtengel ſchlaͤgt jaͤhrlich gegen dem
Fruͤhling wider auß/ doch faſt langſam/ und
bringt wider neue zweiglein/ davon andere
gerten oder ruthen wachſen.

2. Die kleine ſchmal-blaͤttige Maͤnnlein-
Stabwurtz/ Abrotonum mas anguſtifolium
minus, C. B. Humile, cum pulchris corymbis,
J. B.
iſt der vorigen an geſtalt der blaͤttern
und wurtzeln gleich/ die zweiglein aber tragen
viel gelbe ſchoͤne bluͤmlein. Der geruch iſt
ſtaͤrcker/ als in der gemeinen Stabwurtz.

3. Die ſchmal-blaͤttige grawe Maͤnnlein-
Stabwurtz/ Abrotanum mas anguſtifolium in-
canum, C. B.

4. Die wilde oder Feld-Maͤnnlein-Stab-
wurtz/ mit daumens-dicker/ langer/ holtzich-
ter wurtzel/ etlich elen hohen dicken ſtengeln/
weißgraw-haarigen/ vielfach zerſchnittenen/
riechenden blaͤttern/ waͤchßt in Teutſchland/
Jtalien und Franckreich/ Abrotanum cam-
peſtre, C. B. Artemiſia tenuifolia, ſ. Leptophyl-
los, aliis Abrotanum ſylveſtre, J. B.
Hieher kan
man auch zehlen die breitblaͤttige nichts rie-
chende Stabwurtz/ Abrotanum latifolium in-
odorum, C. B. Artemiſiæ tenuifoliæ ſimile, ſi
non idem, Abrotanum inodorum Lobelii, J. B.

5. Die gemeine Weiblein-Stabwurtz/ Ab-
rotanum fœmina foliis teretibus, C. B. Chamæ-
cypariſſus, J. B.
iſt mehr ein holtzichtes ſtaͤud-
lein/ als ein kraut/ einem kleinen drauſchlich-
ten baͤumlein aͤhnlich/ vergleicht ſich mit
den aͤſchenfarben/ grawen/ krauſen/ zer-
ſchnittenen und klein zerkerfften blaͤttlein/
den jungen Heyden-blaͤttlein/ oder dem rech-
ten Meer-Wermuth Dioſcoridis. Die ſtengel
werden ſelten uͤber anderthalb elen lang/ ſind
ſechs oder ſiben/ auch weniger oder mehr/ ſo
von einer holtzichten wurtzel herkommen/ mit
vielen neben-gerten oder aͤſtlein. Am gipffel
eines jeden ſtengeleins oder gertleins erſchei-
nen ſchoͤne/ bleichgelbe/ runde/ knoͤpfichte
blumen/ in der groͤſſe und geſtalt der Rhein-
fahren- oder Meer-Wermuth-blumen; ein je-
de auff einem Stengelein/ auß ſchuͤppichtem
kelchlein herfuͤrkommende blum iſt wie ein
kaͤßlein geſetzt/ ſonſten eines lieblichen ge-
ruchs und bittern geſchmacks; dieſes Ge-
waͤchs kan den Winter-froſt in unſern Lan-
den nicht leiden/ muß derowegen vor dem
Winter außgeſetzt/ und in warmen kellern
erhalten werden/ deßgleichen kan es die groſſe
hitz der Sonnen auch nicht wol dulden/ ſon-
dern hebt bald an zu verwelcken/ ſintemahl
es nicht ſo kraͤfftig/ daß es genugſame feuch-
tigkeit auß der erden an ſich ziehen mag. Es
[Spaltenumbruch] ſtimmet durchauß zu mit der beſchreibung
der Stabwurtz-weibleins/ wie ſolches die Al-
ten beſchrieben haben.

6. Die Weiblein-Stabwurtz mit groſſer
bleichgelber blum/ haͤrteren/ kuͤrtzern zweig-
lein/ Abrotanum fœmina flore majore, C. B.

7. Die Weiblein-Stabwurtz mit duͤnne-
ren weiſſen ſtengeln/ lieblicherem geruch/ und
duͤnnen/ kleinen Heiden-blaͤttern/ Abrotanum
fœmina foliis Ericæ, C. B.

8. Die groſſe Weiblein-Stabwurtz mit
Roßmarin-blaͤttern/ Abrotanum fœmina fo-
liis Rorismarini majus, C. B.

9. Die kleinere Weiblein-Stabwurtz mit
Roßmarin-blaͤttern/ Abrotanum fœmina foliis
Rorismarini minus, C. B.

10. Die gruͤne Weiblein-Stabwurtz/ mit
bleicher blum/ und uͤbelriechenden blaͤttern/
Abrotanum fœmina viridis, C. B.

11. Die Weiblein-Stabwurtz mit graw-
haarigen rein-gekerbten blaͤttern/ duͤnnen/
ſchuhe-hohen zweiglein/ Abrotanum fœmina
villoſis & incanis foliis, C. B.

12. Die fremde Weiblein-Stabwurtz mit
Cypreſſen-blaͤttern/ Abrotanum fœmina fo-
liis Cupreſſi, C. B.

13. Die Weiblein-Stabwurtz mit Bacil-
len-blaͤttern/ Abrotanum fœmina foliis Crith-
mi, D. Fagon. Hort. Reg. Par.

14. Die Weiblein-Stabwurtz mit gantz
gruͤnen Roßmarin-blaͤttern/ Abrotanum fœ-
mina foliis Rorismarini totis viridibus, D. Fa-
gon. Hort. Reg. Par.

15. Die grawe Weiblein-Stabwurtz mit
Stoͤchas-blaͤttern/ Abrotanum fœmina ca-
neſcens, foliis Stœchadis citrinæ, Breyn. Prodr.

16. Die nidrige wilde Weiblein-Stab-
wurtz/ Abrotanum fœmina repens, C. B.

17. Die wilde Feld-Stabwurtz/ Abrota-
num campeſtre incanum, Carlinæ odore, C. B.

Wird in Oeſterꝛeich bey der Statt Lintz an
den ſtraſſen gefunden. Sie hat ein ablange/
zaßlichte und rothe wurtzel/ der ſtengel waͤchßt
ſchuhs-hoch. Die blaͤtter ſind zerſchnitten
und aſchen-farb; ſo man ſie zerꝛeibt/ geben
ſie ein geruch von ſich wie die Eberwurtz.

Eigenſchafft.

Beyde Geſchlecht der Stabwurtz ſind
warm und trocken im dritten grad; haben
viel fluͤchtig-ſaltzichte/ mit oͤlichten vermiſch-
te/ oder balſamiſche theile in ſich/ und hie-
mit die eigenſchafft trefflich zu erduͤnnern
und zu vertheilen/ allem gifft und faͤulung
zu widerſtehen/ vergiffte ſtich der Scorpio-
nen und Spinnen zu heilen/ die wuͤrm zu toͤ-
dten/ den harn zu treiben/ die verſtopffung
der Leber/ Miltz und Mutter zu eroͤffnen.
Man gebraucht in der Artzney/ ſonderlich
das Maͤnnlein der Stabwurtz mit groſſen
ſchmalen blaͤttern/ wie auch das gemeine
Weiblein/ und werden im Heumonat bey
vollem Mond geſamlet.

Gebrauch.

Die oberſten ſchoͤßlein der Stabwurtz/
ſamt ihren runden/ gelb-farben knoͤpflein
und blumen in waſſer/ wein oder gutem bier
geſotten/ und davon morgens und abends/
jedes mahl 6. oder 8. loth warmlicht getrun-Schwerer
Athem.
Gelbſucht.

cken/ iſt ein nutzliche artzney denen ſo ſchwer-
lich athmen/ dienet trefflich wider die Gelb-

ſucht/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0530" n="514"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Andere Buch/</hi></fw><lb/><cb/>
&#x017F;att-gru&#x0364;nen/ du&#x0364;nnen und tieff zer&#x017F;chnitte-<lb/>
nen bla&#x0364;ttlein gezieret/ der Chamillen oder<lb/>
Fenchel-bla&#x0364;ttern gleich/ doch etwas breiter.<lb/>
An den gemeldten langen gertlein oder<lb/>
zweiglein wach&#x017F;en von unden an biß oben<lb/>
auß gegen dem Aug&#x017F;tmonat/ viel kleiner<lb/>
goldgelber blu&#x0364;mlein/ wie runde kno&#x0364;pflein/<lb/>
an kleinen be&#x017F;ondern &#x017F;tielen/ den Wermuth-<lb/>
blu&#x0364;mlein a&#x0364;hnlich/ aber doch kleiner/ &#x017F;ind<lb/>
beneben gleich wie auch die bla&#x0364;tter/ eines<lb/>
&#x017F;ehr &#x017F;tarcken guten geruchs und bitteren ge-<lb/>
&#x017F;chmacks. Diß Gewa&#x0364;chs er&#x017F;tarcket mit der<lb/>
zeit/ und werden die &#x017F;tengel gar holtzicht/<lb/>
wie auch die wurtzel/ daß es mehr einer &#x017F;tau-<lb/>
den gleich &#x017F;ihet/ als einem kraut/ wird fa&#x017F;t<lb/>
eines mannes/ oder biß in die vierthalb elen<lb/>
lang/ der &#x017F;tengel &#x017F;chla&#x0364;gt ja&#x0364;hrlich gegen dem<lb/>
Fru&#x0364;hling wider auß/ doch fa&#x017F;t lang&#x017F;am/ und<lb/>
bringt wider neue zweiglein/ davon andere<lb/>
gerten oder ruthen wach&#x017F;en.</p><lb/>
            <p>2. Die kleine &#x017F;chmal-bla&#x0364;ttige Ma&#x0364;nnlein-<lb/>
Stabwurtz/ <hi rendition="#aq">Abrotonum mas angu&#x017F;tifolium<lb/>
minus, <hi rendition="#i">C. B.</hi> Humile, cum pulchris corymbis,<lb/><hi rendition="#i">J. B.</hi></hi> i&#x017F;t der vorigen an ge&#x017F;talt der bla&#x0364;ttern<lb/>
und wurtzeln gleich/ die zweiglein aber tragen<lb/>
viel gelbe &#x017F;cho&#x0364;ne blu&#x0364;mlein. Der geruch i&#x017F;t<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;rcker/ als in der gemeinen Stabwurtz.</p><lb/>
            <p>3. Die &#x017F;chmal-bla&#x0364;ttige grawe Ma&#x0364;nnlein-<lb/>
Stabwurtz/ <hi rendition="#aq">Abrotanum mas angu&#x017F;tifolium in-<lb/>
canum, <hi rendition="#i">C. B.</hi></hi></p><lb/>
            <p>4. Die wilde oder Feld-Ma&#x0364;nnlein-Stab-<lb/>
wurtz/ mit daumens-dicker/ langer/ holtzich-<lb/>
ter wurtzel/ etlich elen hohen dicken &#x017F;tengeln/<lb/>
weißgraw-haarigen/ vielfach zer&#x017F;chnittenen/<lb/>
riechenden bla&#x0364;ttern/ wa&#x0364;chßt in Teut&#x017F;chland/<lb/>
Jtalien und Franckreich/ <hi rendition="#aq">Abrotanum cam-<lb/>
pe&#x017F;tre, <hi rendition="#i">C. B.</hi> Artemi&#x017F;ia tenuifolia, &#x017F;. Leptophyl-<lb/>
los, aliis Abrotanum &#x017F;ylve&#x017F;tre, <hi rendition="#i">J. B.</hi></hi> Hieher kan<lb/>
man auch zehlen die breitbla&#x0364;ttige nichts rie-<lb/>
chende Stabwurtz/ <hi rendition="#aq">Abrotanum latifolium in-<lb/>
odorum, <hi rendition="#i">C. B.</hi> Artemi&#x017F;iæ tenuifoliæ &#x017F;imile, &#x017F;i<lb/>
non idem, Abrotanum inodorum Lobelii, <hi rendition="#i">J. B.</hi></hi></p><lb/>
            <p>5. Die gemeine Weiblein-Stabwurtz/ <hi rendition="#aq">Ab-<lb/>
rotanum f&#x0153;mina foliis teretibus, <hi rendition="#i">C. B.</hi> Chamæ-<lb/>
cypari&#x017F;&#x017F;us, <hi rendition="#i">J. B.</hi></hi> i&#x017F;t mehr ein holtzichtes &#x017F;ta&#x0364;ud-<lb/>
lein/ als ein kraut/ einem kleinen drau&#x017F;chlich-<lb/>
ten ba&#x0364;umlein a&#x0364;hnlich/ vergleicht &#x017F;ich mit<lb/>
den a&#x0364;&#x017F;chenfarben/ grawen/ krau&#x017F;en/ zer-<lb/>
&#x017F;chnittenen und klein zerkerfften bla&#x0364;ttlein/<lb/>
den jungen Heyden-bla&#x0364;ttlein/ oder dem rech-<lb/>
ten Meer-Wermuth <hi rendition="#aq">Dio&#x017F;coridis.</hi> Die &#x017F;tengel<lb/>
werden &#x017F;elten u&#x0364;ber anderthalb elen lang/ &#x017F;ind<lb/>
&#x017F;echs oder &#x017F;iben/ auch weniger oder mehr/ &#x017F;o<lb/>
von einer holtzichten wurtzel herkommen/ mit<lb/>
vielen neben-gerten oder a&#x0364;&#x017F;tlein. Am gipffel<lb/>
eines jeden &#x017F;tengeleins oder gertleins er&#x017F;chei-<lb/>
nen &#x017F;cho&#x0364;ne/ bleichgelbe/ runde/ kno&#x0364;pfichte<lb/>
blumen/ in der gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e und ge&#x017F;talt der Rhein-<lb/>
fahren- oder Meer-Wermuth-blumen; ein je-<lb/>
de auff einem Stengelein/ auß &#x017F;chu&#x0364;ppichtem<lb/>
kelchlein herfu&#x0364;rkommende blum i&#x017F;t wie ein<lb/>
ka&#x0364;ßlein ge&#x017F;etzt/ &#x017F;on&#x017F;ten eines lieblichen ge-<lb/>
ruchs und bittern ge&#x017F;chmacks; die&#x017F;es Ge-<lb/>
wa&#x0364;chs kan den Winter-fro&#x017F;t in un&#x017F;ern Lan-<lb/>
den nicht leiden/ muß derowegen vor dem<lb/>
Winter außge&#x017F;etzt/ und in warmen kellern<lb/>
erhalten werden/ deßgleichen kan es die gro&#x017F;&#x017F;e<lb/>
hitz der Sonnen auch nicht wol dulden/ &#x017F;on-<lb/>
dern hebt bald an zu verwelcken/ &#x017F;intemahl<lb/>
es nicht &#x017F;o kra&#x0364;fftig/ daß es genug&#x017F;ame feuch-<lb/>
tigkeit auß der erden an &#x017F;ich ziehen mag. Es<lb/><cb/>
&#x017F;timmet durchauß zu mit der be&#x017F;chreibung<lb/>
der Stabwurtz-weibleins/ wie &#x017F;olches die Al-<lb/>
ten be&#x017F;chrieben haben.</p><lb/>
            <p>6. Die Weiblein-Stabwurtz mit gro&#x017F;&#x017F;er<lb/>
bleichgelber blum/ ha&#x0364;rteren/ ku&#x0364;rtzern zweig-<lb/>
lein/ <hi rendition="#aq">Abrotanum f&#x0153;mina flore majore, <hi rendition="#i">C. B.</hi></hi></p><lb/>
            <p>7. Die Weiblein-Stabwurtz mit du&#x0364;nne-<lb/>
ren wei&#x017F;&#x017F;en &#x017F;tengeln/ lieblicherem geruch/ und<lb/>
du&#x0364;nnen/ kleinen Heiden-bla&#x0364;ttern/ <hi rendition="#aq">Abrotanum<lb/>
f&#x0153;mina foliis Ericæ, <hi rendition="#i">C. B.</hi></hi></p><lb/>
            <p>8. Die gro&#x017F;&#x017F;e Weiblein-Stabwurtz mit<lb/>
Roßmarin-bla&#x0364;ttern/ <hi rendition="#aq">Abrotanum f&#x0153;mina fo-<lb/>
liis Rorismarini majus, <hi rendition="#i">C. B.</hi></hi></p><lb/>
            <p>9. Die kleinere Weiblein-Stabwurtz mit<lb/>
Roßmarin-bla&#x0364;ttern/ <hi rendition="#aq">Abrotanum f&#x0153;mina foliis<lb/>
Rorismarini minus, <hi rendition="#i">C. B.</hi></hi></p><lb/>
            <p>10. Die gru&#x0364;ne Weiblein-Stabwurtz/ mit<lb/>
bleicher blum/ und u&#x0364;belriechenden bla&#x0364;ttern/<lb/><hi rendition="#aq">Abrotanum f&#x0153;mina viridis, <hi rendition="#i">C. B.</hi></hi></p><lb/>
            <p>11. Die Weiblein-Stabwurtz mit graw-<lb/>
haarigen rein-gekerbten bla&#x0364;ttern/ du&#x0364;nnen/<lb/>
&#x017F;chuhe-hohen zweiglein/ <hi rendition="#aq">Abrotanum f&#x0153;mina<lb/>
villo&#x017F;is &amp; incanis foliis, <hi rendition="#i">C. B.</hi></hi></p><lb/>
            <p>12. Die fremde Weiblein-Stabwurtz mit<lb/>
Cypre&#x017F;&#x017F;en-bla&#x0364;ttern/ <hi rendition="#aq">Abrotanum f&#x0153;mina fo-<lb/>
liis Cupre&#x017F;&#x017F;i, <hi rendition="#i">C. B.</hi></hi></p><lb/>
            <p>13. Die Weiblein-Stabwurtz mit Bacil-<lb/>
len-bla&#x0364;ttern/ <hi rendition="#aq">Abrotanum f&#x0153;mina foliis Crith-<lb/>
mi, D. Fagon. <hi rendition="#i">Hort. Reg. Par.</hi></hi></p><lb/>
            <p>14. Die Weiblein-Stabwurtz mit gantz<lb/>
gru&#x0364;nen Roßmarin-bla&#x0364;ttern/ <hi rendition="#aq">Abrotanum f&#x0153;-<lb/>
mina foliis Rorismarini totis viridibus, D. Fa-<lb/>
gon. <hi rendition="#i">Hort. Reg. Par.</hi></hi></p><lb/>
            <p>15. Die grawe Weiblein-Stabwurtz mit<lb/>
Sto&#x0364;chas-bla&#x0364;ttern/ <hi rendition="#aq">Abrotanum f&#x0153;mina ca-<lb/>
ne&#x017F;cens, foliis St&#x0153;chadis citrinæ, <hi rendition="#i">Breyn. Prodr.</hi></hi></p><lb/>
            <p>16. Die nidrige wilde Weiblein-Stab-<lb/>
wurtz/ <hi rendition="#aq">Abrotanum f&#x0153;mina repens, <hi rendition="#i">C. B.</hi></hi></p><lb/>
            <p>17. Die wilde Feld-Stabwurtz/ <hi rendition="#aq">Abrota-<lb/>
num campe&#x017F;tre incanum, Carlinæ odore, <hi rendition="#i">C. B.</hi></hi><lb/>
Wird in Oe&#x017F;ter&#xA75B;eich bey der Statt Lintz an<lb/>
den &#x017F;tra&#x017F;&#x017F;en gefunden. Sie hat ein ablange/<lb/>
zaßlichte und rothe wurtzel/ der &#x017F;tengel wa&#x0364;chßt<lb/>
&#x017F;chuhs-hoch. Die bla&#x0364;tter &#x017F;ind zer&#x017F;chnitten<lb/>
und a&#x017F;chen-farb; &#x017F;o man &#x017F;ie zer&#xA75B;eibt/ geben<lb/>
&#x017F;ie ein geruch von &#x017F;ich wie die Eberwurtz.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Eigen&#x017F;chafft.</hi> </head><lb/>
            <p>Beyde Ge&#x017F;chlecht der Stabwurtz &#x017F;ind<lb/>
warm und trocken im dritten grad; haben<lb/>
viel flu&#x0364;chtig-&#x017F;altzichte/ mit o&#x0364;lichten vermi&#x017F;ch-<lb/>
te/ oder bal&#x017F;ami&#x017F;che theile in &#x017F;ich/ und hie-<lb/>
mit die eigen&#x017F;chafft trefflich zu erdu&#x0364;nnern<lb/>
und zu vertheilen/ allem gifft und fa&#x0364;ulung<lb/>
zu wider&#x017F;tehen/ vergiffte &#x017F;tich der Scorpio-<lb/>
nen und Spinnen zu heilen/ die wu&#x0364;rm zu to&#x0364;-<lb/>
dten/ den harn zu treiben/ die ver&#x017F;topffung<lb/>
der Leber/ Miltz und Mutter zu ero&#x0364;ffnen.<lb/>
Man gebraucht in der Artzney/ &#x017F;onderlich<lb/>
das Ma&#x0364;nnlein der Stabwurtz mit gro&#x017F;&#x017F;en<lb/>
&#x017F;chmalen bla&#x0364;ttern/ wie auch das gemeine<lb/>
Weiblein/ und werden im Heumonat bey<lb/>
vollem Mond ge&#x017F;amlet.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Gebrauch.</hi> </head><lb/>
            <p>Die ober&#x017F;ten &#x017F;cho&#x0364;ßlein der Stabwurtz/<lb/>
&#x017F;amt ihren runden/ gelb-farben kno&#x0364;pflein<lb/>
und blumen in wa&#x017F;&#x017F;er/ wein oder gutem bier<lb/>
ge&#x017F;otten/ und davon morgens und abends/<lb/>
jedes mahl 6. oder 8. loth warmlicht getrun-<note place="right">Schwerer<lb/>
Athem.<lb/>
Gelb&#x017F;ucht.</note><lb/>
cken/ i&#x017F;t ein nutzliche artzney denen &#x017F;o &#x017F;chwer-<lb/>
lich athmen/ dienet trefflich wider die Gelb-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ucht/</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[514/0530] Das Andere Buch/ ſatt-gruͤnen/ duͤnnen und tieff zerſchnitte- nen blaͤttlein gezieret/ der Chamillen oder Fenchel-blaͤttern gleich/ doch etwas breiter. An den gemeldten langen gertlein oder zweiglein wachſen von unden an biß oben auß gegen dem Augſtmonat/ viel kleiner goldgelber bluͤmlein/ wie runde knoͤpflein/ an kleinen beſondern ſtielen/ den Wermuth- bluͤmlein aͤhnlich/ aber doch kleiner/ ſind beneben gleich wie auch die blaͤtter/ eines ſehr ſtarcken guten geruchs und bitteren ge- ſchmacks. Diß Gewaͤchs erſtarcket mit der zeit/ und werden die ſtengel gar holtzicht/ wie auch die wurtzel/ daß es mehr einer ſtau- den gleich ſihet/ als einem kraut/ wird faſt eines mannes/ oder biß in die vierthalb elen lang/ der ſtengel ſchlaͤgt jaͤhrlich gegen dem Fruͤhling wider auß/ doch faſt langſam/ und bringt wider neue zweiglein/ davon andere gerten oder ruthen wachſen. 2. Die kleine ſchmal-blaͤttige Maͤnnlein- Stabwurtz/ Abrotonum mas anguſtifolium minus, C. B. Humile, cum pulchris corymbis, J. B. iſt der vorigen an geſtalt der blaͤttern und wurtzeln gleich/ die zweiglein aber tragen viel gelbe ſchoͤne bluͤmlein. Der geruch iſt ſtaͤrcker/ als in der gemeinen Stabwurtz. 3. Die ſchmal-blaͤttige grawe Maͤnnlein- Stabwurtz/ Abrotanum mas anguſtifolium in- canum, C. B. 4. Die wilde oder Feld-Maͤnnlein-Stab- wurtz/ mit daumens-dicker/ langer/ holtzich- ter wurtzel/ etlich elen hohen dicken ſtengeln/ weißgraw-haarigen/ vielfach zerſchnittenen/ riechenden blaͤttern/ waͤchßt in Teutſchland/ Jtalien und Franckreich/ Abrotanum cam- peſtre, C. B. Artemiſia tenuifolia, ſ. Leptophyl- los, aliis Abrotanum ſylveſtre, J. B. Hieher kan man auch zehlen die breitblaͤttige nichts rie- chende Stabwurtz/ Abrotanum latifolium in- odorum, C. B. Artemiſiæ tenuifoliæ ſimile, ſi non idem, Abrotanum inodorum Lobelii, J. B. 5. Die gemeine Weiblein-Stabwurtz/ Ab- rotanum fœmina foliis teretibus, C. B. Chamæ- cypariſſus, J. B. iſt mehr ein holtzichtes ſtaͤud- lein/ als ein kraut/ einem kleinen drauſchlich- ten baͤumlein aͤhnlich/ vergleicht ſich mit den aͤſchenfarben/ grawen/ krauſen/ zer- ſchnittenen und klein zerkerfften blaͤttlein/ den jungen Heyden-blaͤttlein/ oder dem rech- ten Meer-Wermuth Dioſcoridis. Die ſtengel werden ſelten uͤber anderthalb elen lang/ ſind ſechs oder ſiben/ auch weniger oder mehr/ ſo von einer holtzichten wurtzel herkommen/ mit vielen neben-gerten oder aͤſtlein. Am gipffel eines jeden ſtengeleins oder gertleins erſchei- nen ſchoͤne/ bleichgelbe/ runde/ knoͤpfichte blumen/ in der groͤſſe und geſtalt der Rhein- fahren- oder Meer-Wermuth-blumen; ein je- de auff einem Stengelein/ auß ſchuͤppichtem kelchlein herfuͤrkommende blum iſt wie ein kaͤßlein geſetzt/ ſonſten eines lieblichen ge- ruchs und bittern geſchmacks; dieſes Ge- waͤchs kan den Winter-froſt in unſern Lan- den nicht leiden/ muß derowegen vor dem Winter außgeſetzt/ und in warmen kellern erhalten werden/ deßgleichen kan es die groſſe hitz der Sonnen auch nicht wol dulden/ ſon- dern hebt bald an zu verwelcken/ ſintemahl es nicht ſo kraͤfftig/ daß es genugſame feuch- tigkeit auß der erden an ſich ziehen mag. Es ſtimmet durchauß zu mit der beſchreibung der Stabwurtz-weibleins/ wie ſolches die Al- ten beſchrieben haben. 6. Die Weiblein-Stabwurtz mit groſſer bleichgelber blum/ haͤrteren/ kuͤrtzern zweig- lein/ Abrotanum fœmina flore majore, C. B. 7. Die Weiblein-Stabwurtz mit duͤnne- ren weiſſen ſtengeln/ lieblicherem geruch/ und duͤnnen/ kleinen Heiden-blaͤttern/ Abrotanum fœmina foliis Ericæ, C. B. 8. Die groſſe Weiblein-Stabwurtz mit Roßmarin-blaͤttern/ Abrotanum fœmina fo- liis Rorismarini majus, C. B. 9. Die kleinere Weiblein-Stabwurtz mit Roßmarin-blaͤttern/ Abrotanum fœmina foliis Rorismarini minus, C. B. 10. Die gruͤne Weiblein-Stabwurtz/ mit bleicher blum/ und uͤbelriechenden blaͤttern/ Abrotanum fœmina viridis, C. B. 11. Die Weiblein-Stabwurtz mit graw- haarigen rein-gekerbten blaͤttern/ duͤnnen/ ſchuhe-hohen zweiglein/ Abrotanum fœmina villoſis & incanis foliis, C. B. 12. Die fremde Weiblein-Stabwurtz mit Cypreſſen-blaͤttern/ Abrotanum fœmina fo- liis Cupreſſi, C. B. 13. Die Weiblein-Stabwurtz mit Bacil- len-blaͤttern/ Abrotanum fœmina foliis Crith- mi, D. Fagon. Hort. Reg. Par. 14. Die Weiblein-Stabwurtz mit gantz gruͤnen Roßmarin-blaͤttern/ Abrotanum fœ- mina foliis Rorismarini totis viridibus, D. Fa- gon. Hort. Reg. Par. 15. Die grawe Weiblein-Stabwurtz mit Stoͤchas-blaͤttern/ Abrotanum fœmina ca- neſcens, foliis Stœchadis citrinæ, Breyn. Prodr. 16. Die nidrige wilde Weiblein-Stab- wurtz/ Abrotanum fœmina repens, C. B. 17. Die wilde Feld-Stabwurtz/ Abrota- num campeſtre incanum, Carlinæ odore, C. B. Wird in Oeſterꝛeich bey der Statt Lintz an den ſtraſſen gefunden. Sie hat ein ablange/ zaßlichte und rothe wurtzel/ der ſtengel waͤchßt ſchuhs-hoch. Die blaͤtter ſind zerſchnitten und aſchen-farb; ſo man ſie zerꝛeibt/ geben ſie ein geruch von ſich wie die Eberwurtz. Eigenſchafft. Beyde Geſchlecht der Stabwurtz ſind warm und trocken im dritten grad; haben viel fluͤchtig-ſaltzichte/ mit oͤlichten vermiſch- te/ oder balſamiſche theile in ſich/ und hie- mit die eigenſchafft trefflich zu erduͤnnern und zu vertheilen/ allem gifft und faͤulung zu widerſtehen/ vergiffte ſtich der Scorpio- nen und Spinnen zu heilen/ die wuͤrm zu toͤ- dten/ den harn zu treiben/ die verſtopffung der Leber/ Miltz und Mutter zu eroͤffnen. Man gebraucht in der Artzney/ ſonderlich das Maͤnnlein der Stabwurtz mit groſſen ſchmalen blaͤttern/ wie auch das gemeine Weiblein/ und werden im Heumonat bey vollem Mond geſamlet. Gebrauch. Die oberſten ſchoͤßlein der Stabwurtz/ ſamt ihren runden/ gelb-farben knoͤpflein und blumen in waſſer/ wein oder gutem bier geſotten/ und davon morgens und abends/ jedes mahl 6. oder 8. loth warmlicht getrun- cken/ iſt ein nutzliche artzney denen ſo ſchwer- lich athmen/ dienet trefflich wider die Gelb- ſucht/ Schwerer Athem. Gelbſucht.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/530
Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 514. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/530>, abgerufen am 19.04.2024.