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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Von den Kräuteren.
[Spaltenumbruch]

2. Der gemeine Ammey/ Ammi majus,
C. B. vulgare majus latioribus foliis, semine
minus odorato, Raj.
Jst grösser als das vo-
rige Geschlecht/ hat eine schlechte/ dünne
wurtzel; einen dicken/ gestriemten/ mit ab-
langen/ breiten/ viel-spältigen blättern be-
kleideten stengel/ auff welchem die weiten/
weissen/ mit langen blättlein unterstützten
Blumen-krönlein/ auff länglichten stielen
erscheinen/ und einen grossen/ schlecht rie-
chenden samen nach sich bringen. Wächßt
von sich selbsten häuffig in Jtalien und Si-
cilien auff den Feldern/ Aeckern/ in den
Weinbergen und Gärten.

3. Der Ammey mit kleinstem/ wolrie-
chenstem Samen/ so da in dem Augst- und
Herbst-monat ihre weissen Blümlein her-
fürbringt/ Ammi semine tenuissimo & odo-
ratissimo, J. B. parvum foliis foeniculi, C. B.
Park.

Eigenschafft.

Der Ammey-samen hat ein scharffes/
flüchtiges/ aromatisch-ölichtes saltz bey
sich/ und daher die Eigenschafft zu wär-
men/ zu tröcknen/ zu lösen/ zu erdünnern/
zu eröffnen/ den Magen/ Hirn/ Hertz und
Mutter zu erwärmen und zu stärcken/ den
Harn zu treiben/ die monatliche Reinigung
zu befördern/ und dem Gifft zu widerstehen.

Gebrauch.

Ein halb quintlein Ammey-samen zer-
Mutter-
grimmen/
verstande-
ner Harn/
Weiber-
blum/
Gifft.
stossen/ und in weissem Wein eingenommen/
dienet wider das Mutter-grimmen/ treibet
den verstandenen Harn und die Weiber-
blum/ widerstehet dem Gifft/ daher es auch
zum Theriac gebraucht wird.

Der wahre Ammey-samen/ welchen
man auß Alexandria bringt/ dienet treflich
Unfrucht-
barkeit der
Weibern.
wol wider die Unfruchtbarkeit der Weibern/
denn die erfahrung hat bezeugt/ daß durch
hülff dieses Samens viel Weiber fruchtbar
worden: So man ihne zu pulver stoßt/ und
ein quintlein schwer in Wein oder Fleisch-
brühen/ morgens über den anderen tag/
drey stund vor dem Jmbiß-mahl einnimt/
soll er bey den Weibern die Empfängnuß
befürdern; der Mann aber muß dem Weib e-
heliche Liebe erzeigen an diesem tag/ in wel-
chem dieser Samen nicht gebraucht wird:
auff das höchste kan dieser Samen vier- oder
fünff-mal genommen werden. Jst ein für-
trefliche und öffters gut befundene Artzney.



CAPUT XVIII.
Gemeiner Berthram. Pyrethrum
vulgare.
Namen.

BErthram heisset Griechisch/ [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt],
[fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt]. Lateinisch/ Pyrethrum. Jta-
liänisch/ Piretro. Frantzösich/ Pire-
tre, Pied d'Alexandre, Pied de Lisandre.
Spa-
nisch/ Pelitre. Englisch/ Bartram/ Wilde
or bastard pelitarii. Dänisch/ Bertram. Ni-
derländisch/ Peretrum. Jn Teutscher sprach
wird er auch genent Berthram/ Pertrem/
Zahnwurtz/ Speichelwurtz und Geyffer-
wurtz.

[Spaltenumbruch] [Abbildung] Gemeiner Berthram. Pyrethrum
vulgare.

Der gemeine Berthram/ Pyrethrum vul-
gare officinarum, Park. flore Bellidis, C. B.
des-
sen die Apothecker gemeiniglich sich in zube-
reitung der Artzneyen bedienen/ wird auch
von Conrado Gesnero in hortis Germaniae, Py-
rethrum Germanicum,
Teutscher Berthram/
der frembde aber/ Pyrethrum Italicum, oder
Jtaliänischer Berthram genennet/ von wel-
chem Casparus Bauhinus vermeldet/ obwolen
er gemeiniglich ein weisse Dolden trage/ so
habe er ihne doch in dem Paduanischen
Garten mit einer gelben Kron/ und längern
blättern gesehen.

Gestalt.

Der gemeine Berthram hat eine schlech-
te und glatte Wurtzel/ fast eines fingers
dick/ und einer spannen lang/ am Geschmack
sehr hitzig und brennend. Die blätter sind
den blättern des Garben-krauts so ähnlich/
daß sie/ wenn sie noch jung sind/ nicht wol
von einander mögen underschieden werden.
Die stengel werden anderthalb spannen
lang/ und auch bißweilen länger/ an dem
giffel derselben erscheinen in dem Ende des
Mäyens allererst im zweyten Jahr/ nach
dem er gepflantzet oder gesäet worden/ schö-
ne/ grosse und gestirnte Blumen/ den Jo-
hannes- blumen ähnlich/ allein die Blume
ist grösser/ dicker/ und außwendig mit roth-
farben sprenglein gemahlet/ gleich wie an
der Maßlieben zu sehen. Jnwendig ist ein
Blume mit einem goldgelben Apffel gefüllt/
rings herumb mit weissen blättlein besetzt/
darauß wird der Samen/ welcher im Heu-
monat zeitig/ davon zielet man junge pfläntz-
lein/ wiewol er sich selbst besamet/ so man
den Samen außfallen läßt. Dieses Ge-
wächs wird bey uns in den Gärten gezie-
let/ und ist gut auffzubringen/ denn es ein

jedes
Von den Kraͤuteren.
[Spaltenumbruch]

2. Der gemeine Ammey/ Ammi majus,
C. B. vulgare majus latioribus foliis, ſemine
minus odorato, Raj.
Jſt groͤſſer als das vo-
rige Geſchlecht/ hat eine ſchlechte/ duͤnne
wurtzel; einen dicken/ geſtriemten/ mit ab-
langen/ breiten/ viel-ſpaͤltigen blaͤttern be-
kleideten ſtengel/ auff welchem die weiten/
weiſſen/ mit langen blaͤttlein unterſtuͤtzten
Blumen-kroͤnlein/ auff laͤnglichten ſtielen
erſcheinen/ und einen groſſen/ ſchlecht rie-
chenden ſamen nach ſich bringen. Waͤchßt
von ſich ſelbſten haͤuffig in Jtalien und Si-
cilien auff den Feldern/ Aeckern/ in den
Weinbergen und Gaͤrten.

3. Der Ammey mit kleinſtem/ wolrie-
chenſtem Samen/ ſo da in dem Augſt- und
Herbſt-monat ihre weiſſen Bluͤmlein her-
fuͤrbringt/ Ammi ſemine tenuiſſimo & odo-
ratiſſimo, J. B. parvum foliis fœniculi, C. B.
Park.

Eigenſchafft.

Der Ammey-ſamen hat ein ſcharffes/
fluͤchtiges/ aromatiſch-oͤlichtes ſaltz bey
ſich/ und daher die Eigenſchafft zu waͤr-
men/ zu troͤcknen/ zu loͤſen/ zu erduͤnnern/
zu eroͤffnen/ den Magen/ Hirn/ Hertz und
Mutter zu erwaͤrmen und zu ſtaͤrcken/ den
Harn zu treiben/ die monatliche Reinigung
zu befoͤrdern/ und dem Gifft zu widerſtehen.

Gebrauch.

Ein halb quintlein Ammey-ſamen zer-
Mutter-
grimmen/
verſtande-
ner Harn/
Weiber-
blum/
Gifft.
ſtoſſen/ und in weiſſem Wein eingenom̃en/
dienet wider das Mutter-grimmen/ treibet
den verſtandenen Harn und die Weiber-
blum/ widerſtehet dem Gifft/ daher es auch
zum Theriac gebraucht wird.

Der wahre Ammey-ſamen/ welchen
man auß Alexandria bringt/ dienet treflich
Unfrucht-
barkeit der
Weibern.
wol wider die Unfruchtbarkeit der Weibern/
denn die erfahrung hat bezeugt/ daß durch
huͤlff dieſes Samens viel Weiber fruchtbar
worden: So man ihne zu pulver ſtoßt/ und
ein quintlein ſchwer in Wein oder Fleiſch-
bruͤhen/ morgens uͤber den anderen tag/
drey ſtund vor dem Jmbiß-mahl einnimt/
ſoll er bey den Weibern die Empfaͤngnuß
befuͤrdern; der Mann aber muß dem Weib e-
heliche Liebe erzeigen an dieſem tag/ in wel-
chem dieſer Samen nicht gebraucht wird:
auff das hoͤchſte kan dieſer Samen vier- oder
fuͤnff-mal genommen werden. Jſt ein fuͤr-
trefliche und oͤffters gut befundene Artzney.



CAPUT XVIII.
Gemeiner Berthram. Pyrethrum
vulgare.
Namen.

BErthram heiſſet Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt],
[fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt]. Lateiniſch/ Pyrethrum. Jta-
liaͤniſch/ Piretro. Frantzoͤſich/ Pire-
tre, Pied d’Alexandre, Pied de Liſandre.
Spa-
niſch/ Pelitre. Engliſch/ Bartram/ Wilde
or baſtard pelitarii. Daͤniſch/ Bertram. Ni-
derlaͤndiſch/ Peretrum. Jn Teutſcher ſprach
wird er auch genent Berthram/ Pertrem/
Zahnwurtz/ Speichelwurtz und Geyffer-
wurtz.

[Spaltenumbruch] [Abbildung] Gemeiner Berthram. Pyrethrum
vulgare.

Der gemeine Berthram/ Pyrethrum vul-
gare officinarum, Park. flore Bellidis, C. B.
deſ-
ſen die Apothecker gemeiniglich ſich in zube-
reitung der Artzneyen bedienen/ wird auch
von Conrado Geſnero in hortis Germaniæ, Py-
rethrum Germanicum,
Teutſcher Berthram/
der frembde aber/ Pyrethrum Italicum, oder
Jtaliaͤniſcher Berthram genennet/ von wel-
chem Caſparus Bauhinus vermeldet/ obwolen
er gemeiniglich ein weiſſe Dolden trage/ ſo
habe er ihne doch in dem Paduaniſchen
Garten mit einer gelben Kron/ und laͤngern
blaͤttern geſehen.

Geſtalt.

Der gemeine Berthram hat eine ſchlech-
te und glatte Wurtzel/ faſt eines fingers
dick/ und einer ſpannen lang/ am Geſchmack
ſehr hitzig und brennend. Die blaͤtter ſind
den blaͤttern des Garben-krauts ſo aͤhnlich/
daß ſie/ wenn ſie noch jung ſind/ nicht wol
von einander moͤgen underſchieden werden.
Die ſtengel werden anderthalb ſpannen
lang/ und auch bißweilen laͤnger/ an dem
giffel derſelben erſcheinen in dem Ende des
Maͤyens allererſt im zweyten Jahr/ nach
dem er gepflantzet oder geſaͤet worden/ ſchoͤ-
ne/ groſſe und geſtirnte Blumen/ den Jo-
hannes- blumen aͤhnlich/ allein die Blume
iſt groͤſſer/ dicker/ und außwendig mit roth-
farben ſprenglein gemahlet/ gleich wie an
der Maßlieben zu ſehen. Jnwendig iſt ein
Blume mit einem goldgelben Apffel gefuͤllt/
rings herumb mit weiſſen blaͤttlein beſetzt/
darauß wird der Samen/ welcher im Heu-
monat zeitig/ davon zielet man junge pflaͤntz-
lein/ wiewol er ſich ſelbſt beſamet/ ſo man
den Samen außfallen laͤßt. Dieſes Ge-
waͤchs wird bey uns in den Gaͤrten gezie-
let/ und iſt gut auffzubringen/ denn es ein

jedes
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[719/0735] Von den Kraͤuteren. 2. Der gemeine Ammey/ Ammi majus, C. B. vulgare majus latioribus foliis, ſemine minus odorato, Raj. Jſt groͤſſer als das vo- rige Geſchlecht/ hat eine ſchlechte/ duͤnne wurtzel; einen dicken/ geſtriemten/ mit ab- langen/ breiten/ viel-ſpaͤltigen blaͤttern be- kleideten ſtengel/ auff welchem die weiten/ weiſſen/ mit langen blaͤttlein unterſtuͤtzten Blumen-kroͤnlein/ auff laͤnglichten ſtielen erſcheinen/ und einen groſſen/ ſchlecht rie- chenden ſamen nach ſich bringen. Waͤchßt von ſich ſelbſten haͤuffig in Jtalien und Si- cilien auff den Feldern/ Aeckern/ in den Weinbergen und Gaͤrten. 3. Der Ammey mit kleinſtem/ wolrie- chenſtem Samen/ ſo da in dem Augſt- und Herbſt-monat ihre weiſſen Bluͤmlein her- fuͤrbringt/ Ammi ſemine tenuiſſimo & odo- ratiſſimo, J. B. parvum foliis fœniculi, C. B. Park. Eigenſchafft. Der Ammey-ſamen hat ein ſcharffes/ fluͤchtiges/ aromatiſch-oͤlichtes ſaltz bey ſich/ und daher die Eigenſchafft zu waͤr- men/ zu troͤcknen/ zu loͤſen/ zu erduͤnnern/ zu eroͤffnen/ den Magen/ Hirn/ Hertz und Mutter zu erwaͤrmen und zu ſtaͤrcken/ den Harn zu treiben/ die monatliche Reinigung zu befoͤrdern/ und dem Gifft zu widerſtehen. Gebrauch. Ein halb quintlein Ammey-ſamen zer- ſtoſſen/ und in weiſſem Wein eingenom̃en/ dienet wider das Mutter-grimmen/ treibet den verſtandenen Harn und die Weiber- blum/ widerſtehet dem Gifft/ daher es auch zum Theriac gebraucht wird. Mutter- grimmen/ verſtande- ner Harn/ Weiber- blum/ Gifft. Der wahre Ammey-ſamen/ welchen man auß Alexandria bringt/ dienet treflich wol wider die Unfruchtbarkeit der Weibern/ denn die erfahrung hat bezeugt/ daß durch huͤlff dieſes Samens viel Weiber fruchtbar worden: So man ihne zu pulver ſtoßt/ und ein quintlein ſchwer in Wein oder Fleiſch- bruͤhen/ morgens uͤber den anderen tag/ drey ſtund vor dem Jmbiß-mahl einnimt/ ſoll er bey den Weibern die Empfaͤngnuß befuͤrdern; der Mann aber muß dem Weib e- heliche Liebe erzeigen an dieſem tag/ in wel- chem dieſer Samen nicht gebraucht wird: auff das hoͤchſte kan dieſer Samen vier- oder fuͤnff-mal genommen werden. Jſt ein fuͤr- trefliche und oͤffters gut befundene Artzney. Unfrucht- barkeit der Weibern. CAPUT XVIII. Gemeiner Berthram. Pyrethrum vulgare. Namen. BErthram heiſſet Griechiſch/ _, _. Lateiniſch/ Pyrethrum. Jta- liaͤniſch/ Piretro. Frantzoͤſich/ Pire- tre, Pied d’Alexandre, Pied de Liſandre. Spa- niſch/ Pelitre. Engliſch/ Bartram/ Wilde or baſtard pelitarii. Daͤniſch/ Bertram. Ni- derlaͤndiſch/ Peretrum. Jn Teutſcher ſprach wird er auch genent Berthram/ Pertrem/ Zahnwurtz/ Speichelwurtz und Geyffer- wurtz. [Abbildung Gemeiner Berthram. Pyrethrum vulgare. ] Der gemeine Berthram/ Pyrethrum vul- gare officinarum, Park. flore Bellidis, C. B. deſ- ſen die Apothecker gemeiniglich ſich in zube- reitung der Artzneyen bedienen/ wird auch von Conrado Geſnero in hortis Germaniæ, Py- rethrum Germanicum, Teutſcher Berthram/ der frembde aber/ Pyrethrum Italicum, oder Jtaliaͤniſcher Berthram genennet/ von wel- chem Caſparus Bauhinus vermeldet/ obwolen er gemeiniglich ein weiſſe Dolden trage/ ſo habe er ihne doch in dem Paduaniſchen Garten mit einer gelben Kron/ und laͤngern blaͤttern geſehen. Geſtalt. Der gemeine Berthram hat eine ſchlech- te und glatte Wurtzel/ faſt eines fingers dick/ und einer ſpannen lang/ am Geſchmack ſehr hitzig und brennend. Die blaͤtter ſind den blaͤttern des Garben-krauts ſo aͤhnlich/ daß ſie/ wenn ſie noch jung ſind/ nicht wol von einander moͤgen underſchieden werden. Die ſtengel werden anderthalb ſpannen lang/ und auch bißweilen laͤnger/ an dem giffel derſelben erſcheinen in dem Ende des Maͤyens allererſt im zweyten Jahr/ nach dem er gepflantzet oder geſaͤet worden/ ſchoͤ- ne/ groſſe und geſtirnte Blumen/ den Jo- hannes- blumen aͤhnlich/ allein die Blume iſt groͤſſer/ dicker/ und außwendig mit roth- farben ſprenglein gemahlet/ gleich wie an der Maßlieben zu ſehen. Jnwendig iſt ein Blume mit einem goldgelben Apffel gefuͤllt/ rings herumb mit weiſſen blaͤttlein beſetzt/ darauß wird der Samen/ welcher im Heu- monat zeitig/ davon zielet man junge pflaͤntz- lein/ wiewol er ſich ſelbſt beſamet/ ſo man den Samen außfallen laͤßt. Dieſes Ge- waͤchs wird bey uns in den Gaͤrten gezie- let/ und iſt gut auffzubringen/ denn es ein jedes

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 719. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/735>, abgerufen am 28.03.2024.