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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Von den Kräuteren.
[Spaltenumbruch] Kurtzer A-
them/
Grimmen
und Hertz-
gesperr der
kin dern/
versteckte
Monat-
blum und
reinigung
in der kind-
bette/ nach-
weh.
vertreibt den jungen Kindern das Grimmen
und Hertz-gesperr/ macht ihnen weit umb
die Brust/ so man bißweilen ein klein löffe-
lein voll eingibet. Auff fünff oder sechs loth
morgens und abends getruncken/ fürderet
die Monatblum der Weiber/ reiniget die
Kindbetterinnen/ insonderheit stillet es die
Nachwehe/ so man 20. gran gestossenen
Zitwan darunter mischet/ oder diesen in man-
gel des Wassers in Wein einnimmet.



CAPUT XLVII.
[Abbildung] Klein Traubenkraut. |Ambrosia.
Namen.

KLein Traubenkraut/ Ambrosienkraut
oder Tausendkorn heißt Griechisch/
[fremdsprachliches Material - 3 Wörter fehlen]. Lateinisch/
Ambrosia, Botrys ambrosia, Artemisia botroi-
des.
Jtaliänisch/ Ambrosia. Frantzösisch/
Petir pyment. Niderländisch/ Cleyn Druy-
ven-cruyt.

Geschlecht und Gestalt.

1. Das klein Traubenkraut oder rechte
Ambrosien-kraut der Alten/ Ambrosia ma-
ritima, C. B. Ambrosia quibusdam, J. B.
Jst
ein staudicht Kräutlein einer elen lang/ hat
ein dünne/ holtzichte wurtzel/ einer spannen
hoch und auch höher/ von deren wachsen
herfür fünff oder sechs/ auch weniger und
mehr kleine stengel/ mit holkehlen und viel
neben-ästlein unterschieden/ unden umb die
stengel und ästlein hat es kleine Rauten-
blättlein/ die sind oben an den stengeln län-
ger/ grösser und tieffer zerschnitten/ den o-
bersten Beyfuß- oder Wermuth-blättlein
gleich/ zwischen den blättlein wachsen her-
für viel runde/ rauche und stachlichte knöpff-
lein/ die sind zusammen gedrungen wie ein
Träublein/ und kommen nach den zuge-
[Spaltenumbruch] schlossenen wolriechenden Blümlein; Wenn
die knöpflein zu ihrer zeitigung gelanget/
findet man darinn ein runden/ schwartzen sa-
men/ welcher am geschmack nicht unlieblich
ist. Das gantze gewächs ist weißlicht/ hat
einen lieblichen/ süssen und anmüthigen ge-
ruch wie die Trauben-blüth. Es wird bey
uns in den Lustgärten gezielet/ aber in Lan-
guedock in Franckreich/ wächßt es von sich
selbst in den Feldern.

2. Das höhere frembde Ambrosien-kraut
mit schlecht-riechenden/ tieff eingeschnitte-
nen Beyfuß-blättern/ Ambrosia foliis Arte-
misiae inodoris elatior, Herman. Cat. Lugd. Bat.

[Abbildung] Klein Feld-Traubenkraut. Am-
brosia campestris repens,
C. Bauh.

3. Das kleine oder niedrig-kriechende Feld-
Traubenkraut/ Ambrosia campestris repens,
C. B. Coronopus Ruellii, sive Nasturtium ver-
rucosum, J. B.
Hat ein lange/ dicklichte
wurtzel/ auß welcher etliche ästichte/ rauch-
lichte stengelein herfür spriessen/ und über
der erden her kriechen/ welche denn so fort
mit tieff eingeschnittenen/ dem Kresse sich
vergleichenden/ auch räßlichten blättern be-
kleidet/ und mit kleinen weissen blümlein ge-
zieret werden/ auff welche die unebnen/ und
gleichsam stachlichten Samen-häußlein
folgen/ in deren jedem ein einiges schwar-
tzes Samen-körnlein sich erzeiget. Wächßt
hin und wider bey uns und anderstwo auff
den Feldern/ und wird in der Artzney wenig
oder nichts gebraucht.

Eigenschafft.

Das kleine Traubenkraut hat neben vie-
len irrdischen theilgen/ ein alkalisches/ mit
wenigem balsamischem Oel vermischtes saltz/
und dadurch die krafft zusammen zu ziehen/
und hindersich zu treiben/ zu säubern/ zu
tröcknen und zu heilen.

Ge-
D d d d d

Von den Kraͤuteren.
[Spaltenumbruch] Kurtzer A-
them/
Grimmen
und Hertz-
geſperꝛ der
kin dern/
verſteckte
Monat-
blum und
reinigung
in der kind-
bette/ nach-
weh.
vertreibt den jungen Kindern das Grimmen
und Hertz-geſperꝛ/ macht ihnen weit umb
die Bruſt/ ſo man bißweilen ein klein loͤffe-
lein voll eingibet. Auff fuͤnff oder ſechs loth
morgens und abends getruncken/ fuͤrderet
die Monatblum der Weiber/ reiniget die
Kindbetterinnen/ inſonderheit ſtillet es die
Nachwehe/ ſo man 20. gran geſtoſſenen
Zitwan darunter miſchet/ oder dieſen in man-
gel des Waſſers in Wein einnimmet.



CAPUT XLVII.
[Abbildung] Klein Traubenkraut. |Ambroſia.
Namen.

KLein Traubenkraut/ Ambroſienkraut
oder Tauſendkorn heißt Griechiſch/
[fremdsprachliches Material – 3 Wörter fehlen]. Lateiniſch/
Ambroſia, Botrys ambroſia, Artemiſia botroi-
des.
Jtaliaͤniſch/ Ambroſia. Frantzoͤſiſch/
Petir pyment. Niderlaͤndiſch/ Cleyn Druy-
ven-cruyt.

Geſchlecht und Geſtalt.

1. Das klein Traubenkraut oder rechte
Ambroſien-kraut der Alten/ Ambroſia ma-
ritima, C. B. Ambroſia quibusdam, J. B.
Jſt
ein ſtaudicht Kraͤutlein einer elen lang/ hat
ein duͤnne/ holtzichte wurtzel/ einer ſpannen
hoch und auch hoͤher/ von deren wachſen
herfuͤr fuͤnff oder ſechs/ auch weniger und
mehr kleine ſtengel/ mit holkehlen und viel
neben-aͤſtlein unterſchieden/ unden umb die
ſtengel und aͤſtlein hat es kleine Rauten-
blaͤttlein/ die ſind oben an den ſtengeln laͤn-
ger/ groͤſſer und tieffer zerſchnitten/ den o-
berſten Beyfuß- oder Wermuth-blaͤttlein
gleich/ zwiſchen den blaͤttlein wachſen her-
fuͤr viel runde/ rauche und ſtachlichte knoͤpff-
lein/ die ſind zuſammen gedrungen wie ein
Traͤublein/ und kommen nach den zuge-
[Spaltenumbruch] ſchloſſenen wolriechenden Bluͤmlein; Weñ
die knoͤpflein zu ihrer zeitigung gelanget/
findet man darinn ein runden/ ſchwartzen ſa-
men/ welcher am geſchmack nicht unlieblich
iſt. Das gantze gewaͤchs iſt weißlicht/ hat
einen lieblichen/ ſuͤſſen und anmuͤthigen ge-
ruch wie die Trauben-bluͤth. Es wird bey
uns in den Luſtgaͤrten gezielet/ aber in Lan-
guedock in Franckreich/ waͤchßt es von ſich
ſelbſt in den Feldern.

2. Das hoͤhere frembde Ambroſien-kraut
mit ſchlecht-riechenden/ tieff eingeſchnitte-
nen Beyfuß-blaͤttern/ Ambroſia foliis Arte-
miſiæ inodoris elatior, Herman. Cat. Lugd. Bat.

[Abbildung] Klein Feld-Traubenkraut. Am-
broſia campeſtris repens,
C. Bauh.

3. Das kleine oder niedrig-kriechende Feld-
Traubenkraut/ Ambroſia campeſtris repens,
C. B. Coronopus Ruellii, ſive Naſturtium ver-
rucoſum, J. B.
Hat ein lange/ dicklichte
wurtzel/ auß welcher etliche aͤſtichte/ rauch-
lichte ſtengelein herfuͤr ſprieſſen/ und uͤber
der erden her kriechen/ welche denn ſo fort
mit tieff eingeſchnittenen/ dem Kreſſe ſich
vergleichenden/ auch raͤßlichten blaͤttern be-
kleidet/ und mit kleinen weiſſen bluͤmlein ge-
zieret werden/ auff welche die unebnen/ und
gleichſam ſtachlichten Samen-haͤußlein
folgen/ in deren jedem ein einiges ſchwar-
tzes Samen-koͤrnlein ſich erzeiget. Waͤchßt
hin und wider bey uns und anderſtwo auff
den Feldern/ und wird in der Artzney wenig
oder nichts gebraucht.

Eigenſchafft.

Das kleine Traubenkraut hat neben vie-
len irꝛdiſchen theilgen/ ein alkaliſches/ mit
wenigem balſamiſchem Oel vermiſchtes ſaltz/
und dadurch die krafft zuſammen zu ziehen/
und hinderſich zu treiben/ zu ſaͤubern/ zu
troͤcknen und zu heilen.

Ge-
D d d d d
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[761/0777] Von den Kraͤuteren. vertreibt den jungen Kindern das Grimmen und Hertz-geſperꝛ/ macht ihnen weit umb die Bruſt/ ſo man bißweilen ein klein loͤffe- lein voll eingibet. Auff fuͤnff oder ſechs loth morgens und abends getruncken/ fuͤrderet die Monatblum der Weiber/ reiniget die Kindbetterinnen/ inſonderheit ſtillet es die Nachwehe/ ſo man 20. gran geſtoſſenen Zitwan darunter miſchet/ oder dieſen in man- gel des Waſſers in Wein einnimmet. Kurtzer A- them/ Grimmen und Hertz- geſperꝛ der kin dern/ verſteckte Monat- blum und reinigung in der kind- bette/ nach- weh. CAPUT XLVII. [Abbildung Klein Traubenkraut. |Ambroſia. ] Namen. KLein Traubenkraut/ Ambroſienkraut oder Tauſendkorn heißt Griechiſch/ ___. Lateiniſch/ Ambroſia, Botrys ambroſia, Artemiſia botroi- des. Jtaliaͤniſch/ Ambroſia. Frantzoͤſiſch/ Petir pyment. Niderlaͤndiſch/ Cleyn Druy- ven-cruyt. Geſchlecht und Geſtalt. 1. Das klein Traubenkraut oder rechte Ambroſien-kraut der Alten/ Ambroſia ma- ritima, C. B. Ambroſia quibusdam, J. B. Jſt ein ſtaudicht Kraͤutlein einer elen lang/ hat ein duͤnne/ holtzichte wurtzel/ einer ſpannen hoch und auch hoͤher/ von deren wachſen herfuͤr fuͤnff oder ſechs/ auch weniger und mehr kleine ſtengel/ mit holkehlen und viel neben-aͤſtlein unterſchieden/ unden umb die ſtengel und aͤſtlein hat es kleine Rauten- blaͤttlein/ die ſind oben an den ſtengeln laͤn- ger/ groͤſſer und tieffer zerſchnitten/ den o- berſten Beyfuß- oder Wermuth-blaͤttlein gleich/ zwiſchen den blaͤttlein wachſen her- fuͤr viel runde/ rauche und ſtachlichte knoͤpff- lein/ die ſind zuſammen gedrungen wie ein Traͤublein/ und kommen nach den zuge- ſchloſſenen wolriechenden Bluͤmlein; Weñ die knoͤpflein zu ihrer zeitigung gelanget/ findet man darinn ein runden/ ſchwartzen ſa- men/ welcher am geſchmack nicht unlieblich iſt. Das gantze gewaͤchs iſt weißlicht/ hat einen lieblichen/ ſuͤſſen und anmuͤthigen ge- ruch wie die Trauben-bluͤth. Es wird bey uns in den Luſtgaͤrten gezielet/ aber in Lan- guedock in Franckreich/ waͤchßt es von ſich ſelbſt in den Feldern. 2. Das hoͤhere frembde Ambroſien-kraut mit ſchlecht-riechenden/ tieff eingeſchnitte- nen Beyfuß-blaͤttern/ Ambroſia foliis Arte- miſiæ inodoris elatior, Herman. Cat. Lugd. Bat. [Abbildung Klein Feld-Traubenkraut. Am- broſia campeſtris repens, C. Bauh. ] 3. Das kleine oder niedrig-kriechende Feld- Traubenkraut/ Ambroſia campeſtris repens, C. B. Coronopus Ruellii, ſive Naſturtium ver- rucoſum, J. B. Hat ein lange/ dicklichte wurtzel/ auß welcher etliche aͤſtichte/ rauch- lichte ſtengelein herfuͤr ſprieſſen/ und uͤber der erden her kriechen/ welche denn ſo fort mit tieff eingeſchnittenen/ dem Kreſſe ſich vergleichenden/ auch raͤßlichten blaͤttern be- kleidet/ und mit kleinen weiſſen bluͤmlein ge- zieret werden/ auff welche die unebnen/ und gleichſam ſtachlichten Samen-haͤußlein folgen/ in deren jedem ein einiges ſchwar- tzes Samen-koͤrnlein ſich erzeiget. Waͤchßt hin und wider bey uns und anderſtwo auff den Feldern/ und wird in der Artzney wenig oder nichts gebraucht. Eigenſchafft. Das kleine Traubenkraut hat neben vie- len irꝛdiſchen theilgen/ ein alkaliſches/ mit wenigem balſamiſchem Oel vermiſchtes ſaltz/ und dadurch die krafft zuſammen zu ziehen/ und hinderſich zu treiben/ zu ſaͤubern/ zu troͤcknen und zu heilen. Ge- D d d d d

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 761. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/777>, abgerufen am 18.04.2024.