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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Von den Baum-und Staud-Gewächsen.
[Spaltenumbruch] Wenn die Sonne undergeht/ verbergen sich
die Früchte under den Blätteren/ und kom-
men des Morgens mit der Sonnen Auff-
gang wieder hervor. Jn einer jeden Hülse
sind drey biß vier kleine braunfarbichte Boh-
nen/ so außwendig mit einem leimichten
Marck/ welches eigentlich die Tamarinde
ist/ bedeckt zu seyn befunden werden. Alß
ich einmals durch starckes gehen erhitzet
worden/ prüffte ich auß Fürwitz ein Ta-
marinde/ merckte aber/ daß sie herbe und
saur ware. Die Jndianer und Portuge-
ser wissen ihre Speisen durch die Tamarin-
den lieblich zubereiten/ und wohl schmackend
zu machen. Sie wird auff unterschiedliche
Weise überzuckeret/ wie auch wohl einge-
saltzen/ und hernach in alle Welt versendet/
die überzuckerten und eingemachten aber
sind die besten und schmackhafftigsten; Sie
entblössen die Tamarinden von ihren Hül-
sen/ und knätten dieselben vermittelst dero
leimichten Feuchtigkeit zusammen/ und ma-
chen grosse Klumpen und Stücke darauß/
welche alßdenn mit Zucker oder dergleichen
in Töpfe gelegt/ verkaufft/ und in andere
Länder verführet werden; Auff solche weis
geht man etwas unsauber mit dero Zuberei-
tung umb/ sind auch mehrentheils s[e]hr wol-
feil/ ungeachtet dieselben/ wegen ihres saur-
lichen guten Geschmacks/ wie auch wegen
ihrer kühlenden und Blut-reinigenden
Krafft sehr begehret/ und nutzlich von vie-
len gebraucht werden.

Mit was für einer Gestalt der Tama-
rinden-baum in Egypten angetroffen wer-
de/ beschreibet Prosper Alpinus in lib. de plant.
AEgypt. c. X.
sehr schön und weitläufftig.
Er wachst in der Grösse des Pflaumen-
baums/ hat dicke Aest/ seine Blätter
vergleichen sich den Myrten-blätteren/ und
die weissen Blumen dem Pomeranzen-blust/
auß deren Mitte schiessen drey dünne Fäden/
darauß dicke Schoten wachsen/ die erstlich
grün/ darnach im reifen äsch-graw sind/
und von innen etliche ungleiche Körner ha-
ben/ die in einem schwarzen saurhafftigen
Marck ligen. Dieser Baum wachset nicht
häuffig in Egypten/ ist auch nicht einhei-
misch/ sondern wird auß Arabien und Mo-
renland dahin gebracht/ und in die Lustgär-
ten gepflantzet. Die Blätter folgen allezeit
der Sonnen nach/ darumb sie auch Son-
nen-folger genennet werden: Denn wenn
die Sonne undergehet/ schliessen sich die
Blätter zu/ und öffnen sich mit der Son-
nen Auffgang wieder: auch schliessen sich
die Schoten im Undergehen der Sonnen
zwischen die Blätter so dick zusammen/ daß
sie dieselben vest halten/ und denn erst wie-
der loß lassen/ wenn die Sonne auffgehet:
Dieses umbkehren der Blätter wird sonst
auch in andern Egyptischen Gewächsen an-
gemerckt/ als in Acacia/ Abrus/ Absus/
Sesban: Mit den Blätteren des Tama-
rinden-baums/ welche im Winter nicht ab-
fallen/ säurlich und angenehm von Geschmack
sind/ vertreibt man in Egypten den Kinde-
ren die Spulwürme. Die Araber machen
die kleinen/ wie auch die reiffen und grossen
Schoten samt dem Marck mit Zucker ein/
solches eingemachte Marck nemmen die Rei-
[Spaltenumbruch] sende mit sich/ und leschen darmit in den
Wildnussen den Durst/ wenn sie durch die
Hitz der Sonne entzündet sind/ und treiben
zugleich die verbranten Feuchtigkeiten von
unden auß. Sie trincken auch das Was-
ser/ darinnen ein zimlicher Theil Tama-
rinden geweichet ist/ mit Zucker vermischt/
wieder allerley Fieber/ denn dieser Trunck
ist denen/ die auß Erhitzung durstig sind/
sehr angenehm/ er kühlet/ und leschet den
Durst auß der massen/ wird in allen Ent-
zündungen der Leber und Nieren/ wie auch
wider den Samen-fluß nutzlich gebraucht.

Den Arabern folgen die Türcken nach/
denn auch diese/ wenn sie in dem Sommer
eine weite Reiß anstellen/ Tamarinden mit
sich nemmen/ meisten theils den Durst da-
mit zu stillen: Wird in der Türckey viel
gebraucht/ dahero kein Jahr fürübergehet/
daß man nicht in Alcair mehr alß drey tau-
send Pfund Tamarinden verkaufft. Johan-
nes Bauhinus tomo I. histor. plantar. universal.
lib. XII. c. IV.
schreibt/ daß in dem König-
reich Buzarathe viel Seeräuber sich auffhal-
ten/ welche die reisenden Kauffleuth auffan-
gen/ und ihnen Tamarinden mit Meerwas-
ser zu trincken geben/ damit sie ein Durch-
bruch des Leibs überkommen sollen: Die
Ursach ist/ dieweilen die Kauffleuth/ wenn
sie den Seeräubern von weitem gewar wer-
den/ ihre Perlen und Edelgestein verschlu-
cken/ auff daß man sie derselben nicht be-
raube/ so die Seeräuber wohl wissen/ dahe-
ro sie ihnen diesen Tranck einschütten/ da-
mit sie solche hinunder geschluckte köstliche
Sachen durch den Stulgang von sich ge-
ben müssen.

Die Frucht/ so man in den Apothecken
Tamarinden nennet/ hat einen sauren und
zusammenziehenden Geschmack/ wird
selten zu uns gantz gebracht/ sondern zer-
stossen/ und in einen Klumpen oder Klotz
formiert/ so man den zertheilt/ findet man
darinnen gelbe Kernen mancherley Gestalt.
Die besten Tamarinden sind rothschwartz/
weich/ frisch und ädericht. Nach der Ge-
stalt/ die allhie abgemahlet/ ist Herren Ca-
merario
und anderen diß Gewächß ander-
halb Spannen hoch auffgangen/ aber dar-
nach im Winter verdorben. Seine Blät-
ter thun sich zu Nacht oder bey trübem Wet-
ter zusammen. Es hat ein lange Schoten.
Garzias ab horto lib. I. aromat. Jnd. Hist. Cap.
XXIIX.
schreibt viel davon/ und zeigt an/
daß dieses Gewächs in Jndia Puli und Am-
bili
genannt werde/ aber von den Arabern
Tamarindi, das ist Jndianische Dacteln/ nicht
daß es den Dacteln zu vergleichen oder da-
hin zu zehlen seye/ sondern dieweil sie kein
anders bequemeres Wort haben finden kön-
nen/ und es inwendig steinichte Kernen in
sich haltet.

Eigenschafft.

Die Tamarinden-Frucht hat ein lieblich
sauren Safft/ mit gelind purgierenden Saltz-
Theilen in sich/ deßwegen sie die Eigens[c] hafft
hat/ innerliche Hitzen zu löschen/ die Gall
gelind außzuführen/ dem Durst zu ste[verlorenes Material - 1 Zeichen fehlt]ren/
das viele Erbrechen zu stillen/ und allzu
grosse Schärffe des Geblüts zu milter[e]n.

Ge-
J 2

Von den Baum-und Staud-Gewaͤchſen.
[Spaltenumbruch] Wenn die Sonne undergeht/ verbergen ſich
die Fruͤchte under den Blaͤtteren/ und kom-
men des Morgens mit der Sonnen Auff-
gang wieder hervor. Jn einer jeden Huͤlſe
ſind drey biß vier kleine braunfarbichte Boh-
nen/ ſo außwendig mit einem leimichten
Marck/ welches eigentlich die Tamarinde
iſt/ bedeckt zu ſeyn befunden werden. Alß
ich einmals durch ſtarckes gehen erhitzet
worden/ pruͤffte ich auß Fuͤrwitz ein Ta-
marinde/ merckte aber/ daß ſie herbe und
ſaur ware. Die Jndianer und Portuge-
ſer wiſſen ihre Speiſen durch die Tamarin-
den lieblich zubereiten/ und wohl ſchmackend
zu machen. Sie wird auff unterſchiedliche
Weiſe uͤberzuckeret/ wie auch wohl einge-
ſaltzen/ und hernach in alle Welt verſendet/
die uͤberzuckerten und eingemachten aber
ſind die beſten und ſchmackhafftigſten; Sie
entbloͤſſen die Tamarinden von ihren Huͤl-
ſen/ und knaͤtten dieſelben vermittelſt dero
leimichten Feuchtigkeit zuſammen/ und ma-
chen groſſe Klumpen und Stuͤcke darauß/
welche alßdenn mit Zucker oder dergleichen
in Toͤpfe gelegt/ verkaufft/ und in andere
Laͤnder verfuͤhret werden; Auff ſolche weis
geht man etwas unſauber mit dero Zuberei-
tung umb/ ſind auch mehrentheils ſ[e]hr wol-
feil/ ungeachtet dieſelben/ wegen ihres ſaur-
lichen guten Geſchmacks/ wie auch wegen
ihrer kuͤhlenden und Blut-reinigenden
Krafft ſehr begehret/ und nutzlich von vie-
len gebraucht werden.

Mit was fuͤr einer Geſtalt der Tama-
rinden-baum in Egypten angetroffen wer-
de/ beſchreibet Proſper Alpinus in lib. de plant.
Ægypt. c. X.
ſehr ſchoͤn und weitlaͤufftig.
Er wachſt in der Groͤſſe des Pflaumen-
baums/ hat dicke Aeſt/ ſeine Blaͤtter
vergleichen ſich den Myrten-blaͤtteren/ und
die weiſſen Blumen dem Pomeranzen-bluſt/
auß deren Mitte ſchieſſen drey duͤnne Faͤden/
darauß dicke Schoten wachſen/ die erſtlich
gruͤn/ darnach im reifen aͤſch-graw ſind/
und von innen etliche ungleiche Koͤrner ha-
ben/ die in einem ſchwarzen ſaurhafftigen
Marck ligen. Dieſer Baum wachſet nicht
haͤuffig in Egypten/ iſt auch nicht einhei-
miſch/ ſondern wird auß Arabien und Mo-
renland dahin gebracht/ und in die Luſtgaͤr-
ten gepflantzet. Die Blaͤtter folgen allezeit
der Sonnen nach/ darumb ſie auch Son-
nen-folger genennet werden: Denn wenn
die Sonne undergehet/ ſchlieſſen ſich die
Blaͤtter zu/ und oͤffnen ſich mit der Son-
nen Auffgang wieder: auch ſchlieſſen ſich
die Schoten im Undergehen der Sonnen
zwiſchen die Blaͤtter ſo dick zuſammen/ daß
ſie dieſelben veſt halten/ und denn erſt wie-
der loß laſſen/ wenn die Sonne auffgehet:
Dieſes umbkehren der Blaͤtter wird ſonſt
auch in andern Egyptiſchen Gewaͤchſen an-
gemerckt/ als in Acacia/ Abrus/ Abſus/
Sesban: Mit den Blaͤtteren des Tama-
rinden-baums/ welche im Winter nicht ab-
fallen/ ſaͤurlich uñ angenehm von Geſchmack
ſind/ vertreibt man in Egypten den Kinde-
ren die Spulwuͤrme. Die Araber machen
die kleinen/ wie auch die reiffen und groſſen
Schoten ſamt dem Marck mit Zucker ein/
ſolches eingemachte Marck nemmen die Rei-
[Spaltenumbruch] ſende mit ſich/ und leſchen darmit in den
Wildnuſſen den Durſt/ wenn ſie durch die
Hitz der Sonne entzuͤndet ſind/ und treiben
zugleich die verbranten Feuchtigkeiten von
unden auß. Sie trincken auch das Waſ-
ſer/ darinnen ein zimlicher Theil Tama-
rinden geweichet iſt/ mit Zucker vermiſcht/
wieder allerley Fieber/ denn dieſer Trunck
iſt denen/ die auß Erhitzung durſtig ſind/
ſehr angenehm/ er kuͤhlet/ und leſchet den
Durſt auß der maſſen/ wird in allen Ent-
zuͤndungen der Leber und Nieren/ wie auch
wider den Samen-fluß nutzlich gebraucht.

Den Arabern folgen die Tuͤrcken nach/
denn auch dieſe/ wenn ſie in dem Sommer
eine weite Reiß anſtellen/ Tamarinden mit
ſich nemmen/ meiſten theils den Durſt da-
mit zu ſtillen: Wird in der Tuͤrckey viel
gebraucht/ dahero kein Jahr fuͤruͤbergehet/
daß man nicht in Alcair mehr alß drey tau-
ſend Pfund Tamarinden verkaufft. Johan-
nes Bauhinus tomo I. hiſtor. plantar. univerſal.
lib. XII. c. IV.
ſchreibt/ daß in dem Koͤnig-
reich Buzarathe viel Seeraͤuber ſich auffhal-
ten/ welche die reiſenden Kauffleuth auffan-
gen/ und ihnen Tamarinden mit Meerwaſ-
ſer zu trincken geben/ damit ſie ein Durch-
bruch des Leibs uͤberkommen ſollen: Die
Urſach iſt/ dieweilen die Kauffleuth/ wenn
ſie den Seeraͤubern von weitem gewar wer-
den/ ihre Perlen und Edelgeſtein verſchlu-
cken/ auff daß man ſie derſelben nicht be-
raube/ ſo die Seeraͤuber wohl wiſſen/ dahe-
ro ſie ihnen dieſen Tranck einſchuͤtten/ da-
mit ſie ſolche hinunder geſchluckte koͤſtliche
Sachen durch den Stulgang von ſich ge-
ben muͤſſen.

Die Frucht/ ſo man in den Apothecken
Tamarinden nennet/ hat einen ſauren und
zuſammenziehenden Geſchmack/ wird
ſelten zu uns gantz gebracht/ ſondern zer-
ſtoſſen/ und in einen Klumpen oder Klotz
formiert/ ſo man den zertheilt/ findet man
darinnen gelbe Kernen mancherley Geſtalt.
Die beſten Tamarinden ſind rothſchwartz/
weich/ friſch und aͤdericht. Nach der Ge-
ſtalt/ die allhie abgemahlet/ iſt Herꝛen Ca-
merario
und anderen diß Gewaͤchß ander-
halb Spannen hoch auffgangen/ aber dar-
nach im Winter verdorben. Seine Blaͤt-
ter thun ſich zu Nacht oder bey truͤbem Wet-
ter zuſammen. Es hat ein lange Schoten.
Garzias ab horto lib. I. aromat. Jnd. Hiſt. Cap.
XXIIX.
ſchreibt viel davon/ und zeigt an/
daß dieſes Gewaͤchs in Jndia Puli und Am-
bili
genannt werde/ aber von den Arabern
Tamarindi, das iſt Jndianiſche Dacteln/ nicht
daß es den Dacteln zu vergleichen oder da-
hin zu zehlen ſeye/ ſondern dieweil ſie kein
anders bequemeres Wort haben finden koͤn-
nen/ und es inwendig ſteinichte Kernen in
ſich haltet.

Eigenſchafft.

Die Tamarinden-Frucht hat ein lieblich
ſauren Safft/ mit gelind purgierenden Saltz-
Theilen in ſich/ deßwegen ſie die Eigenſ[c] hafft
hat/ innerliche Hitzen zu loͤſchen/ die Gall
gelind außzufuͤhren/ dem Durſt zu ſte[verlorenes Material – 1 Zeichen fehlt]ren/
das viele Erbrechen zu ſtillen/ und allzu
groſſe Schaͤrffe des Gebluͤts zu milter[e]n.

Ge-
J 2
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[67/0083] Von den Baum-und Staud-Gewaͤchſen. Wenn die Sonne undergeht/ verbergen ſich die Fruͤchte under den Blaͤtteren/ und kom- men des Morgens mit der Sonnen Auff- gang wieder hervor. Jn einer jeden Huͤlſe ſind drey biß vier kleine braunfarbichte Boh- nen/ ſo außwendig mit einem leimichten Marck/ welches eigentlich die Tamarinde iſt/ bedeckt zu ſeyn befunden werden. Alß ich einmals durch ſtarckes gehen erhitzet worden/ pruͤffte ich auß Fuͤrwitz ein Ta- marinde/ merckte aber/ daß ſie herbe und ſaur ware. Die Jndianer und Portuge- ſer wiſſen ihre Speiſen durch die Tamarin- den lieblich zubereiten/ und wohl ſchmackend zu machen. Sie wird auff unterſchiedliche Weiſe uͤberzuckeret/ wie auch wohl einge- ſaltzen/ und hernach in alle Welt verſendet/ die uͤberzuckerten und eingemachten aber ſind die beſten und ſchmackhafftigſten; Sie entbloͤſſen die Tamarinden von ihren Huͤl- ſen/ und knaͤtten dieſelben vermittelſt dero leimichten Feuchtigkeit zuſammen/ und ma- chen groſſe Klumpen und Stuͤcke darauß/ welche alßdenn mit Zucker oder dergleichen in Toͤpfe gelegt/ verkaufft/ und in andere Laͤnder verfuͤhret werden; Auff ſolche weis geht man etwas unſauber mit dero Zuberei- tung umb/ ſind auch mehrentheils ſehr wol- feil/ ungeachtet dieſelben/ wegen ihres ſaur- lichen guten Geſchmacks/ wie auch wegen ihrer kuͤhlenden und Blut-reinigenden Krafft ſehr begehret/ und nutzlich von vie- len gebraucht werden. Mit was fuͤr einer Geſtalt der Tama- rinden-baum in Egypten angetroffen wer- de/ beſchreibet Proſper Alpinus in lib. de plant. Ægypt. c. X. ſehr ſchoͤn und weitlaͤufftig. Er wachſt in der Groͤſſe des Pflaumen- baums/ hat dicke Aeſt/ ſeine Blaͤtter vergleichen ſich den Myrten-blaͤtteren/ und die weiſſen Blumen dem Pomeranzen-bluſt/ auß deren Mitte ſchieſſen drey duͤnne Faͤden/ darauß dicke Schoten wachſen/ die erſtlich gruͤn/ darnach im reifen aͤſch-graw ſind/ und von innen etliche ungleiche Koͤrner ha- ben/ die in einem ſchwarzen ſaurhafftigen Marck ligen. Dieſer Baum wachſet nicht haͤuffig in Egypten/ iſt auch nicht einhei- miſch/ ſondern wird auß Arabien und Mo- renland dahin gebracht/ und in die Luſtgaͤr- ten gepflantzet. Die Blaͤtter folgen allezeit der Sonnen nach/ darumb ſie auch Son- nen-folger genennet werden: Denn wenn die Sonne undergehet/ ſchlieſſen ſich die Blaͤtter zu/ und oͤffnen ſich mit der Son- nen Auffgang wieder: auch ſchlieſſen ſich die Schoten im Undergehen der Sonnen zwiſchen die Blaͤtter ſo dick zuſammen/ daß ſie dieſelben veſt halten/ und denn erſt wie- der loß laſſen/ wenn die Sonne auffgehet: Dieſes umbkehren der Blaͤtter wird ſonſt auch in andern Egyptiſchen Gewaͤchſen an- gemerckt/ als in Acacia/ Abrus/ Abſus/ Sesban: Mit den Blaͤtteren des Tama- rinden-baums/ welche im Winter nicht ab- fallen/ ſaͤurlich uñ angenehm von Geſchmack ſind/ vertreibt man in Egypten den Kinde- ren die Spulwuͤrme. Die Araber machen die kleinen/ wie auch die reiffen und groſſen Schoten ſamt dem Marck mit Zucker ein/ ſolches eingemachte Marck nemmen die Rei- ſende mit ſich/ und leſchen darmit in den Wildnuſſen den Durſt/ wenn ſie durch die Hitz der Sonne entzuͤndet ſind/ und treiben zugleich die verbranten Feuchtigkeiten von unden auß. Sie trincken auch das Waſ- ſer/ darinnen ein zimlicher Theil Tama- rinden geweichet iſt/ mit Zucker vermiſcht/ wieder allerley Fieber/ denn dieſer Trunck iſt denen/ die auß Erhitzung durſtig ſind/ ſehr angenehm/ er kuͤhlet/ und leſchet den Durſt auß der maſſen/ wird in allen Ent- zuͤndungen der Leber und Nieren/ wie auch wider den Samen-fluß nutzlich gebraucht. Den Arabern folgen die Tuͤrcken nach/ denn auch dieſe/ wenn ſie in dem Sommer eine weite Reiß anſtellen/ Tamarinden mit ſich nemmen/ meiſten theils den Durſt da- mit zu ſtillen: Wird in der Tuͤrckey viel gebraucht/ dahero kein Jahr fuͤruͤbergehet/ daß man nicht in Alcair mehr alß drey tau- ſend Pfund Tamarinden verkaufft. Johan- nes Bauhinus tomo I. hiſtor. plantar. univerſal. lib. XII. c. IV. ſchreibt/ daß in dem Koͤnig- reich Buzarathe viel Seeraͤuber ſich auffhal- ten/ welche die reiſenden Kauffleuth auffan- gen/ und ihnen Tamarinden mit Meerwaſ- ſer zu trincken geben/ damit ſie ein Durch- bruch des Leibs uͤberkommen ſollen: Die Urſach iſt/ dieweilen die Kauffleuth/ wenn ſie den Seeraͤubern von weitem gewar wer- den/ ihre Perlen und Edelgeſtein verſchlu- cken/ auff daß man ſie derſelben nicht be- raube/ ſo die Seeraͤuber wohl wiſſen/ dahe- ro ſie ihnen dieſen Tranck einſchuͤtten/ da- mit ſie ſolche hinunder geſchluckte koͤſtliche Sachen durch den Stulgang von ſich ge- ben muͤſſen. Die Frucht/ ſo man in den Apothecken Tamarinden nennet/ hat einen ſauren und zuſammenziehenden Geſchmack/ wird ſelten zu uns gantz gebracht/ ſondern zer- ſtoſſen/ und in einen Klumpen oder Klotz formiert/ ſo man den zertheilt/ findet man darinnen gelbe Kernen mancherley Geſtalt. Die beſten Tamarinden ſind rothſchwartz/ weich/ friſch und aͤdericht. Nach der Ge- ſtalt/ die allhie abgemahlet/ iſt Herꝛen Ca- merario und anderen diß Gewaͤchß ander- halb Spannen hoch auffgangen/ aber dar- nach im Winter verdorben. Seine Blaͤt- ter thun ſich zu Nacht oder bey truͤbem Wet- ter zuſammen. Es hat ein lange Schoten. Garzias ab horto lib. I. aromat. Jnd. Hiſt. Cap. XXIIX. ſchreibt viel davon/ und zeigt an/ daß dieſes Gewaͤchs in Jndia Puli und Am- bili genannt werde/ aber von den Arabern Tamarindi, das iſt Jndianiſche Dacteln/ nicht daß es den Dacteln zu vergleichen oder da- hin zu zehlen ſeye/ ſondern dieweil ſie kein anders bequemeres Wort haben finden koͤn- nen/ und es inwendig ſteinichte Kernen in ſich haltet. Eigenſchafft. Die Tamarinden-Frucht hat ein lieblich ſauren Safft/ mit gelind purgierenden Saltz- Theilen in ſich/ deßwegen ſie die Eigenſc hafft hat/ innerliche Hitzen zu loͤſchen/ die Gall gelind außzufuͤhren/ dem Durſt zu ſte_ren/ das viele Erbrechen zu ſtillen/ und allzu groſſe Schaͤrffe des Gebluͤts zu milteren. Ge- J 2

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/83>, abgerufen am 19.04.2024.