Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727.

Bild:
<< vorherige Seite

Verarge mir mein klein Erinnern nicht!
Gebrauch auch einst der munt'ren Geister Kraft!
Besing' in Deiner Kunst der Cörper Eigenschast!
Läst Du ein Lied von GOttes Creatur,
Zu ihres Schöpfers Ruhm, erschallen;
Wird's Deinem Könige nicht nur,
Nein auch dem Könige der Könige, gefallen.

Preis-würdiger Heräus, dessen Geist
Mit Recht ein Sammel-Platz
Von Künst- und Wissenschafften heisst,
Bey Dem ein solcher Schatz,
Als Du in Deinem Bergwerks-Gründen
Kaum finden wirst, zu finden;
Auf, fahre ferner fort, und bring' uns auf die Spur,
Der unterirdischen Natur!
Du auch, belebter Geist des Feuer-reichen Hancken,
Du wirst der letzten keiner seyn,
So wenig als auch der, den Du, nebst Lohenstein,
Jn Deinen jüngst der Welt gelieferten Gedanken,
Mit so viel Ruhm als Recht in einem hellen Scheine
Als einen Phönix zeig'st. Jch meine,
Nie g'nug gepriesener, berühmter Neukirch, Dich.
Auf, lasset beide denn, zu Göttlichem Gefallen,
Jn diesem Ton auch Eure Lieder schallen!
Vor andern, edler Pietsch, den ich nicht g'nug zu schätzen,
Noch zu erheben weiß, laß Deine Lieder schallen

Von
J i 5

Verarge mir mein klein Erinnern nicht!
Gebrauch auch einſt der munt’ren Geiſter Kraft!
Beſing’ in Deiner Kunſt der Coͤrper Eigenſchaſt!
Laͤſt Du ein Lied von GOttes Creatur,
Zu ihres Schoͤpfers Ruhm, erſchallen;
Wird’s Deinem Koͤnige nicht nur,
Nein auch dem Koͤnige der Koͤnige, gefallen.

Preis-wuͤrdiger Heraͤus, deſſen Geiſt
Mit Recht ein Sammel-Platz
Von Kuͤnſt- und Wiſſenſchafften heiſſt,
Bey Dem ein ſolcher Schatz,
Als Du in Deinem Bergwerks-Gruͤnden
Kaum finden wirſt, zu finden;
Auf, fahre ferner fort, und bring’ uns auf die Spur,
Der unterirdiſchen Natur!
Du auch, belebter Geiſt des Feuer-reichen Hancken,
Du wirſt der letzten keiner ſeyn,
So wenig als auch der, den Du, nebſt Lohenſtein,
Jn Deinen juͤngſt der Welt gelieferten Gedanken,
Mit ſo viel Ruhm als Recht in einem hellen Scheine
Als einen Phoͤnix zeig’ſt. Jch meine,
Nie g’nug geprieſener, beruͤhmter Neukirch, Dich.
Auf, laſſet beide denn, zu Goͤttlichem Gefallen,
Jn dieſem Ton auch Eure Lieder ſchallen!
Vor andern, edler Pietſch, den ich nicht g’nug zu ſchaͤtzen,
Noch zu erheben weiß, laß Deine Lieder ſchallen

Von
J i 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg n="159">
            <l><pb facs="#f0541" n="505"/>
Verarge mir mein klein Erinnern nicht!</l><lb/>
            <l>Gebrauch auch ein&#x017F;t der munt&#x2019;ren Gei&#x017F;ter Kraft!</l><lb/>
            <l>Be&#x017F;ing&#x2019; in Deiner Kun&#x017F;t der Co&#x0364;rper Eigen&#x017F;cha&#x017F;t!</l><lb/>
            <l>La&#x0364;&#x017F;t Du ein Lied von GOttes Creatur,</l><lb/>
            <l>Zu ihres Scho&#x0364;pfers Ruhm, er&#x017F;challen;</l><lb/>
            <l>Wird&#x2019;s Deinem Ko&#x0364;nige nicht nur,</l><lb/>
            <l>Nein auch dem <hi rendition="#fr">Ko&#x0364;nige</hi> der Ko&#x0364;nige, gefallen.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="160">
            <l>Preis-wu&#x0364;rdiger <hi rendition="#fr">Hera&#x0364;us,</hi> de&#x017F;&#x017F;en Gei&#x017F;t</l><lb/>
            <l>Mit Recht ein Sammel-Platz</l><lb/>
            <l>Von Ku&#x0364;n&#x017F;t- und Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chafften hei&#x017F;&#x017F;t,</l><lb/>
            <l>Bey Dem ein &#x017F;olcher Schatz,</l><lb/>
            <l>Als Du in Deinem Bergwerks-Gru&#x0364;nden</l><lb/>
            <l>Kaum finden wir&#x017F;t, zu finden;</l><lb/>
            <l>Auf, fahre ferner fort, und bring&#x2019; uns auf die Spur,</l><lb/>
            <l>Der unterirdi&#x017F;chen Natur!</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="161">
            <l>Du auch, belebter Gei&#x017F;t des Feuer-reichen <hi rendition="#fr">Hancken,</hi></l><lb/>
            <l>Du wir&#x017F;t der letzten keiner &#x017F;eyn,</l><lb/>
            <l>So wenig als auch der, den Du, neb&#x017F;t Lohen&#x017F;tein,</l><lb/>
            <l>Jn Deinen ju&#x0364;ng&#x017F;t der Welt gelieferten Gedanken,</l><lb/>
            <l>Mit &#x017F;o viel Ruhm als Recht in einem hellen Scheine</l><lb/>
            <l>Als einen Pho&#x0364;nix zeig&#x2019;&#x017F;t. Jch meine,</l><lb/>
            <l>Nie g&#x2019;nug geprie&#x017F;ener, beru&#x0364;hmter <hi rendition="#fr">Neukirch,</hi> Dich.</l><lb/>
            <l>Auf, la&#x017F;&#x017F;et beide denn, zu Go&#x0364;ttlichem Gefallen,</l><lb/>
            <l>Jn die&#x017F;em Ton auch Eure Lieder &#x017F;challen!</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="162">
            <l>Vor andern, edler <hi rendition="#fr">Piet&#x017F;ch,</hi> den ich nicht g&#x2019;nug zu &#x017F;cha&#x0364;tzen,</l><lb/>
            <l>Noch zu erheben weiß, laß Deine Lieder &#x017F;challen</l><lb/>
            <l>
              <fw place="bottom" type="sig">J i 5</fw>
              <fw place="bottom" type="catch">Von</fw><lb/>
            </l>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[505/0541] Verarge mir mein klein Erinnern nicht! Gebrauch auch einſt der munt’ren Geiſter Kraft! Beſing’ in Deiner Kunſt der Coͤrper Eigenſchaſt! Laͤſt Du ein Lied von GOttes Creatur, Zu ihres Schoͤpfers Ruhm, erſchallen; Wird’s Deinem Koͤnige nicht nur, Nein auch dem Koͤnige der Koͤnige, gefallen. Preis-wuͤrdiger Heraͤus, deſſen Geiſt Mit Recht ein Sammel-Platz Von Kuͤnſt- und Wiſſenſchafften heiſſt, Bey Dem ein ſolcher Schatz, Als Du in Deinem Bergwerks-Gruͤnden Kaum finden wirſt, zu finden; Auf, fahre ferner fort, und bring’ uns auf die Spur, Der unterirdiſchen Natur! Du auch, belebter Geiſt des Feuer-reichen Hancken, Du wirſt der letzten keiner ſeyn, So wenig als auch der, den Du, nebſt Lohenſtein, Jn Deinen juͤngſt der Welt gelieferten Gedanken, Mit ſo viel Ruhm als Recht in einem hellen Scheine Als einen Phoͤnix zeig’ſt. Jch meine, Nie g’nug geprieſener, beruͤhmter Neukirch, Dich. Auf, laſſet beide denn, zu Goͤttlichem Gefallen, Jn dieſem Ton auch Eure Lieder ſchallen! Vor andern, edler Pietſch, den ich nicht g’nug zu ſchaͤtzen, Noch zu erheben weiß, laß Deine Lieder ſchallen Von J i 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/541
Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 505. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/541>, abgerufen am 28.03.2024.