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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Bru
schwister und einer Stiefmutter zu
leiden hatte, eine wenig freudenreiche
Jugend; nur mit ihrem Bruder Wil-
helm verband sie das innigste Liebes-
band. Sie lebte daher von ihrem 16.
Lebensjahre ab meist bei Verwandten
oder Bekannten in Sorau, Krieschütz,
Steinau, Herzogswalde und anderen
Orten Schlesiens und der Lausitz, wie
sie denn auch viel in Muskau bei der
Gräfin Pückler weilte, die sie zu ihren
liebsten Freundinnen zählte. Jn Gor-
zyn bei Posen lernte sie 1825 auf dem
Gute des Barons von Harlem den
königl. Vermessungsrevisor u. Bür-
germeister Joh. Frdr. Brown kennen,
mit dem sie sich im Januar 1826 ver-
mählte. Aber schon nach achtjähriger
Ehe starb sie am 21. Juli 1834 zu
Schwersenz in der Provinz Posen.

S:


Beschäftigung des Geistes in einsamen
Stunden (Hinterlassene Ge.), 1872.

*Bruch, Karl,

pfälzischer Dialekt-
dichter, wurde am 30. Mai 1834 in
Zweibrücken geboren, besuchte das
Gymnasium seiner Vaterstadt u. wid-
mete sich dann dem Berufe eines Kauf-
manns. Er starb in Zweibrücken am
26. Juni 1906.

S:

Luschdiges aus
Zweebrikke (Ge. u. Geschichte), 1896.

*Bruch, Karl August Maximi-
lian,

* am 16. August 1838 zu Wald-
bröl, Reg.-Bez. Köln, absolvierte das
Gymnasium zu Minden, wohin sein
Vater als evangel. Pfarrer 1847 ver-
setzt worden war, studierte von 1857
bis 1860 in Bonn u. Göttingen Theo-
logie, wurde dann in der Folge Haus-
lehrer im Lippeschen, Vorsteher einer
höheren Privatschule in Petershagen,
erster Lehrer an der Töchterschule in
Minden, Synodal- u. Pfarrvikar in
Witten und 1865 Pfarrer in Hückes-
wagen, wo er jetzt noch im Amte steht.

S:

Die Tragödien des Sophokles, in
dem Versmaß der Urschrift übers.,
1879. - Die Tragödien des Äschylos,
in dem Versmaß der Urschrift übers.,
1881. - Ausgewählte Dramen des
Euripides, in dem Versmaß der Ur-
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Bru
schrift übers., 1883. - Hellas (Lyr. Dn.
aus dem hellenischen Altertum, metr.
übers.), 1879. - Roma (Lyr. Dn. a. d.
römischen Altertum, metr. übersetzt),
1883. - Des Horatius Oden ver-
deutscht, 1885.

Bruch-Sinn, Karoline,

wurde
am 13. Jan. 1853 zu Olmütz als die
Tochter eines Genieoffiziers geboren,
verließ schon im zarten Kindesalter
ihre Heimat, um zuerst in Ungarn u.
nach acht Jahren in dem böhmischen
Städtchen Pissen b. Prag Aufenthalt
zu nehmen. Da hier eine tüchtige
deutsche Schule mangelte, so genoß
sie nur Privatunterricht; doch auch
dieser war nicht geeignet, den Grund
zu tüchtiger wissenschaftlicher Bildung
zu legen, und so war sie später ge-
zwungen, auf autodidaktischem Wege
sich das Wissen zu sammeln, das ihr
als Jdeal vorschwebte. Jn der Folge
kam sie mit ihren Eltern nach Linz u.
dann nach Komorn, vermählte sich
später mit dem k. k. Geniemajor Bruch
und begleitete denselben nach Spa-
lato, Graz und Wien. Hier lebt sie
noch jetzt und ist als Redaktrice und
Mitarbeiterin mehrerer in- und aus-
ländischen Blätter literarisch tätig.
Von 1886-88 redigierte sie "Das
Hausbuch deutscher Dichtung", 1889
den "Damensalon" (Beilage des
"Jungen Kikeriki"), 1889-92 den
"Deutschen Bannerträger", 1890-94
die "Wiener Literatur-Zeitung" und
seit 1897 den belletristischen Teil von
J. Jägers "Wiener Almanach". Von
ihren zahlreichen Arbeiten ist indessen
bisher noch nichts als selbständiges
Werk veröffentlicht. - Sie + i. Nov. 1911.

*Bruchmüller, Ernst Wilhelm


Joachim, geb. am 17. Juni 1872 zu
Genninsch-Warthebruch (Kreis Lands-
berg a. d. Warthe) als der Sohn des
dortigen Pfarrers, besuchte vom
Herbst 1884-92 die Gymnasien zu
Guben u. Stralsund u. studierte dann
mit Ausnahme eines in Greifswald
verbrachten Semesters in Leipzig Ge-

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Bru
ſchwiſter und einer Stiefmutter zu
leiden hatte, eine wenig freudenreiche
Jugend; nur mit ihrem Bruder Wil-
helm verband ſie das innigſte Liebes-
band. Sie lebte daher von ihrem 16.
Lebensjahre ab meiſt bei Verwandten
oder Bekannten in Sorau, Krieſchütz,
Steinau, Herzogswalde und anderen
Orten Schleſiens und der Lauſitz, wie
ſie denn auch viel in Muskau bei der
Gräfin Pückler weilte, die ſie zu ihren
liebſten Freundinnen zählte. Jn Gor-
zyn bei Poſen lernte ſie 1825 auf dem
Gute des Barons von Harlem den
königl. Vermeſſungsreviſor u. Bür-
germeiſter Joh. Frdr. Brown kennen,
mit dem ſie ſich im Januar 1826 ver-
mählte. Aber ſchon nach achtjähriger
Ehe ſtarb ſie am 21. Juli 1834 zu
Schwerſenz in der Provinz Poſen.

S:


Beſchäftigung des Geiſtes in einſamen
Stunden (Hinterlaſſene Ge.), 1872.

*Bruch, Karl,

pfälziſcher Dialekt-
dichter, wurde am 30. Mai 1834 in
Zweibrücken geboren, beſuchte das
Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt u. wid-
mete ſich dann dem Berufe eines Kauf-
manns. Er ſtarb in Zweibrücken am
26. Juni 1906.

S:

Luſchdiges aus
Zweebrikke (Ge. u. Geſchichte), 1896.

*Bruch, Karl Auguſt Maximi-
lian,

* am 16. Auguſt 1838 zu Wald-
bröl, Reg.-Bez. Köln, abſolvierte das
Gymnaſium zu Minden, wohin ſein
Vater als evangel. Pfarrer 1847 ver-
ſetzt worden war, ſtudierte von 1857
bis 1860 in Bonn u. Göttingen Theo-
logie, wurde dann in der Folge Haus-
lehrer im Lippeſchen, Vorſteher einer
höheren Privatſchule in Petershagen,
erſter Lehrer an der Töchterſchule in
Minden, Synodal- u. Pfarrvikar in
Witten und 1865 Pfarrer in Hückes-
wagen, wo er jetzt noch im Amte ſteht.

S:

Die Tragödien des Sophokles, in
dem Versmaß der Urſchrift überſ.,
1879. – Die Tragödien des Äſchylos,
in dem Versmaß der Urſchrift überſ.,
1881. – Ausgewählte Dramen des
Euripides, in dem Versmaß der Ur-
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Bru
ſchrift überſ., 1883. – Hellas (Lyr. Dn.
aus dem helleniſchen Altertum, metr.
überſ.), 1879. – Roma (Lyr. Dn. a. d.
römiſchen Altertum, metr. überſetzt),
1883. – Des Horatius Oden ver-
deutſcht, 1885.

Bruch-Sinn, Karoline,

wurde
am 13. Jan. 1853 zu Olmütz als die
Tochter eines Genieoffiziers geboren,
verließ ſchon im zarten Kindesalter
ihre Heimat, um zuerſt in Ungarn u.
nach acht Jahren in dem böhmiſchen
Städtchen Piſſen b. Prag Aufenthalt
zu nehmen. Da hier eine tüchtige
deutſche Schule mangelte, ſo genoß
ſie nur Privatunterricht; doch auch
dieſer war nicht geeignet, den Grund
zu tüchtiger wiſſenſchaftlicher Bildung
zu legen, und ſo war ſie ſpäter ge-
zwungen, auf autodidaktiſchem Wege
ſich das Wiſſen zu ſammeln, das ihr
als Jdeal vorſchwebte. Jn der Folge
kam ſie mit ihren Eltern nach Linz u.
dann nach Komorn, vermählte ſich
ſpäter mit dem k. k. Geniemajor Bruch
und begleitete denſelben nach Spa-
lato, Graz und Wien. Hier lebt ſie
noch jetzt und iſt als Redaktrice und
Mitarbeiterin mehrerer in- und aus-
ländiſchen Blätter literariſch tätig.
Von 1886–88 redigierte ſie „Das
Hausbuch deutſcher Dichtung“, 1889
den „Damenſalon“ (Beilage des
„Jungen Kikeriki“), 1889–92 den
„Deutſchen Bannerträger“, 1890–94
die „Wiener Literatur-Zeitung“ und
ſeit 1897 den belletriſtiſchen Teil von
J. Jägers „Wiener Almanach“. Von
ihren zahlreichen Arbeiten iſt indeſſen
bisher noch nichts als ſelbſtändiges
Werk veröffentlicht. – Sie † i. Nov. 1911.

*Bruchmüller, Ernſt Wilhelm


Joachim, geb. am 17. Juni 1872 zu
Genninſch-Warthebruch (Kreis Lands-
berg a. d. Warthe) als der Sohn des
dortigen Pfarrers, beſuchte vom
Herbſt 1884–92 die Gymnaſien zu
Guben u. Stralſund u. ſtudierte dann
mit Ausnahme eines in Greifswald
verbrachten Semeſters in Leipzig Ge-

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[358/0362] Bru Bru ſchwiſter und einer Stiefmutter zu leiden hatte, eine wenig freudenreiche Jugend; nur mit ihrem Bruder Wil- helm verband ſie das innigſte Liebes- band. Sie lebte daher von ihrem 16. Lebensjahre ab meiſt bei Verwandten oder Bekannten in Sorau, Krieſchütz, Steinau, Herzogswalde und anderen Orten Schleſiens und der Lauſitz, wie ſie denn auch viel in Muskau bei der Gräfin Pückler weilte, die ſie zu ihren liebſten Freundinnen zählte. Jn Gor- zyn bei Poſen lernte ſie 1825 auf dem Gute des Barons von Harlem den königl. Vermeſſungsreviſor u. Bür- germeiſter Joh. Frdr. Brown kennen, mit dem ſie ſich im Januar 1826 ver- mählte. Aber ſchon nach achtjähriger Ehe ſtarb ſie am 21. Juli 1834 zu Schwerſenz in der Provinz Poſen. S: Beſchäftigung des Geiſtes in einſamen Stunden (Hinterlaſſene Ge.), 1872. *Bruch, Karl, pfälziſcher Dialekt- dichter, wurde am 30. Mai 1834 in Zweibrücken geboren, beſuchte das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt u. wid- mete ſich dann dem Berufe eines Kauf- manns. Er ſtarb in Zweibrücken am 26. Juni 1906. S: Luſchdiges aus Zweebrikke (Ge. u. Geſchichte), 1896. *Bruch, Karl Auguſt Maximi- lian, * am 16. Auguſt 1838 zu Wald- bröl, Reg.-Bez. Köln, abſolvierte das Gymnaſium zu Minden, wohin ſein Vater als evangel. Pfarrer 1847 ver- ſetzt worden war, ſtudierte von 1857 bis 1860 in Bonn u. Göttingen Theo- logie, wurde dann in der Folge Haus- lehrer im Lippeſchen, Vorſteher einer höheren Privatſchule in Petershagen, erſter Lehrer an der Töchterſchule in Minden, Synodal- u. Pfarrvikar in Witten und 1865 Pfarrer in Hückes- wagen, wo er jetzt noch im Amte ſteht. S: Die Tragödien des Sophokles, in dem Versmaß der Urſchrift überſ., 1879. – Die Tragödien des Äſchylos, in dem Versmaß der Urſchrift überſ., 1881. – Ausgewählte Dramen des Euripides, in dem Versmaß der Ur- ſchrift überſ., 1883. – Hellas (Lyr. Dn. aus dem helleniſchen Altertum, metr. überſ.), 1879. – Roma (Lyr. Dn. a. d. römiſchen Altertum, metr. überſetzt), 1883. – Des Horatius Oden ver- deutſcht, 1885. Bruch-Sinn, Karoline, wurde am 13. Jan. 1853 zu Olmütz als die Tochter eines Genieoffiziers geboren, verließ ſchon im zarten Kindesalter ihre Heimat, um zuerſt in Ungarn u. nach acht Jahren in dem böhmiſchen Städtchen Piſſen b. Prag Aufenthalt zu nehmen. Da hier eine tüchtige deutſche Schule mangelte, ſo genoß ſie nur Privatunterricht; doch auch dieſer war nicht geeignet, den Grund zu tüchtiger wiſſenſchaftlicher Bildung zu legen, und ſo war ſie ſpäter ge- zwungen, auf autodidaktiſchem Wege ſich das Wiſſen zu ſammeln, das ihr als Jdeal vorſchwebte. Jn der Folge kam ſie mit ihren Eltern nach Linz u. dann nach Komorn, vermählte ſich ſpäter mit dem k. k. Geniemajor Bruch und begleitete denſelben nach Spa- lato, Graz und Wien. Hier lebt ſie noch jetzt und iſt als Redaktrice und Mitarbeiterin mehrerer in- und aus- ländiſchen Blätter literariſch tätig. Von 1886–88 redigierte ſie „Das Hausbuch deutſcher Dichtung“, 1889 den „Damenſalon“ (Beilage des „Jungen Kikeriki“), 1889–92 den „Deutſchen Bannerträger“, 1890–94 die „Wiener Literatur-Zeitung“ und ſeit 1897 den belletriſtiſchen Teil von J. Jägers „Wiener Almanach“. Von ihren zahlreichen Arbeiten iſt indeſſen bisher noch nichts als ſelbſtändiges Werk veröffentlicht. – Sie † i. Nov. 1911. *Bruchmüller, Ernſt Wilhelm Joachim, geb. am 17. Juni 1872 zu Genninſch-Warthebruch (Kreis Lands- berg a. d. Warthe) als der Sohn des dortigen Pfarrers, beſuchte vom Herbſt 1884–92 die Gymnaſien zu Guben u. Stralſund u. ſtudierte dann mit Ausnahme eines in Greifswald verbrachten Semeſters in Leipzig Ge- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 358. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/362>, abgerufen am 25.04.2024.