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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Bub
bald rückwärts, so daß er, um nur
das Leben zu fristen, die verschieden-
artigsten Beschäftigungen ergreifen
mußte. Jm Jahre 1872 siedelte er
wieder als Photograph nach Kulm an
der Weichsel über, und seit 1874 hatte
er seinen Wohnsitz und sein Atelier
wieder in Danzig. Hier starb er am
5. März 1890 im Heiligen Geist-Ho-
spital, wo er zuletzt Aufnahme gefun-
den.

S:

Naturspenden (Vermischte
Ge.), 1884. - Gedichte für Kinder,
1868. - Arminius (Ge.), 1878. - Ein
Liederkranz für Tugend, Wahrheit,
Freiheit, 1878. - Psalmen Davids in
Liedern, zwei Hefte, 1884. - Festklänge
(50 Lr.), 1886.

*Bubbe, H. F.,

wurde am 9. April
1873 in Eppendorf bei Hamburg ge-
boren. Seine Eltern stammten aus
der Mark Brandenburg. Der Vater,
J. Bubbe, der seine "Erlebnisse eines
Vierundzwanzigers in den drei Feld-
zügen" (Neu-Ruppin, 1897) zur Dar-
stellung gebracht hat, war Beamter.
Der Sohn erhielt seine Ausbildung
in schleswig-holsteinischen Schulen
und Lehrerbildungsanstalten, wirkte
einige Jahre als Volksschullehrer u.
wurde dann als Seminarlehrer nach
Eckernförde berufen. Seinen Wohn-
sitz hat er in dem modernen Fischer-
dorfe Borby bei Eckernförde.

S:


Milos (Hist. Dr.), 1902.

Bube, Adolf,

wurde am 23.
Septbr. 1802 zu Gotha geboren, wo
sein Vater als herzoglicher Haupt-
mann in Garnison stand. Jn seinem
zehnten Jahre zog er mit seinen El-
tern nach dem nahen Molsdorf, wo
der Umgang mit der herrlichen Natur
die ersten poetischen Regungen in ihm
wachrief. Jm Jahre 1817 bezog er,
von einem Privatlehrer dazu vorbe-
reitet, das Gymnasium zu Gotha, das
damals in hoher Blüte stand, u. hier
gründete er bald mit einigen Mit-
schülern einen Verein, der wechselsei-
tige Fortbildung zum Zwecke hatte.
Jm Herbst 1821 ging B. zur Univer-
[Spaltenumbruch]

Bub
sität Jena über, wo er anfänglich
Theologie, bald aber Philosophie,
Philologie und Literatur studierte.
Seine Neigung zur Poesie vermittelte
die Bekanntschaft mit Knebel, durch
den er eine große Anzahl interessan-
ter Personen, Goethe, von Einsiedel,
H. Döring, Gries, Jul. Mosen, Ecker-
mann u. a., kennen lernte, und Theo-
dor Hell führte ihn noch während sei-
ner Studienzeit als Schriftsteller in
die Lesewelt ein. Nach Beendigung
seiner Studien, im Herbst 1824, nahm
er die Stelle eines Erziehers in der
Familie des Freiherrn v. Lindemann
in Koburg an, die er bis 1828 versah,
erhielt darauf das Amt eines Vor-
lesers bei der Herzogin Witwe Auguste
von Koburg u. wurde 1829 auf ihre
Empfehlung Erzieher im Hause ihrer
Tochter, der Gräfin Mensdorff-
Pouilly in Mainz. Als sein Zögling
in österreichische Militärdienste trat,
blieb er als Sekretär im Hause der
Gräfin und kehrte, nachdem er einige
größere Ausflüge längs des Rheins
und nach Belgien gemacht, 1834 nach
Gotha zurück. Hier wurde er Archiv-
sekretär, 1838 Oberkonsistorialsekre-
tär, das er bis 1858 blieb, daneben
1842 Vorstand des herzoglich. Kunst-
kabinetts u. 1853 auch noch mit dem
Prädikat eines herzoglichen Archiv-
rats Direktor des chinesischen Kabi-
netts. Auch übernahm er 1859 die
Leitung des Kunstvereins in Gotha.
Er starb am 17. Oktober 1873.

S:


Gedichte, 1825. 2. A. 1836. - Lebens-
blüten, 1826. - Obolen, 1827. - Thü-
ringische Volkssagen, 1837. - Zyklus
poetischer Gemälde, 1829. - Deutsche
Sagen u. sagenhafte Anklänge, 1839.
4. A. 1842. - Neue Gedichte, 1840. -
Gothas Erinnerungen, 1842. - To-
tenfeier K. Otfried Müllers, 1842. -
Gedichte. Neue Sammlung, 1848. -
Naturbilder, 1848. 5. A. 1860. -
Thüringische Volkssagen, 1848. -
Balladen u. Romanzen, 1850. 3. A.
1866. - Thüringischer Sagenschatz in

*


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Bub
bald rückwärts, ſo daß er, um nur
das Leben zu friſten, die verſchieden-
artigſten Beſchäftigungen ergreifen
mußte. Jm Jahre 1872 ſiedelte er
wieder als Photograph nach Kulm an
der Weichſel über, und ſeit 1874 hatte
er ſeinen Wohnſitz und ſein Atelier
wieder in Danzig. Hier ſtarb er am
5. März 1890 im Heiligen Geiſt-Ho-
ſpital, wo er zuletzt Aufnahme gefun-
den.

S:

Naturſpenden (Vermiſchte
Ge.), 1884. – Gedichte für Kinder,
1868. – Arminius (Ge.), 1878. – Ein
Liederkranz für Tugend, Wahrheit,
Freiheit, 1878. – Pſalmen Davids in
Liedern, zwei Hefte, 1884. – Feſtklänge
(50 Lr.), 1886.

*Bubbe, H. F.,

wurde am 9. April
1873 in Eppendorf bei Hamburg ge-
boren. Seine Eltern ſtammten aus
der Mark Brandenburg. Der Vater,
J. Bubbe, der ſeine „Erlebniſſe eines
Vierundzwanzigers in den drei Feld-
zügen“ (Neu-Ruppin, 1897) zur Dar-
ſtellung gebracht hat, war Beamter.
Der Sohn erhielt ſeine Ausbildung
in ſchleswig-holſteiniſchen Schulen
und Lehrerbildungsanſtalten, wirkte
einige Jahre als Volksſchullehrer u.
wurde dann als Seminarlehrer nach
Eckernförde berufen. Seinen Wohn-
ſitz hat er in dem modernen Fiſcher-
dorfe Borby bei Eckernförde.

S:


Milos (Hiſt. Dr.), 1902.

Bube, Adolf,

wurde am 23.
Septbr. 1802 zu Gotha geboren, wo
ſein Vater als herzoglicher Haupt-
mann in Garniſon ſtand. Jn ſeinem
zehnten Jahre zog er mit ſeinen El-
tern nach dem nahen Molsdorf, wo
der Umgang mit der herrlichen Natur
die erſten poetiſchen Regungen in ihm
wachrief. Jm Jahre 1817 bezog er,
von einem Privatlehrer dazu vorbe-
reitet, das Gymnaſium zu Gotha, das
damals in hoher Blüte ſtand, u. hier
gründete er bald mit einigen Mit-
ſchülern einen Verein, der wechſelſei-
tige Fortbildung zum Zwecke hatte.
Jm Herbſt 1821 ging B. zur Univer-
[Spaltenumbruch]

Bub
ſität Jena über, wo er anfänglich
Theologie, bald aber Philoſophie,
Philologie und Literatur ſtudierte.
Seine Neigung zur Poeſie vermittelte
die Bekanntſchaft mit Knebel, durch
den er eine große Anzahl intereſſan-
ter Perſonen, Goethe, von Einſiedel,
H. Döring, Gries, Jul. Moſen, Ecker-
mann u. a., kennen lernte, und Theo-
dor Hell führte ihn noch während ſei-
ner Studienzeit als Schriftſteller in
die Leſewelt ein. Nach Beendigung
ſeiner Studien, im Herbſt 1824, nahm
er die Stelle eines Erziehers in der
Familie des Freiherrn v. Lindemann
in Koburg an, die er bis 1828 verſah,
erhielt darauf das Amt eines Vor-
leſers bei der Herzogin Witwe Auguſte
von Koburg u. wurde 1829 auf ihre
Empfehlung Erzieher im Hauſe ihrer
Tochter, der Gräfin Mensdorff-
Pouilly in Mainz. Als ſein Zögling
in öſterreichiſche Militärdienſte trat,
blieb er als Sekretär im Hauſe der
Gräfin und kehrte, nachdem er einige
größere Ausflüge längs des Rheins
und nach Belgien gemacht, 1834 nach
Gotha zurück. Hier wurde er Archiv-
ſekretär, 1838 Oberkonſiſtorialſekre-
tär, das er bis 1858 blieb, daneben
1842 Vorſtand des herzoglich. Kunſt-
kabinetts u. 1853 auch noch mit dem
Prädikat eines herzoglichen Archiv-
rats Direktor des chineſiſchen Kabi-
netts. Auch übernahm er 1859 die
Leitung des Kunſtvereins in Gotha.
Er ſtarb am 17. Oktober 1873.

S:


Gedichte, 1825. 2. A. 1836. – Lebens-
blüten, 1826. – Obolen, 1827. – Thü-
ringiſche Volksſagen, 1837. – Zyklus
poetiſcher Gemälde, 1829. – Deutſche
Sagen u. ſagenhafte Anklänge, 1839.
4. A. 1842. – Neue Gedichte, 1840. –
Gothas Erinnerungen, 1842. – To-
tenfeier K. Otfried Müllers, 1842. –
Gedichte. Neue Sammlung, 1848. –
Naturbilder, 1848. 5. A. 1860. –
Thüringiſche Volksſagen, 1848. –
Balladen u. Romanzen, 1850. 3. A.
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[367/0371] Bub Bub bald rückwärts, ſo daß er, um nur das Leben zu friſten, die verſchieden- artigſten Beſchäftigungen ergreifen mußte. Jm Jahre 1872 ſiedelte er wieder als Photograph nach Kulm an der Weichſel über, und ſeit 1874 hatte er ſeinen Wohnſitz und ſein Atelier wieder in Danzig. Hier ſtarb er am 5. März 1890 im Heiligen Geiſt-Ho- ſpital, wo er zuletzt Aufnahme gefun- den. S: Naturſpenden (Vermiſchte Ge.), 1884. – Gedichte für Kinder, 1868. – Arminius (Ge.), 1878. – Ein Liederkranz für Tugend, Wahrheit, Freiheit, 1878. – Pſalmen Davids in Liedern, zwei Hefte, 1884. – Feſtklänge (50 Lr.), 1886. *Bubbe, H. F., wurde am 9. April 1873 in Eppendorf bei Hamburg ge- boren. Seine Eltern ſtammten aus der Mark Brandenburg. Der Vater, J. Bubbe, der ſeine „Erlebniſſe eines Vierundzwanzigers in den drei Feld- zügen“ (Neu-Ruppin, 1897) zur Dar- ſtellung gebracht hat, war Beamter. Der Sohn erhielt ſeine Ausbildung in ſchleswig-holſteiniſchen Schulen und Lehrerbildungsanſtalten, wirkte einige Jahre als Volksſchullehrer u. wurde dann als Seminarlehrer nach Eckernförde berufen. Seinen Wohn- ſitz hat er in dem modernen Fiſcher- dorfe Borby bei Eckernförde. S: Milos (Hiſt. Dr.), 1902. Bube, Adolf, wurde am 23. Septbr. 1802 zu Gotha geboren, wo ſein Vater als herzoglicher Haupt- mann in Garniſon ſtand. Jn ſeinem zehnten Jahre zog er mit ſeinen El- tern nach dem nahen Molsdorf, wo der Umgang mit der herrlichen Natur die erſten poetiſchen Regungen in ihm wachrief. Jm Jahre 1817 bezog er, von einem Privatlehrer dazu vorbe- reitet, das Gymnaſium zu Gotha, das damals in hoher Blüte ſtand, u. hier gründete er bald mit einigen Mit- ſchülern einen Verein, der wechſelſei- tige Fortbildung zum Zwecke hatte. Jm Herbſt 1821 ging B. zur Univer- ſität Jena über, wo er anfänglich Theologie, bald aber Philoſophie, Philologie und Literatur ſtudierte. Seine Neigung zur Poeſie vermittelte die Bekanntſchaft mit Knebel, durch den er eine große Anzahl intereſſan- ter Perſonen, Goethe, von Einſiedel, H. Döring, Gries, Jul. Moſen, Ecker- mann u. a., kennen lernte, und Theo- dor Hell führte ihn noch während ſei- ner Studienzeit als Schriftſteller in die Leſewelt ein. Nach Beendigung ſeiner Studien, im Herbſt 1824, nahm er die Stelle eines Erziehers in der Familie des Freiherrn v. Lindemann in Koburg an, die er bis 1828 verſah, erhielt darauf das Amt eines Vor- leſers bei der Herzogin Witwe Auguſte von Koburg u. wurde 1829 auf ihre Empfehlung Erzieher im Hauſe ihrer Tochter, der Gräfin Mensdorff- Pouilly in Mainz. Als ſein Zögling in öſterreichiſche Militärdienſte trat, blieb er als Sekretär im Hauſe der Gräfin und kehrte, nachdem er einige größere Ausflüge längs des Rheins und nach Belgien gemacht, 1834 nach Gotha zurück. Hier wurde er Archiv- ſekretär, 1838 Oberkonſiſtorialſekre- tär, das er bis 1858 blieb, daneben 1842 Vorſtand des herzoglich. Kunſt- kabinetts u. 1853 auch noch mit dem Prädikat eines herzoglichen Archiv- rats Direktor des chineſiſchen Kabi- netts. Auch übernahm er 1859 die Leitung des Kunſtvereins in Gotha. Er ſtarb am 17. Oktober 1873. S: Gedichte, 1825. 2. A. 1836. – Lebens- blüten, 1826. – Obolen, 1827. – Thü- ringiſche Volksſagen, 1837. – Zyklus poetiſcher Gemälde, 1829. – Deutſche Sagen u. ſagenhafte Anklänge, 1839. 4. A. 1842. – Neue Gedichte, 1840. – Gothas Erinnerungen, 1842. – To- tenfeier K. Otfried Müllers, 1842. – Gedichte. Neue Sammlung, 1848. – Naturbilder, 1848. 5. A. 1860. – Thüringiſche Volksſagen, 1848. – Balladen u. Romanzen, 1850. 3. A. 1866. – Thüringiſcher Sagenſchatz in *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/371>, abgerufen am 29.03.2024.