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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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wurde nun D. vom Könige v. Han-
nover zum Bevollmächtigten, später
auch zum Gesandten bei dem Bun-
destage ernannt. Durch das Mini-
sterium Münchhausen von seinem
Frankfurter Posten abberufen, kehrte
D. 1851 nach Hannover zurück, wo
er am 17. März 1856 starb.

S:

Rand-
zeichnungen (Satiren), 1843. Neue
Ausg. 1887. - Die tote Tante (N.),
1845. - Taten und Meinungen des
Herrn Piepmeyer (Sat.), 1849. - Das
schwierige Problem. Humoreske. Neue
Ausg. 1887. - Anleitung zur Kunst-
kennerschaft, oder: Die Kunst, in drei
Stunden ein Kenner zu werden, 1845.

Detschy, Seraphine,

wurde am
9. Juni 1858 in Graz als die Tochter
eines angesehenen Arztes geboren.
Sie kränkelte viel als Kind, und das
machte sie beobachtend, nachdenklich
und ernst. Ein Gastspiel der berühm-
ten Klara Ziegler weckte in ihr eine
wahre Leidenschaft für die Bühne,
und nachdem sie nach vielen ernsten
Kämpfen mit den Eltern durch die
Wiener Hofschauspieler Joseph Le-
winsky und Bernhard Baumeister
ausgebildet war, betrat sie 1873 in
Brünn zum erstenmal die Bretter,
welche die Welt bedeuten. Nach einem
kurzen Noviziat, das sie teils in Graz,
teils am Schweriner Hoftheater ab-
solvierte, erhielt sie 1878 einen Ruf
an das Burgtheater in Wien, wo sie
mit vielem Glück debütierte. Der un-
erwartet plötzliche Tod ihrer Mutter
und ihre darauf erfolgende Erkran-
kung unterbrach das Gastspiel. Nach
ihrer Genesung nahm sie ein Engage-
ment am Wiener Stadttheater an
(1882), und nach dessen Brand im
Mai 1884 wurde sie vom Direktor
Pollini nach Hamburg berufen, wo
sie vier Jahre lang eine viel benei-
dete Stellung als Heroine einnahm,
bis ihre durch Überanstrengung zer-
rüttete Gesundheit sie zwang, ein
weniger anstrengendes Engagement
am Hoftheater in Stuttgart anzu-
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nehmen. Von hier aus ging sie für
kürzere Zeit an das Thaliatheater in
Hamburg und an das Deutsche Hof-
theater in Petersburg, nach dessen
Schließung durch Zar Alexander III.
(1890) sie an das Lessingtheater in
Berlin berufen ward. Nach einer
Gastspielreise mit der Gesellschaft des
Direktors Amberg nach Neuyork
(1891) kehrte sie 1892 wieder ans
Lessingtheater zurück und nahm 1894
ein Engagement am Schillertheater
in Berlin an, bis nach einigen Jah-
ren ihre ganz erschöpften Nerven sie
zwangen, ihre Bühnentätigkeit vor-
läufig aufzugeben. Sie wurde nun
Schriftstellerin, als welche sie sich
schon durch mancherlei Feuilletons in
Wien, Neuyork u. Hamburg versucht
hatte, und erteilt als Spezialistin
Unterricht in der hygienischen Rede-
kunst.

S:

Die offizielle Frau (Dra-
matisierte Bearbeitung des Romans
"My official wife" von Richard Sa-
vage), 1895. - Dunkelrote Rosen (R.
a. d. Bühnenwelt), 1903.

Detter, Ludwig,

geb. am 5. Febr.
1867 in Kelheim a. d. Donau (Bayern),
Lehrer, ist (1892) Schulverweser in
Straubing, 1895 Hilfslehrer am dor-
tigen Lehrerseminar und wurde 1898
ordentl. Lehrer am Lehrerseminar in
Freising (Bayern).

S:

Gertrud Baum-
garten (R. a. d. Gegenwart) II, 1907.

Dettmering, C. A. F.,

geboren am
16. Jan. 1822 zu Rinteln in Hessen,
besuchte das dortige Gymnasium und
studierte darauf 1842-45 in Marburg
Theologie. Jm Jahre 1847 wurde er
Pfarrgehilfe in Röddenau bei Fran-
kenberg, 1851 in Wetter, noch in dem-
selben Jahre Rektor in Schlüchtern,
1853 Pfarrer in Frankenberg, 1874
in Dreihausen und 1878 auch Metro-
politan der Klasse Kirchhain. Von
hier kam er 1888 als Oberpfarrer
nach Marburg, wo ihm 1889 auch die
Superintendentur der lutherischen
Diözese Oberhessen übertragen wurde.
Jn diesen Ämtern blieb er bis zu

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wurde nun D. vom Könige v. Han-
nover zum Bevollmächtigten, ſpäter
auch zum Geſandten bei dem Bun-
destage ernannt. Durch das Mini-
ſterium Münchhauſen von ſeinem
Frankfurter Poſten abberufen, kehrte
D. 1851 nach Hannover zurück, wo
er am 17. März 1856 ſtarb.

S:

Rand-
zeichnungen (Satiren), 1843. Neue
Ausg. 1887. – Die tote Tante (N.),
1845. – Taten und Meinungen des
Herrn Piepmeyer (Sat.), 1849. – Das
ſchwierige Problem. Humoreske. Neue
Ausg. 1887. – Anleitung zur Kunſt-
kennerſchaft, oder: Die Kunſt, in drei
Stunden ein Kenner zu werden, 1845.

Detſchy, Seraphine,

wurde am
9. Juni 1858 in Graz als die Tochter
eines angeſehenen Arztes geboren.
Sie kränkelte viel als Kind, und das
machte ſie beobachtend, nachdenklich
und ernſt. Ein Gaſtſpiel der berühm-
ten Klara Ziegler weckte in ihr eine
wahre Leidenſchaft für die Bühne,
und nachdem ſie nach vielen ernſten
Kämpfen mit den Eltern durch die
Wiener Hofſchauſpieler Joſeph Le-
winsky und Bernhard Baumeiſter
ausgebildet war, betrat ſie 1873 in
Brünn zum erſtenmal die Bretter,
welche die Welt bedeuten. Nach einem
kurzen Noviziat, das ſie teils in Graz,
teils am Schweriner Hoftheater ab-
ſolvierte, erhielt ſie 1878 einen Ruf
an das Burgtheater in Wien, wo ſie
mit vielem Glück debütierte. Der un-
erwartet plötzliche Tod ihrer Mutter
und ihre darauf erfolgende Erkran-
kung unterbrach das Gaſtſpiel. Nach
ihrer Geneſung nahm ſie ein Engage-
ment am Wiener Stadttheater an
(1882), und nach deſſen Brand im
Mai 1884 wurde ſie vom Direktor
Pollini nach Hamburg berufen, wo
ſie vier Jahre lang eine viel benei-
dete Stellung als Heroine einnahm,
bis ihre durch Überanſtrengung zer-
rüttete Geſundheit ſie zwang, ein
weniger anſtrengendes Engagement
am Hoftheater in Stuttgart anzu-
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Det
nehmen. Von hier aus ging ſie für
kürzere Zeit an das Thaliatheater in
Hamburg und an das Deutſche Hof-
theater in Petersburg, nach deſſen
Schließung durch Zar Alexander III.
(1890) ſie an das Leſſingtheater in
Berlin berufen ward. Nach einer
Gaſtſpielreiſe mit der Geſellſchaft des
Direktors Amberg nach Neuyork
(1891) kehrte ſie 1892 wieder ans
Leſſingtheater zurück und nahm 1894
ein Engagement am Schillertheater
in Berlin an, bis nach einigen Jah-
ren ihre ganz erſchöpften Nerven ſie
zwangen, ihre Bühnentätigkeit vor-
läufig aufzugeben. Sie wurde nun
Schriftſtellerin, als welche ſie ſich
ſchon durch mancherlei Feuilletons in
Wien, Neuyork u. Hamburg verſucht
hatte, und erteilt als Spezialiſtin
Unterricht in der hygieniſchen Rede-
kunſt.

S:

Die offizielle Frau (Dra-
matiſierte Bearbeitung des Romans
„My official wife“ von Richard Sa-
vage), 1895. – Dunkelrote Roſen (R.
a. d. Bühnenwelt), 1903.

Detter, Ludwig,

geb. am 5. Febr.
1867 in Kelheim a. d. Donau (Bayern),
Lehrer, iſt (1892) Schulverweſer in
Straubing, 1895 Hilfslehrer am dor-
tigen Lehrerſeminar und wurde 1898
ordentl. Lehrer am Lehrerſeminar in
Freiſing (Bayern).

S:

Gertrud Baum-
garten (R. a. d. Gegenwart) II, 1907.

Dettmering, C. A. F.,

geboren am
16. Jan. 1822 zu Rinteln in Heſſen,
beſuchte das dortige Gymnaſium und
ſtudierte darauf 1842–45 in Marburg
Theologie. Jm Jahre 1847 wurde er
Pfarrgehilfe in Röddenau bei Fran-
kenberg, 1851 in Wetter, noch in dem-
ſelben Jahre Rektor in Schlüchtern,
1853 Pfarrer in Frankenberg, 1874
in Dreihauſen und 1878 auch Metro-
politan der Klaſſe Kirchhain. Von
hier kam er 1888 als Oberpfarrer
nach Marburg, wo ihm 1889 auch die
Superintendentur der lutheriſchen
Diözeſe Oberheſſen übertragen wurde.
Jn dieſen Ämtern blieb er bis zu

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/13>, abgerufen am 29.03.2024.