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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Reitschule, 1898. Neue Ausg. u. d. T.:
Ernstes und Heiteres vom Königl.
Militär-Reitinstitut, 1906. - Deutsche
Reiter in Südwest (Selbsterlebnisse,
nach persönl. Berichten bearb.), 1908.
- Unter dem Schutze der Lanzen.
Trotzdem (2 En.), 1909.

*Dincklage, Klara von,

pseudon.
C. von Campe, Schwester der bei-
den Vorigen, wurde am 25. Novbr.
1829 auf dem Stammgut der Familie,
Haus Campe a. d. Ems, geboren und
hatte sowohl im Elternhause als auch
in auswärtigen Verkehrskreisen Ge-
legenheit, die Bekanntschaft geistig
hervorragender Personen zu machen,
welche auf ihre Entwicklung von gro-
ßem Einfluß waren. Verschiedene
Reisen, in Deutschland, Frankreich,
Holland, trugen gleichfalls dazu bei,
ihr Talent zur Dichtkunst auszubil-
den; doch trat sie erst in vorgerück-
terem Alter an die Öffentlichkeit. Jn
den Jahren 1870-71 beteiligte sie sich
an der Pflege der Verwundeten und
stand einem Lazarett in Osnabrück
vor, wofür sie durch die Medaille u.
das eiserne Kreuz für Nichtkombat-
tanten ausgezeichnet ward. Sie ist
gleichfalls Stiftsdame des hochade-
ligen freiweltlichen Damenstiftes zu
Börstel bei Osnabrück u. Kanonissin
d. adeligen Damenstiftes in Wunstorf,
lebte viele Jahre mit ihrer Schwester
Emmy vereint in Lingen a. d. Ems, bis
sie 1894 ihren Wohnsitz in Dresdens
Nähe verlegte (Oberlößnitz, jetzt:
Radebeul).

S:

Sammelsurium (En.);
II, 1882-83. - Durch Jahrhunderte
(Gesamm. Nn.), 1892. - Thekla (E.),
1898. - Die Erbtochter und andere
Novellen, 1899. - Nordwest (Nn.),
1899. - Jung Alarichs Braut. Je
gelehrter, je verkehrter (2 En.), 1904.
- Unter frischer Flagge (R.), 1905. -
Ohne Vergangenheit. Dr. Hollmers
Orientreise (2 En.), 1906. - Die ver-
schmähte Braut. Verkannt (2 En.),
1909.

Dingelstedt, Franz von,

wurde
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Din
am 30. Juni 1814 zu Halsdorf bei
Marburg in Hessen geboren und be-
suchte in Rinteln, wohin sein Vater,
ein früherer Militär, 1822 übersie-
delte, das Gymnasium, worauf er
von 1831-34 in Marburg Theologie
u. Philologie studierte u. sich neben-
bei besonders mit neueren Sprachen
u. Literatur beschäftigte. Ohne eine
Prüfung in diesen Fächern abgelegt
zu haben, trat er sogleich als Lehrer
in das Erziehungsinstitut für junge
Engländer in Ricklingen bei Hanno-
ver ein, wurde aber 1836 als Lehrer
an das neu organisierte Lyzeum zu
Kassel berufen, wo er die Zeitschrift
"Die Wage" begründete, die indes
bald wieder einging. Wegen Ver-
öffentlichung einiger mißfällig auf-
genommener Gedichte in seinen "Sa-
tirischen Bildern aus Hessen-Kassel"
und in seinen "Spaziergängen eines
Kasseler Poeten" wurde er "aus höhe-
ren Staatsrücksichten" im Herbst 1838
nach Fulda versetzt, wo er seit 1839
als ordentlicher Hauptlehrer des
Gymnasiums bis zum Herbst 1841
wirkte. Sein ungebundenes Leben,
seine feinen u. geistreich-pikanten An-
spielungen auf gewisse Persönlichkei-
ten und gesellschaftliche Verhältnisse,
insonderheit aber seine "Lieder eines
kosmopolitischen Nachtwächters" hat-
ten ihn um die Gunst der Landes-
regierung gebracht. D. fühlte, daß
er unter dem Hassenpflugschen Regi-
mente schwerlich auf Beförderung in
seiner amtlichen Stellung rechnen
dürfe, und da er sich überdies nach
größeren Verhältnissen sehnte, so
nahm er 1841 seine Entlassung, um
sich ganz der Literatur und Journa-
listik zu widmen. Er siedelte zunächst
nach Augsburg über, wo er sich bei
der Redaktion der Cottaschen Blätter
beteiligte, als deren Korrespondent
er auch Frankreich, Belgien, Holland
und England bereiste und namentlich
längere Zeit in Paris und London,
später auch in Wien verweilte. Jn

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Din
Reitſchule, 1898. Neue Ausg. u. d. T.:
Ernſtes und Heiteres vom Königl.
Militär-Reitinſtitut, 1906. – Deutſche
Reiter in Südweſt (Selbſterlebniſſe,
nach perſönl. Berichten bearb.), 1908.
– Unter dem Schutze der Lanzen.
Trotzdem (2 En.), 1909.

*Dincklage, Klara von,

pſeudon.
C. von Campe, Schweſter der bei-
den Vorigen, wurde am 25. Novbr.
1829 auf dem Stammgut der Familie,
Haus Campe a. d. Ems, geboren und
hatte ſowohl im Elternhauſe als auch
in auswärtigen Verkehrskreiſen Ge-
legenheit, die Bekanntſchaft geiſtig
hervorragender Perſonen zu machen,
welche auf ihre Entwicklung von gro-
ßem Einfluß waren. Verſchiedene
Reiſen, in Deutſchland, Frankreich,
Holland, trugen gleichfalls dazu bei,
ihr Talent zur Dichtkunſt auszubil-
den; doch trat ſie erſt in vorgerück-
terem Alter an die Öffentlichkeit. Jn
den Jahren 1870–71 beteiligte ſie ſich
an der Pflege der Verwundeten und
ſtand einem Lazarett in Osnabrück
vor, wofür ſie durch die Medaille u.
das eiſerne Kreuz für Nichtkombat-
tanten ausgezeichnet ward. Sie iſt
gleichfalls Stiftsdame des hochade-
ligen freiweltlichen Damenſtiftes zu
Börſtel bei Osnabrück u. Kanoniſſin
d. adeligen Damenſtiftes in Wunſtorf,
lebte viele Jahre mit ihrer Schweſter
Emmy vereint in Lingen a. d. Ems, bis
ſie 1894 ihren Wohnſitz in Dresdens
Nähe verlegte (Oberlößnitz, jetzt:
Radebeul).

S:

Sammelſurium (En.);
II, 1882–83. – Durch Jahrhunderte
(Geſamm. Nn.), 1892. – Thekla (E.),
1898. – Die Erbtochter und andere
Novellen, 1899. – Nordweſt (Nn.),
1899. – Jung Alarichs Braut. Je
gelehrter, je verkehrter (2 En.), 1904.
– Unter friſcher Flagge (R.), 1905. –
Ohne Vergangenheit. Dr. Hollmers
Orientreiſe (2 En.), 1906. – Die ver-
ſchmähte Braut. Verkannt (2 En.),
1909.

Dingelſtedt, Franz von,

wurde
[Spaltenumbruch]

Din
am 30. Juni 1814 zu Halsdorf bei
Marburg in Heſſen geboren und be-
ſuchte in Rinteln, wohin ſein Vater,
ein früherer Militär, 1822 überſie-
delte, das Gymnaſium, worauf er
von 1831–34 in Marburg Theologie
u. Philologie ſtudierte u. ſich neben-
bei beſonders mit neueren Sprachen
u. Literatur beſchäftigte. Ohne eine
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zu haben, trat er ſogleich als Lehrer
in das Erziehungsinſtitut für junge
Engländer in Ricklingen bei Hanno-
ver ein, wurde aber 1836 als Lehrer
an das neu organiſierte Lyzeum zu
Kaſſel berufen, wo er die Zeitſchrift
„Die Wage“ begründete, die indes
bald wieder einging. Wegen Ver-
öffentlichung einiger mißfällig auf-
genommener Gedichte in ſeinen „Sa-
tiriſchen Bildern aus Heſſen-Kaſſel“
und in ſeinen „Spaziergängen eines
Kaſſeler Poeten“ wurde er „aus höhe-
ren Staatsrückſichten“ im Herbſt 1838
nach Fulda verſetzt, wo er ſeit 1839
als ordentlicher Hauptlehrer des
Gymnaſiums bis zum Herbſt 1841
wirkte. Sein ungebundenes Leben,
ſeine feinen u. geiſtreich-pikanten An-
ſpielungen auf gewiſſe Perſönlichkei-
ten und geſellſchaftliche Verhältniſſe,
inſonderheit aber ſeine „Lieder eines
kosmopolitiſchen Nachtwächters“ hat-
ten ihn um die Gunſt der Landes-
regierung gebracht. D. fühlte, daß
er unter dem Haſſenpflugſchen Regi-
mente ſchwerlich auf Beförderung in
ſeiner amtlichen Stellung rechnen
dürfe, und da er ſich überdies nach
größeren Verhältniſſen ſehnte, ſo
nahm er 1841 ſeine Entlaſſung, um
ſich ganz der Literatur und Journa-
liſtik zu widmen. Er ſiedelte zunächſt
nach Augsburg über, wo er ſich bei
der Redaktion der Cottaſchen Blätter
beteiligte, als deren Korreſpondent
er auch Frankreich, Belgien, Holland
und England bereiſte und namentlich
längere Zeit in Paris und London,
ſpäter auch in Wien verweilte. Jn

*
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[32/0036] Din Din Reitſchule, 1898. Neue Ausg. u. d. T.: Ernſtes und Heiteres vom Königl. Militär-Reitinſtitut, 1906. – Deutſche Reiter in Südweſt (Selbſterlebniſſe, nach perſönl. Berichten bearb.), 1908. – Unter dem Schutze der Lanzen. Trotzdem (2 En.), 1909. *Dincklage, Klara von, pſeudon. C. von Campe, Schweſter der bei- den Vorigen, wurde am 25. Novbr. 1829 auf dem Stammgut der Familie, Haus Campe a. d. Ems, geboren und hatte ſowohl im Elternhauſe als auch in auswärtigen Verkehrskreiſen Ge- legenheit, die Bekanntſchaft geiſtig hervorragender Perſonen zu machen, welche auf ihre Entwicklung von gro- ßem Einfluß waren. Verſchiedene Reiſen, in Deutſchland, Frankreich, Holland, trugen gleichfalls dazu bei, ihr Talent zur Dichtkunſt auszubil- den; doch trat ſie erſt in vorgerück- terem Alter an die Öffentlichkeit. Jn den Jahren 1870–71 beteiligte ſie ſich an der Pflege der Verwundeten und ſtand einem Lazarett in Osnabrück vor, wofür ſie durch die Medaille u. das eiſerne Kreuz für Nichtkombat- tanten ausgezeichnet ward. Sie iſt gleichfalls Stiftsdame des hochade- ligen freiweltlichen Damenſtiftes zu Börſtel bei Osnabrück u. Kanoniſſin d. adeligen Damenſtiftes in Wunſtorf, lebte viele Jahre mit ihrer Schweſter Emmy vereint in Lingen a. d. Ems, bis ſie 1894 ihren Wohnſitz in Dresdens Nähe verlegte (Oberlößnitz, jetzt: Radebeul). S: Sammelſurium (En.); II, 1882–83. – Durch Jahrhunderte (Geſamm. Nn.), 1892. – Thekla (E.), 1898. – Die Erbtochter und andere Novellen, 1899. – Nordweſt (Nn.), 1899. – Jung Alarichs Braut. Je gelehrter, je verkehrter (2 En.), 1904. – Unter friſcher Flagge (R.), 1905. – Ohne Vergangenheit. Dr. Hollmers Orientreiſe (2 En.), 1906. – Die ver- ſchmähte Braut. Verkannt (2 En.), 1909. Dingelſtedt, Franz von, wurde am 30. Juni 1814 zu Halsdorf bei Marburg in Heſſen geboren und be- ſuchte in Rinteln, wohin ſein Vater, ein früherer Militär, 1822 überſie- delte, das Gymnaſium, worauf er von 1831–34 in Marburg Theologie u. Philologie ſtudierte u. ſich neben- bei beſonders mit neueren Sprachen u. Literatur beſchäftigte. Ohne eine Prüfung in dieſen Fächern abgelegt zu haben, trat er ſogleich als Lehrer in das Erziehungsinſtitut für junge Engländer in Ricklingen bei Hanno- ver ein, wurde aber 1836 als Lehrer an das neu organiſierte Lyzeum zu Kaſſel berufen, wo er die Zeitſchrift „Die Wage“ begründete, die indes bald wieder einging. Wegen Ver- öffentlichung einiger mißfällig auf- genommener Gedichte in ſeinen „Sa- tiriſchen Bildern aus Heſſen-Kaſſel“ und in ſeinen „Spaziergängen eines Kaſſeler Poeten“ wurde er „aus höhe- ren Staatsrückſichten“ im Herbſt 1838 nach Fulda verſetzt, wo er ſeit 1839 als ordentlicher Hauptlehrer des Gymnaſiums bis zum Herbſt 1841 wirkte. Sein ungebundenes Leben, ſeine feinen u. geiſtreich-pikanten An- ſpielungen auf gewiſſe Perſönlichkei- ten und geſellſchaftliche Verhältniſſe, inſonderheit aber ſeine „Lieder eines kosmopolitiſchen Nachtwächters“ hat- ten ihn um die Gunſt der Landes- regierung gebracht. D. fühlte, daß er unter dem Haſſenpflugſchen Regi- mente ſchwerlich auf Beförderung in ſeiner amtlichen Stellung rechnen dürfe, und da er ſich überdies nach größeren Verhältniſſen ſehnte, ſo nahm er 1841 ſeine Entlaſſung, um ſich ganz der Literatur und Journa- liſtik zu widmen. Er ſiedelte zunächſt nach Augsburg über, wo er ſich bei der Redaktion der Cottaſchen Blätter beteiligte, als deren Korreſpondent er auch Frankreich, Belgien, Holland und England bereiſte und namentlich längere Zeit in Paris und London, ſpäter auch in Wien verweilte. Jn *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/36>, abgerufen am 23.04.2024.