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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Gör
sie durch eine Reihe von Jahren zu
M. G. Saphir, von dem sie auch eine
Tochter hatte, in naher Beziehung,
bis sie ihn Ende 1848 verließ. Um zu
leben und ihren Sohn aus erster Ehe
zu erhalten, entwickelte sie als Schrift-
stellerin, namentlich als Übersetzerin
u. Bearbeiterin dramatischer Stücke
aus dem Französischen u. Englischen
eine große Fruchtbarkeit, so daß sie
im Laufe von 13 Jahren über 60
Stücke bearbeitete. Die letzten zwei
Jahre ihres Lebens litt sie an einer
unheilbaren Krankheit, u. 6 Wochen
vor ihrem Tode begab sie sich nach
Triest, um im Vaterhause bessere
Pflege zu finden. Dort + sie am 13.
November 1863.

S:

Der Mord in
der Kohlmessergasse (P.), 1860. - Eine
Vorlesung bei der Hofmeisterin (P.),
1860. - Ein junger Gelehrter (Lsp.),
1861. - Der neue Don Quichote
(Lsp.), 1861. - Mein Fräulein Bru-
der (Lsp.), 1862. - Mein Bär und
meine Nichte (P.), 1862. - Aus Liebe
sterben (Lsp.), 1864. - Ein ungeschlif-
fener Diamant (P.), 1864. - Schwe-
sterliebe (Lsp.), 1865. - Nur Mutter
(Lsp.), 1865. - Der schöne Fleisch-
hauer (Lsp.), 1865. - Er hat das Pul-
ver erfunden (Lsp.), 1868. - Kleine
Mißverständnisse (Lsp.), 1868. - Her-
kules als Schutzmann (Lsp.), 1868.
Neue Ausg. 1901. - Eine Gardinen-
predigt (P.), 1868. - Ein solider Ehe-
mann (Lsp.), 1868.

Görg, Thor,

Pseudon. für Th. G.
Wiemann; s. d.!

*Görgen, Wilhelm,

wurde am 30.
April 1867 zu Steinsel, einem Dorfe
in der Nähe der Stadt Luxemburg
als Sohn einfacher Bauersleute ge-
boren, die sich im Schweiße ihres
Angesichts abmühen mußten, der har-
ten Erde das tägliche Brot abzurin-
gen, und es war dem Sohne eine
freudige Pflicht, als Schulkind und
noch als Gymnasiast, den Eltern bei
ihrer Arbeit helfend beispringen zu
können. Nach Absolvierung des Gym-
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Gor
nasiums in Luxemburg studierte G.
an den Universitäten Bonn, Löwen,
Paris u. Straßburg Philologie, er-
warb sich die Doktorwürde und war
dann zwei Jahre in Straßburg als
Lehrer tätig. Nach seiner Verheira-
tung kehrte er nach Luxemburg zurück
u. wirkt hier seit 1895 als Professor
der deutschen u. lateinischen Sprache
am Athenäum (Gymnasium). Seit
mehreren Jahren ist G. korrespondie-
rendes Mitglied der Historischen Sek-
tion des Großherzogtums Luxem-
burg, sowie Präsident des Vereins
für luxemb. Geschichte, Literatur und
Kunst "Ons Hemecht" (Unsere Hei-
mat). Auch war er Hauptmitarbeiter
an dem "Wörterbuch der luxemburg.
Mundart" (1906).

S:

Hemechts Tein
(Ge. in luxemb. Mdt.), 1901. - Blum-
men a Blieder (Lidder a Gedichter),
1905. 2. A. 1906. - Per aspera ad
astra
(Prolog zur Schillerfeier), 1905.
- Uerch Zongen (Eng Zen aus dem
Liewen), 1905. - Gustav Falke als
Lyriker (Literar. Studie), 1909 (sämt-
lich im Sv.).

*Gorges, Sidonie Klara,

be-
kannt unter ihrem Mädchennamen
Klara Häcker, wurde am 15. April
1862 in Kleindembach bei Pößneck in
Sachsen-Meiningen als die Tochter
des dortigen Ortsschulzen u. Bauern
Ferdinand H. geboren. Bei dürfti-
gem Schulunterricht mußte sie schon
frühzeitig bei den landwirtschaftlichen
Arbeiten tätig sein, fand aber dabei
immer noch Muße, sich durch Lektüre
weiterzubilden. Jm Jahre 1877 zog
sie mit ihren Eltern nach Tünschütz
bei Eisenberg im Altenburgischen.
Auch hier blieb sie mit ganzem Her-
zen dem Landleben zugetan, dessen
Eigenart, dessen Licht- und Schatten-
seiten sie gründlich kennen lernte.
Jhr schriftstellerisches Talent kam
erst zur Entfaltung, als sie 1887 den
Schuldirektor G. in Auerbach im
Vogtlande heiratete. Dieser erkannte
sehr bald ihre Fähigkeit, beeinflußte

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Gör
ſie durch eine Reihe von Jahren zu
M. G. Saphir, von dem ſie auch eine
Tochter hatte, in naher Beziehung,
bis ſie ihn Ende 1848 verließ. Um zu
leben und ihren Sohn aus erſter Ehe
zu erhalten, entwickelte ſie als Schrift-
ſtellerin, namentlich als Überſetzerin
u. Bearbeiterin dramatiſcher Stücke
aus dem Franzöſiſchen u. Engliſchen
eine große Fruchtbarkeit, ſo daß ſie
im Laufe von 13 Jahren über 60
Stücke bearbeitete. Die letzten zwei
Jahre ihres Lebens litt ſie an einer
unheilbaren Krankheit, u. 6 Wochen
vor ihrem Tode begab ſie ſich nach
Trieſt, um im Vaterhauſe beſſere
Pflege zu finden. Dort † ſie am 13.
November 1863.

S:

Der Mord in
der Kohlmeſſergaſſe (P.), 1860. – Eine
Vorleſung bei der Hofmeiſterin (P.),
1860. – Ein junger Gelehrter (Lſp.),
1861. – Der neue Don Quichote
(Lſp.), 1861. – Mein Fräulein Bru-
der (Lſp.), 1862. – Mein Bär und
meine Nichte (P.), 1862. – Aus Liebe
ſterben (Lſp.), 1864. – Ein ungeſchlif-
fener Diamant (P.), 1864. – Schwe-
ſterliebe (Lſp.), 1865. – Nur Mutter
(Lſp.), 1865. – Der ſchöne Fleiſch-
hauer (Lſp.), 1865. – Er hat das Pul-
ver erfunden (Lſp.), 1868. – Kleine
Mißverſtändniſſe (Lſp.), 1868. – Her-
kules als Schutzmann (Lſp.), 1868.
Neue Ausg. 1901. – Eine Gardinen-
predigt (P.), 1868. – Ein ſolider Ehe-
mann (Lſp.), 1868.

Görg, Thor,

Pſeudon. für Th. G.
Wiemann; ſ. d.!

*Görgen, Wilhelm,

wurde am 30.
April 1867 zu Steinſel, einem Dorfe
in der Nähe der Stadt Luxemburg
als Sohn einfacher Bauersleute ge-
boren, die ſich im Schweiße ihres
Angeſichts abmühen mußten, der har-
ten Erde das tägliche Brot abzurin-
gen, und es war dem Sohne eine
freudige Pflicht, als Schulkind und
noch als Gymnaſiaſt, den Eltern bei
ihrer Arbeit helfend beiſpringen zu
können. Nach Abſolvierung des Gym-
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Gor
naſiums in Luxemburg ſtudierte G.
an den Univerſitäten Bonn, Löwen,
Paris u. Straßburg Philologie, er-
warb ſich die Doktorwürde und war
dann zwei Jahre in Straßburg als
Lehrer tätig. Nach ſeiner Verheira-
tung kehrte er nach Luxemburg zurück
u. wirkt hier ſeit 1895 als Profeſſor
der deutſchen u. lateiniſchen Sprache
am Athenäum (Gymnaſium). Seit
mehreren Jahren iſt G. korreſpondie-
rendes Mitglied der Hiſtoriſchen Sek-
tion des Großherzogtums Luxem-
burg, ſowie Präſident des Vereins
für luxemb. Geſchichte, Literatur und
Kunſt „Ons Hémecht“ (Unſere Hei-
mat). Auch war er Hauptmitarbeiter
an dem „Wörterbuch der luxemburg.
Mundart“ (1906).

S:

Hémechts Tein
(Ge. in luxemb. Mdt.), 1901. – Blum-
men a Blieder (Lidder a Gedichter),
1905. 2. A. 1906. – Per aspera ad
astra
(Prolog zur Schillerfeier), 1905.
– Uerch Zongen (Eng Zén aus dem
Liewen), 1905. – Guſtav Falke als
Lyriker (Literar. Studie), 1909 (ſämt-
lich im Sv.).

*Gorges, Sidonie Klara,

be-
kannt unter ihrem Mädchennamen
Klara Häcker, wurde am 15. April
1862 in Kleindembach bei Pößneck in
Sachſen-Meiningen als die Tochter
des dortigen Ortsſchulzen u. Bauern
Ferdinand H. geboren. Bei dürfti-
gem Schulunterricht mußte ſie ſchon
frühzeitig bei den landwirtſchaftlichen
Arbeiten tätig ſein, fand aber dabei
immer noch Muße, ſich durch Lektüre
weiterzubilden. Jm Jahre 1877 zog
ſie mit ihren Eltern nach Tünſchütz
bei Eiſenberg im Altenburgiſchen.
Auch hier blieb ſie mit ganzem Her-
zen dem Landleben zugetan, deſſen
Eigenart, deſſen Licht- und Schatten-
ſeiten ſie gründlich kennen lernte.
Jhr ſchriftſtelleriſches Talent kam
erſt zur Entfaltung, als ſie 1887 den
Schuldirektor G. in Auerbach im
Vogtlande heiratete. Dieſer erkannte
ſehr bald ihre Fähigkeit, beeinflußte

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[404/0408] Gör Gor ſie durch eine Reihe von Jahren zu M. G. Saphir, von dem ſie auch eine Tochter hatte, in naher Beziehung, bis ſie ihn Ende 1848 verließ. Um zu leben und ihren Sohn aus erſter Ehe zu erhalten, entwickelte ſie als Schrift- ſtellerin, namentlich als Überſetzerin u. Bearbeiterin dramatiſcher Stücke aus dem Franzöſiſchen u. Engliſchen eine große Fruchtbarkeit, ſo daß ſie im Laufe von 13 Jahren über 60 Stücke bearbeitete. Die letzten zwei Jahre ihres Lebens litt ſie an einer unheilbaren Krankheit, u. 6 Wochen vor ihrem Tode begab ſie ſich nach Trieſt, um im Vaterhauſe beſſere Pflege zu finden. Dort † ſie am 13. November 1863. S: Der Mord in der Kohlmeſſergaſſe (P.), 1860. – Eine Vorleſung bei der Hofmeiſterin (P.), 1860. – Ein junger Gelehrter (Lſp.), 1861. – Der neue Don Quichote (Lſp.), 1861. – Mein Fräulein Bru- der (Lſp.), 1862. – Mein Bär und meine Nichte (P.), 1862. – Aus Liebe ſterben (Lſp.), 1864. – Ein ungeſchlif- fener Diamant (P.), 1864. – Schwe- ſterliebe (Lſp.), 1865. – Nur Mutter (Lſp.), 1865. – Der ſchöne Fleiſch- hauer (Lſp.), 1865. – Er hat das Pul- ver erfunden (Lſp.), 1868. – Kleine Mißverſtändniſſe (Lſp.), 1868. – Her- kules als Schutzmann (Lſp.), 1868. Neue Ausg. 1901. – Eine Gardinen- predigt (P.), 1868. – Ein ſolider Ehe- mann (Lſp.), 1868. Görg, Thor, Pſeudon. für Th. G. Wiemann; ſ. d.! *Görgen, Wilhelm, wurde am 30. April 1867 zu Steinſel, einem Dorfe in der Nähe der Stadt Luxemburg als Sohn einfacher Bauersleute ge- boren, die ſich im Schweiße ihres Angeſichts abmühen mußten, der har- ten Erde das tägliche Brot abzurin- gen, und es war dem Sohne eine freudige Pflicht, als Schulkind und noch als Gymnaſiaſt, den Eltern bei ihrer Arbeit helfend beiſpringen zu können. Nach Abſolvierung des Gym- naſiums in Luxemburg ſtudierte G. an den Univerſitäten Bonn, Löwen, Paris u. Straßburg Philologie, er- warb ſich die Doktorwürde und war dann zwei Jahre in Straßburg als Lehrer tätig. Nach ſeiner Verheira- tung kehrte er nach Luxemburg zurück u. wirkt hier ſeit 1895 als Profeſſor der deutſchen u. lateiniſchen Sprache am Athenäum (Gymnaſium). Seit mehreren Jahren iſt G. korreſpondie- rendes Mitglied der Hiſtoriſchen Sek- tion des Großherzogtums Luxem- burg, ſowie Präſident des Vereins für luxemb. Geſchichte, Literatur und Kunſt „Ons Hémecht“ (Unſere Hei- mat). Auch war er Hauptmitarbeiter an dem „Wörterbuch der luxemburg. Mundart“ (1906). S: Hémechts Tein (Ge. in luxemb. Mdt.), 1901. – Blum- men a Blieder (Lidder a Gedichter), 1905. 2. A. 1906. – Per aspera ad astra (Prolog zur Schillerfeier), 1905. – Uerch Zongen (Eng Zén aus dem Liewen), 1905. – Guſtav Falke als Lyriker (Literar. Studie), 1909 (ſämt- lich im Sv.). *Gorges, Sidonie Klara, be- kannt unter ihrem Mädchennamen Klara Häcker, wurde am 15. April 1862 in Kleindembach bei Pößneck in Sachſen-Meiningen als die Tochter des dortigen Ortsſchulzen u. Bauern Ferdinand H. geboren. Bei dürfti- gem Schulunterricht mußte ſie ſchon frühzeitig bei den landwirtſchaftlichen Arbeiten tätig ſein, fand aber dabei immer noch Muße, ſich durch Lektüre weiterzubilden. Jm Jahre 1877 zog ſie mit ihren Eltern nach Tünſchütz bei Eiſenberg im Altenburgiſchen. Auch hier blieb ſie mit ganzem Her- zen dem Landleben zugetan, deſſen Eigenart, deſſen Licht- und Schatten- ſeiten ſie gründlich kennen lernte. Jhr ſchriftſtelleriſches Talent kam erſt zur Entfaltung, als ſie 1887 den Schuldirektor G. in Auerbach im Vogtlande heiratete. Dieſer erkannte ſehr bald ihre Fähigkeit, beeinflußte *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 404. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/408>, abgerufen am 28.03.2024.