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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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die Weihe und wurde im Juli d. J.
als Missions- und Schulvikar in der
dänischen Festung Friedericia ange-
stellt, von wo ihn das Bombardement
der Österreicher (1864) auf einige Zeit
nach Kopenhagen trieb. 1867 wurde
er erster Missionspfarrer in Randers
(Jütland), verwaltete seit 1869 die
Vikarie zu Gesmold und die Pfarrei
zu Glane und wurde 1871 Vikar in
Ostercappeln bei Osnabrück. Er starb
am 15. Oktbr. 1884 im Marien-Spital
in Osnabrück und wurde in Oster-
cappeln zur letzten Ruhe bestattet.

S:

Sementis (deutsche, dänische und
lateinische Ge. und Übersetzungen),
1866. - Die Junggesellen von Joh.
Ewald; a. d. Dänischen übers., 1876.
- Verschiedene theologische Werke.

Görner, Karl August,

wurde am
29. Januar 1806 zu Berlin geboren.
Sein Vater, ein hochgestellter Beam-
ter im Finanzministerium, hielt in-
timen Umgang mit den damaligen
Koryphäen der Schauspielkunst, mit
Jffland, Mattausch, Unzelmann, so-
wie nachmals mit Ludwig Devrient,
mit dem er längere Zeit in einem
Hause im Tiergarten wohnte. Da-
durch wurde frühzeitig in dem jun-
gen G. die Liebe zur dramatischen
Kunst geweckt, und gegen Ende Febr.
1822 verließ er heimlich das Vater-
haus u. wanderte bei bitterer Kälte
zu Fuß nach Stettin, wo Direktor
Curiol ihn mit einer Wochengage von
zwei Talern engagierte. Bereits im
folgenden Jahre trat er als Mitglied
in das Personal der herzoglichen Hof-
bühne zu Köthen ein und übernahm,
als der Hof katholisch ward und das
Hoftheater einging, mit 18 Jahren
auf eigene Rechnung die Direktion.
Er besuchte mit seiner Gesellschaft
Halle, Chemnitz, Freiberg, Zittau u.
Bautzen, trat dann nach zweijähriger
Leitung das Geschäft an den Schau-
spieler Maske ab, blieb aber noch bei
der Gesellschaft, bis er im April 1827
als erster Charakterspieler an das
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Hoftheater zu Strelitz berufen ward.
Zum Oberregisseur und später zum
Direktor mit lebenslänglichem Kon-
trakte erhoben, blieb er dort 22 Jahre.
Nach Auflösung des Strelitzer Hof-
theaters (1848) begab er sich zunächst
1849 nach Breslau, von dort an das
Friedrich-Wilhelmstädtische Theater
in Berlin, übernahm 1855 die Lei-
tung der Krollschen Bühne und ging
1857 nach Hamburg, wo er seitdem
abwechselnd beim Stadttheater (1857
bis 1863 und 1866-69) und Thalia-
theater (1863-66 und 1869-84) als
Charakterspieler und Oberregisseur
fungierte und im Jahre 1872 unter
allseitiger Beteiligung sein 50 jäh-
riges Künstlerjubiläum feierte. Er
+ daselbst am 9. April 1884.

S:

Al-
manach dramatischer Bühnenspiele
zur geselligen Unterhaltung; XI, 1851
bis 1868 (Jnhalt: I. Das Salz der
Ehe. - Verwandlungen. - Nichte und
Tante. - Die Stiefmama. - II. Schwar-
zer Peter. - Des Herrn Magisters
Perücke. - Die Heiratsvermittlung.
- Vor dem Balle. - Wie drei Musi-
kanten ihre Zeche bezahlen. - III. Eine
Pute. - Das Repertoire. - Wieder-
vergeltung. - Der alte und der junge
Herr. - IV. Aufgeschoben ist nicht auf-
gehoben. - Englisch! - Eine möblierte
Wohnung. - V. Zerstören und auf-
bauen. - Eine kleine Erzählung ohne
Namen. - Jmmer ohne Frau. - Keine
Feinde! - Jettchen am Fenster, oder:
Man soll von seinem Nächsten nur
das Beste reden! - VI. Tantchen Un-
verzagt. - Erste Gastrolle des Fräu-
lein Veilchenduft, oder: Theatralische
Studien. - Der Tyrann vom Syrup-
Kuß, oder: Es geht nichts über Wort-
halten! - Pfingsten, denk an Pfing-
sten! - Tiburtius u. Polykarp, oder:
Es wird alles gemacht! - VII. Jn
Sanssouci. - Ein Lustspiel ohne Lieb-
haber, oder: Alles, was Onkelchen
will. - Preußisch-Courant! oder:
Krinoline, nur Krinoline. - Ein jun-
ges Mädchen. - VIII. Ein großer

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die Weihe und wurde im Juli d. J.
als Miſſions- und Schulvikar in der
däniſchen Feſtung Friedericia ange-
ſtellt, von wo ihn das Bombardement
der Öſterreicher (1864) auf einige Zeit
nach Kopenhagen trieb. 1867 wurde
er erſter Miſſionspfarrer in Randers
(Jütland), verwaltete ſeit 1869 die
Vikarie zu Gesmold und die Pfarrei
zu Glane und wurde 1871 Vikar in
Oſtercappeln bei Osnabrück. Er ſtarb
am 15. Oktbr. 1884 im Marien-Spital
in Osnabrück und wurde in Oſter-
cappeln zur letzten Ruhe beſtattet.

S:

Sementis (deutſche, däniſche und
lateiniſche Ge. und Überſetzungen),
1866. – Die Junggeſellen von Joh.
Ewald; a. d. Däniſchen überſ., 1876.
– Verſchiedene theologiſche Werke.

Görner, Karl Auguſt,

wurde am
29. Januar 1806 zu Berlin geboren.
Sein Vater, ein hochgeſtellter Beam-
ter im Finanzminiſterium, hielt in-
timen Umgang mit den damaligen
Koryphäen der Schauſpielkunſt, mit
Jffland, Mattauſch, Unzelmann, ſo-
wie nachmals mit Ludwig Devrient,
mit dem er längere Zeit in einem
Hauſe im Tiergarten wohnte. Da-
durch wurde frühzeitig in dem jun-
gen G. die Liebe zur dramatiſchen
Kunſt geweckt, und gegen Ende Febr.
1822 verließ er heimlich das Vater-
haus u. wanderte bei bitterer Kälte
zu Fuß nach Stettin, wo Direktor
Curiol ihn mit einer Wochengage von
zwei Talern engagierte. Bereits im
folgenden Jahre trat er als Mitglied
in das Perſonal der herzoglichen Hof-
bühne zu Köthen ein und übernahm,
als der Hof katholiſch ward und das
Hoftheater einging, mit 18 Jahren
auf eigene Rechnung die Direktion.
Er beſuchte mit ſeiner Geſellſchaft
Halle, Chemnitz, Freiberg, Zittau u.
Bautzen, trat dann nach zweijähriger
Leitung das Geſchäft an den Schau-
ſpieler Maske ab, blieb aber noch bei
der Geſellſchaft, bis er im April 1827
als erſter Charakterſpieler an das
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Hoftheater zu Strelitz berufen ward.
Zum Oberregiſſeur und ſpäter zum
Direktor mit lebenslänglichem Kon-
trakte erhoben, blieb er dort 22 Jahre.
Nach Auflöſung des Strelitzer Hof-
theaters (1848) begab er ſich zunächſt
1849 nach Breslau, von dort an das
Friedrich-Wilhelmſtädtiſche Theater
in Berlin, übernahm 1855 die Lei-
tung der Krollſchen Bühne und ging
1857 nach Hamburg, wo er ſeitdem
abwechſelnd beim Stadttheater (1857
bis 1863 und 1866–69) und Thalia-
theater (1863–66 und 1869–84) als
Charakterſpieler und Oberregiſſeur
fungierte und im Jahre 1872 unter
allſeitiger Beteiligung ſein 50 jäh-
riges Künſtlerjubiläum feierte. Er
† daſelbſt am 9. April 1884.

S:

Al-
manach dramatiſcher Bühnenſpiele
zur geſelligen Unterhaltung; XI, 1851
bis 1868 (Jnhalt: I. Das Salz der
Ehe. – Verwandlungen. – Nichte und
Tante. – Die Stiefmama. – II. Schwar-
zer Peter. – Des Herrn Magiſters
Perücke. – Die Heiratsvermittlung.
– Vor dem Balle. – Wie drei Muſi-
kanten ihre Zeche bezahlen. – III. Eine
Pute. – Das Repertoire. – Wieder-
vergeltung. – Der alte und der junge
Herr. – IV. Aufgeſchoben iſt nicht auf-
gehoben. – Engliſch! – Eine möblierte
Wohnung. – V. Zerſtören und auf-
bauen. – Eine kleine Erzählung ohne
Namen. – Jmmer ohne Frau. – Keine
Feinde! – Jettchen am Fenſter, oder:
Man ſoll von ſeinem Nächſten nur
das Beſte reden! – VI. Tantchen Un-
verzagt. – Erſte Gaſtrolle des Fräu-
lein Veilchenduft, oder: Theatraliſche
Studien. – Der Tyrann vom Syrup-
Kuß, oder: Es geht nichts über Wort-
halten! – Pfingſten, denk an Pfing-
ſten! – Tiburtius u. Polykarp, oder:
Es wird alles gemacht! – VII. Jn
Sansſouci. – Ein Luſtſpiel ohne Lieb-
haber, oder: Alles, was Onkelchen
will. – Preußiſch-Courant! oder:
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[408/0412] Gör Gör die Weihe und wurde im Juli d. J. als Miſſions- und Schulvikar in der däniſchen Feſtung Friedericia ange- ſtellt, von wo ihn das Bombardement der Öſterreicher (1864) auf einige Zeit nach Kopenhagen trieb. 1867 wurde er erſter Miſſionspfarrer in Randers (Jütland), verwaltete ſeit 1869 die Vikarie zu Gesmold und die Pfarrei zu Glane und wurde 1871 Vikar in Oſtercappeln bei Osnabrück. Er ſtarb am 15. Oktbr. 1884 im Marien-Spital in Osnabrück und wurde in Oſter- cappeln zur letzten Ruhe beſtattet. S: Sementis (deutſche, däniſche und lateiniſche Ge. und Überſetzungen), 1866. – Die Junggeſellen von Joh. Ewald; a. d. Däniſchen überſ., 1876. – Verſchiedene theologiſche Werke. Görner, Karl Auguſt, wurde am 29. Januar 1806 zu Berlin geboren. Sein Vater, ein hochgeſtellter Beam- ter im Finanzminiſterium, hielt in- timen Umgang mit den damaligen Koryphäen der Schauſpielkunſt, mit Jffland, Mattauſch, Unzelmann, ſo- wie nachmals mit Ludwig Devrient, mit dem er längere Zeit in einem Hauſe im Tiergarten wohnte. Da- durch wurde frühzeitig in dem jun- gen G. die Liebe zur dramatiſchen Kunſt geweckt, und gegen Ende Febr. 1822 verließ er heimlich das Vater- haus u. wanderte bei bitterer Kälte zu Fuß nach Stettin, wo Direktor Curiol ihn mit einer Wochengage von zwei Talern engagierte. Bereits im folgenden Jahre trat er als Mitglied in das Perſonal der herzoglichen Hof- bühne zu Köthen ein und übernahm, als der Hof katholiſch ward und das Hoftheater einging, mit 18 Jahren auf eigene Rechnung die Direktion. Er beſuchte mit ſeiner Geſellſchaft Halle, Chemnitz, Freiberg, Zittau u. Bautzen, trat dann nach zweijähriger Leitung das Geſchäft an den Schau- ſpieler Maske ab, blieb aber noch bei der Geſellſchaft, bis er im April 1827 als erſter Charakterſpieler an das Hoftheater zu Strelitz berufen ward. Zum Oberregiſſeur und ſpäter zum Direktor mit lebenslänglichem Kon- trakte erhoben, blieb er dort 22 Jahre. Nach Auflöſung des Strelitzer Hof- theaters (1848) begab er ſich zunächſt 1849 nach Breslau, von dort an das Friedrich-Wilhelmſtädtiſche Theater in Berlin, übernahm 1855 die Lei- tung der Krollſchen Bühne und ging 1857 nach Hamburg, wo er ſeitdem abwechſelnd beim Stadttheater (1857 bis 1863 und 1866–69) und Thalia- theater (1863–66 und 1869–84) als Charakterſpieler und Oberregiſſeur fungierte und im Jahre 1872 unter allſeitiger Beteiligung ſein 50 jäh- riges Künſtlerjubiläum feierte. Er † daſelbſt am 9. April 1884. S: Al- manach dramatiſcher Bühnenſpiele zur geſelligen Unterhaltung; XI, 1851 bis 1868 (Jnhalt: I. Das Salz der Ehe. – Verwandlungen. – Nichte und Tante. – Die Stiefmama. – II. Schwar- zer Peter. – Des Herrn Magiſters Perücke. – Die Heiratsvermittlung. – Vor dem Balle. – Wie drei Muſi- kanten ihre Zeche bezahlen. – III. Eine Pute. – Das Repertoire. – Wieder- vergeltung. – Der alte und der junge Herr. – IV. Aufgeſchoben iſt nicht auf- gehoben. – Engliſch! – Eine möblierte Wohnung. – V. Zerſtören und auf- bauen. – Eine kleine Erzählung ohne Namen. – Jmmer ohne Frau. – Keine Feinde! – Jettchen am Fenſter, oder: Man ſoll von ſeinem Nächſten nur das Beſte reden! – VI. Tantchen Un- verzagt. – Erſte Gaſtrolle des Fräu- lein Veilchenduft, oder: Theatraliſche Studien. – Der Tyrann vom Syrup- Kuß, oder: Es geht nichts über Wort- halten! – Pfingſten, denk an Pfing- ſten! – Tiburtius u. Polykarp, oder: Es wird alles gemacht! – VII. Jn Sansſouci. – Ein Luſtſpiel ohne Lieb- haber, oder: Alles, was Onkelchen will. – Preußiſch-Courant! oder: Krinoline, nur Krinoline. – Ein jun- ges Mädchen. – VIII. Ein großer *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/412>, abgerufen am 25.04.2024.