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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Duf
Duffek, Nikolaus,

siehe Julius
Rosen!

Dufresne, Jean,

pseudon. E. S.
Freund, wurde am 14. Febr. 1829
in Berlin als der Sohn eines ange-
sehenen jüdischen Kaufmanns gebo-
ren, besuchte das Gymnasium zum
grauen Kloster u. studierte von 1847
bis 1852 in Berlin u. Breslau Jura
und Kameralia. Um diese Zeit ver-
lor sein Vater sein Vermögen u. D.
ward genötigt, die juristische Lauf-
bahn aufzugeben. Er wandte sich
journalistischer u. literarischer Tätig-
keit zu, war lange Jahre als Redak-
teur des "Publizist", der "Deutschen
Zeit", der "Deutschen Reform" und
zuletzt bis 1875 der "Post" tätig. Zu-
nehmende Taubheit zwang ihn, auch
diese Laufbahn zu verlassen und sich
ganz auf die Schach-Literatur zu be-
schränken. Selbst ein großer Meister
im Schachspiel, redigierte er mit An-
derssen 1857 die "Berliner Schach-
zeitung" u. seit 1859 die Schachspalte
in "Über Land und Meer", bearbei-
tete auch die Schachrubriken verschie-
dener anderer Zeitschriften. Von der
Welt zurückgezogen, starb er in Ber-
lin am 15. April 1893.

S:

Verlorene
Seelen (N.), 1860. - Des Königs
Mordgehilfe (Histor. R.); III, 1865.
- Die Tochter des Staatsanwalts
(Kriminalgesch.), 1866.

Dühr, August Gustav Friedrich,


geb. am 10. Mai 1806 in Stargard
in Mecklenburg-Strelitz als der Sohn
eines Präpositus, besuchte das Gym-
nasium in Neubrandenburg und stu-
dierte seit Michaelis 1824 in Berlin
Theologie (Schleiermacher, Neander,
Hengstenberg), Philologie (Böckh) u.
Geschichte (Ranke). Nach Beendigung
seiner Studien nahm er Ostern 1828
eine Hauslehrerstelle an, legte vor
dem Konsistorium in Neustrelitz die
erste theologische Prüfung ab und
übernahm 1830 im Hause des Land-
rats von Oertzen in Brunn die Stelle
eines Erziehers von dessen Sohne, die
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Dui
er vier Jahre innehatte. Ende 1834
legte D. in Berlin die Prüfung pro
facultate docendi
ab und wurde am
5. Januar 1835 Hilfslehrer und ein
Jahr später ordentl. Lehrer am Gym-
nasium in Parchim. Ostern 1840 er-
hielt er einen Ruf als Prorektor an
das Gymnasium in Friedland, wurde
1858 Konrektor an demselben u. trat
1886 in den Ruhestand, behielt aber
den hebräischen Unterricht in Prima
und Obersekunda noch bis 1889 bei.
Bereits 1857 war er von der philo-
sophischen Fakultät der Rostocker Uni-
versität zum Dr. phil. promoviert
worden; 1863 hatte ihm der Groß-
herzog den Charakter als Professor
verliehen und 1886 ernannte ihn die
Stadt Friedland zum Ehrenbürger.
Dühr starb am 7. September 1896.
Er besaß gründliche Kenntnisse in den
alten Sprachen und die seltene Gabe,
in lateinischer, griechischer u. hebräi-
scher Sprache zu dichten.

S:

Metri-
sche Übersetzung der fünf ersten Sa-
tiren des Persius, 1842. - An Alexan-
der von Humboldt, den Nestor und
Fürsten der Naturforscher (Ode in
alcäischen Strophen), 1859. - Schach-
gedichte alter und neuer Zeit, 1860.
- Über Metrik und Rhythmik, 1885.

Duill, Gustav,

Pseud. für Gustav
Wißmann;
s. d.!

Duimchen, Theodor,

* am 28.
August 1853 zu Delitzsch in der Pro-
vinz Sachsen, wo sein Vater Jnhaber
einer Zigarrenfabrik war, wurde von
diesem für den Stand eines Kauf-
manns bestimmt u. hatte als solcher
Gelegenheit, Deutschland, Holland,
England, die Verein. Staaten und
Westindien bereisen u. kennen lernen
zu können. Nach vorübergehendem
Aufenthalt in Hamburg 1876 ließ er
sich 1880 dort dauernd nieder und
wählte erst 1893 Dresden-Königs-
wald zu seinem neuen Wohnsitz, den
er dann 1898 mit Berlin vertauschte.
Hier endete er freiwillig sein Leben
am 5. September 1908.

S:

Jantge

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Duf
Duffek, Nikolaus,

ſiehe Julius
Roſen!

Dufresne, Jean,

pſeudon. E. S.
Freund, wurde am 14. Febr. 1829
in Berlin als der Sohn eines ange-
ſehenen jüdiſchen Kaufmanns gebo-
ren, beſuchte das Gymnaſium zum
grauen Kloſter u. ſtudierte von 1847
bis 1852 in Berlin u. Breslau Jura
und Kameralia. Um dieſe Zeit ver-
lor ſein Vater ſein Vermögen u. D.
ward genötigt, die juriſtiſche Lauf-
bahn aufzugeben. Er wandte ſich
journaliſtiſcher u. literariſcher Tätig-
keit zu, war lange Jahre als Redak-
teur des „Publiziſt“, der „Deutſchen
Zeit“, der „Deutſchen Reform“ und
zuletzt bis 1875 der „Poſt“ tätig. Zu-
nehmende Taubheit zwang ihn, auch
dieſe Laufbahn zu verlaſſen und ſich
ganz auf die Schach-Literatur zu be-
ſchränken. Selbſt ein großer Meiſter
im Schachſpiel, redigierte er mit An-
derſſen 1857 die „Berliner Schach-
zeitung“ u. ſeit 1859 die Schachſpalte
in „Über Land und Meer“, bearbei-
tete auch die Schachrubriken verſchie-
dener anderer Zeitſchriften. Von der
Welt zurückgezogen, ſtarb er in Ber-
lin am 15. April 1893.

S:

Verlorene
Seelen (N.), 1860. – Des Königs
Mordgehilfe (Hiſtor. R.); III, 1865.
– Die Tochter des Staatsanwalts
(Kriminalgeſch.), 1866.

Dühr, Auguſt Guſtav Friedrich,


geb. am 10. Mai 1806 in Stargard
in Mecklenburg-Strelitz als der Sohn
eines Präpoſitus, beſuchte das Gym-
naſium in Neubrandenburg und ſtu-
dierte ſeit Michaelis 1824 in Berlin
Theologie (Schleiermacher, Neander,
Hengſtenberg), Philologie (Böckh) u.
Geſchichte (Ranke). Nach Beendigung
ſeiner Studien nahm er Oſtern 1828
eine Hauslehrerſtelle an, legte vor
dem Konſiſtorium in Neuſtrelitz die
erſte theologiſche Prüfung ab und
übernahm 1830 im Hauſe des Land-
rats von Oertzen in Brunn die Stelle
eines Erziehers von deſſen Sohne, die
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Dui
er vier Jahre innehatte. Ende 1834
legte D. in Berlin die Prüfung pro
facultate docendi
ab und wurde am
5. Januar 1835 Hilfslehrer und ein
Jahr ſpäter ordentl. Lehrer am Gym-
naſium in Parchim. Oſtern 1840 er-
hielt er einen Ruf als Prorektor an
das Gymnaſium in Friedland, wurde
1858 Konrektor an demſelben u. trat
1886 in den Ruheſtand, behielt aber
den hebräiſchen Unterricht in Prima
und Oberſekunda noch bis 1889 bei.
Bereits 1857 war er von der philo-
ſophiſchen Fakultät der Roſtocker Uni-
verſität zum Dr. phil. promoviert
worden; 1863 hatte ihm der Groß-
herzog den Charakter als Profeſſor
verliehen und 1886 ernannte ihn die
Stadt Friedland zum Ehrenbürger.
Dühr ſtarb am 7. September 1896.
Er beſaß gründliche Kenntniſſe in den
alten Sprachen und die ſeltene Gabe,
in lateiniſcher, griechiſcher u. hebräi-
ſcher Sprache zu dichten.

S:

Metri-
ſche Überſetzung der fünf erſten Sa-
tiren des Perſius, 1842. – An Alexan-
der von Humboldt, den Neſtor und
Fürſten der Naturforſcher (Ode in
alcäiſchen Strophen), 1859. – Schach-
gedichte alter und neuer Zeit, 1860.
– Über Metrik und Rhythmik, 1885.

Duill, Guſtav,

Pſeud. für Guſtav
Wißmann;
ſ. d.!

Duimchen, Theodor,

* am 28.
Auguſt 1853 zu Delitzſch in der Pro-
vinz Sachſen, wo ſein Vater Jnhaber
einer Zigarrenfabrik war, wurde von
dieſem für den Stand eines Kauf-
manns beſtimmt u. hatte als ſolcher
Gelegenheit, Deutſchland, Holland,
England, die Verein. Staaten und
Weſtindien bereiſen u. kennen lernen
zu können. Nach vorübergehendem
Aufenthalt in Hamburg 1876 ließ er
ſich 1880 dort dauernd nieder und
wählte erſt 1893 Dresden-Königs-
wald zu ſeinem neuen Wohnſitz, den
er dann 1898 mit Berlin vertauſchte.
Hier endete er freiwillig ſein Leben
am 5. September 1908.

S:

Jantge

*
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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/74>, abgerufen am 29.03.2024.