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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Ebe
mehrere Perioden Mitglied d. Reichs-
und Landtags, war er, wie auch in
seiner Eigenschaft als Präsident des
katholischen Volksvereins für Ober-
österreich einer der ersten Führer der
österreichischen Katholiken. Jm Jahre
1898 wurde er zum Landeshaupt-
mann ernannt und 1907 zur Über-
nahme des Ackerbauministeriums
nach Wien berufen; aber schon im
folgenden Jahre schied er aus dieser
Stellung. Außer einigen Werken
über Volkswirtschaft veröffentlichte
er

S:

Der Sozialdemokrat (Dr.),
1888. - Ungelöste Fragen (Soziales
Schsp.), 1900. - Queretaro (6 Bilder
a. der mexikanischen Kaisertragödie),
1904. - Johann Philipp Palm (Tr.
a. den deutschen Freiheitskämpfen),
1906.

*Ebenspanger, Johannes,

geb. am
3. Mai 1845 zu Kukmer (Eisenburger
Komitat) in Ungarn als der Sohn
eines Tischlermeisters, besuchte die
Volksschule in Körmond und Kukmer
und bildete sich 1859-63 im Seminar
zu Oberschützen (ung.: Felsölövö) zum
Volksschullehrer aus. Er wurde dann
Hilfslehrer in Rabafüzes, 1864 Er-
zieher in der Familie des Hofrichters
Szemnecz in Szemes am Plattensee,
1865 Lehrer in Lugos, 1867 in Lieb-
ling (Temeser Komitat) und wurde
von hier 1872 durch das königl. un-
garische Kultus- und Unterrichts-
ministerium zum Studium des deut-
schen Schulwesens nach Sachsen (Kö-
nigreich, Herzogtümer und preußische
Provinz) entsendet. Nach seiner Rück-
kehr wurde er 1873 durch das Mini-
sterium zum Sekretär im königl. un-
gar. Schulinspektorate in Temesvar
ernannt und 1877 als Seminarvor-
stand und Professor für Pädagogik
und ungarische und deutsche Sprache
nach Oberschützen berufen. Die letz-
teren Fächer vertrat er auch an dem
mit dem Seminar verbundenen Ober-
gymnasium. Seit 1888 Stellvertre-
ter des Direktors der dortigen ge-
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Ebe
samten Schulanstalten, erhielt er am
8. März 1902 bei Gelegenheit der
Feier seines 25jährigen Dienstjubi-
läums den Ehrentitel "Direktor" ver-
liehen. E. war ein eifriger Förderer
des Vereinslebens und gehörte einer
großen Zahl von deutschen und un-
garischen Lehrervereinen als Mitglied
oder Ehrenmitglied an; auch welt-
liche und kirchliche Ehrenämter wur-
den ihm übertragen und von ihm mit
Hingebung und Treue verwaltet. Er
starb bereits am 24. Januar 1903.

S:

Kornähren und Feldblumen (En.,
Ge., Rätsel etc.); II, 1873-74. - Ungar-
land, mein Vaterland (Patriot. Ge.),
1876. - Hienzische Veaschln (Dn. in
Mdt.), 1898. - Himmelroda u. Pfing
(Hienzische Ge.), 1901.

Ebenstein, Erich,

Pseudon. für
Annie Hruschka; s. d.!

Eberhard,

Pseud. für Karl von
Schlözer;
s. d.!

*Eberhardt-Bürck, Adelheid


Babette Emilie, wurde am 23. Juli
1836 im Marktflecken Schönau, zwei
Stunden von Heidelberg geboren.
Jhr Vater, Heinrich Bürck, war Pfar-
rer daselbst und wurde 1839 auf die
Pfarrstelle Handschuhsheim bei Hei-
delberg versetzt. Dort verlebte Adel-
heid bis zu ihrem 21. Jahre eine glück-
liche Jugendzeit. Jhre Ausbildung
erhielt sie zumeist im elterlichen Hause,
u. der pflichttreue, gewissenhafte Va-
ter war in den meisten Fächern selbst
ihr Lehrer. Jm Jahre 1858 zog sie
mit dem Vater nach dem romantisch
gelegenen Badeorte Badenweiler u.
vermählte sich 1863 mit dem Pfarr-
verweser Karl H. Eberhardt in
Schatthausen bei Heidelberg, einem
gebildeten Manne, der mit fein poe-
tischem Verständnis durch läuternde
Kritik der Gattin bei der Herausgabe
ihrer Dichtungen manchen wesent-
lichen Dienst leistete. Seit dem Jahre
1865 lebte E. an der Seite ihres Gat-
ten in Baierthal bei Wiesloch u. seit
1881 zu Adelsheim in Baden. Jm

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Ebe
mehrere Perioden Mitglied d. Reichs-
und Landtags, war er, wie auch in
ſeiner Eigenſchaft als Präſident des
katholiſchen Volksvereins für Ober-
öſterreich einer der erſten Führer der
öſterreichiſchen Katholiken. Jm Jahre
1898 wurde er zum Landeshaupt-
mann ernannt und 1907 zur Über-
nahme des Ackerbauminiſteriums
nach Wien berufen; aber ſchon im
folgenden Jahre ſchied er aus dieſer
Stellung. Außer einigen Werken
über Volkswirtſchaft veröffentlichte
er

S:

Der Sozialdemokrat (Dr.),
1888. – Ungelöſte Fragen (Soziales
Schſp.), 1900. – Queretaro (6 Bilder
a. der mexikaniſchen Kaiſertragödie),
1904. – Johann Philipp Palm (Tr.
a. den deutſchen Freiheitskämpfen),
1906.

*Ebenſpanger, Johannes,

geb. am
3. Mai 1845 zu Kukmér (Eiſenburger
Komitat) in Ungarn als der Sohn
eines Tiſchlermeiſters, beſuchte die
Volksſchule in Körmond und Kukmér
und bildete ſich 1859–63 im Seminar
zu Oberſchützen (ung.: Felſölövö) zum
Volksſchullehrer aus. Er wurde dann
Hilfslehrer in Rabafüzes, 1864 Er-
zieher in der Familie des Hofrichters
Szemnecz in Szemes am Plattenſee,
1865 Lehrer in Lugos, 1867 in Lieb-
ling (Temeſer Komitat) und wurde
von hier 1872 durch das königl. un-
gariſche Kultus- und Unterrichts-
miniſterium zum Studium des deut-
ſchen Schulweſens nach Sachſen (Kö-
nigreich, Herzogtümer und preußiſche
Provinz) entſendet. Nach ſeiner Rück-
kehr wurde er 1873 durch das Mini-
ſterium zum Sekretär im königl. un-
gar. Schulinſpektorate in Temesvár
ernannt und 1877 als Seminarvor-
ſtand und Profeſſor für Pädagogik
und ungariſche und deutſche Sprache
nach Oberſchützen berufen. Die letz-
teren Fächer vertrat er auch an dem
mit dem Seminar verbundenen Ober-
gymnaſium. Seit 1888 Stellvertre-
ter des Direktors der dortigen ge-
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Ebe
ſamten Schulanſtalten, erhielt er am
8. März 1902 bei Gelegenheit der
Feier ſeines 25jährigen Dienſtjubi-
läums den Ehrentitel „Direktor“ ver-
liehen. E. war ein eifriger Förderer
des Vereinslebens und gehörte einer
großen Zahl von deutſchen und un-
gariſchen Lehrervereinen als Mitglied
oder Ehrenmitglied an; auch welt-
liche und kirchliche Ehrenämter wur-
den ihm übertragen und von ihm mit
Hingebung und Treue verwaltet. Er
ſtarb bereits am 24. Januar 1903.

S:

Kornähren und Feldblumen (En.,
Ge., Rätſel ꝛc.); II, 1873–74. – Ungar-
land, mein Vaterland (Patriot. Ge.),
1876. – Hienziſche Veaſchln (Dn. in
Mdt.), 1898. – Himmelroda u. Pfing
(Hienziſche Ge.), 1901.

Ebenſtein, Erich,

Pſeudon. für
Annie Hruſchka; ſ. d.!

Eberhard,

Pſeud. für Karl von
Schlözer;
ſ. d.!

*Eberhardt-Bürck, Adelheid


Babette Emilie, wurde am 23. Juli
1836 im Marktflecken Schönau, zwei
Stunden von Heidelberg geboren.
Jhr Vater, Heinrich Bürck, war Pfar-
rer daſelbſt und wurde 1839 auf die
Pfarrſtelle Handſchuhsheim bei Hei-
delberg verſetzt. Dort verlebte Adel-
heid bis zu ihrem 21. Jahre eine glück-
liche Jugendzeit. Jhre Ausbildung
erhielt ſie zumeiſt im elterlichen Hauſe,
u. der pflichttreue, gewiſſenhafte Va-
ter war in den meiſten Fächern ſelbſt
ihr Lehrer. Jm Jahre 1858 zog ſie
mit dem Vater nach dem romantiſch
gelegenen Badeorte Badenweiler u.
vermählte ſich 1863 mit dem Pfarr-
verweſer Karl H. Eberhardt in
Schatthauſen bei Heidelberg, einem
gebildeten Manne, der mit fein poe-
tiſchem Verſtändnis durch läuternde
Kritik der Gattin bei der Herausgabe
ihrer Dichtungen manchen weſent-
lichen Dienſt leiſtete. Seit dem Jahre
1865 lebte E. an der Seite ihres Gat-
ten in Baierthal bei Wiesloch u. ſeit
1881 zu Adelsheim in Baden. Jm

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[88/0092] Ebe Ebe mehrere Perioden Mitglied d. Reichs- und Landtags, war er, wie auch in ſeiner Eigenſchaft als Präſident des katholiſchen Volksvereins für Ober- öſterreich einer der erſten Führer der öſterreichiſchen Katholiken. Jm Jahre 1898 wurde er zum Landeshaupt- mann ernannt und 1907 zur Über- nahme des Ackerbauminiſteriums nach Wien berufen; aber ſchon im folgenden Jahre ſchied er aus dieſer Stellung. Außer einigen Werken über Volkswirtſchaft veröffentlichte er S: Der Sozialdemokrat (Dr.), 1888. – Ungelöſte Fragen (Soziales Schſp.), 1900. – Queretaro (6 Bilder a. der mexikaniſchen Kaiſertragödie), 1904. – Johann Philipp Palm (Tr. a. den deutſchen Freiheitskämpfen), 1906. *Ebenſpanger, Johannes, geb. am 3. Mai 1845 zu Kukmér (Eiſenburger Komitat) in Ungarn als der Sohn eines Tiſchlermeiſters, beſuchte die Volksſchule in Körmond und Kukmér und bildete ſich 1859–63 im Seminar zu Oberſchützen (ung.: Felſölövö) zum Volksſchullehrer aus. Er wurde dann Hilfslehrer in Rabafüzes, 1864 Er- zieher in der Familie des Hofrichters Szemnecz in Szemes am Plattenſee, 1865 Lehrer in Lugos, 1867 in Lieb- ling (Temeſer Komitat) und wurde von hier 1872 durch das königl. un- gariſche Kultus- und Unterrichts- miniſterium zum Studium des deut- ſchen Schulweſens nach Sachſen (Kö- nigreich, Herzogtümer und preußiſche Provinz) entſendet. Nach ſeiner Rück- kehr wurde er 1873 durch das Mini- ſterium zum Sekretär im königl. un- gar. Schulinſpektorate in Temesvár ernannt und 1877 als Seminarvor- ſtand und Profeſſor für Pädagogik und ungariſche und deutſche Sprache nach Oberſchützen berufen. Die letz- teren Fächer vertrat er auch an dem mit dem Seminar verbundenen Ober- gymnaſium. Seit 1888 Stellvertre- ter des Direktors der dortigen ge- ſamten Schulanſtalten, erhielt er am 8. März 1902 bei Gelegenheit der Feier ſeines 25jährigen Dienſtjubi- läums den Ehrentitel „Direktor“ ver- liehen. E. war ein eifriger Förderer des Vereinslebens und gehörte einer großen Zahl von deutſchen und un- gariſchen Lehrervereinen als Mitglied oder Ehrenmitglied an; auch welt- liche und kirchliche Ehrenämter wur- den ihm übertragen und von ihm mit Hingebung und Treue verwaltet. Er ſtarb bereits am 24. Januar 1903. S: Kornähren und Feldblumen (En., Ge., Rätſel ꝛc.); II, 1873–74. – Ungar- land, mein Vaterland (Patriot. Ge.), 1876. – Hienziſche Veaſchln (Dn. in Mdt.), 1898. – Himmelroda u. Pfing (Hienziſche Ge.), 1901. Ebenſtein, Erich, Pſeudon. für Annie Hruſchka; ſ. d.! Eberhard, Pſeud. für Karl von Schlözer; ſ. d.! *Eberhardt-Bürck, Adelheid Babette Emilie, wurde am 23. Juli 1836 im Marktflecken Schönau, zwei Stunden von Heidelberg geboren. Jhr Vater, Heinrich Bürck, war Pfar- rer daſelbſt und wurde 1839 auf die Pfarrſtelle Handſchuhsheim bei Hei- delberg verſetzt. Dort verlebte Adel- heid bis zu ihrem 21. Jahre eine glück- liche Jugendzeit. Jhre Ausbildung erhielt ſie zumeiſt im elterlichen Hauſe, u. der pflichttreue, gewiſſenhafte Va- ter war in den meiſten Fächern ſelbſt ihr Lehrer. Jm Jahre 1858 zog ſie mit dem Vater nach dem romantiſch gelegenen Badeorte Badenweiler u. vermählte ſich 1863 mit dem Pfarr- verweſer Karl H. Eberhardt in Schatthauſen bei Heidelberg, einem gebildeten Manne, der mit fein poe- tiſchem Verſtändnis durch läuternde Kritik der Gattin bei der Herausgabe ihrer Dichtungen manchen weſent- lichen Dienſt leiſtete. Seit dem Jahre 1865 lebte E. an der Seite ihres Gat- ten in Baierthal bei Wiesloch u. ſeit 1881 zu Adelsheim in Baden. Jm *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/92>, abgerufen am 25.04.2024.