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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Hek
[1]893-97 Assistent vom Goethe-Schil-
[e]r-Archiv in Weimar und seitdem
[a]uswärtiger Mitarbeiter an diesem
[a]rchiv und Herausgeber von einzel-
[d]en Bänden der "Sophien-Ausgabe"
[G]oethescher Werke. Als solcher lebte
[er] 1897-1903 in Berlin, 1903-06 in
[H]amburg und seitdem wieder in Ber-
[li]n, von wo aus er im Sommer 1907
[ei]ne Reise nach Rom unternahm.

S:

Blondel (Eine Aventiure), 1889.
Jm Banne der Aphrodite (3 Nn.),
[1]890. - Das Medeabild (Drama),
[1]890. - Die letzte Hand (Schauspiel),
[1]891. - Tampete! (Nn.), 1898. - Der
[S]chatz im Himmel (Nn.), 1900.

Hekethusen, Hans von,

Pseudon.
[f]ür Elisabeth von Müllern;
[s] d.!

*Heksch, Alexander Franz,

* am
9. Novbr. 1836 zu Budapest als der
[S]ohn eines Zahnarztes, absolvierte
[d]as Piaristengymnasium daselbst und
[w]idmete sich dann dem Beamten-
[s]tande, trat aber bald auf den Wunsch
[s]einer Mutter als Associe in das Ge-
[s]chäft eines nahen Verwandten, dem
[er] bis 1865 angehörte. Eine finan-
[z]elle Katastrophe führte ihn der
[S]chriftstellerlaufbahn zu. Er wurde
Mitarbeiter der angesehensten deut-
[s]chen und ungarischen Blätter u. von
[I]hnen als Berichterstatter 1871 nach
Frankreich und zur Londoner Aus-
[s]tellung, 1876 in das Banat, später
[i]n den Savedistrikt Bosniens gesandt.
[e]ine längere Krankheit nötigte ihn,
[s]eine journalistische Tätigkeit aufzu-
[g]eben und sich der topographischen
Schriftstellerei zuzuwenden, wozu er
[in]folge seiner vielen Reisen wohl-
[b]efähigt war, und so erschienen seit
[1]881 eine Reihe derartiger Schriften,
[w]elche weite Verbreitung und viel-
[s]eitige Anerkennung fanden. H. lebte
[z]uletzt in Wien und starb daselbst am
[9]. Januar 1885.

S:

Die Tochter des
Bojaren (R. von Arnold Vertesi;
[ü]bers.), 1878. - Lose Blätter (Nn.,
En., Feuilletons), 1882. - Aus Un-
[Spaltenumbruch]

Hek
garns Novellenschatz (Übersetzungen),
1884.

Hektor, Enno Wilhelm,

geb. am
21. Novbr. 1820 zu Dornum, einem
Flecken in Ostfriesland, war der Sohn
eines Schreibers am gräflich Mün-
sterschen Patrimonialgericht u. wuchs
dort unter der strengen Zucht seines
Vaters in dürftigen Verhältnissen
auf. Die Schule besuchte er bis zum
12. Jahre in dem nahen Resterhafe
u. trat dann als Unterschreiber beim
Advokaten und Notar Gittermann in
Dornum ein. 1838 kam er als Mit-
telgehilfe zu dem Auktionator Rulffes
in Pewsum, wo er vier Jahre in einer
verhältnismäßig angenehmen Stel-
lung blieb u. seine Mußestunden mit
ausgebreiteter Lektüre, tiefgeheimem
Dichten und Anfängen öffentlicher
Schriftstellerei ausfüllte. Dann starb
der Vater, seine Familie in gedrück-
ter, mittelloser Lage hinterlassend, u.
nun bewarb sich der Sohn um einen
Posten, um so der Versorger seiner
Mutter u. jüngeren Geschwister wer-
den zu können. Von Dornum aus
trat er auch mit seinen Beiträgen zur
Wochenschrift "Frisia", die am 1. Juli
1842 gegründet worden, zuerst als
Schriftsteller in die Öffentlichkeit, gab
auch 1844-48 das jährlich einmal er-
scheinende "Ostfriesische Unterhal-
tungsbuch" heraus, das durch seine
Beiträge in niederdeutschem Gewan-
de, besonders über "Harm Düllwut-
tel", in kurzer Zeit populär wurde.
Jnzwischen waren auch H.s satirische
Gedichte "Lieder aus Schilda" erschie-
nen, die ihm viel Feindschaft eintru-
gen. Er legte nun 1847 sein Amt als
Schreiber nieder und gründete mit
Beginn d. J. 1848 die humoristisch-
satirische Monatsschrift "Der Vaga-
bund", die aber nur ein Jahr lang
Bestand hatte. Jm Herbst 1849 ver-
ließ H. seine ostfriesische Heimat, um
sich in Bonn den Studien zu widmen.
Er hörte bei E. M. Arndt, Delius,
Schaarschmidt u. a. Vorlesungen, sah

*


[Spaltenumbruch]

Hek
[1]893–97 Aſſiſtent vom Goethe-Schil-
[e]r-Archiv in Weimar und ſeitdem
[a]uswärtiger Mitarbeiter an dieſem
[a]rchiv und Herausgeber von einzel-
[d]en Bänden der „Sophien-Ausgabe“
[G]oetheſcher Werke. Als ſolcher lebte
[er] 1897–1903 in Berlin, 1903–06 in
[H]amburg und ſeitdem wieder in Ber-
[li]n, von wo aus er im Sommer 1907
[ei]ne Reiſe nach Rom unternahm.

S:

Blondel (Eine Aventiure), 1889.
Jm Banne der Aphrodite (3 Nn.),
[1]890. – Das Medeabild (Drama),
[1]890. – Die letzte Hand (Schauſpiel),
[1]891. – Tampete! (Nn.), 1898. – Der
[S]chatz im Himmel (Nn.), 1900.

Hekethuſen, Hans von,

Pſeudon.
[f]ür Eliſabeth von Müllern;
[ſ] d.!

*Hekſch, Alexander Franz,

* am
9. Novbr. 1836 zu Budapeſt als der
[S]ohn eines Zahnarztes, abſolvierte
[d]as Piariſtengymnaſium daſelbſt und
[w]idmete ſich dann dem Beamten-
[s]tande, trat aber bald auf den Wunſch
[ſ]einer Mutter als Aſſocié in das Ge-
[ſ]chäft eines nahen Verwandten, dem
[er] bis 1865 angehörte. Eine finan-
[z]elle Kataſtrophe führte ihn der
[S]chriftſtellerlaufbahn zu. Er wurde
Mitarbeiter der angeſehenſten deut-
[ſ]chen und ungariſchen Blätter u. von
[I]hnen als Berichterſtatter 1871 nach
Frankreich und zur Londoner Aus-
[ſ]tellung, 1876 in das Banat, ſpäter
[i]n den Savediſtrikt Bosniens geſandt.
[e]ine längere Krankheit nötigte ihn,
[ſ]eine journaliſtiſche Tätigkeit aufzu-
[g]eben und ſich der topographiſchen
Schriftſtellerei zuzuwenden, wozu er
[in]folge ſeiner vielen Reiſen wohl-
[b]efähigt war, und ſo erſchienen ſeit
[1]881 eine Reihe derartiger Schriften,
[w]elche weite Verbreitung und viel-
[ſ]eitige Anerkennung fanden. H. lebte
[z]uletzt in Wien und ſtarb daſelbſt am
[9]. Januar 1885.

S:

Die Tochter des
Bojaren (R. von Arnold Vérteſi;
[ü]berſ.), 1878. – Loſe Blätter (Nn.,
En., Feuilletons), 1882. – Aus Un-
[Spaltenumbruch]

Hek
garns Novellenſchatz (Überſetzungen),
1884.

Hektor, Enno Wilhelm,

geb. am
21. Novbr. 1820 zu Dornum, einem
Flecken in Oſtfriesland, war der Sohn
eines Schreibers am gräflich Mün-
ſterſchen Patrimonialgericht u. wuchs
dort unter der ſtrengen Zucht ſeines
Vaters in dürftigen Verhältniſſen
auf. Die Schule beſuchte er bis zum
12. Jahre in dem nahen Reſterhafe
u. trat dann als Unterſchreiber beim
Advokaten und Notar Gittermann in
Dornum ein. 1838 kam er als Mit-
telgehilfe zu dem Auktionator Rulffes
in Pewſum, wo er vier Jahre in einer
verhältnismäßig angenehmen Stel-
lung blieb u. ſeine Mußeſtunden mit
ausgebreiteter Lektüre, tiefgeheimem
Dichten und Anfängen öffentlicher
Schriftſtellerei ausfüllte. Dann ſtarb
der Vater, ſeine Familie in gedrück-
ter, mittelloſer Lage hinterlaſſend, u.
nun bewarb ſich der Sohn um einen
Poſten, um ſo der Verſorger ſeiner
Mutter u. jüngeren Geſchwiſter wer-
den zu können. Von Dornum aus
trat er auch mit ſeinen Beiträgen zur
Wochenſchrift „Friſia“, die am 1. Juli
1842 gegründet worden, zuerſt als
Schriftſteller in die Öffentlichkeit, gab
auch 1844–48 das jährlich einmal er-
ſcheinende „Oſtfrieſiſche Unterhal-
tungsbuch“ heraus, das durch ſeine
Beiträge in niederdeutſchem Gewan-
de, beſonders über „Harm Düllwut-
tel“, in kurzer Zeit populär wurde.
Jnzwiſchen waren auch H.s ſatiriſche
Gedichte „Lieder aus Schilda“ erſchie-
nen, die ihm viel Feindſchaft eintru-
gen. Er legte nun 1847 ſein Amt als
Schreiber nieder und gründete mit
Beginn d. J. 1848 die humoriſtiſch-
ſatiriſche Monatsſchrift „Der Vaga-
bund“, die aber nur ein Jahr lang
Beſtand hatte. Jm Herbſt 1849 ver-
ließ H. ſeine oſtfrieſiſche Heimat, um
ſich in Bonn den Studien zu widmen.
Er hörte bei E. M. Arndt, Delius,
Schaarſchmidt u. a. Vorleſungen, ſah

*
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[139/0143] Hek Hek 1893–97 Aſſiſtent vom Goethe-Schil- er-Archiv in Weimar und ſeitdem auswärtiger Mitarbeiter an dieſem archiv und Herausgeber von einzel- den Bänden der „Sophien-Ausgabe“ Goetheſcher Werke. Als ſolcher lebte er 1897–1903 in Berlin, 1903–06 in Hamburg und ſeitdem wieder in Ber- lin, von wo aus er im Sommer 1907 eine Reiſe nach Rom unternahm. S: Blondel (Eine Aventiure), 1889. Jm Banne der Aphrodite (3 Nn.), 1890. – Das Medeabild (Drama), 1890. – Die letzte Hand (Schauſpiel), 1891. – Tampete! (Nn.), 1898. – Der Schatz im Himmel (Nn.), 1900. Hekethuſen, Hans von, Pſeudon. für Eliſabeth von Müllern; ſ d.! *Hekſch, Alexander Franz, * am 9. Novbr. 1836 zu Budapeſt als der Sohn eines Zahnarztes, abſolvierte das Piariſtengymnaſium daſelbſt und widmete ſich dann dem Beamten- stande, trat aber bald auf den Wunſch ſeiner Mutter als Aſſocié in das Ge- ſchäft eines nahen Verwandten, dem er bis 1865 angehörte. Eine finan- zelle Kataſtrophe führte ihn der Schriftſtellerlaufbahn zu. Er wurde Mitarbeiter der angeſehenſten deut- ſchen und ungariſchen Blätter u. von Ihnen als Berichterſtatter 1871 nach Frankreich und zur Londoner Aus- ſtellung, 1876 in das Banat, ſpäter in den Savediſtrikt Bosniens geſandt. eine längere Krankheit nötigte ihn, ſeine journaliſtiſche Tätigkeit aufzu- geben und ſich der topographiſchen Schriftſtellerei zuzuwenden, wozu er infolge ſeiner vielen Reiſen wohl- befähigt war, und ſo erſchienen ſeit 1881 eine Reihe derartiger Schriften, welche weite Verbreitung und viel- ſeitige Anerkennung fanden. H. lebte zuletzt in Wien und ſtarb daſelbſt am 9. Januar 1885. S: Die Tochter des Bojaren (R. von Arnold Vérteſi; überſ.), 1878. – Loſe Blätter (Nn., En., Feuilletons), 1882. – Aus Un- garns Novellenſchatz (Überſetzungen), 1884. Hektor, Enno Wilhelm, geb. am 21. Novbr. 1820 zu Dornum, einem Flecken in Oſtfriesland, war der Sohn eines Schreibers am gräflich Mün- ſterſchen Patrimonialgericht u. wuchs dort unter der ſtrengen Zucht ſeines Vaters in dürftigen Verhältniſſen auf. Die Schule beſuchte er bis zum 12. Jahre in dem nahen Reſterhafe u. trat dann als Unterſchreiber beim Advokaten und Notar Gittermann in Dornum ein. 1838 kam er als Mit- telgehilfe zu dem Auktionator Rulffes in Pewſum, wo er vier Jahre in einer verhältnismäßig angenehmen Stel- lung blieb u. ſeine Mußeſtunden mit ausgebreiteter Lektüre, tiefgeheimem Dichten und Anfängen öffentlicher Schriftſtellerei ausfüllte. Dann ſtarb der Vater, ſeine Familie in gedrück- ter, mittelloſer Lage hinterlaſſend, u. nun bewarb ſich der Sohn um einen Poſten, um ſo der Verſorger ſeiner Mutter u. jüngeren Geſchwiſter wer- den zu können. Von Dornum aus trat er auch mit ſeinen Beiträgen zur Wochenſchrift „Friſia“, die am 1. Juli 1842 gegründet worden, zuerſt als Schriftſteller in die Öffentlichkeit, gab auch 1844–48 das jährlich einmal er- ſcheinende „Oſtfrieſiſche Unterhal- tungsbuch“ heraus, das durch ſeine Beiträge in niederdeutſchem Gewan- de, beſonders über „Harm Düllwut- tel“, in kurzer Zeit populär wurde. Jnzwiſchen waren auch H.s ſatiriſche Gedichte „Lieder aus Schilda“ erſchie- nen, die ihm viel Feindſchaft eintru- gen. Er legte nun 1847 ſein Amt als Schreiber nieder und gründete mit Beginn d. J. 1848 die humoriſtiſch- ſatiriſche Monatsſchrift „Der Vaga- bund“, die aber nur ein Jahr lang Beſtand hatte. Jm Herbſt 1849 ver- ließ H. ſeine oſtfrieſiſche Heimat, um ſich in Bonn den Studien zu widmen. Er hörte bei E. M. Arndt, Delius, Schaarſchmidt u. a. Vorleſungen, ſah *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/143>, abgerufen am 28.03.2024.