Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Gur
cierte am 26. Juli 1849 zum Offizier
und trug am 26. Juli 1850 in der
Schlacht bei Jdstedt, die er als Füh-
rer einer Kompagnie mitmachte, eine
schwere Verwundung davon, infolge
deren sein linker Fuß amputiert wer-
den mußte. Jm August 1851 bei Auf-
lösung der schleswig-holsteinischen
Armee als Ganzinvalide unter Zu-
sicherung einer lebenslänglichen Pen-
sion entlassen, die ihm aber erst vom
1. Juli 1867 ab gezahlt wurde, sie-
delte er 1853 nach Husum über, wo
er eine Gewürzkrämerei etablierte.
Von 1869-73 war er Jnhaber eines
Dampfschiffs-Exportgeschäfts, und
1873 wurde er zum ersten Bürger-
meister der Stadt Husum erwählt.
Er verwaltete dieses Amt bis zu sei-
nem Tode am 13. Juli 1896. Auch
war er wiederholt Abgeordneter zum
Provinziallandtage.

S:

Weinspros-
sen (Lr. und Sprüche), 1876. - De
Schlacht bei de Kohstieg (D.), 1877. -
Der verhängnisvolle Schlüssel (Lsp.),
1878. - Der neue Schulrat (Schw.),
1879. - Jnkognito, oder: Ein Muster-
bürgermeister (Lsp.), 1879. - Von de
Nordseestrand (Plattdeutsche Ge.),
1880. - Erst en Näs un denn en Brill
(Lsp.), 1889. - Hausmittel (Schw.),
1893.

*Gurlitt, Otto,

geb. 1848, ist ein
Sohn des (1897 +) berühmten Land-
schaftsmalers Prof. Louis Gurlitt
und seiner Frau Elisabeth geborene
Lewald, einer Schwester der berühm-
ten Schriftstellerin Fanny Lewald-
Stahr. Er erhielt seine Erziehung in
Gotha und widmete sich in Altona
dem kaufmännischen Berufe. Als der
Krieg 1870 ausbrach, diente er als
einjährig Freiwilliger und wurde bei
Wörth durch die Hüfte geschossen.
Jm weiteren Verlauf des Krieges
wurde er zum Offizier befördert und
mit dem Eisernen Kreuze, dem Ritter-
kreuz mit Schwertern und dem Ver-
dienstkreuz für Auszeichnung im
Kriege geziert. Jm Jahre 1872 ging
[Spaltenumbruch]

Gut
er nach London, wo er seitdem als
Mitglied eines Bankgeschäfts lebt.

S:

Unter Helm und Hut (Lr. eines
Mitstreiters aus 1870-71), 1892.

*Gurschner, Alice,

bekannt unter
ihrem Mädchennamen Alice Pol-
lak
und unter dem Pseudon. Paul
Althof,
wurde am 8. Oktbr. 1869
in Wien geboren, zeigte schon in
früher Jugend dichterische Begabung
und veröffentlichte bereits im Alter
von 13 Jahren ihre Erzählung für
die Jugend in französischer Sprache
"Les habitants de la fleurette"
(1882). Wiederholte Reisen haben zu
ihrer geistigen Entwicklung viel bei-
getragen. Die Schriftstellerin lebt in
ihrer Vaterstadt und ist seit dem 5. Mai
1897 die Gattin des Bildhauers
Gustav Gurschner.

S:

Schneeflocken
(M.), 1884. - Gernrode (Poet. E.),
1890. - Die Asolanen (R. in V.),
1893. - Coghetta (N. i. V.), 1894. -
Passion (Ge.), 1897. - Kunsthyänen
(Dr.), 1903. - Der Wintergarten
(Nn.), 1904. - Das verlorene Wort
(R.), 1907. - Die wunderbare Brücke
und andere Geschichten, 1908.

Guseck, Bernd von,

Pseudon. für
Karl Gustav von Berneck; s. d.!

Gustav Adolf,

Pseud. für Paul
Fritsche;
s. d.!

Gustav vom See,

Pseudon. für
Gustav von Struensee; s. d.!

Gustav, Leopold,

Pseud. für Leo-
pold Gustav Oberländer; s. d.!

*Gutberlet, Heinrich,

geb. am 24.
Mai 1877 in Hersfeld an der Fulda
als der Sohn eines Fabrikbesitzers,
verlebte seine Kindheit in Berlin,
Döbeln i. S. u. Rodewisch im Vogt-
lande. Er besuchte die höhere Bür-
gerschule in Döbeln u. die Gewerbe-
schule in Dresden. Seinem Wunsche,
Lehrer zu werden, mußte er entsagen,
da die Vermögensverhältnisse seiner
Familie inzwischen ungünstige ge-
worden waren, und er widmete sich
nun dem Versicherungswesen. Er lebte
mehrere Jahre als Beamter einer

*


[Spaltenumbruch]

Gur
cierte am 26. Juli 1849 zum Offizier
und trug am 26. Juli 1850 in der
Schlacht bei Jdſtedt, die er als Füh-
rer einer Kompagnie mitmachte, eine
ſchwere Verwundung davon, infolge
deren ſein linker Fuß amputiert wer-
den mußte. Jm Auguſt 1851 bei Auf-
löſung der ſchleswig-holſteiniſchen
Armee als Ganzinvalide unter Zu-
ſicherung einer lebenslänglichen Pen-
ſion entlaſſen, die ihm aber erſt vom
1. Juli 1867 ab gezahlt wurde, ſie-
delte er 1853 nach Huſum über, wo
er eine Gewürzkrämerei etablierte.
Von 1869–73 war er Jnhaber eines
Dampfſchiffs-Exportgeſchäfts, und
1873 wurde er zum erſten Bürger-
meiſter der Stadt Huſum erwählt.
Er verwaltete dieſes Amt bis zu ſei-
nem Tode am 13. Juli 1896. Auch
war er wiederholt Abgeordneter zum
Provinziallandtage.

S:

Weinſproſ-
ſen (Lr. und Sprüche), 1876. – De
Schlacht bei de Kohſtieg (D.), 1877. –
Der verhängnisvolle Schlüſſel (Lſp.),
1878. – Der neue Schulrat (Schw.),
1879. – Jnkognito, oder: Ein Muſter-
bürgermeiſter (Lſp.), 1879. – Von de
Nordſeeſtrand (Plattdeutſche Ge.),
1880. – Erſt en Näs un denn en Brill
(Lſp.), 1889. – Hausmittel (Schw.),
1893.

*Gurlitt, Otto,

geb. 1848, iſt ein
Sohn des (1897 †) berühmten Land-
ſchaftsmalers Prof. Louis Gurlitt
und ſeiner Frau Eliſabeth geborene
Lewald, einer Schweſter der berühm-
ten Schriftſtellerin Fanny Lewald-
Stahr. Er erhielt ſeine Erziehung in
Gotha und widmete ſich in Altona
dem kaufmänniſchen Berufe. Als der
Krieg 1870 ausbrach, diente er als
einjährig Freiwilliger und wurde bei
Wörth durch die Hüfte geſchoſſen.
Jm weiteren Verlauf des Krieges
wurde er zum Offizier befördert und
mit dem Eiſernen Kreuze, dem Ritter-
kreuz mit Schwertern und dem Ver-
dienſtkreuz für Auszeichnung im
Kriege geziert. Jm Jahre 1872 ging
[Spaltenumbruch]

Gut
er nach London, wo er ſeitdem als
Mitglied eines Bankgeſchäfts lebt.

S:

Unter Helm und Hut (Lr. eines
Mitſtreiters aus 1870–71), 1892.

*Gurſchner, Alice,

bekannt unter
ihrem Mädchennamen Alice Pol-
lak
und unter dem Pſeudon. Paul
Althof,
wurde am 8. Oktbr. 1869
in Wien geboren, zeigte ſchon in
früher Jugend dichteriſche Begabung
und veröffentlichte bereits im Alter
von 13 Jahren ihre Erzählung für
die Jugend in franzöſiſcher Sprache
„Les habitants de la fleurette“
(1882). Wiederholte Reiſen haben zu
ihrer geiſtigen Entwicklung viel bei-
getragen. Die Schriftſtellerin lebt in
ihrer Vaterſtadt und iſt ſeit dem 5. Mai
1897 die Gattin des Bildhauers
Guſtav Gurſchner.

S:

Schneeflocken
(M.), 1884. – Gernrode (Poet. E.),
1890. – Die Aſolanen (R. in V.),
1893. – Coghetta (N. i. V.), 1894. –
Paſſion (Ge.), 1897. – Kunſthyänen
(Dr.), 1903. – Der Wintergarten
(Nn.), 1904. – Das verlorene Wort
(R.), 1907. – Die wunderbare Brücke
und andere Geſchichten, 1908.

Guſeck, Bernd von,

Pſeudon. für
Karl Guſtav von Berneck; ſ. d.!

Guſtav Adolf,

Pſeud. für Paul
Fritſche;
ſ. d.!

Guſtav vom See,

Pſeudon. für
Guſtav von Struenſee; ſ. d.!

Guſtav, Leopold,

Pſeud. für Leo-
pold Guſtav Oberländer; ſ. d.!

*Gutberlet, Heinrich,

geb. am 24.
Mai 1877 in Hersfeld an der Fulda
als der Sohn eines Fabrikbeſitzers,
verlebte ſeine Kindheit in Berlin,
Döbeln i. S. u. Rodewiſch im Vogt-
lande. Er beſuchte die höhere Bür-
gerſchule in Döbeln u. die Gewerbe-
ſchule in Dresden. Seinem Wunſche,
Lehrer zu werden, mußte er entſagen,
da die Vermögensverhältniſſe ſeiner
Familie inzwiſchen ungünſtige ge-
worden waren, und er widmete ſich
nun dem Verſicherungsweſen. Er lebte
mehrere Jahre als Beamter einer

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0018" n="14"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Gur</hi></fw><lb/>
cierte am 26. Juli 1849 zum Offizier<lb/>
und trug am 26. Juli 1850 in der<lb/>
Schlacht bei Jd&#x017F;tedt, die er als Füh-<lb/>
rer einer Kompagnie mitmachte, eine<lb/>
&#x017F;chwere Verwundung davon, infolge<lb/>
deren &#x017F;ein linker Fuß amputiert wer-<lb/>
den mußte. Jm Augu&#x017F;t 1851 bei Auf-<lb/>&#x017F;ung der &#x017F;chleswig-hol&#x017F;teini&#x017F;chen<lb/>
Armee als Ganzinvalide unter Zu-<lb/>
&#x017F;icherung einer lebenslänglichen Pen-<lb/>
&#x017F;ion entla&#x017F;&#x017F;en, die ihm aber er&#x017F;t vom<lb/>
1. Juli 1867 ab gezahlt wurde, &#x017F;ie-<lb/>
delte er 1853 nach Hu&#x017F;um über, wo<lb/>
er eine Gewürzkrämerei etablierte.<lb/>
Von 1869&#x2013;73 war er Jnhaber eines<lb/>
Dampf&#x017F;chiffs-Exportge&#x017F;chäfts, und<lb/>
1873 wurde er zum er&#x017F;ten Bürger-<lb/>
mei&#x017F;ter der Stadt Hu&#x017F;um erwählt.<lb/>
Er verwaltete die&#x017F;es Amt bis zu &#x017F;ei-<lb/>
nem Tode am 13. Juli 1896. Auch<lb/>
war er wiederholt Abgeordneter zum<lb/>
Provinziallandtage. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Wein&#x017F;pro&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en (Lr. und Sprüche), 1876. &#x2013; De<lb/>
Schlacht bei de Koh&#x017F;tieg (D.), 1877. &#x2013;<lb/>
Der verhängnisvolle Schlü&#x017F;&#x017F;el (L&#x017F;p.),<lb/>
1878. &#x2013; Der neue Schulrat (Schw.),<lb/>
1879. &#x2013; Jnkognito, oder: Ein Mu&#x017F;ter-<lb/>
bürgermei&#x017F;ter (L&#x017F;p.), 1879. &#x2013; Von de<lb/>
Nord&#x017F;ee&#x017F;trand (Plattdeut&#x017F;che Ge.),<lb/>
1880. &#x2013; Er&#x017F;t en Näs un denn en Brill<lb/>
(L&#x017F;p.), 1889. &#x2013; Hausmittel (Schw.),<lb/>
1893.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Gurlitt,</hi> Otto,</head>
        <p> geb. 1848, i&#x017F;t ein<lb/>
Sohn des (1897 &#x2020;) berühmten Land-<lb/>
&#x017F;chaftsmalers Prof. Louis Gurlitt<lb/>
und &#x017F;einer Frau Eli&#x017F;abeth geborene<lb/>
Lewald, einer Schwe&#x017F;ter der berühm-<lb/>
ten Schrift&#x017F;tellerin Fanny Lewald-<lb/>
Stahr. Er erhielt &#x017F;eine Erziehung in<lb/>
Gotha und widmete &#x017F;ich in Altona<lb/>
dem kaufmänni&#x017F;chen Berufe. Als der<lb/>
Krieg 1870 ausbrach, diente er als<lb/>
einjährig Freiwilliger und wurde bei<lb/>
Wörth durch die Hüfte ge&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;en.<lb/>
Jm weiteren Verlauf des Krieges<lb/>
wurde er zum Offizier befördert und<lb/>
mit dem Ei&#x017F;ernen Kreuze, dem Ritter-<lb/>
kreuz mit Schwertern und dem Ver-<lb/>
dien&#x017F;tkreuz für Auszeichnung im<lb/>
Kriege geziert. Jm Jahre 1872 ging<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Gut</hi></fw><lb/>
er nach London, wo er &#x017F;eitdem als<lb/>
Mitglied eines Bankge&#x017F;chäfts lebt.<lb/></p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Unter Helm und Hut (Lr. eines<lb/>
Mit&#x017F;treiters aus 1870&#x2013;71), 1892.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Gur&#x017F;chner,</hi> Alice,</head>
        <p> bekannt unter<lb/>
ihrem Mädchennamen <hi rendition="#g">Alice Pol-<lb/>
lak</hi> und unter dem P&#x017F;eudon. <hi rendition="#g">Paul<lb/>
Althof,</hi> wurde am 8. Oktbr. 1869<lb/>
in Wien geboren, zeigte &#x017F;chon in<lb/>
früher Jugend dichteri&#x017F;che Begabung<lb/>
und veröffentlichte bereits im Alter<lb/>
von 13 Jahren ihre Erzählung für<lb/>
die Jugend in franzö&#x017F;i&#x017F;cher Sprache<lb/><hi rendition="#aq">&#x201E;Les habitants de la fleurette&#x201C;</hi><lb/>
(1882). Wiederholte Rei&#x017F;en haben zu<lb/>
ihrer gei&#x017F;tigen Entwicklung viel bei-<lb/>
getragen. Die Schrift&#x017F;tellerin lebt in<lb/>
ihrer Vater&#x017F;tadt und i&#x017F;t &#x017F;eit dem 5. Mai<lb/>
1897 die Gattin des Bildhauers<lb/>
Gu&#x017F;tav Gur&#x017F;chner. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Schneeflocken<lb/>
(M.), 1884. &#x2013; Gernrode (Poet. E.),<lb/>
1890. &#x2013; Die A&#x017F;olanen (R. in V.),<lb/>
1893. &#x2013; Coghetta (N. i. V.), 1894. &#x2013;<lb/>
Pa&#x017F;&#x017F;ion (Ge.), 1897. &#x2013; Kun&#x017F;thyänen<lb/>
(Dr.), 1903. &#x2013; Der Wintergarten<lb/>
(Nn.), 1904. &#x2013; Das verlorene Wort<lb/>
(R.), 1907. &#x2013; Die wunderbare Brücke<lb/>
und andere Ge&#x017F;chichten, 1908.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Gu&#x017F;eck,</hi> Bernd von,</head>
        <p> P&#x017F;eudon. für<lb/>
Karl Gu&#x017F;tav <hi rendition="#g">von Berneck;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Gu&#x017F;tav Adolf,</hi> </head>
        <p> P&#x017F;eud. für <hi rendition="#g">Paul<lb/>
Frit&#x017F;che;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Gu&#x017F;tav vom See,</hi> </head>
        <p> P&#x017F;eudon. für<lb/><hi rendition="#g">Gu&#x017F;tav von Struen&#x017F;ee;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Gu&#x017F;tav,</hi> Leopold,</head>
        <p> P&#x017F;eud. für Leo-<lb/>
pold Gu&#x017F;tav <hi rendition="#g">Oberländer;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Gutberlet,</hi> Heinrich,</head>
        <p> geb. am 24.<lb/>
Mai 1877 in Hersfeld an der Fulda<lb/>
als der Sohn eines Fabrikbe&#x017F;itzers,<lb/>
verlebte &#x017F;eine Kindheit in Berlin,<lb/>
Döbeln i. S. u. Rodewi&#x017F;ch im Vogt-<lb/>
lande. Er be&#x017F;uchte die höhere Bür-<lb/>
ger&#x017F;chule in Döbeln u. die Gewerbe-<lb/>
&#x017F;chule in Dresden. Seinem Wun&#x017F;che,<lb/>
Lehrer zu werden, mußte er ent&#x017F;agen,<lb/>
da die Vermögensverhältni&#x017F;&#x017F;e &#x017F;einer<lb/>
Familie inzwi&#x017F;chen ungün&#x017F;tige ge-<lb/>
worden waren, und er widmete &#x017F;ich<lb/>
nun dem Ver&#x017F;icherungswe&#x017F;en. Er lebte<lb/>
mehrere Jahre als Beamter einer<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[14/0018] Gur Gut cierte am 26. Juli 1849 zum Offizier und trug am 26. Juli 1850 in der Schlacht bei Jdſtedt, die er als Füh- rer einer Kompagnie mitmachte, eine ſchwere Verwundung davon, infolge deren ſein linker Fuß amputiert wer- den mußte. Jm Auguſt 1851 bei Auf- löſung der ſchleswig-holſteiniſchen Armee als Ganzinvalide unter Zu- ſicherung einer lebenslänglichen Pen- ſion entlaſſen, die ihm aber erſt vom 1. Juli 1867 ab gezahlt wurde, ſie- delte er 1853 nach Huſum über, wo er eine Gewürzkrämerei etablierte. Von 1869–73 war er Jnhaber eines Dampfſchiffs-Exportgeſchäfts, und 1873 wurde er zum erſten Bürger- meiſter der Stadt Huſum erwählt. Er verwaltete dieſes Amt bis zu ſei- nem Tode am 13. Juli 1896. Auch war er wiederholt Abgeordneter zum Provinziallandtage. S: Weinſproſ- ſen (Lr. und Sprüche), 1876. – De Schlacht bei de Kohſtieg (D.), 1877. – Der verhängnisvolle Schlüſſel (Lſp.), 1878. – Der neue Schulrat (Schw.), 1879. – Jnkognito, oder: Ein Muſter- bürgermeiſter (Lſp.), 1879. – Von de Nordſeeſtrand (Plattdeutſche Ge.), 1880. – Erſt en Näs un denn en Brill (Lſp.), 1889. – Hausmittel (Schw.), 1893. *Gurlitt, Otto, geb. 1848, iſt ein Sohn des (1897 †) berühmten Land- ſchaftsmalers Prof. Louis Gurlitt und ſeiner Frau Eliſabeth geborene Lewald, einer Schweſter der berühm- ten Schriftſtellerin Fanny Lewald- Stahr. Er erhielt ſeine Erziehung in Gotha und widmete ſich in Altona dem kaufmänniſchen Berufe. Als der Krieg 1870 ausbrach, diente er als einjährig Freiwilliger und wurde bei Wörth durch die Hüfte geſchoſſen. Jm weiteren Verlauf des Krieges wurde er zum Offizier befördert und mit dem Eiſernen Kreuze, dem Ritter- kreuz mit Schwertern und dem Ver- dienſtkreuz für Auszeichnung im Kriege geziert. Jm Jahre 1872 ging er nach London, wo er ſeitdem als Mitglied eines Bankgeſchäfts lebt. S: Unter Helm und Hut (Lr. eines Mitſtreiters aus 1870–71), 1892. *Gurſchner, Alice, bekannt unter ihrem Mädchennamen Alice Pol- lak und unter dem Pſeudon. Paul Althof, wurde am 8. Oktbr. 1869 in Wien geboren, zeigte ſchon in früher Jugend dichteriſche Begabung und veröffentlichte bereits im Alter von 13 Jahren ihre Erzählung für die Jugend in franzöſiſcher Sprache „Les habitants de la fleurette“ (1882). Wiederholte Reiſen haben zu ihrer geiſtigen Entwicklung viel bei- getragen. Die Schriftſtellerin lebt in ihrer Vaterſtadt und iſt ſeit dem 5. Mai 1897 die Gattin des Bildhauers Guſtav Gurſchner. S: Schneeflocken (M.), 1884. – Gernrode (Poet. E.), 1890. – Die Aſolanen (R. in V.), 1893. – Coghetta (N. i. V.), 1894. – Paſſion (Ge.), 1897. – Kunſthyänen (Dr.), 1903. – Der Wintergarten (Nn.), 1904. – Das verlorene Wort (R.), 1907. – Die wunderbare Brücke und andere Geſchichten, 1908. Guſeck, Bernd von, Pſeudon. für Karl Guſtav von Berneck; ſ. d.! Guſtav Adolf, Pſeud. für Paul Fritſche; ſ. d.! Guſtav vom See, Pſeudon. für Guſtav von Struenſee; ſ. d.! Guſtav, Leopold, Pſeud. für Leo- pold Guſtav Oberländer; ſ. d.! *Gutberlet, Heinrich, geb. am 24. Mai 1877 in Hersfeld an der Fulda als der Sohn eines Fabrikbeſitzers, verlebte ſeine Kindheit in Berlin, Döbeln i. S. u. Rodewiſch im Vogt- lande. Er beſuchte die höhere Bür- gerſchule in Döbeln u. die Gewerbe- ſchule in Dresden. Seinem Wunſche, Lehrer zu werden, mußte er entſagen, da die Vermögensverhältniſſe ſeiner Familie inzwiſchen ungünſtige ge- worden waren, und er widmete ſich nun dem Verſicherungsweſen. Er lebte mehrere Jahre als Beamter einer *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/18
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/18>, abgerufen am 29.03.2024.