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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Her
der Bastille (Vorspiel zu der Revo-
lutionstrilogie "Massen"), 1889. -
Eine Afrikareise durchs Marsfeld
(Pariser Ausstellung), 1889. - Groß-
Natur (Ge.), 1893. - Manometer auf
99! (Sozial. Dr.), 1893. - Tanhusaere
redivivus
u. andere Gestalten, 1893.
- Trotz alledem! (Einiges a. meinem
Schatzhaus; Ge.), 1893. - Don Juans
Kellerkneipen (Weinmär), 1894. - Au
dela de l'eau
(Geschn. und Walzer-
takte von Boul' Mich'), 1894. 2. A.
1900.

*Herzfelder, J.,

* am 31. Mai
1836 in Obernbreit bei Würzburg,
studierte in dieser Stadt die Rechte,
widmete sich nach beendigten Studien
der Advokatur, lebte von 1869-73
als Rechtsanwalt in Aschaffenburg
und seitdem in Augsburg, wo er als
Justizrat am 11. Novbr. 1904 starb.

S:

Gedichte, 1883. - Goethe in Jta-
lien, 1891.

Herzfried, Oskar,

Pseudon. für
Jda Leube; s. d.!

*Herzl, Sigmund,

pseud. Alfred
Teniers,
wurde am 26. Mai 1830
in Wien geboren. Früh verwaist, be-
suchte er 1840-45 die deutschen Nor-
mal- und Realklassen und siedelte im
Oktbr. 1845 nach Ungarn über. Er
widmete sich dem Kaufmannsstande,
erlangte nach mannigfachen Reisen
und eingehenden Studien besonders
der französischen und italienischen
Sprache eine selbständige Stellung
als Kaufmann u. Bankbeamter und
war zeitweilig der französischen Bot-
schaft unter dem Herzog Grammont
zugeteilt. Seit dem Jahre 1873 zog
er sich infolge trauriger Ereignisse
mehr und mehr in die Einsamkeit zu-
rück u. beschäftigte sich bis 1885 fast
ausschließlich mit kaufmännischen Ar-
beiten. Seitdem lebte er als Privat-
mann, vielfach kränkelnd, in Wien,
wo er am 9. Februar 1889 starb.

S:


Liederbuch eines Dorfpoeten, 1853.
- Lieder eines Gefangenen, 1874. -
Prager Elegien, 1880. - Alfred Te-
[Spaltenumbruch]

Her
niers' gesammelte Dichtungen, hrsg.
von G. A. Ressel, 1891.

*Herzl, Theodor,

geb. am 2. Mai
1860 zu Budapest als der Sohn eines
jüdischen Kaufmanns, studierte in
Wien die Rechte, erwarb dort die
Würde eines Dr. jur. und ging dann
zur Journalistik über, indem er zu-
nächst als Feuilletonist für das "Wie-
ner Tagblatt" und die "Neue Freie
Presse" arbeitete. Von 1891-95 lebte
er als Pariser Korrespondent der
"Neuen Freien Presse" in Frankreich
und war seitdem Feuilletonredakteur
dieser Zeitung in Wien. Jn seiner
Broschüre "Der Judenstaat" (1895)
verfocht er zum erstenmal den Ge-
danken des Zionismus, und seitdem
hat er nicht aufgehört, zusammen mit
Max Nordau in Paris, in Reden und
Schriften für das erträumte Zu-
kunftsreich Propaganda zu machen.
Die Kongresse der Zionisten in Basel
und London, die Ausarbeitung des
Programms für das Aktionskomitee,
ein großer Teil der bisher erreichten
praktischen Erfolge sind auf die Ar-
beit H.s zurückzuführen. Er trat in
persönliche Verbindung mit dem
Papst, dem Könige von Jtalien, dem
Sultan, mit Kaiser Wilhelm II. und
den englischen Ministern. Spott und
Anfeindungen, auch die aus jüdischen
Kreisen stammenden u. deshalb dop-
pelt schmerzlichen, prallten wirkungs-
los an ihm ab; die Spaltungen in
seiner Gefolgschaft vermochten ihn
nicht zu entmutigen; bis zum letzten
Atemzuge hat er für die Verwirk-
lichung des Gedankens der Rückkehr
der Juden in das Heilige Land u. der
Gründung des reinen Judenstaates
gekämpft. Er starb am 3. Juli 1904
in der Heilanstalt zu Edlach bei Rei-
chenau an einem Herzleiden.

S:

Neues
von der Venus (Plaudereien u. Ge-
schichten), 1887. - Buch der Narrheit
(Gesamm. Feuilletons), 1888. - Der
Flüchtling (Lsp.), 1889. - Muttersöhn-
chen (Lsp.), 1889. - Causa Hirschkorn

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Her
der Baſtille (Vorſpiel zu der Revo-
lutionstrilogie „Maſſen“), 1889. –
Eine Afrikareiſe durchs Marsfeld
(Pariſer Ausſtellung), 1889. – Groß-
Natur (Ge.), 1893. – Manometer auf
99! (Sozial. Dr.), 1893. – Tanhusaere
redivivus
u. andere Geſtalten, 1893.
– Trotz alledem! (Einiges a. meinem
Schatzhaus; Ge.), 1893. – Don Juans
Kellerkneipen (Weinmär), 1894. – Au
dela de l’eau
(Geſchn. und Walzer-
takte von Boul’ Mich’), 1894. 2. A.
1900.

*Herzfelder, J.,

* am 31. Mai
1836 in Obernbreit bei Würzburg,
ſtudierte in dieſer Stadt die Rechte,
widmete ſich nach beendigten Studien
der Advokatur, lebte von 1869–73
als Rechtsanwalt in Aſchaffenburg
und ſeitdem in Augsburg, wo er als
Juſtizrat am 11. Novbr. 1904 ſtarb.

S:

Gedichte, 1883. – Goethe in Jta-
lien, 1891.

Herzfried, Oskar,

Pſeudon. für
Jda Leube; ſ. d.!

*Herzl, Sigmund,

pſeud. Alfred
Teniers,
wurde am 26. Mai 1830
in Wien geboren. Früh verwaiſt, be-
ſuchte er 1840–45 die deutſchen Nor-
mal- und Realklaſſen und ſiedelte im
Oktbr. 1845 nach Ungarn über. Er
widmete ſich dem Kaufmannsſtande,
erlangte nach mannigfachen Reiſen
und eingehenden Studien beſonders
der franzöſiſchen und italieniſchen
Sprache eine ſelbſtändige Stellung
als Kaufmann u. Bankbeamter und
war zeitweilig der franzöſiſchen Bot-
ſchaft unter dem Herzog Grammont
zugeteilt. Seit dem Jahre 1873 zog
er ſich infolge trauriger Ereigniſſe
mehr und mehr in die Einſamkeit zu-
rück u. beſchäftigte ſich bis 1885 faſt
ausſchließlich mit kaufmänniſchen Ar-
beiten. Seitdem lebte er als Privat-
mann, vielfach kränkelnd, in Wien,
wo er am 9. Februar 1889 ſtarb.

S:


Liederbuch eines Dorfpoeten, 1853.
– Lieder eines Gefangenen, 1874. –
Prager Elegien, 1880. – Alfred Te-
[Spaltenumbruch]

Her
niers’ geſammelte Dichtungen, hrsg.
von G. A. Reſſel, 1891.

*Herzl, Theodor,

geb. am 2. Mai
1860 zu Budapeſt als der Sohn eines
jüdiſchen Kaufmanns, ſtudierte in
Wien die Rechte, erwarb dort die
Würde eines Dr. jur. und ging dann
zur Journaliſtik über, indem er zu-
nächſt als Feuilletoniſt für das „Wie-
ner Tagblatt“ und die „Neue Freie
Preſſe“ arbeitete. Von 1891–95 lebte
er als Pariſer Korreſpondent der
„Neuen Freien Preſſe“ in Frankreich
und war ſeitdem Feuilletonredakteur
dieſer Zeitung in Wien. Jn ſeiner
Broſchüre „Der Judenſtaat“ (1895)
verfocht er zum erſtenmal den Ge-
danken des Zionismus, und ſeitdem
hat er nicht aufgehört, zuſammen mit
Max Nordau in Paris, in Reden und
Schriften für das erträumte Zu-
kunftsreich Propaganda zu machen.
Die Kongreſſe der Zioniſten in Baſel
und London, die Ausarbeitung des
Programms für das Aktionskomitee,
ein großer Teil der bisher erreichten
praktiſchen Erfolge ſind auf die Ar-
beit H.s zurückzuführen. Er trat in
perſönliche Verbindung mit dem
Papſt, dem Könige von Jtalien, dem
Sultan, mit Kaiſer Wilhelm II. und
den engliſchen Miniſtern. Spott und
Anfeindungen, auch die aus jüdiſchen
Kreiſen ſtammenden u. deshalb dop-
pelt ſchmerzlichen, prallten wirkungs-
los an ihm ab; die Spaltungen in
ſeiner Gefolgſchaft vermochten ihn
nicht zu entmutigen; bis zum letzten
Atemzuge hat er für die Verwirk-
lichung des Gedankens der Rückkehr
der Juden in das Heilige Land u. der
Gründung des reinen Judenſtaates
gekämpft. Er ſtarb am 3. Juli 1904
in der Heilanſtalt zu Edlach bei Rei-
chenau an einem Herzleiden.

S:

Neues
von der Venus (Plaudereien u. Ge-
ſchichten), 1887. – Buch der Narrheit
(Geſamm. Feuilletons), 1888. – Der
Flüchtling (Lſp.), 1889. – Mutterſöhn-
chen (Lſp.), 1889. – Cauſa Hirſchkorn

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[183/0187] Her Her der Baſtille (Vorſpiel zu der Revo- lutionstrilogie „Maſſen“), 1889. – Eine Afrikareiſe durchs Marsfeld (Pariſer Ausſtellung), 1889. – Groß- Natur (Ge.), 1893. – Manometer auf 99! (Sozial. Dr.), 1893. – Tanhusaere redivivus u. andere Geſtalten, 1893. – Trotz alledem! (Einiges a. meinem Schatzhaus; Ge.), 1893. – Don Juans Kellerkneipen (Weinmär), 1894. – Au dela de l’eau (Geſchn. und Walzer- takte von Boul’ Mich’), 1894. 2. A. 1900. *Herzfelder, J., * am 31. Mai 1836 in Obernbreit bei Würzburg, ſtudierte in dieſer Stadt die Rechte, widmete ſich nach beendigten Studien der Advokatur, lebte von 1869–73 als Rechtsanwalt in Aſchaffenburg und ſeitdem in Augsburg, wo er als Juſtizrat am 11. Novbr. 1904 ſtarb. S: Gedichte, 1883. – Goethe in Jta- lien, 1891. Herzfried, Oskar, Pſeudon. für Jda Leube; ſ. d.! *Herzl, Sigmund, pſeud. Alfred Teniers, wurde am 26. Mai 1830 in Wien geboren. Früh verwaiſt, be- ſuchte er 1840–45 die deutſchen Nor- mal- und Realklaſſen und ſiedelte im Oktbr. 1845 nach Ungarn über. Er widmete ſich dem Kaufmannsſtande, erlangte nach mannigfachen Reiſen und eingehenden Studien beſonders der franzöſiſchen und italieniſchen Sprache eine ſelbſtändige Stellung als Kaufmann u. Bankbeamter und war zeitweilig der franzöſiſchen Bot- ſchaft unter dem Herzog Grammont zugeteilt. Seit dem Jahre 1873 zog er ſich infolge trauriger Ereigniſſe mehr und mehr in die Einſamkeit zu- rück u. beſchäftigte ſich bis 1885 faſt ausſchließlich mit kaufmänniſchen Ar- beiten. Seitdem lebte er als Privat- mann, vielfach kränkelnd, in Wien, wo er am 9. Februar 1889 ſtarb. S: Liederbuch eines Dorfpoeten, 1853. – Lieder eines Gefangenen, 1874. – Prager Elegien, 1880. – Alfred Te- niers’ geſammelte Dichtungen, hrsg. von G. A. Reſſel, 1891. *Herzl, Theodor, geb. am 2. Mai 1860 zu Budapeſt als der Sohn eines jüdiſchen Kaufmanns, ſtudierte in Wien die Rechte, erwarb dort die Würde eines Dr. jur. und ging dann zur Journaliſtik über, indem er zu- nächſt als Feuilletoniſt für das „Wie- ner Tagblatt“ und die „Neue Freie Preſſe“ arbeitete. Von 1891–95 lebte er als Pariſer Korreſpondent der „Neuen Freien Preſſe“ in Frankreich und war ſeitdem Feuilletonredakteur dieſer Zeitung in Wien. Jn ſeiner Broſchüre „Der Judenſtaat“ (1895) verfocht er zum erſtenmal den Ge- danken des Zionismus, und ſeitdem hat er nicht aufgehört, zuſammen mit Max Nordau in Paris, in Reden und Schriften für das erträumte Zu- kunftsreich Propaganda zu machen. Die Kongreſſe der Zioniſten in Baſel und London, die Ausarbeitung des Programms für das Aktionskomitee, ein großer Teil der bisher erreichten praktiſchen Erfolge ſind auf die Ar- beit H.s zurückzuführen. Er trat in perſönliche Verbindung mit dem Papſt, dem Könige von Jtalien, dem Sultan, mit Kaiſer Wilhelm II. und den engliſchen Miniſtern. Spott und Anfeindungen, auch die aus jüdiſchen Kreiſen ſtammenden u. deshalb dop- pelt ſchmerzlichen, prallten wirkungs- los an ihm ab; die Spaltungen in ſeiner Gefolgſchaft vermochten ihn nicht zu entmutigen; bis zum letzten Atemzuge hat er für die Verwirk- lichung des Gedankens der Rückkehr der Juden in das Heilige Land u. der Gründung des reinen Judenſtaates gekämpft. Er ſtarb am 3. Juli 1904 in der Heilanſtalt zu Edlach bei Rei- chenau an einem Herzleiden. S: Neues von der Venus (Plaudereien u. Ge- ſchichten), 1887. – Buch der Narrheit (Geſamm. Feuilletons), 1888. – Der Flüchtling (Lſp.), 1889. – Mutterſöhn- chen (Lſp.), 1889. – Cauſa Hirſchkorn *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/187>, abgerufen am 20.04.2024.