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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Hör
in Aschaffenburg, lebt (1885) daselbst.

S:

Der Bankier (R.), 1885.

*Hörmann, Angelika von,

wurde
am 28. April 1843 zu Jnnsbruck in
Tirol geboren. Jhr Vater war der
Universitätsprofessor Dr. Matthias
Geiger, ihre Mutter eine geborene
Baronin Benz. Sie genoß eine äußerst
sorgfältige Erziehung, war jedoch
schon in ihrem 15. Jahre Doppel-
waise, ein Umstand, der in seinen Kon-
sequenzen trotz der günstigen mate-
riellen Verhältnisse den Grund zur
späteren düsteren Lebensanschauung
der Dichterin legte. Seit dem Jahre
1865 ist sie mit dem Dichter u. Kul-
turhistoriker Dr. Ludwig v. H. (s. d.!)
verheiratet, ihrem langjährigen Ju-
gendfreunde, mit dem sie in glücklicher,
mit Kindern gesegneter Ehe gegen-
wärtig in Jnnsbruck lebt. Jm Jahre
1903 wurde sie als erste Frau zum
Tiroler Zensurbeirat berufen.

S:


Frühblumen aus Tirol (s. u.!), 1863.
- Die neue Mühle (E.), 1866. - Grüße
aus Tirol (Ge.), 1869. 2. A. 1898. -
Das Nähmädchen (E.), 1872. - Aus
Tirol (En.), 1872. - Die Saligen (Er-
zähld. G.), 1876. 2. A. u. d. T.: Die
Salig-Fräulein (Ein Tirolermärchen
in V.), 1897. - Die Trutzmühle (Ti-
roler Dorfgesch.), 2. Aufl. von "Die
neue Mühle", 1896. 3. A. 1897. -
Oswald von Wolkenstein (Erzähld.
G.), 1890. - Neue Gedichte, 1892. -
Auf stillen Wegen (Neue Ge.), 1906.

*Hörmann zu Hörbach, Lud-
wig von,

geb. am 12. Oktbr. 1837 zu
Feldkirch in Vorarlberg, besuchte die
Gymnasien in Feldkirch und Jnns-
bruck u. studierte dann an der Jnns-
brucker Hochschule ein Jahr Rechts-
wissenschaft und darauf Philosophie,
in der er auch den Doktorgrad er-
warb. Jn den Jahren 1863-64 war
er Supplent am Gymnasium in Jnns-
bruck und betrat 1866 bei der Reor-
ganisierung der Bibliotheken Öster-
reichs die Laufbahn eines Biblio-
thekars. Einige Jahre (1876-78)
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Hör
bekleidete er die Stelle eines Kustos
an der Universitätsbibliothek in Graz,
wirkte seit 1878 in gleicher Eigenschaft
in Jnnsbruck u. ist seit 1884 Direktor
der dortigen Universitätsbibliothek,
welche Stellung er bis zu seiner Pen-
sionierung (1905) innehatte. Jm
Jahre 1898 war H. zum k. k. Regie-
rungsrat ernannt worden. H. machte
sich durch mehrere wissenschaftliche
Arbeiten aus dem Gebiete der klassi-
schen u. deutschen Philologie bekannt
und wandte sich in letzterer Zeit vor-
zugsweise kulturhistorischen Studien
der deutschen Alpenwelt zu, die in
ihm jedenfalls einen der gründlichsten
Kenner hat.

S:

Frühblumen aus
Tirol (in Gemeinschaft mit Hans v.
Vintler, Angelika von Hörmann und
J. E. Waldfreund, d. i. Johann Peter
Moser), 1863. - Kleinere mythologi-
sche Aufsätze, 1864. - Mythologische
Beiträge aus Welschland, 1870. - Ti-
roler Volkstypen, 1877. - Das tiro-
lische Volksleben, 1879. - Schnader-
hüpfln aus den Alpen, 1881. 3. A.
1895. - Die Jahreszeiten in den Al-
pen (Bilder a. d. Natur- und Volks-
leben), 1889. - Grabschriften und
Marterln (ges. u. hrsg.); 3 Folgen,
1889-96. Gesamtausg. 7. A. 1905. -
Haussprüche aus den Alpen (ges. und
hrsg.), 1890. - Wanderungen in Tirol
und Vorarlberg; II, 1896-97. 2. A.
1899. - Alpine Sprichwörter, 1891.
- Das Tiroler Bauernjahr, 2. Aufl.
1899. - Tiroler Volksleben, 1906.

*Hörmann, Leopold,

geb. am 26.
Oktober 1857 zu Urfahr bei Linz, be-
suchte die Volksschule daselbst und
dann eine Zeichenschule in Linz, wor-
auf er sich von 1870-75 in Wien der
Bildhauerei widmete. Seitdem war
er als Bildhauer in Linz tätig, ver-
legte aber 1888 seinen Wohnsitz nach
Wien, wo er als vorzüglicher Rezi-
tator seiner Dialektdichtungen bald
Eingang in die besten Kreise fand.
Seit 1893 führt er die Redaktion der
Lechnerschen "Literarischen Mittei-

*


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Hör
in Aſchaffenburg, lebt (1885) daſelbſt.

S:

Der Bankier (R.), 1885.

*Hörmann, Angelika von,

wurde
am 28. April 1843 zu Jnnsbruck in
Tirol geboren. Jhr Vater war der
Univerſitätsprofeſſor Dr. Matthias
Geiger, ihre Mutter eine geborene
Baronin Benz. Sie genoß eine äußerſt
ſorgfältige Erziehung, war jedoch
ſchon in ihrem 15. Jahre Doppel-
waiſe, ein Umſtand, der in ſeinen Kon-
ſequenzen trotz der günſtigen mate-
riellen Verhältniſſe den Grund zur
ſpäteren düſteren Lebensanſchauung
der Dichterin legte. Seit dem Jahre
1865 iſt ſie mit dem Dichter u. Kul-
turhiſtoriker Dr. Ludwig v. H. (ſ. d.!)
verheiratet, ihrem langjährigen Ju-
gendfreunde, mit dem ſie in glücklicher,
mit Kindern geſegneter Ehe gegen-
wärtig in Jnnsbruck lebt. Jm Jahre
1903 wurde ſie als erſte Frau zum
Tiroler Zenſurbeirat berufen.

S:


Frühblumen aus Tirol (ſ. u.!), 1863.
– Die neue Mühle (E.), 1866. – Grüße
aus Tirol (Ge.), 1869. 2. A. 1898. –
Das Nähmädchen (E.), 1872. – Aus
Tirol (En.), 1872. – Die Saligen (Er-
zähld. G.), 1876. 2. A. u. d. T.: Die
Salig-Fräulein (Ein Tirolermärchen
in V.), 1897. – Die Trutzmühle (Ti-
roler Dorfgeſch.), 2. Aufl. von „Die
neue Mühle“, 1896. 3. A. 1897. –
Oswald von Wolkenſtein (Erzähld.
G.), 1890. – Neue Gedichte, 1892. –
Auf ſtillen Wegen (Neue Ge.), 1906.

*Hörmann zu Hörbach, Lud-
wig von,

geb. am 12. Oktbr. 1837 zu
Feldkirch in Vorarlberg, beſuchte die
Gymnaſien in Feldkirch und Jnns-
bruck u. ſtudierte dann an der Jnns-
brucker Hochſchule ein Jahr Rechts-
wiſſenſchaft und darauf Philoſophie,
in der er auch den Doktorgrad er-
warb. Jn den Jahren 1863–64 war
er Supplent am Gymnaſium in Jnns-
bruck und betrat 1866 bei der Reor-
ganiſierung der Bibliotheken Öſter-
reichs die Laufbahn eines Biblio-
thekars. Einige Jahre (1876–78)
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Hör
bekleidete er die Stelle eines Kuſtos
an der Univerſitätsbibliothek in Graz,
wirkte ſeit 1878 in gleicher Eigenſchaft
in Jnnsbruck u. iſt ſeit 1884 Direktor
der dortigen Univerſitätsbibliothek,
welche Stellung er bis zu ſeiner Pen-
ſionierung (1905) innehatte. Jm
Jahre 1898 war H. zum k. k. Regie-
rungsrat ernannt worden. H. machte
ſich durch mehrere wiſſenſchaftliche
Arbeiten aus dem Gebiete der klaſſi-
ſchen u. deutſchen Philologie bekannt
und wandte ſich in letzterer Zeit vor-
zugsweiſe kulturhiſtoriſchen Studien
der deutſchen Alpenwelt zu, die in
ihm jedenfalls einen der gründlichſten
Kenner hat.

S:

Frühblumen aus
Tirol (in Gemeinſchaft mit Hans v.
Vintler, Angelika von Hörmann und
J. E. Waldfreund, d. i. Johann Peter
Moſer), 1863. – Kleinere mythologi-
ſche Aufſätze, 1864. – Mythologiſche
Beiträge aus Welſchland, 1870. – Ti-
roler Volkstypen, 1877. – Das tiro-
liſche Volksleben, 1879. – Schnader-
hüpfln aus den Alpen, 1881. 3. A.
1895. – Die Jahreszeiten in den Al-
pen (Bilder a. d. Natur- und Volks-
leben), 1889. – Grabſchriften und
Marterln (geſ. u. hrsg.); 3 Folgen,
1889–96. Geſamtausg. 7. A. 1905. –
Hausſprüche aus den Alpen (geſ. und
hrsg.), 1890. – Wanderungen in Tirol
und Vorarlberg; II, 1896–97. 2. A.
1899. – Alpine Sprichwörter, 1891.
– Das Tiroler Bauernjahr, 2. Aufl.
1899. – Tiroler Volksleben, 1906.

*Hörmann, Leopold,

geb. am 26.
Oktober 1857 zu Urfahr bei Linz, be-
ſuchte die Volksſchule daſelbſt und
dann eine Zeichenſchule in Linz, wor-
auf er ſich von 1870–75 in Wien der
Bildhauerei widmete. Seitdem war
er als Bildhauer in Linz tätig, ver-
legte aber 1888 ſeinen Wohnſitz nach
Wien, wo er als vorzüglicher Rezi-
tator ſeiner Dialektdichtungen bald
Eingang in die beſten Kreiſe fand.
Seit 1893 führt er die Redaktion der
Lechnerſchen „Literariſchen Mittei-

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[290/0294] Hör Hör in Aſchaffenburg, lebt (1885) daſelbſt. S: Der Bankier (R.), 1885. *Hörmann, Angelika von, wurde am 28. April 1843 zu Jnnsbruck in Tirol geboren. Jhr Vater war der Univerſitätsprofeſſor Dr. Matthias Geiger, ihre Mutter eine geborene Baronin Benz. Sie genoß eine äußerſt ſorgfältige Erziehung, war jedoch ſchon in ihrem 15. Jahre Doppel- waiſe, ein Umſtand, der in ſeinen Kon- ſequenzen trotz der günſtigen mate- riellen Verhältniſſe den Grund zur ſpäteren düſteren Lebensanſchauung der Dichterin legte. Seit dem Jahre 1865 iſt ſie mit dem Dichter u. Kul- turhiſtoriker Dr. Ludwig v. H. (ſ. d.!) verheiratet, ihrem langjährigen Ju- gendfreunde, mit dem ſie in glücklicher, mit Kindern geſegneter Ehe gegen- wärtig in Jnnsbruck lebt. Jm Jahre 1903 wurde ſie als erſte Frau zum Tiroler Zenſurbeirat berufen. S: Frühblumen aus Tirol (ſ. u.!), 1863. – Die neue Mühle (E.), 1866. – Grüße aus Tirol (Ge.), 1869. 2. A. 1898. – Das Nähmädchen (E.), 1872. – Aus Tirol (En.), 1872. – Die Saligen (Er- zähld. G.), 1876. 2. A. u. d. T.: Die Salig-Fräulein (Ein Tirolermärchen in V.), 1897. – Die Trutzmühle (Ti- roler Dorfgeſch.), 2. Aufl. von „Die neue Mühle“, 1896. 3. A. 1897. – Oswald von Wolkenſtein (Erzähld. G.), 1890. – Neue Gedichte, 1892. – Auf ſtillen Wegen (Neue Ge.), 1906. *Hörmann zu Hörbach, Lud- wig von, geb. am 12. Oktbr. 1837 zu Feldkirch in Vorarlberg, beſuchte die Gymnaſien in Feldkirch und Jnns- bruck u. ſtudierte dann an der Jnns- brucker Hochſchule ein Jahr Rechts- wiſſenſchaft und darauf Philoſophie, in der er auch den Doktorgrad er- warb. Jn den Jahren 1863–64 war er Supplent am Gymnaſium in Jnns- bruck und betrat 1866 bei der Reor- ganiſierung der Bibliotheken Öſter- reichs die Laufbahn eines Biblio- thekars. Einige Jahre (1876–78) bekleidete er die Stelle eines Kuſtos an der Univerſitätsbibliothek in Graz, wirkte ſeit 1878 in gleicher Eigenſchaft in Jnnsbruck u. iſt ſeit 1884 Direktor der dortigen Univerſitätsbibliothek, welche Stellung er bis zu ſeiner Pen- ſionierung (1905) innehatte. Jm Jahre 1898 war H. zum k. k. Regie- rungsrat ernannt worden. H. machte ſich durch mehrere wiſſenſchaftliche Arbeiten aus dem Gebiete der klaſſi- ſchen u. deutſchen Philologie bekannt und wandte ſich in letzterer Zeit vor- zugsweiſe kulturhiſtoriſchen Studien der deutſchen Alpenwelt zu, die in ihm jedenfalls einen der gründlichſten Kenner hat. S: Frühblumen aus Tirol (in Gemeinſchaft mit Hans v. Vintler, Angelika von Hörmann und J. E. Waldfreund, d. i. Johann Peter Moſer), 1863. – Kleinere mythologi- ſche Aufſätze, 1864. – Mythologiſche Beiträge aus Welſchland, 1870. – Ti- roler Volkstypen, 1877. – Das tiro- liſche Volksleben, 1879. – Schnader- hüpfln aus den Alpen, 1881. 3. A. 1895. – Die Jahreszeiten in den Al- pen (Bilder a. d. Natur- und Volks- leben), 1889. – Grabſchriften und Marterln (geſ. u. hrsg.); 3 Folgen, 1889–96. Geſamtausg. 7. A. 1905. – Hausſprüche aus den Alpen (geſ. und hrsg.), 1890. – Wanderungen in Tirol und Vorarlberg; II, 1896–97. 2. A. 1899. – Alpine Sprichwörter, 1891. – Das Tiroler Bauernjahr, 2. Aufl. 1899. – Tiroler Volksleben, 1906. *Hörmann, Leopold, geb. am 26. Oktober 1857 zu Urfahr bei Linz, be- ſuchte die Volksſchule daſelbſt und dann eine Zeichenſchule in Linz, wor- auf er ſich von 1870–75 in Wien der Bildhauerei widmete. Seitdem war er als Bildhauer in Linz tätig, ver- legte aber 1888 ſeinen Wohnſitz nach Wien, wo er als vorzüglicher Rezi- tator ſeiner Dialektdichtungen bald Eingang in die beſten Kreiſe fand. Seit 1893 führt er die Redaktion der Lechnerſchen „Literariſchen Mittei- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/294>, abgerufen am 29.03.2024.