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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Lam
ihrem jüngsten Bruder noch 4 Jahre
den Haushalt geführt hatte, folgte sie
1897 der Einladung einer amerika-
nischen Freundin nach Covington
(Kentucky). Studien halber bereiste
sie hierauf Nordamerika und machte
die südkalifornische Hauptstadt Los
Angelos zu ihrem Hauptquartier. Die
Früchte ihrer Studien und Beobach-
tungen, die zuerst der Negerrasse,
später aber den Jndianern galten,
legte sie in Beiträgen zu den gelesen-
sten deutschen Zeitschriften nieder.
Sie übt auch die japanische Kunst des
Porträtierens auf weißem Samt, ist
ferner ausübende Künstlerin in der
Musik. Jm Sommer 1908 kehrte Mal-
wina nach Deutschland zurück u. ließ
sich wieder in Leipzig nieder, von wo
aus sie Vortragsreisen unternimmt.

S:

Libussa (Hist. R.), 1899. - Was
Kalifornien als Sonnenkönigin er-
zählt (Sk.), 1908.

*Lampe, Georg,

wurde am 25.
Februar 1839 in Springe am Deister
(Prov. Hannover) geboren, besuchte
hier die Volksschule und erhielt, da
er Talente offenbarte, auch Privat-
unterricht mit einem höher gesteckten
Ziel. Aufgewachsen in der herrlichen
Umgebung seiner Heimat, ist ihm
nicht nur die Liebe zur Natur für sein
ganzes Leben geblieben; ja, diese Liebe
hat auch den Trieb zum Fabulieren
in ihm geweckt. Nach seiner Konfir-
mation bereitete die Wahl eines Be-
rufes einige Schwierigkeiten, und da
der Vater bei seiner starken Familie
nicht über große Mittel verfügte, so
mußte der Sohn sich bei einem Rent-
meister in Springe für die Laufbahn
eines Subalternbeamten vorbereiten.
1856 kam er nach der Residenzstadt
Hannover, und hier benutzte er die
sich ihm eröffnenden neuen Quellen
geistiger Genüsse redlich zu seiner
Weiterbildung. Die Annexion Han-
novers durch Preußen (1866) brachte
ihn in schwere Krisen, da er die Liebe
zu dem alten Fürstenhause aus sei-
[Spaltenumbruch]

Lam
nem Herzen nicht zu verbannen ver-
mochte. Die Folge davon war, daß
er manche Zurücksetzung erdulden
mußte, so daß er schließlich Hannover
verließ u. 1883 das Amt eines Stadt-
sekretärs in der kleinen Stadt Dan-
nenberg a. d. Elbe annahm.

S:

Aus
verklungenen Zeiten [Sammlg. klei-
ner Ge., Bühnenspiele (Theodor Kör-
ner in Dannenberg am Morgen vor
dem Gefecht bei der Göhrde, 1813. -
Jn den Flitterwochen. Polterabend-
scherz) und Erzählungen (Die beiden
Probebilder. - Der wilde Panther. -
Paula. - Eine Prophezeiung)], 1895.
- Empfundenes. Gesammelte Blätter
(Ge. und Sk.), 1905. - Humor und
Ernst (Ge., En. und kleine Bühnen-
spiele), 1910.

Lampe, Karl,

Pseudon. für Karl
Ludwig Werther; s. d.!

*Lampert, Friedrich,

* am 1. Juni
1829 zu Jppesheim in Mittelfranken,
erhielt den ersten wissenschaftlichen
Unterricht von seinem Vater, dem
dortigen Pfarrer und Dichter Wil-
helm L., und besuchte dann noch zwei
Jahre das Gymnasium zu Ansbach.
Von 1846-50 studierte er in Erlan-
gen und Leipzig Theologie, wurde
dann Gehilfe seines Vaters und 1856
dessen Amtsnachfolger. Viele größere
und kleinere Reisen in Deutschland,
Frankreich, Belgien, Holland und
Jtalien wiesen L. frühzeitig auf das
Gebiet, das er mit Vorliebe pflegte,
die feuilletonistische Reiseskizze. Da-
neben hat er sich mit Glück als Volks-
erzähler versucht. Seit 1870 gehörte
L. auch ununterbrochen dem baye-
rischen Abgeordnetenhause als Mit-
glied an. Er starb am 3. April 1901.
Außer einigen historischen Schriften
für das Volk ("Wallenstein und sein
letzter Tag in Eger", 1857. - "Der Fall
Magdeburgs", 1861. - "Das Ober-
ammergauer Passionsspiel", 1870.
5. A. 1880. - "Kriegs- und Sieges-
chronik 1870-71", Preisschrift, 1873)
veröffentlichte er

S:

Fürs Vaterland.

*


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Lam
ihrem jüngſten Bruder noch 4 Jahre
den Haushalt geführt hatte, folgte ſie
1897 der Einladung einer amerika-
niſchen Freundin nach Covington
(Kentucky). Studien halber bereiſte
ſie hierauf Nordamerika und machte
die ſüdkaliforniſche Hauptſtadt Los
Angelos zu ihrem Hauptquartier. Die
Früchte ihrer Studien und Beobach-
tungen, die zuerſt der Negerraſſe,
ſpäter aber den Jndianern galten,
legte ſie in Beiträgen zu den geleſen-
ſten deutſchen Zeitſchriften nieder.
Sie übt auch die japaniſche Kunſt des
Porträtierens auf weißem Samt, iſt
ferner ausübende Künſtlerin in der
Muſik. Jm Sommer 1908 kehrte Mal-
wina nach Deutſchland zurück u. ließ
ſich wieder in Leipzig nieder, von wo
aus ſie Vortragsreiſen unternimmt.

S:

Libuſſa (Hiſt. R.), 1899. ‒ Was
Kalifornien als Sonnenkönigin er-
zählt (Sk.), 1908.

*Lampe, Georg,

wurde am 25.
Februar 1839 in Springe am Deiſter
(Prov. Hannover) geboren, beſuchte
hier die Volksſchule und erhielt, da
er Talente offenbarte, auch Privat-
unterricht mit einem höher geſteckten
Ziel. Aufgewachſen in der herrlichen
Umgebung ſeiner Heimat, iſt ihm
nicht nur die Liebe zur Natur für ſein
ganzes Leben geblieben; ja, dieſe Liebe
hat auch den Trieb zum Fabulieren
in ihm geweckt. Nach ſeiner Konfir-
mation bereitete die Wahl eines Be-
rufes einige Schwierigkeiten, und da
der Vater bei ſeiner ſtarken Familie
nicht über große Mittel verfügte, ſo
mußte der Sohn ſich bei einem Rent-
meiſter in Springe für die Laufbahn
eines Subalternbeamten vorbereiten.
1856 kam er nach der Reſidenzſtadt
Hannover, und hier benutzte er die
ſich ihm eröffnenden neuen Quellen
geiſtiger Genüſſe redlich zu ſeiner
Weiterbildung. Die Annexion Han-
novers durch Preußen (1866) brachte
ihn in ſchwere Kriſen, da er die Liebe
zu dem alten Fürſtenhauſe aus ſei-
[Spaltenumbruch]

Lam
nem Herzen nicht zu verbannen ver-
mochte. Die Folge davon war, daß
er manche Zurückſetzung erdulden
mußte, ſo daß er ſchließlich Hannover
verließ u. 1883 das Amt eines Stadt-
ſekretärs in der kleinen Stadt Dan-
nenberg a. d. Elbe annahm.

S:

Aus
verklungenen Zeiten [Sammlg. klei-
ner Ge., Bühnenſpiele (Theodor Kör-
ner in Dannenberg am Morgen vor
dem Gefecht bei der Göhrde, 1813. ‒
Jn den Flitterwochen. Polterabend-
ſcherz) und Erzählungen (Die beiden
Probebilder. ‒ Der wilde Panther. ‒
Paula. ‒ Eine Prophezeiung)], 1895.
‒ Empfundenes. Geſammelte Blätter
(Ge. und Sk.), 1905. ‒ Humor und
Ernſt (Ge., En. und kleine Bühnen-
ſpiele), 1910.

Lampe, Karl,

Pſeudon. für Karl
Ludwig Werther; ſ. d.!

*Lampert, Friedrich,

* am 1. Juni
1829 zu Jppesheim in Mittelfranken,
erhielt den erſten wiſſenſchaftlichen
Unterricht von ſeinem Vater, dem
dortigen Pfarrer und Dichter Wil-
helm L., und beſuchte dann noch zwei
Jahre das Gymnaſium zu Ansbach.
Von 1846‒50 ſtudierte er in Erlan-
gen und Leipzig Theologie, wurde
dann Gehilfe ſeines Vaters und 1856
deſſen Amtsnachfolger. Viele größere
und kleinere Reiſen in Deutſchland,
Frankreich, Belgien, Holland und
Jtalien wieſen L. frühzeitig auf das
Gebiet, das er mit Vorliebe pflegte,
die feuilletoniſtiſche Reiſeſkizze. Da-
neben hat er ſich mit Glück als Volks-
erzähler verſucht. Seit 1870 gehörte
L. auch ununterbrochen dem baye-
riſchen Abgeordnetenhauſe als Mit-
glied an. Er ſtarb am 3. April 1901.
Außer einigen hiſtoriſchen Schriften
für das Volk („Wallenſtein und ſein
letzter Tag in Eger‟, 1857. ‒ „Der Fall
Magdeburgs‟, 1861. ‒ „Das Ober-
ammergauer Paſſionsſpiel‟, 1870.
5. A. 1880. ‒ „Kriegs- und Sieges-
chronik 1870‒71‟, Preisſchrift, 1873)
veröffentlichte er

S:

Fürs Vaterland.

*
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[165/0169] Lam Lam ihrem jüngſten Bruder noch 4 Jahre den Haushalt geführt hatte, folgte ſie 1897 der Einladung einer amerika- niſchen Freundin nach Covington (Kentucky). Studien halber bereiſte ſie hierauf Nordamerika und machte die ſüdkaliforniſche Hauptſtadt Los Angelos zu ihrem Hauptquartier. Die Früchte ihrer Studien und Beobach- tungen, die zuerſt der Negerraſſe, ſpäter aber den Jndianern galten, legte ſie in Beiträgen zu den geleſen- ſten deutſchen Zeitſchriften nieder. Sie übt auch die japaniſche Kunſt des Porträtierens auf weißem Samt, iſt ferner ausübende Künſtlerin in der Muſik. Jm Sommer 1908 kehrte Mal- wina nach Deutſchland zurück u. ließ ſich wieder in Leipzig nieder, von wo aus ſie Vortragsreiſen unternimmt. S: Libuſſa (Hiſt. R.), 1899. ‒ Was Kalifornien als Sonnenkönigin er- zählt (Sk.), 1908. *Lampe, Georg, wurde am 25. Februar 1839 in Springe am Deiſter (Prov. Hannover) geboren, beſuchte hier die Volksſchule und erhielt, da er Talente offenbarte, auch Privat- unterricht mit einem höher geſteckten Ziel. Aufgewachſen in der herrlichen Umgebung ſeiner Heimat, iſt ihm nicht nur die Liebe zur Natur für ſein ganzes Leben geblieben; ja, dieſe Liebe hat auch den Trieb zum Fabulieren in ihm geweckt. Nach ſeiner Konfir- mation bereitete die Wahl eines Be- rufes einige Schwierigkeiten, und da der Vater bei ſeiner ſtarken Familie nicht über große Mittel verfügte, ſo mußte der Sohn ſich bei einem Rent- meiſter in Springe für die Laufbahn eines Subalternbeamten vorbereiten. 1856 kam er nach der Reſidenzſtadt Hannover, und hier benutzte er die ſich ihm eröffnenden neuen Quellen geiſtiger Genüſſe redlich zu ſeiner Weiterbildung. Die Annexion Han- novers durch Preußen (1866) brachte ihn in ſchwere Kriſen, da er die Liebe zu dem alten Fürſtenhauſe aus ſei- nem Herzen nicht zu verbannen ver- mochte. Die Folge davon war, daß er manche Zurückſetzung erdulden mußte, ſo daß er ſchließlich Hannover verließ u. 1883 das Amt eines Stadt- ſekretärs in der kleinen Stadt Dan- nenberg a. d. Elbe annahm. S: Aus verklungenen Zeiten [Sammlg. klei- ner Ge., Bühnenſpiele (Theodor Kör- ner in Dannenberg am Morgen vor dem Gefecht bei der Göhrde, 1813. ‒ Jn den Flitterwochen. Polterabend- ſcherz) und Erzählungen (Die beiden Probebilder. ‒ Der wilde Panther. ‒ Paula. ‒ Eine Prophezeiung)], 1895. ‒ Empfundenes. Geſammelte Blätter (Ge. und Sk.), 1905. ‒ Humor und Ernſt (Ge., En. und kleine Bühnen- ſpiele), 1910. Lampe, Karl, Pſeudon. für Karl Ludwig Werther; ſ. d.! *Lampert, Friedrich, * am 1. Juni 1829 zu Jppesheim in Mittelfranken, erhielt den erſten wiſſenſchaftlichen Unterricht von ſeinem Vater, dem dortigen Pfarrer und Dichter Wil- helm L., und beſuchte dann noch zwei Jahre das Gymnaſium zu Ansbach. Von 1846‒50 ſtudierte er in Erlan- gen und Leipzig Theologie, wurde dann Gehilfe ſeines Vaters und 1856 deſſen Amtsnachfolger. Viele größere und kleinere Reiſen in Deutſchland, Frankreich, Belgien, Holland und Jtalien wieſen L. frühzeitig auf das Gebiet, das er mit Vorliebe pflegte, die feuilletoniſtiſche Reiſeſkizze. Da- neben hat er ſich mit Glück als Volks- erzähler verſucht. Seit 1870 gehörte L. auch ununterbrochen dem baye- riſchen Abgeordnetenhauſe als Mit- glied an. Er ſtarb am 3. April 1901. Außer einigen hiſtoriſchen Schriften für das Volk („Wallenſtein und ſein letzter Tag in Eger‟, 1857. ‒ „Der Fall Magdeburgs‟, 1861. ‒ „Das Ober- ammergauer Paſſionsſpiel‟, 1870. 5. A. 1880. ‒ „Kriegs- und Sieges- chronik 1870‒71‟, Preisſchrift, 1873) veröffentlichte er S: Fürs Vaterland. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/169>, abgerufen am 19.04.2024.