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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Lew
Kaufmannsstande. Nach mehreren
Jahren, während deren er auch schrift-
stellerisch tätig gewesen war, kehrte er
1875 nach Duisburg zurück, wo er jetzt
noch lebt.

S:

Sonnenschein (Nn.), 1875.

Lewald, Emmi,

pseudon. Emil
Roland,
wurde am 5. Dezbr. 1866
zu Oldenburg im Gr. als die Tochter
des großherzoglichen Staatsministers
Jansen geboren und hat dort den
größten Teil ihres bisherigen Lebens
verbracht. Sie ist viel in Deutschland
u. im Auslande, besonders in Jtalien,
gereist, hat es aber bei ihrer Heimkehr
stets dankbar empfunden, wie geeignet
die Stille einer kleineren Residenz für
ruhiges Schaffen u. Gestalten ist. Am
17. August 1896 vermählte sie sich mit
dem Geh. Oberfinanzrat und vor-
tragenden Rat Lewald in Berlin,
einem Nessen der bekannten Fanny
Lewald (s. d.!)

S:

Unsere lieben
Leutnants (Charakterstudien a. deut-
schen Salons), 1889. 5. A. 1902. -
Der Kantor von Orlamünde (Dn.),
1889. 2. A. 1893. - Ernstes und Hei-
teres (Nn. u. Sk.), 1891. - Auf dis-
kretem Wege (Bade-N.), 1892. - Die
Geschichte eines Lächelns und andere
Novellen, 1894. - Fräulein Kunigunde
(N.), 1894. - Gedichte, 1894. 2. A.
1900. - Sein Jch (R.), 1896. - Kinder
der Zeit (Nn.), 1896. - Jtalienische
Landschaftsbilder, 1897. - Jn blauer
Ferne (Neue Nn.), 1898. - Gefühls-
klippen (Nn.), 1899. - Das Glück der
Hammerfelds (R.), 1900. - Gedichte.
Neue Folge, 1901. - Der Mut zum
Glück (N.), 1901. - Das Schicksals-
buch und andere Novellen, 1904. -
Sylvia (R.), 1. und 2. A. 1905. - Die
Heiratsfrage. Der unverstandene
Mann. Ein spätes Mädchen. Der
Salonphilosoph u. andere Typen aus
der Gesellschaft, 1906. - Der Lebens-
retter (R. in Br.), 1907. - Das Haus-
brot des Lebens (R.), 1908. - Der
Magnetberg (R.), 1911.

Lewald(-Stahr), Fanny,

Cousine
des Schriftstellers August Lewald,
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Lew
wurde am 24. März 1811 zu Königs-
berg geb. Jhr Vater, ein gebildeter
und geachteter jüdischer Kaufmann
daselbst, den das Vertrauen seiner
Mitbürger in den Stadtrat gewählt
haite, hieß ursprünglich Markus,
hatte aber später den Namen Lewald
angenommen, ohne indes zum Chri-
stentum übergetreten zu sein. Er zeigte
einen von religiösen Vorurteilen
freien Geist, ließ sogar aus geschäft-
lichen Rücksichten seine beiden ältesten
Söhne durch die christliche Taufe aus
dem Judenium ausscheiden und hatte
auch nichts dagegen, daß Fanny in
ihrem 17. Jahre zum Christentum
übertrat, um einen Kandidaten der
Theologie heiraten zu können. Das
von ihr bei dieser Konversion abge-
legte Glaubensbekenntnis nennt sie
selbst ein trauriges Muster von
schwungvollem Jesuitismus, und er-
klärt es für die einzige Lüge, die sie
im Leben gesprochen habe; übrigens
trat der Tod hindernd zwischen diese
Verbindung. Fannys schriftstelleri-
sches Talent entwickelte sich auf Grund
einer sorgfältigen Erziehung u. durch
Reisen. So begleitete sie 1831 ihren
Vater auf einer Reise durch Deutsch-
land und Frankreich, und im Jahre
1845 bereiste sie Jtalien, wo sie mit
Therese von Lützow und Adolf Stahr
bekannt wurde. Nachdem sie schon 1834
zur Unterhaltung ihrer kranken Schwe-
ster Märchen geschrieben hatte, betrat
sie 1841 die schriftstellerische Laufbahn
und hat seitdem auf derselben eine
große Fruchtbarkeit entwickelt. Jm
Jahre 1854 vermählte sie sich mit dem
Schriftsteller Adolf Stahr in Berlin,
mit dem sie gemeinsam mehrere grö-
ßere Reisen unternahm. Seit seinem
Tode (1876) lebte sie nur ihrem schrift-
stellerischen Wirken in Berlin. Auf
einer Reise erkrankte sie in Dresden
und starb daselbst nach kurzer Zeit am
5. August 1889; in Wiesbaden wurde
sie an der Seite ihres Gatten zur letz-
ten Ruhe gebettet.

S:

Clementine (R.),

*


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Lew
Kaufmannsſtande. Nach mehreren
Jahren, während deren er auch ſchrift-
ſtelleriſch tätig geweſen war, kehrte er
1875 nach Duisburg zurück, wo er jetzt
noch lebt.

S:

Sonnenſchein (Nn.), 1875.

Lewald, Emmi,

pſeudon. Emil
Roland,
wurde am 5. Dezbr. 1866
zu Oldenburg im Gr. als die Tochter
des großherzoglichen Staatsminiſters
Janſen geboren und hat dort den
größten Teil ihres bisherigen Lebens
verbracht. Sie iſt viel in Deutſchland
u. im Auslande, beſonders in Jtalien,
gereiſt, hat es aber bei ihrer Heimkehr
ſtets dankbar empfunden, wie geeignet
die Stille einer kleineren Reſidenz für
ruhiges Schaffen u. Geſtalten iſt. Am
17. Auguſt 1896 vermählte ſie ſich mit
dem Geh. Oberfinanzrat und vor-
tragenden Rat Lewald in Berlin,
einem Neſſen der bekannten Fanny
Lewald (ſ. d.!)

S:

Unſere lieben
Leutnants (Charakterſtudien a. deut-
ſchen Salons), 1889. 5. A. 1902. ‒
Der Kantor von Orlamünde (Dn.),
1889. 2. A. 1893. ‒ Ernſtes und Hei-
teres (Nn. u. Sk.), 1891. ‒ Auf dis-
kretem Wege (Bade-N.), 1892. ‒ Die
Geſchichte eines Lächelns und andere
Novellen, 1894. ‒ Fräulein Kunigunde
(N.), 1894. ‒ Gedichte, 1894. 2. A.
1900. ‒ Sein Jch (R.), 1896. ‒ Kinder
der Zeit (Nn.), 1896. ‒ Jtalieniſche
Landſchaftsbilder, 1897. ‒ Jn blauer
Ferne (Neue Nn.), 1898. ‒ Gefühls-
klippen (Nn.), 1899. ‒ Das Glück der
Hammerfelds (R.), 1900. ‒ Gedichte.
Neue Folge, 1901. ‒ Der Mut zum
Glück (N.), 1901. ‒ Das Schickſals-
buch und andere Novellen, 1904. ‒
Sylvia (R.), 1. und 2. A. 1905. ‒ Die
Heiratsfrage. Der unverſtandene
Mann. Ein ſpätes Mädchen. Der
Salonphiloſoph u. andere Typen aus
der Geſellſchaft, 1906. ‒ Der Lebens-
retter (R. in Br.), 1907. ‒ Das Haus-
brot des Lebens (R.), 1908. ‒ Der
Magnetberg (R.), 1911.

Lewald(-Stahr), Fanny,

Couſine
des Schriftſtellers Auguſt Lewald,
[Spaltenumbruch]

Lew
wurde am 24. März 1811 zu Königs-
berg geb. Jhr Vater, ein gebildeter
und geachteter jüdiſcher Kaufmann
daſelbſt, den das Vertrauen ſeiner
Mitbürger in den Stadtrat gewählt
haite, hieß urſprünglich Markus,
hatte aber ſpäter den Namen Lewald
angenommen, ohne indes zum Chri-
ſtentum übergetreten zu ſein. Er zeigte
einen von religiöſen Vorurteilen
freien Geiſt, ließ ſogar aus geſchäft-
lichen Rückſichten ſeine beiden älteſten
Söhne durch die chriſtliche Taufe aus
dem Judenium ausſcheiden und hatte
auch nichts dagegen, daß Fanny in
ihrem 17. Jahre zum Chriſtentum
übertrat, um einen Kandidaten der
Theologie heiraten zu können. Das
von ihr bei dieſer Konverſion abge-
legte Glaubensbekenntnis nennt ſie
ſelbſt ein trauriges Muſter von
ſchwungvollem Jeſuitismus, und er-
klärt es für die einzige Lüge, die ſie
im Leben geſprochen habe; übrigens
trat der Tod hindernd zwiſchen dieſe
Verbindung. Fannys ſchriftſtelleri-
ſches Talent entwickelte ſich auf Grund
einer ſorgfältigen Erziehung u. durch
Reiſen. So begleitete ſie 1831 ihren
Vater auf einer Reiſe durch Deutſch-
land und Frankreich, und im Jahre
1845 bereiſte ſie Jtalien, wo ſie mit
Thereſe von Lützow und Adolf Stahr
bekannt wurde. Nachdem ſie ſchon 1834
zur Unterhaltung ihrer kranken Schwe-
ſter Märchen geſchrieben hatte, betrat
ſie 1841 die ſchriftſtelleriſche Laufbahn
und hat ſeitdem auf derſelben eine
große Fruchtbarkeit entwickelt. Jm
Jahre 1854 vermählte ſie ſich mit dem
Schriftſteller Adolf Stahr in Berlin,
mit dem ſie gemeinſam mehrere grö-
ßere Reiſen unternahm. Seit ſeinem
Tode (1876) lebte ſie nur ihrem ſchrift-
ſtelleriſchen Wirken in Berlin. Auf
einer Reiſe erkrankte ſie in Dresden
und ſtarb daſelbſt nach kurzer Zeit am
5. Auguſt 1889; in Wiesbaden wurde
ſie an der Seite ihres Gatten zur letz-
ten Ruhe gebettet.

S:

Clementine (R.),

*
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[246/0250] Lew Lew Kaufmannsſtande. Nach mehreren Jahren, während deren er auch ſchrift- ſtelleriſch tätig geweſen war, kehrte er 1875 nach Duisburg zurück, wo er jetzt noch lebt. S: Sonnenſchein (Nn.), 1875. Lewald, Emmi, pſeudon. Emil Roland, wurde am 5. Dezbr. 1866 zu Oldenburg im Gr. als die Tochter des großherzoglichen Staatsminiſters Janſen geboren und hat dort den größten Teil ihres bisherigen Lebens verbracht. Sie iſt viel in Deutſchland u. im Auslande, beſonders in Jtalien, gereiſt, hat es aber bei ihrer Heimkehr ſtets dankbar empfunden, wie geeignet die Stille einer kleineren Reſidenz für ruhiges Schaffen u. Geſtalten iſt. Am 17. Auguſt 1896 vermählte ſie ſich mit dem Geh. Oberfinanzrat und vor- tragenden Rat Lewald in Berlin, einem Neſſen der bekannten Fanny Lewald (ſ. d.!) S: Unſere lieben Leutnants (Charakterſtudien a. deut- ſchen Salons), 1889. 5. A. 1902. ‒ Der Kantor von Orlamünde (Dn.), 1889. 2. A. 1893. ‒ Ernſtes und Hei- teres (Nn. u. Sk.), 1891. ‒ Auf dis- kretem Wege (Bade-N.), 1892. ‒ Die Geſchichte eines Lächelns und andere Novellen, 1894. ‒ Fräulein Kunigunde (N.), 1894. ‒ Gedichte, 1894. 2. A. 1900. ‒ Sein Jch (R.), 1896. ‒ Kinder der Zeit (Nn.), 1896. ‒ Jtalieniſche Landſchaftsbilder, 1897. ‒ Jn blauer Ferne (Neue Nn.), 1898. ‒ Gefühls- klippen (Nn.), 1899. ‒ Das Glück der Hammerfelds (R.), 1900. ‒ Gedichte. Neue Folge, 1901. ‒ Der Mut zum Glück (N.), 1901. ‒ Das Schickſals- buch und andere Novellen, 1904. ‒ Sylvia (R.), 1. und 2. A. 1905. ‒ Die Heiratsfrage. Der unverſtandene Mann. Ein ſpätes Mädchen. Der Salonphiloſoph u. andere Typen aus der Geſellſchaft, 1906. ‒ Der Lebens- retter (R. in Br.), 1907. ‒ Das Haus- brot des Lebens (R.), 1908. ‒ Der Magnetberg (R.), 1911. Lewald(-Stahr), Fanny, Couſine des Schriftſtellers Auguſt Lewald, wurde am 24. März 1811 zu Königs- berg geb. Jhr Vater, ein gebildeter und geachteter jüdiſcher Kaufmann daſelbſt, den das Vertrauen ſeiner Mitbürger in den Stadtrat gewählt haite, hieß urſprünglich Markus, hatte aber ſpäter den Namen Lewald angenommen, ohne indes zum Chri- ſtentum übergetreten zu ſein. Er zeigte einen von religiöſen Vorurteilen freien Geiſt, ließ ſogar aus geſchäft- lichen Rückſichten ſeine beiden älteſten Söhne durch die chriſtliche Taufe aus dem Judenium ausſcheiden und hatte auch nichts dagegen, daß Fanny in ihrem 17. Jahre zum Chriſtentum übertrat, um einen Kandidaten der Theologie heiraten zu können. Das von ihr bei dieſer Konverſion abge- legte Glaubensbekenntnis nennt ſie ſelbſt ein trauriges Muſter von ſchwungvollem Jeſuitismus, und er- klärt es für die einzige Lüge, die ſie im Leben geſprochen habe; übrigens trat der Tod hindernd zwiſchen dieſe Verbindung. Fannys ſchriftſtelleri- ſches Talent entwickelte ſich auf Grund einer ſorgfältigen Erziehung u. durch Reiſen. So begleitete ſie 1831 ihren Vater auf einer Reiſe durch Deutſch- land und Frankreich, und im Jahre 1845 bereiſte ſie Jtalien, wo ſie mit Thereſe von Lützow und Adolf Stahr bekannt wurde. Nachdem ſie ſchon 1834 zur Unterhaltung ihrer kranken Schwe- ſter Märchen geſchrieben hatte, betrat ſie 1841 die ſchriftſtelleriſche Laufbahn und hat ſeitdem auf derſelben eine große Fruchtbarkeit entwickelt. Jm Jahre 1854 vermählte ſie ſich mit dem Schriftſteller Adolf Stahr in Berlin, mit dem ſie gemeinſam mehrere grö- ßere Reiſen unternahm. Seit ſeinem Tode (1876) lebte ſie nur ihrem ſchrift- ſtelleriſchen Wirken in Berlin. Auf einer Reiſe erkrankte ſie in Dresden und ſtarb daſelbſt nach kurzer Zeit am 5. Auguſt 1889; in Wiesbaden wurde ſie an der Seite ihres Gatten zur letz- ten Ruhe gebettet. S: Clementine (R.), *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/250>, abgerufen am 28.03.2024.